.

Erschreckend – insgesamt

Nun ist ja gestern in Berlin genau das passiert, was zu erwarten war:

Die erste Demo wegen Verstössen gegen die Abstandsregel aufgelöst,die  zweite Demo am grossen Stern und  und schlussendlich vor dem Reichstag und der russischer Botschaft am Ende doch noch eskaliert. Katzenjammmer in der Politik ob der erschreckenden Bilder vom Reichstag – wo Rechte zum“ Sturm auf den Reichstag“ aufgerufen und die Treppe zum Portal gestürmt hatten – und nun viel Sturm im Wasserglas der sozialen Netzwerke allenthalben.

Eines aber ist nicht passiert – eine deutliche Distanzierung der friedlichen Demonstranten von dem rechten Gesocks, was da Seite an Seite mit Menschen anderer Weltanschauung mitmarschiert ist und letztendlich auch Schuld an der Eskalation der weitgehend friedlichen Protete gegen die Corona-Massnahmen war.
Weder vor, noch während und schon gar nicht nach der Demo.

Fast könnte man deshalb meinen, einem Grossteil der Corona-Leugner und Maskenverweigerer sei es egal, nun mit den Nazis und Hooligans in einen Topf geworfen zu werden und nebenher auch gleich für deren Ziele noch mit zu demonstrieren.
Erschreckend auch das anschliessende Fazit des Intiators und Sprechers von  Querdenken 711*, Michael Ballweg:

„Zugleich dankte Ballweg der Berliner Polizei, „die uns ermöglichte, hier friedlich zu demonstrieren“.

Ein Hohn angesichts der Ereignisse vorm Reichtag  – und auch hier von Distanzierung keine Spur und kein Wort gegen die rechten Mitdemonstranten, die mit ihrer Anwesenheit ja auch einen deutlichen Anteil an der Zahl der 38.000 Teilnehmer der Veranstaltung ausgemacht haben….
Hauptsache, die Zahlen stimmen.

Was bleibt, werden die Bilder dieses Tages sein, alle voran die vom „Sturm auf den Reichstag“.
Fraglich dabei, ob die geeignet sind, den Stimmen und Zielen der anderen Demonstranten zu mehr Glaubwürdigkeit zu verhelfen.

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet
Wir lesen uns


1486

Berlin, Berlin – womit hast Du das verdient?

Nach tagelangem Tauziehen und Bemühen von Gerichten ist es heute wieder soweit:
Die Hauptstadt wird mal wieder zum grössten Irrenhaus der Republik, in dem alle Spinner dieses Landes völlig frei drehen und für ihre kruden Theorie demonstrieren dürfen. Rechte, AfDler, Identitäre, „Völkische“, Verschwörungthoretiker, vegane Köche, durchgeknallte Sänger, Impfgegner, Eso-Spinner und Aluhut-Träger (habe ich noch jemanden vergessen???), also die Creme de la Creme derjenigen, die schon seit längerem jede Bodenhaftung und jeden Bezug zur Realität verloren haben.Und sicher wird es neben deren völlig unrealistischen Forderungen und den Transparenten mit abstrusen Parolen auch wieder eine Menge unbedeckte Nasen zu sehen geben, von denen vermutlich einige auch das Virus in sich tragen, dessen Existenz diese Herrschaften so hartnäckig leugnen. Wobei man nur hoffen kann, dass die dabei nicht auch noch Unbeteiligte anstecken – die bedauernswerten 3.000 Polizisten beispielsweise, die diesen Haufen auch noch bewachen und schützen müssen und deswegen jetzt schon unverholenen Gewaltdrohungen ausgesetzt sind.

Bedauernswert auch die Berliner, die dieses fragwürdige Spektakel zum wiederholten Male aushalten müssen… mit denen möchte ich heute auch nicht tauschen…..

