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Kliniktagebuch – die Zweite – Kapitel 11

Untertitel:

Halbzeit

Die Hälfte der Reha ist also geschafft – was schön ist. Genauso schön wie das, was ich bisher erreicht habe und das, was ich möglicherweise noch erreichen werde.
Noch schöner wird es aber sein, wenn ich in elf Tagen um diese Zeit wieder zuhause sein werde bei meiner Liebsten und unseren Hauptmietern.
Vom leckeren gewohnten  Essen, dem  gemütlichen Sofa und meinem eigenen Bett mal ganz zu schweigen….

Aber zurück zu dem, was heute hier passiert ist:
Schlecht geschlafen habe ich letzte Nacht gut, und folglich hatte ich mir eigentlich überlegt, das heutige Bergfest mit einem faulen Tag zu begehen, an dem neben der morgendlichen „Tour de Nauheim“  auf dem Fahrrad-Ergometer und der obligatorischen  abendlichen Runde  auf dem Hamster-Förderband (dem Laufband) nicht allzuviel an Bewegung vorkommen sollte – ausser vielleicht einem kurzen Gang  in die Stadt zu einem schönen, dem Anlass angemessenen Kännchen Kaffee

Aber gekommen ist es natürlich ganz anders, als ich mich nach einem ausgedehnten Mittagsschläfchen auf den Weg gemacht habe.
Nach einem Schlenker um den Sprudelhof herum in  den Kurpark bin ich irgendwie falsch abgebogen  (kein Zufall) und am grossen Teich herausgekommen, den ich ja letztes Wochenende schon mal umrundet habe und dann Richtung Ski-Wiese und Skulpturenpark abgebogen – beides Ziele, die ich auch noch auf dem Zettel hatte.
Wobei die Ski-Wiese wirklich schön ist als Landschaftspark mit viel Weite, zwischen zwei Wäldern gelegen und mit einem gut zu gehenden, wenn auch  teilweise sehr steilen Weg  immer wieder neue Ausblicke bietend. (Leider so steil, dass  ich das erste mal wieder Novalgin gebraucht habe, nachdem es ja seit Tagen ohne ging.)
Weniger schön  hingegen der  in allen Kur-Broschüren angepriesene Skulpturenpark, weil er natürlich geschlossen ist (ist ja noch keine Saison – ich mags nicht mehr lesen), so dass man zwar ein paar Steinklötze auf der benachbarten Streuobstweise besichtigen kann, aber die  wohl wirklich sehenswerten Bronzen und Steinmetzarbeiten nur aus Entfernung  und über einen Stacheldraht-bekrönten Zaun hinweg… also keinesfalls so, dass sich das Fotografieren lohnen würde.
Das war also nix….. und den Gang hätte ich mir sparen können….
Wobei: Zur Ski-Wiese werde ich wohl nochmal gehen, denn von dort aus führt ein Weg um den Johannesberg herum, der wirklich schöne Perspektiven bieten soll. Und auf den Berg wollte ich ja sowieso nochmal.
So  gesehen war der Weg also nicht vergebens – und was mein Gehtraining angeht ganz sicher auch nicht.
Macht immerhin nochmal sechs weitere Kilometer auf dem Nauheim-Tacho :-)

Nur Kaffee gab es halt keinen….


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Das Momoversum

Lange her, dass „mein“ alter Blog aktiv war, der doch eine ziemlich bewegte Geschichte hinter sich hat. Begonnen eigentlich als Gemeinschaftsblog unter dem Titel, den er auch jetzt wieder trägt:

mensch lebt nur einmal,

von meiner Liebsten und mir zusammen betrieben, ging er damals in meinen alleinigen Besitz über, als ihre Welttournee begann uns sie sich entschloss, ihre Erlebnisse in der Ferne in eigenen Blogs festzuhalten. (hier zu finden unter dem Menuepunkt „–> Die Liebste –> Frau Momos Welttournee“)
Damit ging dann auch ein erster Namenswechsel einher – von nun an lautete der Titel

gar nicht so einfach

in Anspielung darauf, dass mein Strohwitwerleben anfangs doch von einigen Hürden geprägt war, so ganz allein in dieser grossen Stadt und mit meinen pelzigen Mitbewohnern.

