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Lesehilfe (Quick & Dirty für Handy-Benutzer)

In der letzten Zeit gab es ja die eine oder andere Beschwerde, dass mein Blog  (und auch die Kommentare) auf Handy oder Tablet leider nicht korrekt dargestellt wird ,  was – zugegeben – an meinem aufwändigen und für normal grosse Bildschirme optimierten Design liegt. Ein kleines Dilemma allemal, da ich mich einerseits ja nicht so einfach von der Arbeit verabschieden möchte, die ich in dieses Design investiert habe, anderseits aber auch alle Handynutzer nicht ausschliessen möchte, wenn es um das Lesen meiner Inhalte geht.
Also tat  Abhilfe Not, die ich jetzt nach einem langen Blick in die grosse Glaskuuugel hoffentlich auch gefunden habe – ein Plugin namens WPTouch, welches alle „Mobile“-Benutzer nun auf ein anders, vereinfachtes Design umleitet, auf dem mein Blog sehr „übersichtlich“ (und leider auch) ohne Headerbild dargestellt wird:
Dafür nach Anklicken der einzelnen  Beiträge aber lesbar, sowohl im Hoch-
als auch im Querformat und inklusive aller Bilder in den Beiträgen
Auch alle Kommentare gehen, samt Eingabefenster für einen eigenen Text:

Das also sollte jetzt funktionieren – und damit wäre das Ziel einstweilen (bis zu meiner nächsten grossen Blogbastelei) erreicht – will sagen: auf meinem Handy und meinem Tablet (beides Androiden) funktioniert es einwándfrei.
Dennoch wäre ich den Handy-Benutzern unter uns  natürlich dankbar, wenn sie mir dazu nochmal eine kurze Rückmeldung geben würden, damit ich ggf. noch ein wenig nachregulieren kann.

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1488

Die Spassbremse in mir

Wenn ich in diesem Blog so über die letzten Wochen zurück blättere, dann fällt mir vor allem eins auf – nämlich, dass gewisse Themen sehr in den Hintergrund getreten sind, die sonst öfter mal vorkamen:
Meine Zipperlein – und da ganz speziell auch meine Probleme mit dem Rheuma – was eigentlich in gutes Zeichen ist.
Was nun aber nicht bedeutet, dass ich diesbezüglich so gar keine Probleme mehr hätte – im Gegenteil ist es natürlich noch da und bringt sich auch gelegentlich recht heftig in Erinnerung. Aber es steht nicht mehr so im Vordergrund wie noch vor ein paar Wochen  oder Monaten, sondern ist Teil meines Alltags, meines Lebens geworden – ein ständiger Begleiter wie auch meine Beingeschichten.

Oder kurz: ich habe mich daran gewöhnt, dass es so ist wie es ist, dass meine Finger steifer geworden sind, dass meine Feinmotorik schlechter geworden ist, dass mir gewisse Dinge nicht mehr so gut von der Hand gehen wie früher – und ich ärgere  mich nicht mehr, wenn es mir nur mit Schwierigkeiten gelingt, eine kleine Schraube in ein winziges Loch zu drehen oder ich beim Schreiben am Computer immer wieder Buchstaben auslasse und meine Texte mühselig immer wieder korrigieren muss. (Knöpfe knöpfen muss ich ja nicht, weil ich keine Hemden trage).
Da probiere ich dann halt solange rum, bis alles passt, sowohl, was die Schrauben und Buchstaben angeht, als auch bei anderen Dingen, wo sich meine Ungeschicklichkeit ähnlich bemerkbar macht.
Das ist dann eben jetzt so.
Punkt.

Wenn ich so darüber nachdenke, muss da wohl in den letzten Wochen ein ähnlicher Prozess in meinem Kopf abgelaufen sein, wie ich ihn auch bezogen auf meine eingeschränkten Fähigkeiten als Fussgänger schon durchgemacht habe – damals war es ja vor allem die Tretmühle des Hamsterrades, die mir das Thema irgendwann als „völlig normal“ erscheinen lies, nachdem ich gelernt hatte es in meine täglichen Abläufe zu integrieren, so dass ich selbst meine Behinderung kaum noch als Behinderung wahr genommen habe….
Und das ist bis heute so geblieben, auch wenn ich manchmal schon heftig die Zähne zusammen beissen muss und nicht immer ganz bis zu dem Ziel komme, welches ich eigentlich erreichen wollte – wie den Wilseder Berg am letzten Wochenende. Schön war unser Ausflug ja trotzdem – und das ist doch die Hauptsache.
Insofern sind mir auch im Lauf der Zeit die Gründe verloren gegangen, Dinge gar nicht erst zu versuchen, weil ich sie „vermutlich sowieso“ nicht schaffen würde (da ist er wieder, der Plan zu Pilgern! )- sondern meine Einstellung hat sich eher in die Richtung verändert, dass ich vorab überlege, welche Möglichkeiten (und ggf. Hilfsmittel) ich nutzen kann um mit meinen  Einschränkungen und gegen die Argumente des  inneren Schweinehundes doch dahin zu kommen, wo ich hin will.Überhaupt, der Schweinehund!
Der repräsentiert vor allem Ängste die in mir stecken, beispielsweise die Angst vor Schmerzen, wenn es darum geht, längere Strecken zu Fuss zu gehen – oder bezogen auf mein neues Hobby (die Oma) die Befürchtung, erneut zu stürzen wie anno dunnemals mit der Hexe. Und so will er mir einreden, dass es besser wäre, manche Dinge gar nicht erst anzugehen, weil ich ja sowieso….  (Ihr kennt das sicher auch?)
Doch damit hat er meistens unrecht, wie sich jedes mal gezeigt hat, wenn ich vorsichtig und in kleinen Schritten versucht habe, das zu tun, was er mir ausreden wollte.
Das war im Hamsterrad so,  bei jedem längeren Fussmarsch  (und derer gab es bekanntlich inzwischen viele – wie zuletzt am letzten Wochenende, aber auch auf Helgoland, in Stockholm, an den Tage in Polen usw.) und hat sich jetzt auch wieder im Bezug auf das Rollerfahren gezeigt, was nach ersten zaghaften Versuchen nun auch in schwierigen Situationen wie im Stadtverkehr oder bei schlechtem Wetter wieder richtig gut funktioniert – also den Schweinehund in allen Punkten widerlegt und sogar zu der Erkenntnis geführt hat, dass meine Einschränkungen überhaupt keine Rolle spielen, wenn ich auf zwei Rädern unterwegs bin.

Der Schweinehund also als Spassbremse, die mich mehr behindert, als meine wirklichen  Behinderungen es tun?