-_-_-_-

Bleibt aber trotzdem anzumerken, dass ich es prinzipiell für richtig halte, dass die Gerichte die heutige Demonstration erlaubt haben – allerdings ohne die Inhalte der Demonstranten zu teilen oder gar gut zu heissen. Denn natürlich gilt auch dafür das Recht auf Versammlungsfreiheit und das Recht der freien Meinungsäusserung   –  auch wenn die propagierte „Meinung“ mehr als fragwürdig ist.
Aber so besteht wenigstens eine kleine Hoffnung, dass die ganze Geschichte friedlich bleiben könnte und der Spuk ohne grössere Kollateralschäden abgehen kann. Also besser, nicht noch unnötig zusätzlichen Druck auf den Kessel der Wutbürger zu bringen, die heute unterwegs nach Berlin sind.
Spannend wird dieser Tag auch ohne Verbot noch genug werden – auch mit der kritischen Betrachtung der Frage, ob die Polizei bereit ist auf Fehlverhalten der Demonstranten (Nichteinhalten der Auflagen bezüglich Abstand usw.) genau so hart zu reagieren, wie sie es beispielsweise tut, wenn „linke“ Demos unterwegs sind.
Wasserwerfer und kalte Duschen zur Abkühlung der Situation inklusive.

-_-_-_-

Spannend auch, was wir nachher in der Berichterstattung zu sehen bekommen:
Wahrscheinlich wieder viele reisserische Bilder und Interviews mit jedem maskenlosen Demoteilnehmer, der nicht bei drei auf dem Baum ist. Also viel zuviel Aufmerksamkeit für die Herrschaften und ihre wirren Theorien und eine grosse Bühne, die ihnen schlicht nicht zusteht.
Traurig, denn es gäbe sicher andere Themen, die mehr Aufmerksamkeit verdient hätten.
Demos für Nazi-Opfer  oder gegen die Flüchtlingspolitik der EU beispielsweise, über deren Auswirkungen seit langem nur noch unter „ferner liefen“ berichtet wird, obwohl es hier nicht nur um verstrahlte Theorien, sondern knallhart um Menschenleben geht.

-_-_-_-

Erfreulich immerhin heute morgen die Meldung, dass bei Facebook endlich auch der Groschen gefallen ist und sie einer grossen rechtsgerichteten Dreckschleuder nun hoffentlich endgültig den Hahn zugedreht haben. Womit das Compact-Magazin wohl eine grossen Teil seiner Verbreitungsbasis eingebüsst haben dürfte und nur noch bedingt mitmischen kann, wenn es um Stimmungsmache zur  Anti-Corona-Kampagne und die Verbreitung von Nazi-Parolen geht…
Immerhin – und besser spät als gar nicht.

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1485

Der meint das ernst

Das hätte er  selbst wohl gerne – und schon seit einger Zeit gibt es auf change.org  eine Petition, die genau das fordert:
Der grösste Hohlkopf aller Zeiten 18 Meter hoch am Mount Rushmore in Stein gemeisselt neben seinen Vorgängern Washington, Jefferson, Lincoln und Roosevelt.
Denn das würde wohl durchaus seiner Selbstsicht entsprechen:
Der grossartigste Präsident aller Zeiten neben den anderen grossartigen Köpfen der amerikanischen Geschichte.

Zum Glück sieht die Realität wohl anders aus.
Statt in der „Hall of Fame“ der amerikanischen Geschichte wird es wohl eher nur für einen Platz in der „Hall of Shame“ reichen für ihn .
Zu Recht, wie er gerade in den letzten Tagen wieder grosspurig bewiesen hat mit seinen pompösen Feierlichkeiten zum amerikanischen Unabhängigkeitstag, in deren Zentrum er sich selbst gestellt und mit seinen spalterischen Reden die Nation in weiteren Aufruhr versetzt hat, während gleichzeitig der  Corona-Virus seine (vorläufige?) Hochzeit erlebt und reiche Ernte unter den Amerikanern hält und Bürgerrechtler vor seiner Haustüre demonstrieren…..

