Meine Hauptmieter sind es ja gewohnt, dass morgens in aller Herrgottsfrühe mein Wecker bimmelt und gleich anschliessend ihr Dosenöffner als erstes in die Küche wankt, um für die dringend benötigte Füllung ihrer Näpfe und damit für einen wohlig-vollen Magen zu sorgen – und zwar noch, bevor er an sich selbst denkt und die Kaffeemaschine anwirft oder gar das Bad aufsucht.
Ergo ist mein Wecker für sie das beruhigende Signal, das der Tag einen guten Anfang nimmt.
Und weil ich in den letzten Tagen und Wochen viele Frühdienste und wenig Gelegenheit zum Ausschlafen hatte, setzten die Beiden inzwischen voraus, dass das nun eigentlich immer so sein müsste.
Bleibt das Weckerklingeln aus, postieren sie sich nach einer gewissen Anstandsfrist im Schlafzimmer an strategisch günstigen Plätzen und starren mich an – so lange, bis ich mit dem unangenehmen Gefühl aufwache, unter Beobachtung zu stehen.
Sollte es allerdings inzwischen draussen dämmern oder – noch schlimmer – die Sonne aufgegangen sein und das Wachstarren nicht funktionieren, sind doch eingreifendere Massnahmen gefragt.
Entweder, man hüpft vom Kleiderschrank aufs Bett, spielt im Schlafzimmer fangen, randaliert im Flur oder kratzt nachdrücklich am Bett.
Und ganz selten – so wie heute, wenn alle diese Massnahmen nicht gegriffen haben und langsam Panik ausbricht – passiert dies:Denn was kann dringlicher sein als ein leerer Katzenmagen?
Schlafen kann der Dosenöffner schliesslich auch später noch vorm Computer oder auf dem Sofa…
Tja – genauso ist es heute passiert. Dabei hätte ich gut noch ein Weilchen länger liegen bleiben können.
Bild: (c) theycantalk.com
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