So, nun ist die Krankenakte geschlossen – und nachher, nach noch einem kleinen Testlauf, kann der Bayerische Patient sich wieder auf den Heimweg nach München machen.
Der olle Herr ist jedenfalls wieder richtig jung geworden – was mich wirklich freut – und flitzt wieder wie ehedem…..
Aber es war diesmal auch ein hartes Ringen und ich habe ein kleines Weilchen gebraucht, um herauszufinden, woran er denn nun gelitten hat und welche Schritte zur Heilung nötig wären. Schuldig waren nämlich ausnahmsweise nicht die Herren von Microsoft (die zwar immer wieder mit blauen Update- und „Schalten-Sie-den-Rechner-nicht-aus“-Fenstern nervten), sondern – um mal Ross und Reiter zu nennen – die Programmierer des Hardwareherstellers Acer, die „ihr“ System so abgeschottet haben, dass auf normalem Weg (über eine Reparatur-Disk oder einen entsprechenden USB-Stick ) kein Herankommen an die defekten Dateien war, die im Zusammenspiel mit Virenscanner und der zusätzlich aufgespielten Wartungssoftware CCleaner immer wieder die Aktualisierungen von Microsoft überschrieben…
Der Hammer war aber der von Acer selbst als Teil ihrer „wunderlieblichen“ Wartungs-Suite eingebaute „Computer-Schutz“, der wohl schon mit dem Rechner ausgeliefert wurde und seither keinerlei Updates seitens der Acer-Programierer mehr erfahren hat – will sagen, da befanden sich noch Uralte Treiber und Systemdateien auf der Platte, aufs schärfste von diesem vorgeblichen Schutz bewacht und gegen überschreiben durch aktuellere Windows-Updates geschützt.
Kein Wunder also, dass der bayerische Patient damit zusehends in die Verzweiflung getrieben wurde und in langes Grübeln verfiel, welche Dateien er denn nun nutzen und was er damit machen soll. Kein Wunder, dass er unter der Last dieser Aufträge und schweren Gedanken immer langsamer wurde
Uns würde ja auch die Puste ausgehen , wenn wir so ständig widersprüchliche Aufträge und Informationen bekommen würden.
So war dann also schnell klar, dass da nur noch die radikale Methode helfen würde – die Amputation all dessen, was der Patient an Dateien aus der Fabrik mitbekommen hatte – und anschliessend eine Frischzellenkur mit einer sauberen, kompletten Neu-Installation des Betriebssytemes und aller benötigten Anwendungen.
Wobei die Betonung ganz klar auf „benötigt“ lag.
Da Ziel stand also fest, der Weg dahin aber noch nicht so ganz – denn wie gesagt, da waren erst einmal die Mauern zu überwinden, die die Acer-Ingenieure allen Heilungsversuchen in den Weg gebaut hatten.
(Völlig widersinnig übrigens, denn wenn ein Rechner erst mal verkauft und in den Besitz des Kunden übergegangen ist, hat man als Käufer durchaus das Recht, jederzeit alles mit seinem Rechnr zu machen, was man möchte:
Auch ein neues Windows – oder gar ein Linux – oder jede beliebige andere Software aufspielen. Ohne Rücksicht auf irgendwelche properitären Schutzmechanismen, die zu keinem anderen Zweck dienen, als den Kunden nach ein, zwei Jahren einen neuen Rechner verscherbeln zu können, weil der alte durch solche eingebauten Gimmicks inzwischen so lahm geworden ist, dass er es nicht mehr tut…. und dies auch durch reguläre Updates nicht mehr zu beheben ist, weil die ehemals (vielleicht?) nützliche und schicke Spezial- Software von den Herren Programmierern schon lange nicht mehr gepflegt wird.
Denn schliesslich hat man das Ding ja bezahlt.
Weshalb ich auch kein schlechtes Gewissen dabei habe, in solchen Fällen Tabula Rasa und die „Qualitätsarbeit“ der Programmierer (oder der Marketingabteilung) zunichte zu machen.
Und wenn ich dazu das Teil komplett auseinander reissen und seiner Festplatte beraubenen muss, um zum Ziel zu kommen.)
Aber ganz so rabiat musste ich dann doch nicht werden, nachdem ich mit Googles und ein paar netter Foristen Hilfe herausgefunden hatte, dass man tief in den Eingeweiden der Firmware auch einstellen kann, dass das Ding von einer lahmen DVD aus startet, wenn es schon per schnellem und datensichereren USB-Stick nicht geht.
(Auch wieder so ein ärgerlicher Mechanismus aus der Computersteinzeit, als USB-Sticks noch nicht so verbreitet waren – und inzwischen, seit bestimmt zehn Jahren, auch nicht mehr Stand der Technik, wo jeder Billig-Laptop selbstverständlich den Start vom Stick beherrscht und viele Notebooks nicht mal mehr ein DVD-Laufwerk eingebaut haben. )
Und genau das habe ich auch gemacht, nach alter Väter Sitte mittels einer selbst gebauten Windows-DVD und dem guten alten Befehl
„Format c:“
Der Rest – war dann ganz einfach – wenn auch Windows-typisch langwierig:
Eine Neuinstallation mit etlichen Neustarts und „Schalten-Sie -den-Rechner-nicht-aus“-Bildschirmen, danach noch die andere Software wieder drauf und dabei immer die Systemressourcen im Auge behaltend… das Übliche halt – und nichts, über das ich mich noch weiter auslassen müsste…
Aber in der Rückschau betrachtet hat die Sache halt doch gelohnt – und gelernt habe ich auch noch was dabei. Denn sowas ist mir in all den Jahren meiner Computerbasteleien auch noch nicht untergekommen – dass sich ein Rechner derart gegen alle Reparaturversuche und sogar gegen eine Neuinstallation sperrt…..
Doch Ende gut, alles gut, selbst wenn es diesmal etwas länger gedauert hat
In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet….
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