Um so unverständlicher für mich, dass es da immer noch Leute gibt, die ihm zujubeln und seinen Weg für den einzig richtigen halten – nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern auch hier bei uns bei Politikern aus der sehr konservativen Ecke. Wie bespielsweise von einem Hamburger Lokalpolitiker, dessen Meinung durchaus als exemplarisch für die Kackblauen gelten darf:
Zum Glück verfängt sowas bei uns nicht – und zum Glück ticken die Mehrzahl der Menschen hier ein wenig anders.
Aber wenn ich nach Amerika sehe, dann wird mir schon ein wenig bange, auch wegen der Auswirkungen, welche die Geschehnisse dort auf unser aller Zukunft haben könnten.

Immerhin tröstlich:
Die Petition wird mit gerade mal 6500 Unterschriften in vier Jahren wohl ins Leere laufen.

In diesem Sinne:
Ich wünsche Euch einen wunderbaren Sonntag, bleibt gesund und bleibt behütet!
Wir lesen uns


1419

Ob die das ernst meint?

Klein und unscheinbar geistert heute zwischen der – anlässlich der dramatisch weiter steigenden Coronazahlen – erschreckenden  Hofberichterstattung über den amerikanischen Unabhängikeitstag eine Meldung durch meinen News-Reader, die mir zu denken gibt.

„Die neue Wehrbeauftragte Eva Högl will über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht debattieren. Die Aussetzung 2011 sei ein „Riesenfehler“ gewesen, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“. Eine Wiedereinführung könne auch vor rechtsextremistischen Tendenzen schützen.

Schon vor der Entscheidung zur Aussetzung habe es Befürchtungen gegeben, dass sich Rechtsextremismus in einer Berufsarmee stärker entwickelt als in einer Wehrpflichtarmee. …..“

Wobei der zweite Teil der Aussage sicher richtig ist und sich diese Befürchtung ja auch zwischenzeitlich bestätigt hat.
Inzwischen ist die Bundeswehr ein Sammelbecken rechter Gesinnung geworden, wie auch die aktuellen Schlagzeilen um das KSK belegen. Denn einen besseren und leichteren Weg für junge Nazis scheint es ja nicht zu geben, um legal den Umgang mit Waffen zu lernen und ggf. auch solche samt Munition und anderer Ausrüstung abzuzweigen.

Dennoch halte ich den Gedanken für grundsätzlich  falsch, dagegen mit der Wiedereinführung  einer allgemeinen Wehrpflicht angehen zu wollen:

  • Zum einen, weil Aufrüstung prinzipiell nicht der Weg sein kann und dafür ausgegebenes Geld nicht mehr für friedliche Zwecke zur Verfügung steht,
  • zum zweiten, weil so noch mehr junge Menschen mit rechtsextremen Gedankengut infiziert werden könnten, mit dem sie unter „normalen Umständen“ nicht in Kontakt kommen würden
  • zum dritten, weil es fraglich ist, ob bei einer allgemeinen Verpflichtung Menschen mit rechter Gesinnung vorher ausgefiltert würden
  • zum vierten, weil eine Aufstockung der Armee bei uns sicher auch Konsequenzen für die Balance im West-Ost-Verhältnis hätte und möglicherweise eine neue Rüstungsspirale bedeuten könnte
  • und – nicht zuletzt – auch als jemand, der als Teenager bewusst den Wehrdienst verweigert hat und dafür eine hochnotpeinliche Gewissensprüfung in Kauf nehmen musste.

