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Mal eingeschoben – ein Fernseh-Tipp

Bevor ich mir in den nächsten Tagen weitere Gedanken über Heimatgefühle mache, möchte ich mal kurz  einen kleinen Fernsehtipp loswerden:

Eher durch Zufall – ich konnte nicht schlafen – bin ich gestern Abend  in der ARD-Mediathek auf ein Event gekommen, das dort noch mindestens bis zum 14. September online ist.
Die Werkschau von Wim Wenders  anlässlich seines 75. Geburtstages, in der viele seiner Filme kostenlos und in voller Länge zu sehen sind.
Unter anderem auch „Der Himmel über Berlin“ und die Fortsetzung „In weiter Ferne so nah“ , beides absolute Lieblingsfilme von mir, mit Otto Sander, Bruno Ganz, Peter Falk und – ja – auch Heinz Rühmann (u.a.)in einer seiner letzten Rollen.
Wunderschöne Filme mit poetischen Bildern, die von den beiden Engeln Cassiel ( Sander) und Damiel (Ganz) erzählen, die unsichtbar durch das Berlin der achtziger Jahre streifen und eigentlich nur eine Sehnsucht haben – fühlen und empfinden können wie die Menschen, an deren Leben sie unbemerkt teilhaben ….

Natürlich sind da auch noch andere Wenders-Filme zu sehen, die sonst nicht so  oft über den Bildschirm flimmeren (oder noch gar nicht im Fernsehen gelaufen sind): Desperado , Paris Texas, Buena Vista Social Club, Pina, um nur einige zu nennen – und so brauche ich mir um schlaflose Nächte in den nächsten Tagen wohl nicht viele Sorgen machen.
Für gute Unterhaltung – und Ablenkung – ist ja gesorgt.

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1494

Fortsetzungsbeitrag: Oma holen – Teil II

05:30 Uhr

Schlecht geschlafen habe ich gut  – und wach bin ich auch schon eine ganze Weile. Aber der Blick aus dem Küchenfenster zeigt allerfeinstes klares Wetter – also gerade richtig für alles, was heute so dran ist:

Also schnell Kaffee und Tabletten inhalieren und spätestens um halb sieben los, damit ich rechtzeitig bei der Zulassungsstelle bin, um dank des engagierten Beitrages meiner Liebsten, die den Termin organisiert hat schon heute das nachholen zu können, was ich gestern nicht geschafft habe – meinen Roller anzumelden.

-_-_-_-_-

6:30 Uhr

Kleines Missgeschick, welches mir gerade noch rechtzeitig auf der Treppe aufgefallen ist:
Das kommt davon, wenn man die Schuhe im halbdunklen Flur anzieht…. also nochmal zurück zu  einem kleinen Boxenstopp, um den passenden rechten Schuh zum Linken anzuziehen – oder den passenden Linken zum Rechten.
Egal, auf jeden Fall zwei Gleiche….
Sowas ist mir zuletzt in Regensburg passiert und da bin ich dann den ganzen Tag so rum gelaufen……tststs

-_-_-_-_-

7:55 Uhr

Tätärätä!
Nun habe ich Papiere auf meinen Namen und ein Nummernschild mit meinem Wunschkennzeichen –  damit kann ich Oma heute noch abholen, wenn die anderen Tagesordnungspunkte abgefrühstückt sind und der Verkäufer heute nachmittag Zeit hat – also ab nach Hause und auf dem Weg noch schnell einkaufen.
Weiter geht es dann um Zwölf am Büro der Liebsten, wo der kleine Schwarze dann hoffentlich verkauft wird – und anschliessend den Leihroller für die Liebste abholen.

