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Verwechselt

Das ich in meiner  gelb-blauen Arbeitskleidung in der Öffentlichkeit nicht unbedingt mit meiner wirklichen Profession in Verbindung gebracht werde, ist ja nichts neues.
So wurde ich schon für den Hausmeister gehalten, mit dem Postboten verwechselt, habe Beschwerden als vermeintlicher Paketbote entgegengenommen, sollte im Supermarkt Kunden zeigen, wo man Pfefferminzbonbons findet und im Baumarkt war meine Beratung zum Thema Bohrmaschinen erwünscht – nur bei Ikea bin ich völlig unbehelligt geblieben, als ich da mal in vollem Ornat unterwegs war:
Alles nicht weiter verwunderlich, denn ich komme durchausmal dienstlich in den einen oder anderen Laden, bzw. bin ja auch viel zu Fuss unterwegs in meinem Revier.
Und das auf meinem Hemd was mit „Hilfe“ steht, scheint die Schwelle noch zusätzlich herabzusetzen, wenn jemand eine Frage oder Beschwerde hat.
Manche Fragesteller sind allerdings etwas irritiert, wenn ich freundlich antworte, dass ich nicht der richtige Ansprechpartner für ihr Begehr bin:

„Da steht doch Hilfe auf Ihrem Hemd!“
„ja, aber ich arbeite nicht hier, sondern bin vom Pfllegedienst“
„Achso, das wusste ich nicht – aber Sie könnten mir sicher trotzdem sagen, wo….“
„???“

Typische Alltagszenen, die auch jeder meiner Kollegen schon mal erlebt hat.

Ganz neu war mir jedoch eine Rolle, die mir heute zugedacht wurde, als ich – dienstlich – in einer Sparkassen-Filiale war:

Da wurde ich von einem Kunden Typ alternder Gigolo – mit leicht angegrauten Schläfen – angesprochen, ob die neue Helmut-Schmidt-2-Euro-Münze schon herausgekommen sei?Nun bin ich weder Numismatiker, noch bilde ich mir ein, auch nur im entferntesten einem typischen Banker ähnlich zu sehen. So ohne Schlips und im kanariengelben Arbeitshemd wirke ich ja  auch nicht wirklich seriös  im Vergleich mit den in Geldinstituten wohnhaften Schlipsträgern,….

Um so verwunderlicher also die Frage und noch mehr die Reaktion, als ich darauf antwortete, dass ich wirklich keine Ahnung hätte:

„Das ist ja wohl unverschämt! Wofür sind Sie denn hier beschäftigt? Ich werde mich beschwerden!“
„-???-„

Der Typ hat sich dermassen aufgeregt, dass alle weiteren Erklärungsversuche nicht fruchteten und ich kurz überlegt habe, welche Erste Hilfe man bei einem akuten Herzinfarkt leisten muss. Schlussendlich habe ich ihn doch an den Fillialleiter verweisen können  und zu gesehen, dass ich Land gewinne, nicht ohne mich vorher noch verstohlen nach der versteckten Kamera umzusehen.

Immerhin habe ich  – zuhause angekommen – mal gekugelt, wann die bewusste Münze nun erscheint, falls ich nochmals mit dieser Frage konfrontiert werden sollte:
Ausgabetermin ist der 30. Januar 2018 –  also morgen :-)

Kleines Bonmot am Rande:
Wer genau hinguckt, wird feststellen, dass unserem Altbundeskanzler auf der Münze ein entscheidendes Accessoire fehlt:

Politisch korrekt hat man ihm bei der Darstellung einfach die Zigarette weg genommen!
Ob er damit wohl einverstanden wäre?

Zweckmässig

Drüben bei der Liebsten habe ich in einem Kommentar gestern morgen diese Sätze geschrieben:

„So langsam ist mal gut mit Nomadenleben, Umzügen und auf Fernstrassen verbrachten halben Wochenenden.

Denn bei all dem Schönen, was wir im Lauf der Zeit so gesehen haben, stand ja auch immer dieses „ich muss ja bald wieder weg“ im Hintergrund und die Strecke, die es für denjenigen zu bewältigen gab, der den anderen an seinem Arbeitsort besucht hat und nun wieder zurück musste.
Und das gilt wohl für uns beide so.

Dass es dabei im Lauf der Zeit auch Verschleisserscheinungen gab, merken wir beide…..“

Und diese Verschleisserscheinungen waren wohl teilweise auch der Grund, von der üblichen Routine abzusehen und sowohl auf der Hinfahrt zum ersten Punkt auf der Umzugs-To-Do-Liste als auch gestern für die Rückfahrt weitestgehend die Autobahn (rot markiert) zu nutzen.
Ich wollte nämlich nur möglichst schnell hin und her kommen, zumal das Wochenende ja nicht nur mit der Abarbeitung der auf der Liste vorgesehenen Punkte schon ganz gut gefüllt war, sondern ich auf dem Rückweg ja auch nochmal kurz bei meinem Sohn vorbeigucken wollte, um das letzte verbliebene grössere elektische Haushaltsgerät da abzuliefern – immer im Hinterkopf, dass ja heute gleich wieder ein Frühdienst winkt – bzw.  eventuell sogar ein Doppeldienst droht.

Also diesmal nicht der Weg als Ziel, sondern das Ziel als Ziel und der Weg als lästiges Übel.

Sehr zur Verwunderung meiner Liebsten und einiger FB-Freunde übrigens, die das eher ungläubig kommentiert haben:
Sowas hatte ich ja irgendwie erwartet, denn schliesslich habe ich ja in der Vergangenheit (und das wird wohl auch in Zukunft so sein) eher einen Hang zur Landfahrerei und zum gemächlichen Bummeln gehabt und mich wiederholt als bekennender Autobahnhasser geoutet.

Aber der Zweck heiligt die Mittel….
So einfach ist das !

Aber immerhin ist ein Grossteil der Wochenliste abgearbeitet:Und wir wir sogar deutlich mehr geschafft haben als vorgesehen, muss ich an meinen freien Tagen nicht noch zusätzlich nach Münster fahren.
Bleibt also nur noch einmal Hin-und-Zurück für die Restarbeiten und die Wohnungsübergabe – und damit verbunden auch die Gelegenheit eines ausgiebigen Landstrassengenusses 8-)

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