Viel besser wäre es meine Meinung nach, das „System Bundeswehr“ generell auf den Prüfstand zu stellen, wobei ich prinzipiell kein Problem damit habe, dass unser Land als notwendiges Übel eine kleine Freiwilligen-Armee unterhält, solange diese  hauptsächlich zu humanitären Zwecken eingesetzt wird – also quasi als international tätiges „Technisches Hilfswerk“ bei Katastrophen  oder in medizinischen Notfällen, wozu neben technischen Ressourcen auch eben die Fähigkeit gehört, sich selbst verteidigen zu können.
Aber mehr muss auch nicht sein.
Dazu sollte man sich allerdings auch Gedanken machen, wie man in Zukunft das Bewerbungsverfahren gestaltet.
Nämlich in der Form, dass nicht mehr jeder Bewerber eingestellt wird, der körperlich fit genug ist, sondern das auch von vorneherein darauf geachtet wird, welche politischen und weltanschaulichen Präferenzen die Bewerber haben. Dazu wäre eine Wiedereinführung des „Gewissenes-Tüv’s“ unter veränderten Vorzeichen vielleicht ein guter Weg.
War es früher notwendig zur Verweigerung des Wehrdienstes schriftlich und auch mündlich vor einer – vorgeblich unabhängigen – Kommission beweisen zu müssen, dass man ein Gewissen hat und dieses einen hindert, mit der Waffe in der Hand „seinem Land zu dienen“, sollte  jetzt jeder Bewerber vor einem wirklich unabhängig besetzten Gremium darlegen müssen, warum er „zum Bund will“ und sich im Bewerbungsverfahren eben genau so einer Prüfung unterziehen müssen, damit man alle aussortieren könnte, die extremistische Gedanken oder irgendwie geartete Machtgelüste hegen oder sonst wie nicht vertrauenswürdig wirken.

Viel Aufwand zwar, aber letztendlich vermutlich effektiver als ein Vorgehen nach dem Giesskannenprinzip „Wehrpflicht für alle“, welches nur zur Verdünnung des rechtextremen Gedankengutes in der Bundeswehr führen würde, aber nicht dazu, es aus ihr fern zu halten.

Die beste Lösung  allerdings wäre wohl, die Bundeswehr ganz abzuschaffen – wenn das denn ginge.
Denn gäbe es die nicht, würde es auch keinen braunen Sumpf in ihr geben.

Und ja, ich weiss….. ich bin und bleibe ein Träumer.

In diesem Sinne:
Bleibt friedlich, bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


Nachtrag, ein paar Stunden später:

Inzwischen rückt das Thema mehr und mehr in den Fokus der Schlagzeilen  und regt sich auch der Widerstand gegen eine Wiedereinführung der Wehrpflicht  in fast allen politschen Lagern.
Nur aus einer Ecke gibt es Zustimmung für Frau Högl’s Vorschlag. Natürlich – wen wundert es – von ganz rechts aussen, von der AfD.
Da zeigt sich mal wieder, dass man doch vielleicht das Amt des Wehrbeauftragten mit jemandem hätte besetzen sollen, der sich damit auskennt und wie schnell jemand ins falsche Lager rücken kann, der seine Worte nicht genau abwägt. Obschon ich natürlich ihr Engagement gegen den Rechtsruck der Bundeswehr für  ein durchaus ehrenhaftes Anliegen halte.
Nur bitte nicht so, wie sie es gerade angeht.


1418

Kliniktagebuch – die Zweite – Kapitel 21

Untertitel:

Sitzen auf gepackten Koffern

Heute Mittag um 14:00 Uhr war „Ende Gelände“, was das offizielle Programm dieser Reha betrifft, die letzte Massage lag hinter und das Kofferpacken vor mir.
Und auch den Punkt habe ich inzwischen abgearbeitet, was ja auch nicht schwer war, denn schliesslich nehme ich nicht mehr mit  nach Hause, als ich auch her gebracht habe – abgesehen von gemachten Erfahrungen und einigen doch deutlichen gesundheitlichen Fortschritten, so dass mein Fazit dieser drei Wochen ein durchaus positives ist.
Jedenfalls, solange man den Corona-Kack ausser acht lässt, der doch in der letzten Woche immer bestimmender  auch für die Abläufe hier in der Klinik wurde. (Bis hin dazu, dass die Klinik inzwischen für Besucher geschlossen ist und nur noch Menschen das Gebäude betreten dürfen, die entweder als Rehabilitand hier sind oder hier arbeiten).
Aber da möchte ich jetzt gar nicht mehr in die Tiefe gehen, denn für mich ist diese Geschichte ja hier morgen früh nach dem Frühstück zu Ende.