-_-_-_-_-

10:20 Uhr

Gerade mit dem Verkäufer telefoniert:
Heute Nachmittag zwischen drei und vier kann ich die Oma holen

-_-_-_-_-

14:00 Uhr

Die kleine Schwarze ist mit gutem Ergebnis verkauft und die Liebste hat jetzt den Leih-Roller , der sich allerdings als ziemliche  Gurke herausstellte.
Das ein kleiner Missklang im ansonsten sehr postiven Tagesverlauf.
Ich bin inzwischen wieder zuhause und werde mich nach dem Genuss eines Kaffees gleich in Bus und Bahn setzten, um mit Helm und Nummernschild bewaffnet meine Oma abzuholen.
(kleines falsch abbiegen eventuell nicht ausgeschlossen.Schaumermal. )
Ich werde jedenfalls nachher berichten

-_-_-_-_-

14:50 Uhr

Mit Bus und Bahn durch die Stadt… das ist schon ein Abenteuer – zumal es ja immer noch (trotz Bussgeld) Maskenverweigerer gibt, die von Abstand halten nicht viel halten.
So hab ich mir dann doch lieber ein Taxi für die letzten Kilometer gegönnt.

-_-_-_-_-

15:10 Uhr

Angekommen beim Verkäufer wechseln Geld und Schlüssel die Besitzer – Benzingespräch inklusive.
Und dann gabs auch noch den für mich tollen Service obenauf, dass sich der Verkäufer es nicht nehmen lassen wollte, als letzten Liebesdienst selbst das Nummernschild  an meinen nochmal frisch geputzten Roller anzuschrauben, während ich noch ein kleines Pläuschchen mit der Gattin „Angela“ halten durfte. (Ihr erinnert Euch – das ist die, welche bei der ersten Besichtigung immer hinterm Fenster stand)
Aber die ist auch “ ’ne Nette“ und ziemlich froh, dass Oma nun keinen Platz mehr im Garten weg nimmt und ihr Gatte sich „hoffentlich“ anderen Beschäftigungen zuwendet.
Was habe ich es doch gut, dass meine Liebste da so ganz anders ist

-_-_-_-_-

15:40 Uhr

Ab nach Hause… auf meiner Oma

-_-_-_-_-

17:20 Uhr

Angekommen… natürlich mit kleinem Umweg über meine Hausstrecke an der Bunthäuser Spitze vorbei, so dass aus den eigentlich nur 13 Kilometern doch über vierzig geworden sind
Das konnte ich dann doch nicht lassen, nachdem die Fahrt bis zu den Elbbrücken im Berufsverkehr doch etwas geschlaucht hat.
Da musste ich  einfach nochmal „falsch abbiegen“ – schon weil das Wetter so schön war und ich da auch ein paar gute Bilder machen konnte:

Doch ja, ich finde sie wirklich schick, meine Oma:-)Fehlt aber noch das „Handtäschchen“, dass ich ihr morgen an den Popo schraube….

Auch der Blick aus der Fahrerperspektive (samt Duft von frisch geschnittenem Heu) macht richtig Freude Und damit soll es das auch für heute gewesen sein.
Nun ist Oma müde und ich auch, denn es war ja auch ein ereignisreicher Tag.
Und während sie sich vor dem Haus verpustet, werden die Liebste  und ich gleich noch lecker essen (gehen) und die freudigen Ereignisse des Tages ein klein wenig feiern.
Schliesslich ist ja heute alles „wunschgemäss gelaufen“ und das Loch im Geldbeutel durch den Verkauf der kleinen Schwarzen teilweise schon wieder gestopft.Und so muss dass doch, oder ?

Danach geht es heute auch mal für mich früh ins Bett.
Morgen ist  ja auch noch ein Tag
Und hoffentlich gibt es da kein Schietwetter

Bis dahin:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1475

Kliniktagebuch – die Zweite – Kapitel 16

Untertitel:

Aprilwetter.
Aber nicht nur….

Irgendwie demotivierend der Blick aus dem Klinikfenster und Richtung Himmel, der sich heute  immer wieder im Wechsel von heftigen Schauern und Sonnenschein manifestiert, so dass ich ausser zu meinem betreuten Spaziergang nur wenig draussen unterwegs gewesen bin…
Aber zum Ausgleich hatte ich immerhin genug Indoorsport, so dass an Bewegung trotzdem kein Mangel herrschte.
Im Gegensatz zu morgen, wo ich fast kein  – und dem Wochenende, wo ich gar kein Programm habe, mir also werde überlegen müssen, was ich mit meiner Zeit anfangen kann. Bei hoffentlich etwas stabileren Wetterverhältnissen.
Denn langsam neigt sie die Reha ja dem Ende zu, und es gibt immer noch zwei Dinge, die ich mir noch erlaufen wollte.