Irgendwann verlor ich dann die Lust, der Blog lag lange brach, bevor mich erneut das Schreibfieber packte. Ergo musste auch ein neuer Name her:

…. fortsetzung folgt

lautete sein Titel fortan bis zum erneuten Einbrechen meiner Schreiblust, der u.A. auch erfolgte, weil Facebook damals irgendwie interessanter war. Was mir heutzutage völlig unverständlich  ist, denn inzwischen lebe ich ja wirklich gut ohne ständig auf die Timeline zu glotzen und denn schnellen Griff zum Handy bei jeder neuen Benachrichtigung. So sah er damals aus, und so blieb er gestern.

Als mich zwei Jahre später erneut das Blogfieber packte, habe ich  allerdings einen kompletten Neustart vorgezogen und dem alten Blog keine weitere Fortsetzungen mehr hinzugefügt. Das war mir einfach lieber, als in so einer „vollgeschmierten“ alten Kladde weiter zu machen.
Also ein Neuanfang mit neuer Adresse und allem Pipapo. Ma(n)n gönnt sich ja sonst nix :-)

Trotzdem sollte dieser alte Blog weiterleben, wenigstens als Tagebuch, um auch noch mal auf Vergangenes zurück blicken zu können.
Weshalb ihm jetzt als Erstem  die Ehre zuteil geworden ist, mit auf unseren eigenen Webspace umzuziehen, sicher verwahrt – und damit wieder offen lesbar – hinter unserem Portal, mit neuem Design, das aber irgendwie doch ein wenig an das alte Look&Feel erinnert.

Einzig die alten Blogrolls habe ich weggelassen und ein paar kleine Buttons aus der Seitenleiste entfernt, deren Parolen schon lange nicht mehr aktuell waren.

Möglich, dass nun der eine oder andere Link nicht mehr funktioniert, der aus dem Blog herausführt – besonders die Links zu den alten Bilderblogs.
Aber das ist dann jetzt so, denn alle Verknüpfungen neu einzupflegen, dazu habe nicht mal ich das Sitzfleisch :-/
Die Bilder kann man ja auch so mit Hilfe des Datums leicht in unserem Fotoalbum  auffinden.

Und weil ich grade so schön im Fluss  bin, sind die ersten beiden Etappen der „Weltreise“auch schon neu hier eingepflegt  – ebenfalls optisch überarbeitet, aber sonst genaues Abbild der alten Originale.
Inzwischen bin ich  sogar richtig schnell dabei .
Für den letzten Blog habe ich gerade mal anderthalb Stunden gebraucht, bis er komplett im neuen Glanz auf seiner neuen Adresse erstrahlte.
Jetzt fehlen also nur noch drei, dann ist alles hier versammelt, was meine Liebste und ich seit Ende 2011 blogmässig geschrieben haben.

Aus dem kleinen Anfang damals ist inzwischen ein richtiges Momoversum geworden , dem allerdings der wirkliche Anfang fehlt.

Denn zu bloggen begonnen hatten wir ja schon drei Jahre früher, auch jeder mit einem eigenen Blog.
Aber die Jahre sind weg, den Bach herunter geschwommen, als unser alter Provider Knall auf Fall unseren Webspace gesperrt hatte und uns auch keine Chance mehr lies, die Daten zu retten.

Schade, aber nicht mehr zu ändern.

Geblieben ist aber trotzdem einiges aus dieser Zeit, vor allem die Menschen, die wir damals schon über unsere Schreiberei kennen gelernt haben und die uns auch heute noch begleiten.
Und zu lesen gibt es ja bei uns auch ohne die drei Jahre genug.