Und ausserdem werde ich in Hamburg jetzt auch dringender gebraucht, als „Assistent der Assistentin der Geschäfstführung“, zuständig für Kantinendienstleistungen, Kaffeeservice, hauswirtschaftliche Versorgung, Einkäufe und – schlussendlich – auch moralische Unterstützung und Schulter zum Anlehnen. Deshalb  kann ich es auch kaum noch erwarten, morgen endlich im Zug zu sitzen und ein paar Stunden später meine Liebste in die Arme zu nehmen <3
Denn zusammen schaffen wir das, egal, was kommt …..

-_-_-_-

Das nächste Posting werde ich in Hamburg schreiben, auf meinem Tröhnchen an meinem Schreibtisch sitzend.
Und dann liefere ich auch noch einige Bilder nach, die ich Euch in den letzten Tagen vorenthalten musste.

Also, bleibt schön gesund und haltet eine Armlänge Abstand zueinander, dann wird alles gut


1348

Der Rest ist Warten

Vorab:

Meine Gedanken und guten Wünsche  gehen heute an Karin und Viktor in Kiel, die ihre geliebte Suka über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten.
Es tut mir sehr leid, dass es da wohl keinen anderen Weg mehr gab, um Suka  weiteres Leiden zu ersparen. Ich hätte den beiden und auch Suka wirklich gewünscht, dass es noch eine andere Lösung gegeben hätte
Möge Suka es also  gut haben, da wo sie jetzt ist.

-_-_-_-

So langsam  kommt die Sache mit der Reha nun in die heisse Phase:

Die Koffer sind weg, alle notwendigen Papiere ausgefüllt und ordentlich zusammengeheftet (da fehlt nur noch der Befund vom Pneumologen, den ich nachher noch bekomme), mein grosser Fotorucksack als Day-Pack ist fast fertig gepackt – selbst mein Ebook-Reader ist gut bestückt. Es könnte also im Prinzip losgehen und ich wäre ganz froh, wenn es jetzt einen Knall täte und der morgige Tag schon vorüber wäre.
Denn ich hasse es, auf „gepackten Koffern“ zu sitzen und auf die Dinge und Züge  zu warten, die da kommen…..Wobei mir die aktuellen Geschehnisse um die Hamburgwahl die Wartezeit doch ein wenig verkürzen.
Der Krimi gestern, wo es fast so aussah, als würde mein Wunsch in Erfüllung gehen, dann die Nachricht , dass die Kackblauen es mit Hängen und Würgen wohl doch geschafft haben…. :-(

Aber als Trostpflaster immerhin:
Die FDP ist wohl weg vom Fenster! Einem Zählfehler sei Dank,  der es gestern erst  so aussehen lies, als würden sie es knapp geschafft haben, heute in der Korrektur aber wohl das Aus bedeutet.
Immerhin das.

„In Hamburg sagt man Tschüss!“

… und in dem Fall wohlverdient und völlig zu Recht!
Wobei – zugegeben – es mir andersrum doch lieber gewesen wäre, schon alleine um das Geschwafel der Kackblauen nicht lesen zu müssen, die nun wieder behaupten, das „Volk“ sei mit ihnen.
Die lernen es wirklich nicht – und ich finde, die hätten wirklich einen ordentlichen und fühlbaren Dämpfer verdient gehabt.

-_-_-_-

Immerhin habe ich noch eine passende Wartebank gefunden – mitten im Freistätter Moor, an der Feldbahn, die von Freistatt nach „Heimstatt“ fährt – kilometerweit auf einem Damm im Moor.
Ein Ort, an dem ich vor Jahrzehnten als Diakonschülerein Praktikum gemacht habe, und den ich vor drei Jahren mal wieder besucht hab, als ich an einem regnerischen Oktobertag  von der Liebsten aus Münster zurück kam.
Da passt eigentlich alles:
Das regnerische Wetter, das Warten auf den Zug  und die etwas nebulösen Aussichten :-)


1322

Wahlsonntagsgedanke

Sonntag.

Kofferpacken ist heute dran.

Und ausserdem:
Wahlsonntag!