Was das Programm angeht, wird es wohl in den letzten Tagen hier deutlich weniger werden – heute hatte ich die letzte Ergo-Therapie und morgen werde ich die letzte Massage bekommen – bleiben also für Montag und Dienstag nur noch die üblichen Bewegungstherapien, das Laufband und natürlich das Abschlussgespräch und das Kofferpacken am Dienstag.
Worum ich doch  recht froh bin, angesichts der Corona-bedingt gespannten Stimmung hier in der Klinik , die auch nicht gerade motivationsfördernd wirkt …

-_-_-_-

Immerhin, und das ist wiederum erfreulich, wird auf der Waage bald das vierte Kilo gefallen sein. Heute morgen fehlten nur noch 200 Gramm.
Auch mein Blutdruck zeigt die erfreuliche Tendenz, jetzt eher zu niedrig als zu hoch zu sein, so dass ich heute morgen meine Blutdruckpille weglassen sollte, nachdem ich gestern  mein Metex gespritzt habe. Denn das wirkt ja auch noch blutdrucksenkend…. wobei abzuwarten bleibt,  als wie nachhaltig sich diese Normalisierung erweist.
Das wird man dann erst in Hamburg sehen.
Schaumeralsomal.


1342

Der Rest ist Warten

Vorab:

Meine Gedanken und guten Wünsche  gehen heute an Karin und Viktor in Kiel, die ihre geliebte Suka über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten.
Es tut mir sehr leid, dass es da wohl keinen anderen Weg mehr gab, um Suka  weiteres Leiden zu ersparen. Ich hätte den beiden und auch Suka wirklich gewünscht, dass es noch eine andere Lösung gegeben hätte
Möge Suka es also  gut haben, da wo sie jetzt ist.

-_-_-_-

So langsam  kommt die Sache mit der Reha nun in die heisse Phase:

Die Koffer sind weg, alle notwendigen Papiere ausgefüllt und ordentlich zusammengeheftet (da fehlt nur noch der Befund vom Pneumologen, den ich nachher noch bekomme), mein grosser Fotorucksack als Day-Pack ist fast fertig gepackt – selbst mein Ebook-Reader ist gut bestückt. Es könnte also im Prinzip losgehen und ich wäre ganz froh, wenn es jetzt einen Knall täte und der morgige Tag schon vorüber wäre.
Denn ich hasse es, auf „gepackten Koffern“ zu sitzen und auf die Dinge und Züge  zu warten, die da kommen…..Wobei mir die aktuellen Geschehnisse um die Hamburgwahl die Wartezeit doch ein wenig verkürzen.
Der Krimi gestern, wo es fast so aussah, als würde mein Wunsch in Erfüllung gehen, dann die Nachricht , dass die Kackblauen es mit Hängen und Würgen wohl doch geschafft haben…. :-(

Aber als Trostpflaster immerhin:
Die FDP ist wohl weg vom Fenster! Einem Zählfehler sei Dank,  der es gestern erst  so aussehen lies, als würden sie es knapp geschafft haben, heute in der Korrektur aber wohl das Aus bedeutet.
Immerhin das.

„In Hamburg sagt man Tschüss!“

… und in dem Fall wohlverdient und völlig zu Recht!
Wobei – zugegeben – es mir andersrum doch lieber gewesen wäre, schon alleine um das Geschwafel der Kackblauen nicht lesen zu müssen, die nun wieder behaupten, das „Volk“ sei mit ihnen.
Die lernen es wirklich nicht – und ich finde, die hätten wirklich einen ordentlichen und fühlbaren Dämpfer verdient gehabt.