Wollte man das ganze Momoversum durchstöbern, würde man sicher Tage – nein, Wochen! – brauchen, bis man alles gesehen hat …
Und selbst mir begegnen in „unserer Welt“ immer wieder Dinge, die mir vorkommen, als würde ich sie das erste Mal sehen.

Dabei war ich – meisstens –  live dabei , als sie sich ereignet haben ….


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Ruhezeit

Die letzte Woche hatte es in sich, sowohl was die Welt im grossen, als auch, was meine Welt im kleinen angeht.
Über Einiges davon hatte ich hier geschrieben, darauf muss ich nun nicht nochmal eingehen.
Anderes war der übliche – auch hamsterradbedingte – Alltagswiggel, also kaum der Rede wert, ausser dass zu erwarten steht, dass es damit in der nächsten Woche genau so weiter gehen wird, wie es in der letzten Woche schon war.

Herausragend  in der letzten Woche immerhin ein Ereignis, das bestimmend für die nächsten Jahre sein wird, zumindest was unsere privaten Lebensumstände angeht, das Ende der Probezeit meiner Liebsten. Denn das bedeutet, dass es nun endgültig keine Neuauflage unseres  Fernbeziehungslebens mehr geben wird –  und so der Weg endgültig frei ist für ein ganz normales Spiesserleben.
Ein Wunschtraum, den wir schon so lange pflegen, wie wir uns kennen.
Wobei allerdings kaum zu vermuten steht, dass wir damit irgendwann zwischen Gelsenkirchener Barock und Sonntagsbraten um 12:00 Uhr enden werden.
Helene Fischer, die Kastelruter Spatzen und Karel Gott werden sicher keinen Einzug in unseren – virtuellen – Plattenschrank finden, auch einen Gartenzwergbestückten Kleingarten wird es wohl für uns nicht geben.
Und falls doch, würde auch unsere Gartenbewohner wohl ein wenig aufmüpfig  und damit ein Spiegel unserer Grundeinstellung sein:Nein, so war das also nicht gemeint mit dem Spiesserdasein!

Sondern dieser Wunsch ist eher ein Spiegel dessen, was wir vor Beginn unseres Zusammenlebens beide erlebt haben:
Leben im Unruhezustand, immer wieder mit Brüchen und unerwarteten Wendungen, kleine und grosse Katastrophen, die Ruhe nur temporär aufkommen liessen, also weit entfernt von einem ruhigen Fahrwasser  und absehbaren Zukunftsaussichten.
Daran hat sich zwar in den letzten zwölf Jahren schon einiges geändert, aber trotzdem gab es in  Zeiten von Kirchen- und Katholikentagen auch immer wieder Phasen der Unsicherheit und des Wechsels, bedingt durch solche Faktoren wie Wohnungssuchen, Umzüge, Neubeginn in fremden Städten und alle damit verbundenen Umstände, die im Voraus nicht abwägbar waren – zumindest, was meine Liebste angeht.
Über Mangel an Abwechslung brauchten wir also nicht klagen, sondern eher darüber, dass gemeinsame Freizeit mehr als knapp war – und damit so ruhige Wochenenden wie dieses die absolute Ausnahme darstellten.

Was auch mit kurzen Worten umreisst, welche Eventualität im letzten halben Jahr noch in unseren Köpfen herum geisterte:
Wenn es nun nicht geklappt hätte mit der Probezeit, dann ……

Aber zum Glück ist das ja nun nicht mehr zu erwarten.

Ruhige Zeiten liegen vor uns, arbeitsmässig mit auf lange Sicht absehbaren Perspektiven in Jobs, mit denen wir uns wohlfühlen und die uns wirtschaftlich ein gutes Auskommen geben. Und damit verbunden auch mehr Ruhe in dem, was man „Alltag“ nennt – und was am ehesten den Kern unserer „Spiessersehnsüchte“ markiert.
Gemeinsam leben zu können, zusammen essen, zusammen schlafen, schönes gemeinsam erleben, Probleme gemeinsam meistern, sich manchmal auch uneinig sein – also genau so, wie Millionen andere Paare auf dieser Erde.
Und dem waren wir nie so nahe wie heute…..