Also werden wir gleich in einer Regenpause  unserer Pflicht nachkommen, nach nebenan ins Wahllokal wackeln, unsere fünf Stimmen dahin geben, wo wir sie für am Besten aufgehoben halten und anschliessend bis heute abend um 18:00 Uhr den ersten Hochrechnungen entgegenfiebern.
Das allerdings wird wohl ein Traum bleiben:Denn 2,5% werden die Kackblauen wohl locker überschreiten :-(
Doch immerhin zeigt sich in den letzten Umfragen, dass es trotzdem knapp werden könnte, was die 5%-Hürde angeht. So besteht also zumindest ein wenig Hoffnung, dass sie zusammen mit der FDP doch rausfliegen könnten aus dem Hamburger Senat.
Und das wäre zu und zu schön …

Also drückt mal bitte die Daumen!


1321

Musik: Heinz Rudolf Kunze

Darauf habe ich schon gewartet:

Das neue, heute frisch erschienene Album von Heinz Rudolf Kunze, den ich schon seit langem, eigentlich seit „Dein ist mein ganzes Herz“ sehr schätze, auch wenn er immer mal wieder in Vergessenheit geraten  und in die Tiefen meines virtuellen Plattenschrankes abgerutscht ist.

Über den Sänger, Komponisten, Texter und Literaten Kunze und seine Musik brauche ich wohl nicht viel zu schreiben, da gehe ich mal davon aus, dass der Menschen meiner Generation durchaus bekannt ist – wohl aber ein paar Sätze über sein neues Album, das mit seinem unverwechselbaren Sound zum Einen (wie fast alle seine Alben) ein gute Mischung zwischen politischen und poetischen Texten ist, zum Anderen aber immer wieder klar Stellung bezieht gegen den rechten Spuk in unserm Land – deutlicher als jemals zuvor und mit Texten, die gelegentlich fast ein wenig weh tun:

Der Wahrheit die Ehre

ist deshalb für mich eines seiner besten Werke und einen uneingeschränkten Musiktipp der Woche wert.

Wie immer: der Klick aufs Bild führt Euch zu Spotify


1318

„Und wenn ich nicht mehr weiter weiss….

…dann bild‘ ich einen Arbeitskreis“

Dieser Spruch aus berufllichen Zeiten in meinem früheren Leben ging mir heute durch den Kopf, als ich überlegt habe, was ich noch alles erledigen muss bis zur ersten und zweiten Deadline vor der Reha.
Die erste am Montag um 10:00 Uhr, weil dann die beiden Koffer gepackt sein müssen, die zweite am frühen Mittwochmorgen, wenn mich die Liebste zwecks (hoffentlich nicht )tränenreichen Abschied zum Zug nach Harburg bringt.

Nun ist das aber so eine Sache mit einem Arbeitskreis, wenn ich das einzige Mitglied bin  und folglich nachher die Verantwortung auf niemand anderen abschieben kann, wenn irgendetwas vergessen wurde oder fehlt…. Also konnte ich diesen  Gedanken auch gleich wieder fallen lassen und muss notgedrungen auf ein anderes – allerdings sehr bewährtes   – Werkzeug zurück greifen:
Eine to-do-Liste, auf der ich jetzt mal alles sammele, was mir gerade  einfällt – unter Zuhilfenahme der Packliste, die dem Einladungsschreiben der Klinik beigefügt war.

Immerhin, so konnte ich beim ersten Überfliegen feststellen, muss ich wohl nichts mehr kaufen.
Ausser vielleicht noch Druckerpapier für die gut fünfzig Seiten an Befunden und Arztbriefen aus dem letzten Jahr, die ich denen alle auf den Tisch packen werde.
Denn lesen bildet bekanntlich und viel lesen bildet hoffentlich  viel…….. und hoffentlich ein vernünftiges Urteil, was nach der Reha im Entlassungsbericht steht

-_-_-_-

Zum Lesen gab es auch für mich heute was:

Eine Brief von der Rentenversicherung, der mir goldene Zeiten  den vorzeitigen Eintritt in die Altersrente schmackhaft machen will, die mir als schwerbehindertem Menschen ja zustünde (woher wissen die das denn nun schon wieder??? Von mir jedenfalls nicht.):