-_-_-_-

Immerhin habe ich noch eine passende Wartebank gefunden – mitten im Freistätter Moor, an der Feldbahn, die von Freistatt nach „Heimstatt“ fährt – kilometerweit auf einem Damm im Moor.
Ein Ort, an dem ich vor Jahrzehnten als Diakonschülerein Praktikum gemacht habe, und den ich vor drei Jahren mal wieder besucht hab, als ich an einem regnerischen Oktobertag  von der Liebsten aus Münster zurück kam.
Da passt eigentlich alles:
Das regnerische Wetter, das Warten auf den Zug  und die etwas nebulösen Aussichten :-)


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Wahlsonntagsgedanke

Sonntag.

Kofferpacken ist heute dran.

Und ausserdem:
Wahlsonntag!

Also werden wir gleich in einer Regenpause  unserer Pflicht nachkommen, nach nebenan ins Wahllokal wackeln, unsere fünf Stimmen dahin geben, wo wir sie für am Besten aufgehoben halten und anschliessend bis heute abend um 18:00 Uhr den ersten Hochrechnungen entgegenfiebern.
Das allerdings wird wohl ein Traum bleiben:Denn 2,5% werden die Kackblauen wohl locker überschreiten :-(
Doch immerhin zeigt sich in den letzten Umfragen, dass es trotzdem knapp werden könnte, was die 5%-Hürde angeht. So besteht also zumindest ein wenig Hoffnung, dass sie zusammen mit der FDP doch rausfliegen könnten aus dem Hamburger Senat.
Und das wäre zu und zu schön …

Also drückt mal bitte die Daumen!


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Eigentlich ganz praktisch

So langsam, nachdem ich nun zum zweiten Mal damit unterwegs war, lerne ich mein Luxus-Ticket wirklich zu schätzen. Für Termine wie Arztbesuche, an denen es nichts anderes zu erledigen und schon gar nichts grosses einzukaufen gibt, ist das wirklich ideal:
Vor der Haustür in den Bus setzen ( bei unserem 5-Minuten-Takt sogar ohne Wartezeit), in die S-Bahn umsteigen, gemütlich lesend (wenn der Termin nicht mit dem Berufsverkehr kollidiert) aufs Festland fahren, noch ein paar Meter laufen bis zum Ziel.  Das ist wirklich entspannt und entspannend. (Jedenfalls, solange die S-Bahn nicht mal wieder kaputt ist).
Und zurück gehts dann genauso einfach, so dass ich mir das jetzt wohl zur festen Angewohnheit machen werde, wenn ich zu solchen Veranstaltungen die Insel verlassen muss.
Denn damit verbunden gibt es auch keinen Stress mit der Parkplatzsuche , sowohl am Ziel, als auch zu Hause.

So auch heute, als ich zum Radiologen unterwegs war, um das noch ausstehende Lungen-CT machen zu lassen.
Ein zwei Minuten-Termin, für den sich die Fahrzeit von insgesamt anderthalb Stunden eigentlich  nur deshalb gelohnt hat, weil ich mir nachher gleich noch den letzten Arztbrief bei der Rheumatologin (im gleichen Haus) und bei der Liebsten (gleich um die Ecke)  einen Büro-Kaffee abholen konnte und auf dem Rückweg auch noch eine kleine Besorgung im Insel-Einkaufscenter erledigt habe, weil das quasi direkt am Wege lag.
Nett in diesem Zusammenhang auch eine kleine Haltestellendekoration in der S-Bahn-Station am Ziel – im flotten 70er-Jahre-Stil:
Wenn man genau hinguckt, kann man im Bild sogar noch die alten Hamburger S-Bahn-Züge entdecken :-)

-_-_-_-

Praktisch auch, dass nun heute endlich (nach nur fünf Wochen) ein lange erwarteter Brief im Briefkasten lag, der meine Stimmung doch deutlich entspannt hat:Die Fahrkarten sind endlich da, samt Platzreservierung (im Nichtraucherabteil*) und Termin für die Gepäckabholung ( am Montag Vormittag).
Nun kann ich also endlich planen und auch die Anmeldebestätigung fertig machen und  an die Klinik schicken.