So wird es wohl sein, wie auch diese letzte Erfahrung zeigt.
Wie auch, dass ich in Zukunft besser daran tun werde, nicht allzusehr auf ihn zu hören, sondern seine Bedenken nur in soweit in meine Überlegungen einzubeziehen, wie es nötig ist, um mich selbst nicht zu überschätzen oder den Respekt vor neuen Erfahrungen zu verlieren….

„Respekt muss sein, um nicht unvorsichtig zu werden, Ängste aber nicht.
Schon gar  nicht in der Form, wie sie der Bedenkenträger in mir immer wieder in den Vordergrund spielen will. „

So etwa könnte ein Merksatz lauten, wenn ich an zukünftige Unternehmungen denke.
Und letztendlich gilt ja auch, dass nur ein Versuch klug machen kann und zeigen wird, was wirklich geht und was nicht.
Beispielsweise auch bei meinen Pilgerplänen oder bei allem, was handwerklich so ansteht.

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1484

Gut für den Garten

Ob es das jetzt wohl war? Mit dem Sommer meine ich?
Denn das Regenradar für heute spricht ja Bände – so herbstlich wie es auf dem Bild aussieht:
Und ich kann Euch aus eigener Erfahrung sagen, dass es sich draussen genau so anfühlt, wie es von drinnen aussieht: Nass, kalt, ungemütlich, windig –  also einfach bäähhh,  was das Sturmtief namens Kirsten da so mit sich bringt
So bäähhh, dass die Liebste es allen Parkpklatzsorgen zum Trotz heute morgen vorgezogen hat, doch lieber mit dem Auto zu fahren, statt sich schon auf dem Hinweg zur Arbeit nass regnen zu lassen und heute abend von den angekündigten Sturmböen vom Roller geweht zu werden.
Eine durchaus vernünftige Entscheidung, wie ich finde….
Und für mich eigentlich eher ein Argument, mich inhäusig zu beschäftigen (unser Haushalt bietet da Betätigungsfelder genug).  Schliesslich muss ich ja nicht bei solch einem Wetter vor die Tür – die Zeiten sind Gott sei Dank vor bei.

Eigentlich!
Denn genau so wäre es wohl auch heute gelaufen, hätte nicht gestern abend unser Mopedschrauber noch Laut gegeben, dass die Oma fertig ist und nun beim Bremsen wieder wunderbar pavianrot am Popo leuchtet. Was zur Folge hatte, dass mich natürlich heute Vormittag  in der ersten Regenpause nichts mehr zuhause gehalten hat, ich mich warm und regenfest angezogen auf den Pizzaroller geschwungen und ein zweites mal ins Gewimmel des Stadtverkehres begeben habe, diesmal sogar noch mit der zusätzlichen Komplikation durch Regen und böigen Wind – und demzufolge wieder mit einem leicht schummerigen Gefühl im Bauch.
Aber auch das lief richtig gut. Unsicher habe ich mich dabei nach den ersten Metern überhaupt nicht mehr gefühlt – wenn ich auch etwas vorsichtiger gefahren bin als ich das im Moment normalerweise tue. Denn schliesslich habe ich mich mit der Hexe damals bei genau so einem Wetter auf die Klappe gelegt.

Aber – wie gesagt – alles lief gut
Und nun – heile wieder zu Hause gelandet – gibt es erst einmal einen schönen heissen Tee und dann gucke ich  ganz vorsichtig, was der Haushalt Schönes an Aufgaben  für mich bereit hält. Frische Luft habe ich ja jetzt genug getankt. – Kirsten hin oder her.

Natürlich – da bin ich sicher – ist der Sommer auch noch nicht vorbei.
Noch haben wir ja den Rest des Augustes vor uns und den ganzen September  – und auch im Oktober wird es sicher noch schöne Sonnentage geben….
Und wenns mal regnet, ist das auf alle Fälle gut für den Garten…. hat also auch was für sich.
Ausserdem bin ich ja auch nicht aus Zucker und habe – oh Wunder! – sogar halbwegs passable Regenklamotten.

In diesem Sinne.
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1482

Pizza-Connection

Luftlinie sind es nur knapp sechs Kilometer, aber da man ja irgendwie über die Elbe muss, um aufs Festland und damit zu unserem Rollerschrauber zu kommen, verdreifacht sich die Strecke fast.
Und gleichzeitig war es auch eine Premiere – das erste Mal, seit ich wieder auf Feuerstühlen sitze, dass ich mich ins Stadtgetümmel gestürzt habe: Hin auf der Oma, die ja nun ihr Bremslicht repariert bekommt und zurück auf dem Pizzaflitzer, den ich so lange als Ersatz habe, bis bei Oma wieder alles schick ist.
Was wider Erwarten richtig gut ging und mir zeigt, dass ich wohl nicht viel verlernt habe in den letzten Jahren

Dabei bin ich wirklich froh, dass ich mich vor ein paar Wochen überwinden konnte, auf die kleine Schwarze zu steigen, denn je mehr Kilometer ich inzwischen auf den verschiedenen Zweirädern abgepult habe, um so mehr war auch das Gefühl der Freiheit wieder da, was ich früher schon bei meinen ersten Rollerversuchen, damals noch auf der ollen Nuckelpinne hatte, welche die Liebste zu Beginn unsrer Beziehung fuhr  und auf der wir viel und gerne zu zweit in der Stadt unterwegs waren in jenem heissen Sommer 2006 Ein Freiheitsgefühl, dass ich auch schon  zu Zeiten hatte, als ich noch regelmässig Motorrad gefahren bin.
Inzwischen  weit über dreissig Jahre her, denn als mein ältester Sohn geboren wurde, war es ja damit vorbei… und die olle BMW von damals ist sicher  schon lange verschrottet und  als Kühlschrank oder Herd wiedergeboren worden.
Wobei die  BMW und die Oma viel gemeinsam haben – beide eher groß, dick und behäbig, aber seeeeehr bequem und geradezu gemütlich zu fahren, also mehr zum Reisen als zum Rasen gemacht.  Genau so halt, wie ich es mag – echte Rentner-Gefährte eben

Der Pizzaflitzer hingegen ist genau das Gegenteil:
Fast spielzeughaft leicht, wendig und sehr agil, dabei aber eher unbequem und für mich auch ein wenig zu klein – obwohl auch er Spass macht, wenn auch auf ganz andere Art als unsere grossen Roller. Für die Stadt sicher ideal, aber auf Dauer bestimmt nichts für mich so ohne Scheibe und mit seinem kleinen Sitz.
Aber den muss ich ja zum Glück auch nicht lange fahren, denn wahrscheinlich wird Oma schon heute abend  wieder fertig sein – womit dann noch eine weitere Excursion in die Stadt ansteht. Diesmal ohne das schummerige Gefühl im Bauch, welches ich heute Morgen noch hatte.

Schaumermal.