„Sie haben dann möglicherweise Anspruch auf eine vorgezogene Altersrente für schwerbehinderte Menschen. Diese Rente wäre voraussichtlich höher als die derzeit von Ihnen bezogene Rente.“

Was unzweifelhaft richtig ist, denn bisher beziehe ich ja nur eine Teil-Erwerbsunfähigkeitsrente.  Den Antrag dazu müsste ich  bis zum 30. März stellen,

„um in den vollen Genuss(???) dieser Rente zu kommen“

Aber:

„Wir empfehlen Ihnen, sich vor der Stellung des Rentenantrages bei einer der unten genannten Auskunfts- und Beratungsstellen beraten zu lassen“

Das hätte ich ja schon längst gemacht, wenn man da irgendwie an Termine käme…
Und – das schreiben sie da nicht – wenn ich jetzt schon einen Antrag auf vorzeitige Altersrente stelle, gibt das auf jeden Fall saftige Abzüge – und jeder Monat den ich das noch rauszögern kann, bringt mich vielleicht um den angekündigten vollen Genuss, aber mir am Ende des Tages doch  jeden Monat ein paar Euro mehr im Geldbeutel, wenn ich dann wirklich Altersrentner bin.

Also:

Schaunmermal, was die Reha bringt.
Momentan tendiere ich eher dazu, erst mal die volle Erwerbsunfähigkeitsrente anzustreben und bis dahin weiter Krankengeld bzw. ab Ende Juni ALG I zu beziehen.



Zum Schluss

 

erlaubt mir bitte noch ein paar Worte zu dem, was gestern in Hanau passiert ist – und zu dem, was es heute an Reaktionen darauf gab.

Zunächst mal möchte ich dazu auf den Beitrag meiner Liebsten verweisen, die heute Abend noch spontan zu einer Demo war, zu der unsere Landesbischöfin aufgerufen hatte.
Diesen Beitrag kann ich so unterschreiben, wie er da steht, auch wenn ich es leider nicht mehr auf den Rathausmarkt geschafft habe.

Erschreckend finde ich, dass – entgegen der allgemeinen Schockiertheit im Land – die AfD gleich wieder automatenhaft alles herunterspielen und ihre Hände demonstrativ in Unschuld waschen will. Wie immer  ohne den geringsten Anstand oder auch nur ein klein wenig Respekt den Toten gegenüber zu zeigen.
Dabei dürfte doch jedem vernünftigen Menschen klar sein, dass es die „Politik“ genau dieser Partei ist, die ein Klima für solche Anschläge schafft. Was auch gilt, wenn der Täter möglicherweise verwirrt und nicht ganz Herr seiner sieben Sinne war…..
Denn wo Rassismus immer gesellschaftsfähiger wird, da wird auch die Schwelle für solche Menschen immer niedriger, ihre kranken Fantasien in die Tat umzusetzen….

Mein Mitgefühl jedenfalls gehört den Opfern und nicht dem Täter – oder denen die seine Taten verharmlosen.


1317

Das hat er nicht verdient

Auch der ist mir gestern begegnet – geknickt und am Boden zerstört.
Nein, nicht in Natura, sondern so, wie ihr Ihn hier seht:Dabei ist er doch eigentlich fein raus, unser aktueller  – und wohl auch werdender – Bürgermeister Peter Tschenscher.
Die Wahl wird er wohl gewinnen, die letzten Umfragewerte der SPD sprechen da eine mehr als deutliche Sprache:
Satt über dreissig Prozent, mehr als zehn Prozent vor seinem eigenen Koalitionspartner, den Grünen, so dass es wohl (leider) ziemlich sicher nichts werden wird  mit Frau Fegebank als erster Bürgermeisterin in unserer Stadt.
Gerechnet hat mit solcher Zustimmung für ihn wohl keiner, als er vor  zwei Jahren der Nachfolger des kleinen König Olafs wurde, so blass und unbekannt, wie Tschentscher als Finanzsenator noch war. Damals haben alle gefragt

„Peter wer???“

als Scholz – entgegen allen Versprechen in Hamburg zu bleiben – doch nach Berlin in die grosse Koalition gewechselt ist. Aber Tschentscher hat sich in seiner Zeit als Bürgermeister wirklich gemausert und so Respekt und Beliebtheit wirklich erarbeitet und verdient, die ihm nun entgegengebracht werden.
Ich werde ihn zwar trotzdem nicht wählen, aber auch meinen Respekt hat er. Weshalb ich es schon ein wenig schade finde, dass viele Wahlplakate* mit seinem Konterfei  buchstäblich so in den Schmutz getreten werden.