Dann gehts gleich noch kurz mit dem Bus zur Post.
Kostet ja nix :-)


*) Eigentlich ein Anachronismus, dass das immer noch auf den Fahrkarten steht.
Oder haben die wieder Raucherabteile eingeführt und ich habe das nicht mitbekommen?

Nun, wie auch immer, ich wollte mir das Rauchen ja in der Reha abgewöhnen.
Dann kann ich auch gleich im Zug damit anfangen  8-)


1315

Wenn und aber

So langsam rückt der Tag immer näher, an dem es endlich zu Reha geht.

Und es wird auch Zeit, finde ich, auch  wenn meine Gefühle dazu etwas zwiespältig sind:
Denn einerseits bin ich froh,  dass es nun wieder ein Stück vorangeht, anderseits regt sich bei mir auch ein wenig  – tja, nennen wir es mal: – Lampenfieber, wie immer, wenn sowas wie ein neuer Lebens-Abschnitt beginnt. Auch wenn dieser Abschnitt nur kurze drei Wochen dauern wird.
Und ich spüre, dass diese Unruhe gerade etwas die Oberhand gewinnt…

Nicht gut!

Denn ich mag diese Spannungszustände nicht besonders, selbst wenn ich weiss, dass sich die Spannung legen wird – spätestens, wenn ich im Zug sitze.
Nur die Zeit vorher, die muss nun irgendwie überbrückt werden. Am Besten mit etwas, das meine volle Konzentration erfordert – wie in den letzten Tagen meine Blogbasteleien – hier und auch bei der Liebsten (wobei die neue Tapete drüben nur noch ein Fingerspiel war, nachdem ich mir erst mal mit Geduld und Spucke ausgetüftelt hatte, wie es geht.)
Das sind so Sachen, in die kann ich voll versinken und damit wird mein Kopf dann auch frei von allen „wenns“ und „abers“ und von irgendwelchen diffusen Gedankenstrudeln, die ich nur zu gut aus ähnlichen Situationen kenne.

Zu den  „wenns“ und „abers“ zählt beispielsweise die Sache mit meiner Fahrkarte, auf die ich ja immer noch warte, und die nicht gerade zur Beruhigung beiträgt.
Wobei ich fast sicher bin, dass sie rechtzeitig kommt.
Aber eben nur „fast“.

Das Schlimme daran ist, dass ich eigentlich nichts planen kann – und auch nicht in der Klinik Bescheid geben, wann ich genau ankomme. Nicht mal, wann ich meine Koffer fertig gepackt haben muss, weil der Götterbote sie abholen kommt – repektive, ab wann ich nur noch „olle Klamotten“ anziehen kann, die ich nicht mitnehmen muss.

Ein Gefühl wie zwischen Baum und Borke.
Oder wie der buchstäbliche „Ochs vorm Berge“:Ja, wie denn nu?

(Das Bild hab ich mal bei der Liebsten gemopst, weils gerade so gut passt 8-) )


1313

Bitte setzen Sie sich hin!

Neulich schrieb ich in einem Nachsatz:

„…darüber wird wohl nochmal nachzudenken sein.“

Gemeint war damit meine doch zunehmend spürbarere Behinderung beim Gehen, Treppensteigen, Bücken und in die Hocke gehen, die leider ja nicht nur auf  dem Papier besteht und mir in vielen Beziehungen das Leben manchmal doch recht sauer macht.
Womit ich jetzt nicht die Ausnahmesituationen meine, wie sie im Urlaub oder bei solchen Aktivitäten wie neulich beim Ausflug nach Worpswede entstehen, sondern eher die Einschränkungen, die ich im Alltagsleben erlebe an Tagen, an denen ich versuche, meine Schmerzmitteldosis möglichst gering zu halten und mit der einen Novalgin-Tablette auszukommen, die sowieso Teil meines morgendlichen Medikamenten-Cocktails ist.
Da überlege ich dann schon, ob ich „eben mal“ die Treppen runter flitze, um Müll weg zu bringen oder in den Briefkasten zu gucken  und wieviele Einkaufs-Kilo ich auf einem Weg die Treppen rauf bekomme. Auch beim Spülmaschine ausräumen oder Wäsche aufhängen  brauche ich gelegentlich eine Pause, bevor ich weitermachen kann. Und zum Unterhosen, Socken und Hosen anziehen setze ich mich inzwischen auch lieber hin, nachdem ich neulich dabei mal  umgefallen bin (zum Glück aufs Bett) weil ich auf einem Bein stehend die Balance nicht mehr sicher halten kann.
Wie ich überhaupt immer mehr Angst vor Stürzen entwickele, wohl wissend, dass ich mir grössere Verletzungen nicht mehr leisten kann angesichts der angeschlagenen Durchblutungs-Situation in meinen Beinen und der Schwächung des Immun-Systems durch die Rheuma-Medikation.