Euch allen einen schönen Tag.
Bleibt gesund und bleibt behütet
Wir lesen uns


1481

Fortsetzungsbeitrag: Oma holen – Teil II

05:30 Uhr

Schlecht geschlafen habe ich gut  – und wach bin ich auch schon eine ganze Weile. Aber der Blick aus dem Küchenfenster zeigt allerfeinstes klares Wetter – also gerade richtig für alles, was heute so dran ist:

Also schnell Kaffee und Tabletten inhalieren und spätestens um halb sieben los, damit ich rechtzeitig bei der Zulassungsstelle bin, um dank des engagierten Beitrages meiner Liebsten, die den Termin organisiert hat schon heute das nachholen zu können, was ich gestern nicht geschafft habe – meinen Roller anzumelden.

-_-_-_-_-

6:30 Uhr

Kleines Missgeschick, welches mir gerade noch rechtzeitig auf der Treppe aufgefallen ist:
Das kommt davon, wenn man die Schuhe im halbdunklen Flur anzieht…. also nochmal zurück zu  einem kleinen Boxenstopp, um den passenden rechten Schuh zum Linken anzuziehen – oder den passenden Linken zum Rechten.
Egal, auf jeden Fall zwei Gleiche….
Sowas ist mir zuletzt in Regensburg passiert und da bin ich dann den ganzen Tag so rum gelaufen……tststs

-_-_-_-_-

7:55 Uhr

Tätärätä!
Nun habe ich Papiere auf meinen Namen und ein Nummernschild mit meinem Wunschkennzeichen –  damit kann ich Oma heute noch abholen, wenn die anderen Tagesordnungspunkte abgefrühstückt sind und der Verkäufer heute nachmittag Zeit hat – also ab nach Hause und auf dem Weg noch schnell einkaufen.
Weiter geht es dann um Zwölf am Büro der Liebsten, wo der kleine Schwarze dann hoffentlich verkauft wird – und anschliessend den Leihroller für die Liebste abholen.

-_-_-_-_-

10:20 Uhr

Gerade mit dem Verkäufer telefoniert:
Heute Nachmittag zwischen drei und vier kann ich die Oma holen

-_-_-_-_-

14:00 Uhr

Die kleine Schwarze ist mit gutem Ergebnis verkauft und die Liebste hat jetzt den Leih-Roller , der sich allerdings als ziemliche  Gurke herausstellte.
Das ein kleiner Missklang im ansonsten sehr postiven Tagesverlauf.
Ich bin inzwischen wieder zuhause und werde mich nach dem Genuss eines Kaffees gleich in Bus und Bahn setzten, um mit Helm und Nummernschild bewaffnet meine Oma abzuholen.
(kleines falsch abbiegen eventuell nicht ausgeschlossen.Schaumermal. )
Ich werde jedenfalls nachher berichten

-_-_-_-_-

14:50 Uhr

Mit Bus und Bahn durch die Stadt… das ist schon ein Abenteuer – zumal es ja immer noch (trotz Bussgeld) Maskenverweigerer gibt, die von Abstand halten nicht viel halten.
So hab ich mir dann doch lieber ein Taxi für die letzten Kilometer gegönnt.

-_-_-_-_-

15:10 Uhr

Angekommen beim Verkäufer wechseln Geld und Schlüssel die Besitzer – Benzingespräch inklusive.
Und dann gabs auch noch den für mich tollen Service obenauf, dass sich der Verkäufer es nicht nehmen lassen wollte, als letzten Liebesdienst selbst das Nummernschild  an meinen nochmal frisch geputzten Roller anzuschrauben, während ich noch ein kleines Pläuschchen mit der Gattin „Angela“ halten durfte. (Ihr erinnert Euch – das ist die, welche bei der ersten Besichtigung immer hinterm Fenster stand)
Aber die ist auch “ ’ne Nette“ und ziemlich froh, dass Oma nun keinen Platz mehr im Garten weg nimmt und ihr Gatte sich „hoffentlich“ anderen Beschäftigungen zuwendet.
Was habe ich es doch gut, dass meine Liebste da so ganz anders ist

-_-_-_-_-

15:40 Uhr

Ab nach Hause… auf meiner Oma

-_-_-_-_-

17:20 Uhr

Angekommen… natürlich mit kleinem Umweg über meine Hausstrecke an der Bunthäuser Spitze vorbei, so dass aus den eigentlich nur 13 Kilometern doch über vierzig geworden sind
Das konnte ich dann doch nicht lassen, nachdem die Fahrt bis zu den Elbbrücken im Berufsverkehr doch etwas geschlaucht hat.
Da musste ich  einfach nochmal „falsch abbiegen“ – schon weil das Wetter so schön war und ich da auch ein paar gute Bilder machen konnte:

Doch ja, ich finde sie wirklich schick, meine Oma:-)Fehlt aber noch das „Handtäschchen“, dass ich ihr morgen an den Popo schraube….

Auch der Blick aus der Fahrerperspektive (samt Duft von frisch geschnittenem Heu) macht richtig Freude Und damit soll es das auch für heute gewesen sein.
Nun ist Oma müde und ich auch, denn es war ja auch ein ereignisreicher Tag.
Und während sie sich vor dem Haus verpustet, werden die Liebste  und ich gleich noch lecker essen (gehen) und die freudigen Ereignisse des Tages ein klein wenig feiern.
Schliesslich ist ja heute alles „wunschgemäss gelaufen“ und das Loch im Geldbeutel durch den Verkauf der kleinen Schwarzen teilweise schon wieder gestopft.Und so muss dass doch, oder ?

Danach geht es heute auch mal für mich früh ins Bett.
Morgen ist  ja auch noch ein Tag
Und hoffentlich gibt es da kein Schietwetter

Bis dahin:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1475

Keine Langeweile

Der Tag heute war gut gefüllt – anders kann man das nicht sagen.

Als erstes hatte ich heute morgen ja meinen Termin beim Amt, um meinen Ausweis vorzuzeigen, was sich als völlig problemlos erwies, obwohl ich – wie immer in solchen Angelegenheiten – viel zu früh da war. Vorgelassen wurde ich trotzdem sofort und nachdem der nette Herr hinterm Schalter meinen Ausweis geprüft, die Daten verglichen und mir einmal forschend ins Gesicht geguckt hat konnte ich schon wieder gehen. So einfach kann das Leben sein.