Womit wir wieder bei diesem Wochenende sind.
Denn auch das ist eine Ruhezeit, eine kleine Insel in der Alltagshektik, mal ganz ohne Termine, Stress und hoffentlich auch ohne neue Katastrophen in der Politik.

Nachlese

Der Urlaub ist zu Ende, also werde ich heute brav um 14:30 Uhr zum Spätdienst antreten. Muss ja sein, denn  von irgendwas muss der Schornstein ja rauchen.

Zurück bleibt die Erinnerung an ein paar ereignissreiche Tage, angefüllt mit Wohnung räumen, Farbklecksereien und einem – immer noch – voll gepackten Auto, weil ich es gestern nicht hinbekommen habe, das auszuräumen – genau so wenig übrigens, wie irgendwelche Räumarbeiten hier in der Wohnung. Mit Ausnahme ders Fernsehers, den wir gestern doch noch ausgestauscht haben…

Zurück bleiben aber auch ein paar kurze Momente und kleine Augenblicke von der Rückfahrt am Montag, die genau wie die Hinfahrt in wunderbarem Wintersonnenwetter vor sich ging:Wie meisstens über Landstrassen und manchmal auch Feldwege, die das Navi gelegentlich zur Verzweiflung trieben (weil es der festen Meinung war, das da gar keine Strasse ist) – manchmal durch Wälder,  vorbei an Bächen und kleinen Kanälen, aber auch immer wieder mit viel weiter offener Landschaft, die in diesem Licht etwas sehr reizvolles hat:Ein kleines Highlight auch die Aller bei Verden, noch mit Resten des Hochwassers der letzten Tage,
aber trotzdem ein reizvolles Panorama:Im Gegensatz zu meiner Liebsten habe ich aber keinen Schlenker mehr durch die Stadt gemacht, sondern zugesehen, dass ich nach Hause komme, denn so gut sollte das Wetter ja nicht bleiben.
Und richtig –  als ich auf unserer Insel von der Bundesstrasse herunterfuhr, wurde es plötzlich dunkel und fing  heftig an zu schneien:Also genau passend…..

Aber auch, wenn ich wirklich froh bin, dass diese Pendelei nun endlich ein Ende hat:
Dieses gemächliche Reisen über Land werde ich trotzdem irgendwie vermissen, genau wie die Weite und die neuen Perspektiven, die ich dabei immer wieder erleben durfte.
Wie ich ja schon an anderer Stelle schrieb, war das für mich auch immer wieder ein besonderes Erlebnis, auch wenn ich im Alltag mittlerweile eher ungerne Auto fahre – weil ich es muss, und nicht weil ich es möchte.  Solche Strecken wird es in Zukunft wohl nur noch im Urlaub geben, wenn es raus geht aus der grossen Stadt…..

Was nun noch bleibt, ist das wieder ankommen im Alltag und das grosse Räumen, bis hier alles seinen Platz gefunden hat.
Und damit ist das Kapitel „Fernbeziehung“ dann endlich abgeschlossen :-)

(ein Klick auf die Bilder lohnt sich)

Veränderungen

Wer genau hinschaut, wird bemerken, dass sich neben der neuen Tapete auch noch etwas mehr verändert hat an diesem Blog.
Ein Menuepunkt ist nun ersatzlos gestrichen, der bisher relativ prominent in der Menueleiste plaziert war:Denn der ist nun ja überflüssig und wir werden uns allenfalls noch mit den letzten Nachwirkungen zu befassen haben –  z. B. mit der endgültigen Auflösung des Münsteraner Domiziles und dem Entladen des vollbepackten Autos, das nun seit dem Wochenende grosse Teile des Hausrates meiner Liebsten enthält.
Doch daran bin ich eben kläglich gescheitert, denn dummerweise passe ich nicht wirklich hinter das Lenkrad, wenn der Fahrersitz für meine Liebste passend eingestellt ist und nicht zurück geschoben werden kann, weil dahinter jeder Zentimeter  Länge fürs Möbel-Tetris gebraucht wurde.