Von aussen betrachtet ( und aus meiner beruflichen Erfahrung heraus) würde ich sagen, sowas ist für „ältere Menschen“ ganz normal, an den Punkt kommt jeder irgendwann mal.

Aber für mich ? Mit 61?
Andere steigen in meinem Alter noch auf den Mount Everest, machen 100 Kniebeugen am Stück oder laufen locker einen Marathon!

Gut, das alles muss ich nicht haben und werde ich in diesem Leben sicher auch nicht mehr erreichen, aber ein wenig besser sollte es schon nochmal werden.  Da  stellt sich natürlich die Frage, was ich ändern muss, dass es zumindest nicht noch schlechter wird?

Wobei ich  im Prinzip ja sogar ziemlich genau weiss, wo meine grössten Problempunkte liegen – nämlich in meinem Übergewicht, in mangelnder Bewegung und wohl auch beim Rauchen.
Alles Punkte, die eine Änderung meiner Lebensgewohnheiten bedeuten würden, wenn ich sie angehen will.
Was mir – zugegeben – sehr schwer fällt:

  • Ich esse nun mal gerne – und oft zu viel
  • ich vermeide teilweise Bewegung, weil ich die damit verbundenen Schmerzen vermeiden will (regelmässige Gehübungen mache ich deswegen schon lange nicht mehr)
  • und Rauchen? Bisher sind alle Versuche gescheitert, das aufzugeben. Leider.

Insofern setze ich auch ein wenig Hoffnung auf die Reha, die in den drei Wochen mit dem veränderten Tagesablauf und der ungewohnten Umgebung vielleicht eine Zäsur setzen könnte – was alle drei Problempunkte betrifft. Bei den Themen „Essen“ und „Bewegung „sowieso – und möglicherweise werde ich zum Thema „Raucherentwöhnung“ dort auch Unterstützung bekommen können – zur Not auch mit Nikotin-Pflastern für die ersten Tage (?).
Deshalb habe ich genau diese Punkte  jetzt mal als „Wünsche“ für die Reha im Aufnahmebogen formuliert, der gleich noch zur Post gehen wird.

Und da der Tag des Reha-Beginnes sinnigerweise auch mit dem Anfang der Fastenzeit zusammenfällt …. werde ich versuchen, aus den in der Reha gemachten Anfängen meine private Fastenaktion „7 Wochen ohne“ (vielleicht auch Ende offen) zu machen, deren diesjähriges Motto ohnehin wie für mich gemacht erscheint:

„Zuversicht – Sieben Wochen ohne Pessimismus“

 

Denn das ist klar:
Ich muss was ändern an meinen Gewohnheiten, wenn es nicht noch schlechter werden soll!
Und ich will ja auch was ändern…..

-_-_-_-

Bleibt noch zu ergänzen, warum ich diese Überschrift gewählt habe?
Nun, das ist im Grunde ganz einfach:

„Bitte Setzen Sie sich hin!“

das habe ich in meinem früheren Leben ganz oft zu meinen Kunden (meistens alten Männern) gesagt, wenn ich sie beim Hosenanziehen vor mir auf einem Bein rumgetanzt sind, so wackelig, wie sie sonst auch schon waren. (Männer neigen in sowas viel häufiger zur Überschätzung ihrer eigenen Fähigkeiten – Frauen sind meist vorsichtiger)

Und so ist diese Überschrift auch nichts anderes als ein Memo an mich selbst, in zweifacher Hinsicht:
Einmal, um an meine Sturzprophylaxe zu denken,
zum anderen aber auch daran, das sich dringend was ändern muss, wenn es  vielleicht wieder besser werden soll….


