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Heimat – die Menschen?

Der Liter Milch ist zwar schon fast verbraucht, aber meinem Rücken geht es immer noch nicht so richtig gut – ergo ist auch heute nochmal „stille Beschäftigung“ in den häuslichen vier Wänden angesagt.
Gelegenheit also, mich weiter mit meinem Heimatgefühle-Projekt zu beschäftigen:

Wobei es heute darum gehen soll, wie weit es die Menschen sind, die heimatliche Gefühle in mir auslösen, nachdem ich im vorhergehenden Teil ja schon resümiert hatte, dass Orte (und Landschaften) alleine vielleicht nostalgische Gefühle in mir wecken können, letztendlich ohne die „zugehörigen“ Menschen für mich aber  nicht mehr als „Sehenswürdigkeiten“ sind, zu denen der engere Bezug weitgehend verloren gegangen ist.
Wie beispielweise das Dorf meiner Kindheit, welches sich in den über  fünfundzwanzig Jahren meiner Abwesenheit nicht nur baulich bis fast zur Unkenntlichkeit verändert hatte, sondern wo ich auch eigentlich niemanden mehr wieder gefunden habe, zu dem ich noch ein persönlichen Bezug gehabt hätte.
Das fühlte sich also nicht an wie „nach Hause kommen“ – und  die „heimatlichen Gefühle“ , die ich auf dem Weg zurück  ins Dorf vielleicht noch hatte, waren schnell verflogen.

Deshalb muss ich in meinen Überlegungen mal einen weiteren Schlenker machen – noch weiter zurück und wieder in die Zeit, als ich ein kleiner Junge war:

Mit sechs, sieben Jahren habe ich mal eine Zeitlang in Kassel bei meinen Grosseltern gelebt, genau gesagt ein gutes dreiviertel Jahr, weil meine Mutter krank war und mein Vater es neben seiner Arbeit und den Krankenbesuchen bei meiner Mutter nicht mehr schaffte, uns drei Kinder zu versorgen.
Was vielleicht erklären mag, warum diese nordhessische Stadt in meinen Gedanken auch immer eine besondere Rolle spielt, wenn ich über Themen wie Liebe und Geborgenheit – aber auch über den Begriff  „zuhause sein“  nachdenke. Ist doch das Haus meiner Grosseltern in dieser Zeit neben dem Dorf in der Senne ein zweiter Ort geworden, den ich als  „Zuhause“ im Sinne von „Heimat“ bezeichnen würde – und damals ganz sicher auch als solchen betrachtet habe.
Wobei die Stadt wohlmöglich austauschbar wäre – denn hätten meine Grosseltern und meine Tante in Hintertupfingen gelebt, würden meine Gefühle wohl dieselben gewesen sein. Die Personen wären ja die Gleichen und – da bin ich sicher! – sie hätten jeden Ort dieser Welt auf die gleiche Art mit ihrer Liebe gefüllt:

Auguste & August

Was vielleicht ein Grund dafür ist, dass ich mich nicht daran erinnern kann, während dieser Kasseler Zeit jemals Heimweh nach meinem Dorf gehabt zu haben.

Womit ich wieder zum Kern meiner Überlegungen zurück komme:
Heimweh – also die Sehnsucht nach einem Ort, den ich als „Zuhause“ bezeichnen würde  – habe ich eigentlich nie  – auch nicht später in meinem Leben – gespürt, solange ich mit Menschen zusammen war, denen ich mich in Liebe und Freundschaft verbunden fühlte.
Ähnlich, wie die Liebste es gestern in einem Kommentar beschrieb:

„…..hat mir (mal wieder) gezeigt, das ich diesen Ort der Geborgenheit brauche und der ist da, wo wir zusammen sind. Für mich ist das an keinen Ort, keine Region oder Landschaft gebunden.“

Was ich aber sehr gut kenne, ist die Sehnsucht nach Menschen, die mir im Lauf der Zeit verloren gegangen sind –  wie meine Grosseltern, wie Freunde – und ja, auch wie meine Kinder, zu denen der Kontakt durch die Wirrnisse des Lebens weitgehend abgebrochen ist. (Aber das ist wieder ein ganz anders Thema)

Wenn ich also den Begriff „Heimat“ versuche für mich zu definieren, dann komme ich unweigerlich  immer wieder auf die Menschen, in denen ich verwurzelt bin oder die prägend waren für mein Leben.  Und das müssen beileibe nicht nur Verwandte oder Freunde sein, sondern da denke ich beispielsweise auch an eine alte und mitunter auch sehr strenge Diakonisse, auf deren Station ich kurz nach meiner Ausbildung gearbeitet habe:
Schwester Änne – von der ich mehr über meinen Beruf und den Umgang mit Menschen  gelernt habe, als in all den Ausbildungsjahren davor. Schlussendlich war sie als mein Vorbild nämlich – ohne das zu wissen – auch „Schuld daran“, dass ich in den besonders in den lletzten Jahren meines Arbeitslebens genau das gemacht habe, was immer mein Traum war: Ein Pflegender zu sein im ursprünglichen Sinne und im direkten und mitfühlenden Kontakt mit Menschen, die meine Hilfe brauchen.