Und weil ich ohnehin gerade in der Stadt war, bin ich gleich noch bei der Liebsten vorbei gefahren, um ihren neuen Dienstlaptop abzuholen, der möglichst nicht auf dem Roller transportiert werden sollte. (Zu diesem Behufe hatte ich morgens extra das Auto genommen). Dabei fiel dann auch der folgende Satz aus ihrem Munde:

„Die Karre müsste mal gewaschen werden“

Stimmt… auch unser Stiefkind hätte mal ein paar Streicheleinheiten nötig – es rollt und rollt und verrichtet völlig unauffällig seinen Dienst und keiner kümmert sich weiter darum. Der Wagen  könnte wirklich mal etwas Zuwendung gebrauchen. Und so habe ich mir spontan auch das noch auf den Zettel genommen, nachdem ich im nächsten Tagesordnungspunkt erst einmal bei meinem Doc neue Rezepte für meine Pillen geholt  und anschliessend eine Menge Geld in der Apotheke gelassen habe.
Und wenn schon, dann aber auch gleich richtig – inklusive Anbauen der neuen Radkappen, die schon seit einem guten dreiviertel Jahr in unsererem Ladys Paradise herumliegen, nachdem ich bei der Reha in Kiel eine verloren hatte.
Nun ist er also wieder schick, unser Kasimir, wenigstes von aussen – und zumindest  so lange, bis die nächste Taube auf die Windschutzscheibe geschittert hat:
Sowas bleibt einfach bei uns nicht aus, weil das Auto meist unter Bäumen steht.

Weiter ging es dann mit meinem Helm, dem ich gestern noch zwei Lautsprecher und ein Mikrofon samt Sendeeinheit implantiert hatte – damit ich auch unterwegs erreichbar bin mich mit der Liebsten verständigen kann, wenn wir gemeinsam mit zwei Rollern auf Tour sind. Das hat sich nämlich wirklich als notwendig erwiesen, denn die alte Art der Verständigung  mit Handzeichen  und Blinkern – so, wie wir das früher auch praktiziert haben – funktioniert mit den schnelleren Fahrmaschinen nicht mehr so gut, weil der Vorausfahrende dann immer seine Spiegel im Blick haben muss und sich nicht mehr so gut auf die Strasse vor sich  konzentrieren kann. Und da solche Anlagen mittlerweile auch nicht mehr die Welt kosten – und die Liebste sowas ja auch schon länger in ihrem Helm eingebaut hat  – war es also logisch, dass ich das auch bekomme.
Netter Nebeneffekt dabei: Da die Teile auch mit dem Handy gekoppelt sind, kann man sogar während der Fahrt angerufen werden und feine Musik hören…
(Mit Johnny Cash im Ohr rollert es sich gleich nochmal so gut.)

Und das musste natürlich auch noch ausprobiert werden.

Also hab ich mich auf den kleinen Schwarzen geschwungen und wollte eigentlich nur eine kleine Runde zur Bunthäuser Spitze am östlichen Ende unserer Insel drehen zum Probehören und Testtelefonieren mit der Liebsten, bin dann aber wohl wieder mal „falsch abgebogen“*  und im alten Land gelandet….
Und was soll ich sagen  – die neue Errungenschaft funktioniert wirklich gut, auch wenn Johnny mit den kleinen Lautsprechern nicht gerade in HiFi-Qualität rüberkommt – aber das muss er ja auch nicht. Die Stimme meine Liebsten hingegen klang deutlich und klar aus meinem Helm  – und selbst die nette Tante von Google – die mir testweise beim Navigieren helfen sollte  – war gut zu verstehen und hat mir anstandslos den Weg nach Hause gewiesen.

„Sie haben Ihr Ziel erreicht!“

So soll es sein.
Da stellt sich jetzt nur noch die Frage, wie ich die Helmsprechanlage mit „Omas“ Radio zusammentüdeln kann?
Aber da findet sich bestimmt auch noch ein Weg.

Die Erdbeeren allerdings, die ich auf fernmündliche Order aus dem alten Land mitbringen sollte, haben in der Hitze im Rollerkoffer  nicht „überlebt“ – Die waren grösstenteils Matsch, als ich  zuhause ankam.

Bleibt noch anzumerken, dass ich morgen wohl auf jegliche Rolleraktivität verzichten muss.
Da ist die Liebste mit der kleinen Schwarzen unterwegs, weil der Grosse Rote einen kleinen Wellness-Aufenhalt in der Werkstatt nimmt – wo nachgeguckt werden soll, warum er morgens nicht so gut anspringen will.
Aber dann kann ich ja  wenigstens alle die Hausarbeiten nachholen, die ich heute nicht geschafft habe.  Feudeln zum Beispiel – was ja eigentlich gestern schon dran gewesen wäre.

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet
Wir lesen uns.


*Gut für meine Fahrpraxis, ohne Frage.
Nun muss ich nur noch lernen, solche Extratouren auch per Bild zu dokumentieren. Denn da drauf bin ich erst zuhause gekommen, dass ich ja auch mal ein paar nette Bilder  von reifenden Äpfeln, schönen Bauernhäusern und von der Elbe hätte mitbringen können.


1468

Fünfhundert Meter

Mehr war es heute nicht, was die Bewegung auf zwei Rädern angeht.
Dazu noch ein zehn minütiges Gespräch und ungefähr genau so lange Bedenkzeit.

Danach war klar, dass der „Graue aus Nortdorf“ nicht unser neues Familienmitglied werden wird.

Und das nicht, weil der Roller nun so furchtbar schlecht gewesen wäre oder sich bei meiner kurzen Probefahrt nicht gut angefühlt hätte, sondern weil sich bei mir ein wenig dass Gefühl einschlich, dass die schöne Oberfläche nur die halbe Wahrheit ist.  „Obenrum“ war er zwar ziemlich toll, gefahren ist er gut und auch alle relevanten Teile schienen wohl in Ordnung, aber beim  Blick hinter die Fassade (sprich von hinten in den offenen Motorraum und auf die Hinterradschwinge) sah es dann doch  nicht mehr ganz so toll und gepflegt aus.
Wozu auch noch kam, dass der Verkäufer offenbar semiprofesionell an Motorrollern schraubt und gleich noch zwei Brüder des Grauen in der Werkstatt hatte – einen, den er selber fährt , den Grauen und noch einen dritten, der noch aufgearbeitet werden musste. Was zumindest den Beigeschmack hatte, dass die Geschichte wohl nicht ganz stimmen könnte , die er mir in seiner Anzeige  und unseren Mailkontakten erzählt hat (sein Sohn habe den Roller für sich aufbereitet blabla) – sondern  es machte auf mich eher den Eindruck, als ob da doch ein Gewerbe hinter stecken könnte mit dem einzigen Inhalt, alte Roller so preiswert wie möglich  wieder verkaufsfit zu machen – aber eben auch nicht mehr.
Wobei  mitunter auch wenig interessiert, ob der Käufer auch in einem halben Jahr noch zufrieden ist

Auch Belege für Ersatzteile und  das Serviceheft  gab es nicht zu sehen  – und auch keine weiteren Informationen über die Vorbesitzer über ein Schulterzucken hinaus. (Dafür aber – wie wir später beim nochmaligen Blick auf die Anzeige festgestellt haben – auch nicht die guten Reifen, die in der Anzeige noch abgebildet waren –  denn die hatte der Verkäufer an seinen eigenen Roller montiert.)
Insgesamt war es also eher die „Katze im Sack“, die es da zu kaufen gab – oben Hui und unten Pfui – und sicher kein Gefährt, dem ich bedenkenlos meine Gesundheit anvertrauen würde….