Zeit hätte ich ja gehabt, denn heute hab ich zum Glück frei und brauche mich nicht mit dem Wiggel auseinanderzusetzen, der wegen der MDK-Kontrolle in der Firma herrscht.
Dafür hatte ich aber gestern reichlich Stress, weil gleich zwei meiner Kunden mit in der Prüfung waren und ich zusätzlich zum normalen Programm vor dem Eintreffen der Prüfer dort noch eine letzte Kontrolle machen musste, ob wirklich alles in Ordnung ist. Aber da zahlte sich die gute Vorarbeit der letzten Tage aus, und beide Kunden waren Tiptop und sind ohne jede Beanstandung unserer Arbeit geprüft worden.
So sollte das ja auch sein – und ich bin wirklich glücklich, dass mir da nicht noch auf den letzten Drücker irgendwelche Flüchtigkeitsfehler unterlaufen sind.
Allerdings:

„Abgerechnet wird erst am Schluss!“

meinte meine Chefin gestern abend nach erfolgreich absolviertem ersten Prüfungstag – und so bleibt abzuwarten, ob wir schlussendlich wieder mit einer glatten 1,0 – der absoluten Spitzennote – aus der Prüfung herauskommen. Aber zumindest sieht es schon mal sehr gut aus….

Schade halt nur, dass ich deswegen in den letzten Tagen nach der Arbeit ziemlich platt war und deshalb die Freude über das Ende unseres Fernbeziehungslebens etwas in den Hintergrund getreten ist.
Das hätte ich mir – hätte ich uns –  wirklich anders gewünscht.
Und schade auch, dass ich heute morgen noch tief und fest geschlafen habe, als meine Liebste sich auf den Weg zu ihrem ersten Arbeitstag gemacht hat. Eigentlich wollte ich ihr ja persönlich noch meine guten Wünsche mit auf den Weg geben, aber sie ist so leise aufgestanden, dass ich davon nichts mitbekommen habe.So blieb halt nur, ihr wenigstens schriftlich Glück zu wünschen und zu hoffen, dass sie das bei aller Aufregung noch vorher gelesen hat.

Auf jeden Fall bin ich nun ziemlich gespannt auf die ersten Meldungen, wie das so funktioniert  – und natürlich auch auf das, was sie heute Abend zu erzählen hat.
Vielleicht kann ich sie ja nachher abholen falls ich rechtzeitig erfahre, wann sie Feierabend hat….

Gespannt bin ich auch, wie sich das nun in den nächsten Tagen zurechtruckelt, bis wir wieder zu einer Alltagsroutine gefunden haben…
Da sind wir ja momentan noch etwas ausser Übung nach der langen Zeit des Getrenntlebens und manches werden wir sicher neu lernen und mit einander abstimmen müssen.

Aber das wird, da bin ich sicher <3

Aufgescheucht

Während die Liebste heute nun ihren endgültigen Abschied von Münster genommen hat und gerade auf dem Weg zurück nach Hamburg ist, drehen bei uns in der Firma seit heute Mittag alle frei, die Bürobesatzung läuft herum wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen und eine neu gegründete Whats-App-Gruppe wird quasi im Minutentakt aktualisiert.Denn just zu diesem Zeitpunkt spuckte das Faxgerät die schon seit Anfang des Jahres drohende Meldung aus, das der angekündigte Besuch des MDK zur Qualitätskontrolle morgen früh um 8:00  Uhr beginnen wird.
Was nun für jeden einzelnen Mitarbeiter bedeuted, jederzeit bis Donnerstag Mittag damit rechnen zu müssen, telefonisch in die Firma oder zu irgendeinem Auftrag beordert zu werden – allem Voran natürlich, erst mal die Papierform auf den aktuellen Stand zu bringen, aber auch, um kurzfristig Einsätze zu übernehmen, falls das notwendig ist.