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So kommt eins zum Anderen

Es scheint ja wirklich zur guten Sitte zu werden, dass ich immer dann gleich noch einen Arzttermin hinterher zu absolvieren habe, wenn ich bei meiner Rheumatologin bin.
So nämlich auch heute und praktischerweise gleich im selben Haus – mal wieder beim Pneumologen und ohne lange Wartezeit

Aber der Reihe nach:

Drei Monate sind ja nun rum seit meinem ersten Rheumatologie-Termin  und deshalb stand heute die Vierteljährliche Kontrolluntersuchung an zwecks Überprüfung des bisher Erreichten und Nachjustierung der Medikamentendosis. Mit dem Ergebnis, dass zwar sich durchaus Fortschritte zeigen, wenn auch nicht so grosse, dass die Ärztin ganz zufrieden gewesen wäre. (Was ich ja selbst auch so einschätze.)
So zeigten sich im Ultraschall immer noch Entzündungherde in den Fingergelenken der rechten Hand, im rechten Handgelenk und – was neu ist  – auch in den Zehgelenken des linken Fusses, wo bei der letzten Untersuchung noch nichts war. Klar also, dass die Dosierung des MTX noch nicht ausreicht und logisch, dass das nun um ein Drittel (also um 5mg)erhöht wird in der Hoffnung, der Sache damit doch noch Herr zu werden.
Wobei es wohl wünschenswert wäre, auch das Cortison zur Unterstützung  wieder höher zu dosieren, wogegen aber das Veto des Gefässchirurgen spricht.
Bleibt aber ggf. noch ein anderer Weg, nämlich zusätzlich zur Basistherapie mit dem MTX noch in zweites Medikament einzusetzen, ein sogenanntes Biologicum.  Was allerdings voraussetzt, dass vorher nochmal abgeklärt wird, ob Lungenmässig alles in Schuss ist – insbesondere, ob ich nicht möglicherweise eine (verkapselte) Tuberkulose in mit trage., da ich als Krankenpfleger durchaus zur Risikogruppe für diese Krankheit gehöre.

Deshalb gings dann vorhin von der Rheumapraxis aus auch gleich noch zwei Treppen runter, um zwecks Blutabnahme und Tuberkulintest beim Pneumologen vorstellig zu werden, wobei die allfällige Röntgenuntersuchung entfallen konnte, da ich ja sowieso noch zu Lungen-CT muss….
So kommt dann halt eins zum Anderen, denn nun muss ich am Montag  nochmal dort aufschlagen, um den Hauttest ablesen zu lassen….. und mir die Laborwerte abzuholen

Was ich aber jetzt auch nicht so schlimm finde, denn so kann ich gleich meine Premierenfahrt mit dem Luxusticket machen und auf dem Weg auch noch bei der Bundesbank vorbeigucken, um unsere gesammelten Kupfermünzen umzutauschen.
Dann lohnt der Weg aufs Festland wenigstens :-)


1290

Vorfrühlingsgedanke

Auch dieses Jahr konnte ich mich nicht enthalten, mal wieder einen Topf mit vorgetriebenen Narzissen zu erwerben. Als kleinen Kontrapunkt zur winterlich hanseatisch-grauen Aussenwelt.
Und nun, nach einer Woche:
Die ersten Blüten!
Und dabei fällt mir ein, dass ich ja vielleicht das Glück haben werde, genau dann in Bad Nauheim zu sein, wenn dort im grossen Kurpark die ganzen Frühlingsblüher blühen.
Weit müsste ich dann ja nicht laufen, denn die Klinik liegt genau am Park….

Noch genau ein Monat bis dahin.


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