-_-_-_-

Das war also nichts – und den Weg nach Nortorf in der heutigen Hitze hätten wir uns wohl sparen können.
Jedenfalls, soweit  es das Thema „Rollerkauf“ angeht.  (über den Rest des Tages hat die Liebste gerade geschrieben)

Oder doch nicht so ganz – denn damit war ja auch klar, dass die Oma in Zukunft vor unserer Haustür stehen wird, bei der ich von Anfang an ein gutes Gefühl hatte und deren Verkäufer auf mich um Welten Vertrauenswürdiger wirkte.

Den hab ich übrigens gleich angerufen, als wir nach der Rollerbesichtigung um die nächste Strassenecke waren, um ihm die – für ihn wohl traurige – Mitteilung zu machen, dass er sich von seinem Schatz wird trennen müssen. Seine erste Reaktion darauf klang jedenfalls fast schon nach Enttäuschung:

„Och!“

kam es da aus dem Hörer, dann ein Schlucken und eine kleine Pause – und dann etwas gepresst der Satz:

„Das freut mich, dass Sie den nehmen! ….“

Und mich freut es auch.
Sehr sogar

Montag kann ich die Papiere holen.
Und mit Glück, wenn „die Oma“ im Lauf der Woche  über einen Zulassungsdienst zugelassen werden kann – können wir nächstes Wochenende schon damit „auf Tour“ gehen.
Die Liebste auf der „Grossen Roten “ wie immer zügig vorweg und ich auf „der Oma“ genau so zügig hinterher ….*träum*
Das wäre jedenfalls um Welten besser, als wieder einen heissen Tag im Auto zu verbringen …

Schaumermal – obwohl ich am Liebsten heute schon…aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Einstweilen jedenfalls….
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1465

Mutti hat „Nein!“ gesagt

Also eins ist schon mal klar:
Nach Achim werden wir am Sonntag nicht fahren müssen. Ganz sicher nicht.
Denn zwei Tage hintereinander im Auto bei der Wärme, das muss ja auch nicht sein…..
Was nun aber auch  nicht bedeutet, dass wir den Roller kaufen werden, den wir uns morgen in Nortorf angucken werden. Denn da ist schlicht was dazwischen gekommen – und das ist auch wieder eine längere Geschichte, die gestern Morgen ihren Anfang nahm:

Dabei begann der Tag für mich, wie jeder  Tag beginnt:
Vor Beginn meines „Tagewerkes“ (also  Haushalt und Einkaufen, so wie ich es eigentlich geplant hatte), also noch beim erstem Kaffee und meiner  Morgenlektüre am Computer nebst dem üblichen Blick auf die Kleinanzeigenplattform bekam ich plötzlich eine Anzeige vorgeschlagen, die ich zwar vorher schon gesehen, aber nicht weiter beachtet hatte – unter anderem, weil der angebotene Roller eigentlich deutlich über dem lag, was ich mir- wir uns – als Limit für diesen  Kauf  gesetzt hatten – und weil der Roller schon 18 Jahre alt, also für Rollerverhältnisse ein ziemlicher Oldtimer ist.
Zudem war er auch nicht angemeldet, eine Probefahrt wäre also wohl nicht möglich…..
Eigentlich wollte ich deshalb schon weiter blättern, habe dann doch aber spasseshalber die Anzeige mal geöffnet und bin sofort am ersten Bild hängen geblieben:

„Oups. der sieht ja aus wie eine Neuer“

so mein erster Gedanke…..
Und auch die anderen Bilder zeigten ein ähnlich gutes Bild – wie man es eigentlich nur bei Fahrzeugen aus Rentnerhand findet: gekauft, geputzt, gehätschelt und getätschelt und kaum bis gar nicht gefahren, aber jedes Jahr brav zur Inspektion in die Vertragswerkstatt gebracht.
Eigentlich gar nicht so verkehrt, wenn nicht die Besitzer oft auch  einen Hang zum Basteln hätten und allen möglichen Klimbim verbauen würden, so dass letztendlich eine fürchterliche Bastelbude vor einem steht – worauf auch der unverschämt teure Chrombügel über dem Vorderrad hindeutet.
Noch dazu war die Anzeige von einer Dame,“Angela“* eingestellt… und ein typisches „Mädelsfahrzeug“ sind schwere Roller dieser Art eher nicht (Chauvi, ich weiss )
Was auch in diese Richtung deuten könnte, weil Opa selbst nicht mehr fährt und auch mit Computern nicht umgehen kann…..
Trotzdem habe ich mir die anderen Bilder dann auch noch angesehen, die einen ähnlich guten  Pflegezustand zeigten und dazu noch ein Gimmick, das auch richtig  teuer und deshalb eher selten ist – ein fest verbautes Original-Radio von Piaggio (!!!) am linken Lenkerstummel – damals beim freundlichen Piaggio-Händler gute Tausend Taler wert… (und heute – achtzehn Jahre später –  als Gebrauchtteil nicht unter dreihundert Euro zu bekommen. Dafür gibt es immerhin schon einen ausgelutschten, fahrbereiten Chinaroller)

Hmm…..

Auch der sehr allgemein gehaltene  Anzeigentext deutete auf den ersten Blick in die selbe Richtung:
In achtzehn Jahren nur 5600 Kilometer gelaufen – also keine 300 Kilometer im Jahr –  und aus erster Hand (!) – also ein Stehroller.
Aber mit frischem Tüv…. ob Opa das noch selbst gemacht hat???

Hmm…..

Also weiter geblättert und dann festgestellt, dass diese Anzeige irgendwie in meinem Kopf hängen geblieben ist – zumal der bewusste Roller hier in Hamburg steht.
Nochmal zurück geblättert, nochmal Bilder geguckt, nochmal den Text gelesen – einmal, zweimal, dreimal….

Hmm…..