Und so ist zumindest fraglich, ob meine Geliebte und ich den ersten gemeinsamen Abend zuhause wirklich so gemütlich verbringen können, wie wir uns das gewünscht hätten. Auch meine Planung für die nächsten Tage steht damit gerade etwas auf tönernen Füssen, denn ob ich Donnerstag wirklich frei habe und das Auto ausladen kann, werde ich wohl erst am Donnerstag morgen wissen.

Aber gut – irgendwas ist ja immer.
Doch zum Glück kommen auch wieder andere Zeiten.

Zweckmässig

Drüben bei der Liebsten habe ich in einem Kommentar gestern morgen diese Sätze geschrieben:

„So langsam ist mal gut mit Nomadenleben, Umzügen und auf Fernstrassen verbrachten halben Wochenenden.

Denn bei all dem Schönen, was wir im Lauf der Zeit so gesehen haben, stand ja auch immer dieses „ich muss ja bald wieder weg“ im Hintergrund und die Strecke, die es für denjenigen zu bewältigen gab, der den anderen an seinem Arbeitsort besucht hat und nun wieder zurück musste.
Und das gilt wohl für uns beide so.

Dass es dabei im Lauf der Zeit auch Verschleisserscheinungen gab, merken wir beide…..“

Und diese Verschleisserscheinungen waren wohl teilweise auch der Grund, von der üblichen Routine abzusehen und sowohl auf der Hinfahrt zum ersten Punkt auf der Umzugs-To-Do-Liste als auch gestern für die Rückfahrt weitestgehend die Autobahn (rot markiert) zu nutzen.
Ich wollte nämlich nur möglichst schnell hin und her kommen, zumal das Wochenende ja nicht nur mit der Abarbeitung der auf der Liste vorgesehenen Punkte schon ganz gut gefüllt war, sondern ich auf dem Rückweg ja auch nochmal kurz bei meinem Sohn vorbeigucken wollte, um das letzte verbliebene grössere elektische Haushaltsgerät da abzuliefern – immer im Hinterkopf, dass ja heute gleich wieder ein Frühdienst winkt – bzw.  eventuell sogar ein Doppeldienst droht.

Also diesmal nicht der Weg als Ziel, sondern das Ziel als Ziel und der Weg als lästiges Übel.

Sehr zur Verwunderung meiner Liebsten und einiger FB-Freunde übrigens, die das eher ungläubig kommentiert haben:
Sowas hatte ich ja irgendwie erwartet, denn schliesslich habe ich ja in der Vergangenheit (und das wird wohl auch in Zukunft so sein) eher einen Hang zur Landfahrerei und zum gemächlichen Bummeln gehabt und mich wiederholt als bekennender Autobahnhasser geoutet.

Aber der Zweck heiligt die Mittel….
So einfach ist das !

Aber immerhin ist ein Grossteil der Wochenliste abgearbeitet:Und wir wir sogar deutlich mehr geschafft haben als vorgesehen, muss ich an meinen freien Tagen nicht noch zusätzlich nach Münster fahren.
Bleibt also nur noch einmal Hin-und-Zurück für die Restarbeiten und die Wohnungsübergabe – und damit verbunden auch die Gelegenheit eines ausgiebigen Landstrassengenusses 8-)

Plangemäss…

….. ist unsere Zweitwohnung nun halb leer und unser Familienauto gut gefüllt.