Stramm wie eine Eins dagegen die schmucken  Plakate mit den bescheuerten Slogans**

„Mit einem Mietendeckel werden keine Wohnungen gebaut“

der Hamburger FDP, die wohl am Sonntag  Hauptleidtragende des Thüringer Dilemmas werden könnte.
Um und bei fünf Prozent sagen die Zahlen für das unsoziale Grüppchen, was bedeuten könnte, dass sie am Montag wohl raus sind aus dem Senat. Die glauben wohl, eine schöne Plakat-Fassade könnte es jetzt  noch rausreissen.
Nun, ich gönne es ihnen, wenn sie Sonntag rausfliegen, genauso, wie ich es den Kackblauen gönnen würde, die wohl hier in Hamburg so klamm bei Kasse sind, dass sie in vielen Stadteilen erst gar keine Plakate aufgehängt haben.
Weil:

„die in Hamburg meist nur ein bis zwei Tage hängen“

Wie war noch mal deren Slogan? „Mut zu Deutschland?“
Aber zu feige, um Plakate raus zu hängen…..***

Völlig Farblos  hingegen die Hamburger CDU und auch die Linke.
Die fallen einfach nicht auf – weder mit ihren Plakaten noch mit ihren Leistungen im Senat.

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Kleiner Klopper am Rande:
Unsere Insel-SPD hat sich da eine Sache geleistet, die spätestens jetzt gereicht hätte, meine Stimme anderweitig zu vergeben – wenn ich mich nicht vorher sowieso schon anderweitig orientiert hätte:Da haben sie – in der Absicht Klinken zu putzen **** und Wähler in unnötige Gespräche zu verwickeln  – doch an jede Wohnungstür so ein „Bitte-nicht-stören-Schild“ gehängt, wenn ihnen keiner aufgemacht hat.
Damit auch jeder Einbrecher gleich weiss, welche Wohnung länger unbewohnt ist ( wie bei den Nachbarn unter uns) und wo sich das einbrechen lohnt.
Und das beinahe gleichzeitig zur Pressekonferenz unseres SPD-Innensenators, der da was von sinkenden Einbruchzahlen geschwafelt hat.
Schlimmer gehts nimmer…..

-_-_-_-_-

Spannend wir es am Sonntag also werden – nicht am oberen, sondern am unteren Ende der politischen Skala mit der Frage, wer da noch weiter  mitmachen darf.
Zwei Kandidaten gäbe es ja, auf die ich gut verzichten könnte.


*) wiewohl ich kein wirklicher Freund von Plakatwerbung der Parteien bin, die meiner Meinung nach nur Ressourcen verschwendet und das Stadtbild verunschandelt. Zumal fraglich ist, ob damit überhaupt das Wahlergebnis beeinflusst werden kann.

**) bescheuerter  sind eigentlich nur noch die (unsichtbaren) Slogans der AfD und der schwachsinnige Slogan der  ÖDP,  den ihr Euch in der MOPO angucken könnt.
Nein, kein Scherz. Die Plakate stehen wirklich in der Stadt. Aber ob das Wähler überzeugt?

***) wozu ich mir ein Grinsen nicht verkneifen kann, genauso wie zu der Tatsache, das die AfD ihre Wahlkampf-Abschluss-Veranstaltung ausserhalb des Hamburger Stadtgebietes abhalten müssen, weil ihnen in Hamburg keiner geignete Räumlichkeiten zur Verfügung stellen will. (Klick)

****) an wen erinnert mich das mal nochmal???
Wenigstens hängen einem die Zeugen Jehovas nichts an die Tür.


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