Irgendwie hat das Ding was….
Und dann hab ich den Link zur Anzeige an die Liebste geschickt.
Kurz darauf die Antwort:

„Eigentlich zu teuer.
Aber schreib die Verkäuferin mal an. Fragen kostet ja nichts“

Genau das habe ich dann auch gemacht und in die Nachricht auch gleich alle meine Fragen gepackt, samt meiner Telefonnummer.
Keine drei Minuten später klingelt mein Handy, ein Mann ist dran, der Gatte von „Angela“*, der förmlich übersprühte im Bemühen meine Fragen zu beantworten:

Er habe den Roller von einem pensionierten Kollegen bekommen (also doch Rentnerfahrzeug!) und für sich selbst aufgearbeitet – in seiner Firma, einem KFZ-Betrieb – ohne dass seine Frau davon gewusst hätte. Aber die sei nun dagegen, das er auf so einem „Monster“ fahre, da er gerade erst (vor ein paar Monaten – wie meine Liebste) den Führerschein für 125er-Roller gemacht habe und bisher immer nur eine ganz kleine, leichte Maschinen gefahren sei, mit der er letztes Jahr zu allem Überfluss auch noch einen Unfall gehabt hätte.
Eigentlich wolle er den Roller nicht abgeben, aber bevor die Ehestreitigkeiten weiter eskalieren…..

Und dann hat er mir ausführlichst erzählt, was alles an dem Moped gemacht worden sei, (u.A. alle Verschleissteile getauscht, Reifen neu, bis in die letzte Ecke mit Pinsel und Staubsauger geputzt, poliert, neue Papiere besorgt, weil die alten verloren gegangen wären, Einzelabnahme beim Tüv – die ganze Latte also) wofür er fast sechshundert Euro investiert habe, was er auch alles belegen könne.
Über den Preis könne man trotzdem reden, aber er sage mir gleich, dass er das Fahrzug nur an jemanden abgeben würde, der Erfahrung mit solchen Fahrzeugen habe und die alte Technik auch zu schätzen wisse. Und dabei merkte man schon, wie sehr ihm das Herz blutete bei dem Gedanken, den Roller nun doch nicht behalten zu können.
Aber ich solle mal vorbeikommen, er habe Urlaub und sei zu Hause…

Hmm…..

Daraufhin habe ich erst mal mit meiner Liebsten konferiert und ihr den Stand der Dinge berichtet, worauf die Rückfrage kam:

„Fährst Du hin?“

und wir kurz überlegt haben, wie weit wir unser Limit ausdehnen können. Dann habe ich den Verkäufer um seine Adresse gebeten – immer noch leicht im Zweifel – aber angucken und Preis ausloten kosten ja nichts – und bin nach erledigtem Wocheneinkauf da vorbei gefahren.

Als ich ankam, stand die „Oma“ dann schon blitzend und blinkend an der Strasse und der stolze Besitzer daneben:

„Eigentlich will ich die ja nicht verkaufen, und ich hatte auch gehofft, dass sich möglichst keiner meldet, damit ich meine Frau vielleicht doch noch überzeugen kann“

so begrüsste er mich, während „Angela“* hinter ihm im Vorgarten rumwuselte und später vom Küchenfenster aus die ganze Zeit unser Gespräch beobachtet hat. Alle anderen potentiellen Käufer habe er abgelehnt, weil er nicht den Eindruck gehabt habe, dass die mit so einem schweren Fahrzeug umgehen könnten. Einer sogar ein erst achtzehnjährigen Jüngling mit ganz frischem Führerschein, ohne Fahrpraxis und gleich mit Flausen im Kopf, was man alles umbauen könne, um

„… die Karre aufzumotzen“

Da sei das Gespräch gleich zu Ende gewesen und eine Probefahrt habe es auch nicht mehr geegben. Für sowas wäre der Roller eigentlich zu schade.
Wozu ich ihm nur beipflichten konnte, denn die Piaggio X9 ist wirklich ein Schmuckstück, der man ihr Alter nicht ansieht – mustergültig gepflegt, und auch technisch im allerbesten Zustand – wie sich im weiteren Verlauf herausstellte. Tatsächlich bekam ich sogar alle versprochenen Belege für die Ersatzteilkäufe gezeigt und auch am Fahrzeug selber jedes Detail.
Und ganz ehrlich: ich habe wirklich gestaunt.

Auch zum Vorbesitzer habe ich noch einiges erfahren:
Der habe den Roller nur zu zwei, drei Gelegenheiten im Jahr gefahren und sei ansonsten immer auf einer kleinen Fünfziger als Alltagsmaschine unterwegs gewesen, weil er den „Grossen“ schonen wollte. Und nun, wo er in Rente sei, wäre ihm der zu schwer geworden. Nur deshalb habe er ihn abgegeben….
Glaubhaft, weil das gerade bei solchen Rollern immer wieder mal passiert – immerhin ist die X9 durchaus sowas wie ein Mercedes zwischen den ganzen billigen Chinarollern. Für den damaligen Verkaufspreis  von deutlich  über 5000€ inklusive der verbauten Extras hätte man auch einen sehr guten Gebrauchtwagen kaufen können.
Und dann, nach einem langen Benzingepräch die Frage:

„Wollen sie mal Probefahren?“

Darauf hatte ich gewartet!
Immerhin wohnte der Verkäufer in einer ganz kleinen Nebenstrasse, und eine kurze Test-Fahrt war so auch ohne Kennzeichen möglich, einfach um zu probieren, wie das Teil sich anfühlt, wie er beschleunigt und wie er bremst – und ob er dabei schön gerade ausläuft:

„Das hat der Tüv-Prüfer auch so gemacht, der hier war, weil ich den Roller ohne Zulassung nicht hätte dahin fahren können“

Und was dem Herrn Ingenieur recht ist, kann mir nur billig sein….
Also habe ich mich nicht zwei mal bitten lassen und die Gelegenheit genutzt – einmal die Strasse rauf und runter.
Mein erster Eindruck:
Die „Oma“ hat noch richtig Feuer unterm Hintern!
Zwar beschleunigt sie „unten heraus“ nicht ganz so zackig wie unsere „Grosse Rote“, dafür aber mit „richtig Dampf“, wenn die Dreissig-Stundenkilometer-Grenze erst mal überschritten ist. Bei sechzig war allerdings Schluss. Mehr habe ich mich in der kleinen Wohnstrasse nicht getraut, zumal illegal und ohne Nummernschild unterwegs.
Geradeaus läuft sie jedenfalls gut und die Bremsen sind richtig bissig.
Und auch ansonsten fühlt sie sich an wie eine „Neue“…. Der Verkäufer hatte also nicht zuviel vesprochen….

Wieder zurück vorm Carport des Verkäufers („Angela“* stand immer noch hinter dem Fenster) meinte der:

„Ich sage das ja nicht gerne – aber Ihnen würde ich den Roller verkaufen!“

um dann nochmal anzufangen mir Dinge an der Maschine zu zeigen  – unter anderem das Radio – und mir noch letzte Details zu erklären. Über den Preis könne man ja reden.