Zwei Ikeataschen gehen noch rein, reserviert für die wichtigen Dinge des Lebens, die meine Liebste für ihre finalen 60 Stunden im „Exil“ noch braucht.
Waschmaschine und Spülmaschine gehen Morgen gegen Barzahlung  in andere Hände über und die Mikrowelle werde ich auf dem Rückweg nach Hamburg beim neuen Besitzer vorbei bringen.
Donnerstag und Freitag ist dann Auto ausräumen angesagt…

Bleibt noch, nächste Woche Bett und Schreibtisch abzubauen und samt Roller und Rädern den Profis zu übergeben, die den Transport übernehmen – und anschliessend die Bude frisch zu weisseln…
Aber wenn es weiter so gut läuft, sehe ich da auch kein Problem :-)

Abfahrt

Der Startschuss ist gefallen, und nun gehts los nach Münster zum Beginn der Wohnungsauflösung.
Wenn dieser Beitrag erscheint,liegt  die – extrem kurze – Arbeitswoche hinter mir und bin ich schon unterwegs über Land..
Die Autobahn ist ja mal wieder dicht, wie man hört.Und am Ziel winkt neben der Umarmung meiner Geliebten und einem vollen Wochenendprogram auch noch eine leckere Hühnersuppe.
Wenn das keine Motivation ist, was dann?

 

Tante Edit meint – in Münster angekommen:

Unterwegs hab ich dann doch noch umdisponiert und  mich, mein Navi im Blick – und die Verkehrsberichte im Ohr – von Ausfahrt zu Ausfahrt auf der Autobahn vorangetastet. Das ging erstaunlicherweise ganz gut und bis einen kleinen Stau an üblicher Stelle bei Bremen auch reibungslos, so dass ich dann doch zwei Stunden eher als gedacht am Ziel angekommen bin.

Sowas soll nun aber nicht zur Dauerlösung werden, sondern die Entscheidung war lediglich der Überlegung geschuldet, dass ich ja schon sehr früh auf den Beinen war und doch möglichst schnell ankommen wollte.

Immerhin hab ich meine Liebste so noch mitten im Spätnachmittagsschläfchen angetroffen und so erfolgreich daran gehindert, noch den grossen Aufriss zu machen, weil ja Herrenbesuch kommt. :-)

Also: Ziel erreicht – sogar im doppelten Sinne :-)

Schlussphase

Noch ein paar Tage, dann beginnt das Schlusskapitel des Themas Fernbeziehung, das in den letzten viereinhalb Jahren so bestimmend für unser Leben war.
Meine Liebste rechnet schon nach, wie oft sie noch in Münster schlafen wird. Wobei ihre Terminplanung etwas einfacher ist als meine.
Denn ich werde nach meinen drei Erholungstagen  (ich hatte Recht mit meinem Optimismus) jetzt einige voll gepackte Wochen haben: Danach geht es wieder vier Tage ins Hamsterrad, bevor ich ab dem 7. Februar für eine Woche Urlaub habe.

Vom 8.- 12. Februar bin ich dann noch ein letztes Mal in Münster, um alle Möbel abzubauen, den Transport vorbereiten und nach erfolgter Verladung die Wohnung zu renovieren, so dass ich sie am 12. an den Vermieter übergeben  und anschliessend mit der allerletzten Wagenladung Umzugsgut wieder nach Hause fahren kann
Vermutlich fallen dabei sogar auch noch ein paar Stunden Freizeit ab, um noch ein letztes mal durch die Stadt zu streifen.

Anschliessend wird hoffentlich wieder ruhiger und normaler Alltag herein brechen, mit Ausnahme von zwei, drei Tagen in der 2. Märzwoche, wenn mein Sohn M. kommt, um bei der Umgestaltung unseres momentan etwas vernächlässigten kleinen Zimmers zum Gästezimmer zu helfen  – kleinere Räumaktionen vorher nicht ausgeschlossen.

Schlussendlich folgt am 14. März meine erste Augenoperation und dann läuft endlich wieder alles in geregelten Bahnen – hoffentlich!

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