Worauf hin ich mal die Taktik ausprobiert habe, die ich vorher mit der Liebsten abgesprochen habe:
Auch ich habe eine „garstige“ Ehefrau zuhause, und die habe mir (was natürlich nicht stimmte) ein sehr enges Limit gesetzt, beinahe einen halben Tausender von seinen Preisvorstellungen entfernt. Aber angesichts des Zustandes der Maschine könnte ich ja mal „vorsichtig“ versuchen mit ihr zu reden, wenn er mir ein gehöriges Stück entgegen kommen könne und wir uns die Differenz zwischen meiner und seiner Preisvorstellung teilen.
Kurzes Überlegen bei ihm (wobei er sicherlich „Angela’s“* Blicke im Rücken gespürt haben muss), ein kurzes Zögern , ein trauriger Blick, dann der Satz:

„Das können wir so machen!“

Bingo!
Auf den Handschlag um das Geschäft zu besiegeln haben wir allerdings verzichtet – zum einen Corona wegen – zum anderen aber auch, weil ich das wirklich nochmal überschlafen wollte. (und auch den Roller in Nortorf nochmal angucken möchte, der ähnlich gut aussieht, aber um einiges mehr gelaufen hat und billiger ist)

Immerhin konnten wir aber noch klären, wie das Geschäft ablaufen soll, falls ich den Roller kaufe:
Zug um Zug. Dann würde ich nächste Woche hinfahren, den halben Preis anzahlen und im Gegenzug die Papiere bekommen, damit ich ihn anmelden kann und am 18. nach der Zulassung mit Nummernschild und dem restlichen Geld die „Oma“ abholen… was dem Verkäufer nur recht war, weil er dann wenigsten den Anblick noch ein paar Tage geniessen kann, wenn er schon nicht damit fahren darf.

Der arme Kerl.
Ich kann ihn da nämlich gut verstehen:
Da hat er soviel Mühe und Liebe in die Maschine investiert  und sie dann abgeben zu müssen….
Und irgendwie kann ich auch „Angela“* verstehen, die sich Sorgen um den Vater ihrer kleinen Kinder macht.
Das ist sicher auch nicht einfach.

-_-_-_-

Bleibt noch anzumerken, dass wir morgen  auf jeden Fall nach Nortorf fahren werden, auch wenn mein Bauchgefühl mir im Moment sagt, dass  die „Oma“ (den Namen hat sie jetzt weg) und ich sicher gut zusammen passen würden, schon weil wir uns im Naturell nicht unähnlich sind:
Am Anfang behäbig, aber wenn die Sache erst mal rollt, dann rollt sie und ist kaum noch aufzuhalten. So bin ich und so verhält es sich meinem ersten Eindruck nach mit „Oma“ auch. Sprinterqualitäten haben wir beide nicht, aber Ausdauer.
(Und genauso verhält es sich mit meiner Liebsten und der „grossen Roten“auch:
Die beiden passen gut zusammen, was das Temperament angeht – gleich von Anfang an mit voller Power)
Gespannt bin ich trotzdem auf die jetzt „zweite Wahl“, nachdem ich beim Besitzer der Blauen in Achim  schon abgesagt habe. Könnte ja immerhin sein, dass mir die Graue auch richtig gut gefällt. Und dann wird die Entscheidung richtig schwer….
Und wenn nicht, dann haben wir anschliessend auf jeden Fall einen schönen Ausflug gemacht.

Schaumermal.

Aber vorher ist heute nachmittag nochmal eine Rollertour auf der „kleinen Schwarzen“ angesagt: Kleiner Wocheneinkauf mit der Liebsten im Hofladen mit anschliessender Überlandpartie.
Mal gucken wo der Weg uns dann hinführen wird

Einstweilen bleibt gesund und bleibt behütet
Wir lesen uns


*)Name von der Redaktion geändert


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Kaffee kaufen & Benzingespräche

Im Moment – Ihr merkt das – habe ich nur noch  ein Thema drauf, nachdem das letzte Wochenprojekt  ( der Bayrische Patient ) nun abgefrühstückt und wieder auf dem Weg zu seiner Besitzerin ist:
Rollerfahren, wofür ich  jetzt auch direkt mal eine neue Kategorie in meinem Blog eingerichtet habe

Denn das, was in den letzten Tagen war, scheint mir nur ein Vorgeplänkel gewesen zu sein, so exzessiv wie ich heute unterwegs war: Waren es gestern Dreissig und am Sonntag Achtundsechzig Kilometer, dann habe ich heute gleich nochmal soviel gefahren wie an den beiden Tagen zusammen.

-_-_-_-

Obwohl das gar nicht meine Absicht war, als ich mich heute Mittag  auf dem „grossen Roten“ (Vielen Dank an meine Liebste fürs nochmal-zur-Verfügung-stellen)auf den Weg zum Hofladen gemacht habe, wo ich eigentlich nur Kaffee und ein paar Zitronen kaufen wollte :

„Ein gutes Ziel, …“

so dachte ich,

„…und mit einem kleinen Umweg an der Elbe entlang und über die Dörfer sicherlich gut geeignet für eine weitere Fahrstunde, um noch ein wenig mehr  Übung  zu bekommen“

Wobei ich diese Strecke schon ganz bewusst so gewählt habe, um nicht im dicken Stadtverkehr unterwegs sein zu müssen.
Aber dann, nach erledigtem Einkauf kam es ganz anders:

Irgendwie bin ich da wohl falsch abgebogen (?*)und befand mich plötzlich mitten in einer Überlandpartie – weit weg von meinem Heimweg.
Ein Genuss bei dem Wetter, je mehr, je länger ich unterwegs war…
Und um so mehr, als dass ich ja bekanntermassen sehr gerne auf Landstrassen unterwegs bin. Mit dem Auto sowieso und inzwischen auch, wenn mein Gefährt nur zwei Räder hat

Deshalb habe ich dann auch nicht umgedreht, sondern bin einfach weiter gefahren, bis ich irgendwann an der Elbfähre in Hoopte stand und bei Fischbrötchen und Cola (das muss da einfach sein)  in ein Benzingespräch mit einem netten Polen geraten bin, der sich sehr für den „Grossen Roten“ interessierte und schon eine ganze Weile hinter mir her gefahren war. Er selbst war auf einer Piaggio X8 unterwegs, also genau auf der Maschine, die ja auch auf meinem Wunschzettel steht.
Logisch, dass da gefachsimpelt wurde, inklusive gegenseitigem Probesitzen und Vergleich von Kofferraumgrössen und anderen Details an den Maschinen – und da sage noch einer, Rollerfahren sei nicht kommunikativ.
Irgendwann sind wir dann weiter gefahren, er auf der südlichen Elbseite zurück nach Harburg – und ich habe nach kurzem Überlegen doch die Fähre genommen und mich auf die Nordseite übersetzen lassen. Was ich eigentlich ursprünglich gar nicht wollte, weil damit zwingend der dicke Verkehr auf den Elbbrücken zusammenhing, die ich überqueren müsste, um zurück auf unsere Insel zu kommen.
Aber so schlimm wie befürchtet war es dann doch nicht – im Gegenteil!
Denn schliesslich ist der „Grosse Rote“ ja schnell genug, um gut im Verkehr mitschwimmen zu können (und ein wenig mehr Routine habe ich ja inzwischen auch zurück gewonnen, so dass ich nicht mehr als Verkehrshindernis unterwegs bin.) und so war das überhaupt kein Problem.
Das also kann ich abhaken
Bleibt als nächste Hürde noch eine Fahrt in die Stadt – aber die wird spätestens in einer Woche dran sein, wenn ich der Einladung vom Arbeitsamt nachkommen muss, die heute auch im Briefkasten lag. Da soll ich dann nur meinen Ausweis vorzeigen, aber man kann ja das notwendige mit dem praktischen Verbinden – und gleich noch eine Fahrstunde dranhängen.

-_-_-_-

Das Probesitzen übrigens ist sehr positiv ausgefallen.. ein Grund mehr, der für meine Wunschmaschine spricht
Und „falsch abgebogen“  bin ich auch nicht wirklich:
Ich hatte nur keine Lust, direkt wieder nach Hause zu fahren, sondern wollte das schöne Wetter ausnutzen und das wiederentdeckte Vergnügen am Rollern einfach noch ein wenig ausdehnen.
Dass ich allerdings so lange und so weit unterwegs sein würde, habe ich zu dem Zeitpunkt aber auch nicht geahnt.
Wenn dasjetzt kein ausdauerndes Üben war, dann weiss ich ja auch nicht….

-_-_-_-

Zum guten Schluss allerdings muss ich noch ein wenig Abbitte leisten für meine Themen in den letzten Tagen. Windowsprobleme und Rollerfahren mögen ja nicht jedermannn interessieren.
Aber Ihr kennt das ja schon:
In meinem Blog gibt es ja immer mal wieder so Phasen, wo die Themenauswahl eher einseitig ist, weil ich gerade wenig Kopf für anderes habe.  Aber die gehen auch wieder vorbei, da bin ich sicher….

In diesem Sinne:
Bleibt mir gewogen, bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1462

Bewegung an der frischen Luft und die Folgen

Sonne scheint, ein lindes Lüftchen weht, es ist mit 21 Grad nicht zu warm und nicht zu kalt – also perfektes Wetter für eine kleine Inseltour per Motorroller:
Und so habe ich mich am späten Vormittag einfach mal aufgemacht, Fahrtwind und Sonne zu geniessen. Wieder mal auf  der Strecke meiner Jungfernfahrt vor ein paar Tagen, diesmal aber mit einem anderen Gefährt als dem „kleinen Schwarzen“ unterm Hintern.
Weil ich doch mal ausprobieren wollte, ob ich nicht mit dem „Grossen Roten“ auch zurecht komme, den die Liebste mir für diesen Test dankenswerterweise für einen Tag zur Verfügung gestellt hat. Denn das wäre wohl eine zwingende Vorbedingung, wenn wir mal wieder zusammen auf einem Feuerstuhl unterwegs sein wollen.
Und was soll ich sagen, das lief nahezu perfekt – ja, ich bin regelrecht angefixt,  nachdem ich ja nun jahrelang nicht mehr auf so einem rollenden Sofa gesessen bin. Nach ein paar Kilometern schon fühlte es sich so „Zuhause“ an wie damals auf der Hexe, die ja eine ähnliche dickliche Statur hatte und mir bis zu meinem Unfall richtig viel Freude gemacht hat. Nicht nur beim alleine Fahren, sondern auch, wenn wir zu zweit darauf unterwegs waren.

(gleicher Ort, anderes Moped)

Womit jetzt nach erfolgreicher Probefahrt natürlich gewisse Begehrlichkeiten in mir aufsteigen, denn so ein grosses Gefährt ist ja doch ganz etwas anderes und deutlich komfortabler zu fahren als das kleine schwarze Schlaglochsuchgerät – gepaart allerdings mit dem Gedanken, nicht gleich wieder übermütig zu werden.
Anderseits wiederum verspricht das deutlich bessere Fahrwerk solcher grössereren Maschinen auch ein mehr an Fahrsicherheit, weil es die – ansonsten baugleich –  ja auch noch mit viel stärkeren Motoren gibt und alle Fahrwerks-und Bremsteile auf die höhere Leistung ausgelegt sind……

Kurz und gut, Ihr ahnt sicher schon, worauf das jetzt hinausläuft , zumal die Liebste und ich unabhängig voneinander  gestern schon mal prophylaktisch eine grosse Kleinanzeigen-Plattform geflöht haben, ohne zu wissen, ob das wirklich gut gehen würde mit der „Grossen Roten“:
Da steht also in absehbarer Zeit wohl nochmal ein Rollertausch ins Haus – klein gegen gross! –  und daraus folgend  eine Fahrt nach Nortorf in Schleswig- Holstein  am Samstag, wo dieses wunderschöne Gefährt steht – und eventuell noch einer weiteren  Fahrt nach Achim bei Bremen wo es beinahe das gleiche Modell noch einmal in Blau gibt, falls der Graue nicht taugt:
Womit das Wochenende schon mal verplant wäreund vermutlich am 18. August* ein erneutes Vorsprechen bei der Zulassungsbehörde nötig wird.

Der  „kleine Schwarze“ allerdings muss dann wohl gehen, denn er hat seine Dienste – zuerst als Kutsche für den Arbeitsweg der Liebsten und dann als Wiedereinstiegsmodell für mich – mehr als erfüllt und wird in seinem noch beinahe jugendlichen Alter und seinem recht  guten Zustand sicher einen grossen Teil zur Refinanzierung des Neuankömmlings beitragen können, wenn wir was passendes finden. Und ich glaube, böse sind wir deshalb beide nicht – die Liebste nicht, die gestern zuerst auf die Idee mit dem Rollertausch kam – und ich auch nicht, weil ich mich auf einem grösseren Roller doch einfach wohler ( und sicherer) fühle.

Apropos Nortorf:
Da waren wir vor ziemlich genau einem Jahr schon mal, um die rote Schönheit zu entführen, auf der ich heute die Ehre einer Probefahrt hatte.
Wenn das kein gutes Omen ist….
Schaunmeralsomal, wie das am Wochenende wird und was es danach zu berichten gibt.

Einstweilen bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


*) Am 18. August deshalb, weil das der erste mögliche Termin war, den ich bei der Zulassungsstelle bekommen konnte. Schneller geht sowas in Hamburg leider nicht


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