Aber zurück ins hier und jetzt – ins Hamburg des Jahres 2020:
Wenn ich heute gefragt werde, wo ich zuhause bin, dann kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen:

„In Hamburg!“

Was nichts mit Lokalpatriotismus zu tun hat – denn irgendwo ganz tief in meinem Herzen steckt ja immer noch der geborene Ostwestfale (!) – sondern damit, dass es damals vor vierzehn Jahren eine Hamburgerin gab, die meine Herz erbeutet  (deshalb „Beutehansetat“) und mich unwiderstehlich in diese Stadt gezogen hat, die ich inzwischen genau so liebe wie ich diese Frau liebe.
Hamburg ist mir also zur Heimat geworden, wie meine Liebste meine Heimat ist – wobei auch hier vermutlich das gleiche gilt, was ich schon weiter oben geschrieben habe:
Die gleichen Gefühle würde ich wohl auch für Hintertupfingen haben, wenn meine Liebste mich damals dorthin „verschleppt“ hätte. Denn dann wäre Hintertupfingen für mich sicher genauso lebenswert  und attraktiv gewesen, wie es Hamburg jetzt ist….

Orte sind also austauschbar, Menschen aber nicht, denn auf die kommt es an!
Und schlussendlich ist es wohl egal, wo Heimat für mich liegt, solange dort Liebe und Geborgenheit wohnen.
Selbst wenn mir hier wie dort vielleicht manches fehlt, was  ich am ehesten als „sinnlich“ beschreiben würde, weil es unmittelbar mit Reizen zu tun hat, welche die berühmten fünf Sinne ansprechen. Hören, Sehen, Schmecken, Riechen und Fühlen.
Auch das hat sicher was mit Heimatgefühlen im Sinne positiver Erfahrungen zu tun und könnte zum Thema eines weiteren Beitrages werden – ähnlich wie die Mentalität, die ja auch eine Rolle spielt, wie ich gerade gemerkt habe, als ich schrieb, dass tief in meinem Herzen noch ein Ostwestfale steckt…..

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1493

Pizza-Connection

Luftlinie sind es nur knapp sechs Kilometer, aber da man ja irgendwie über die Elbe muss, um aufs Festland und damit zu unserem Rollerschrauber zu kommen, verdreifacht sich die Strecke fast.
Und gleichzeitig war es auch eine Premiere – das erste Mal, seit ich wieder auf Feuerstühlen sitze, dass ich mich ins Stadtgetümmel gestürzt habe: Hin auf der Oma, die ja nun ihr Bremslicht repariert bekommt und zurück auf dem Pizzaflitzer, den ich so lange als Ersatz habe, bis bei Oma wieder alles schick ist.
Was wider Erwarten richtig gut ging und mir zeigt, dass ich wohl nicht viel verlernt habe in den letzten Jahren

Dabei bin ich wirklich froh, dass ich mich vor ein paar Wochen überwinden konnte, auf die kleine Schwarze zu steigen, denn je mehr Kilometer ich inzwischen auf den verschiedenen Zweirädern abgepult habe, um so mehr war auch das Gefühl der Freiheit wieder da, was ich früher schon bei meinen ersten Rollerversuchen, damals noch auf der ollen Nuckelpinne hatte, welche die Liebste zu Beginn unsrer Beziehung fuhr  und auf der wir viel und gerne zu zweit in der Stadt unterwegs waren in jenem heissen Sommer 2006 Ein Freiheitsgefühl, dass ich auch schon  zu Zeiten hatte, als ich noch regelmässig Motorrad gefahren bin.
Inzwischen  weit über dreissig Jahre her, denn als mein ältester Sohn geboren wurde, war es ja damit vorbei… und die olle BMW von damals ist sicher  schon lange verschrottet und  als Kühlschrank oder Herd wiedergeboren worden.
Wobei die  BMW und die Oma viel gemeinsam haben – beide eher groß, dick und behäbig, aber seeeeehr bequem und geradezu gemütlich zu fahren, also mehr zum Reisen als zum Rasen gemacht.  Genau so halt, wie ich es mag – echte Rentner-Gefährte eben

Der Pizzaflitzer hingegen ist genau das Gegenteil:
Fast spielzeughaft leicht, wendig und sehr agil, dabei aber eher unbequem und für mich auch ein wenig zu klein – obwohl auch er Spass macht, wenn auch auf ganz andere Art als unsere grossen Roller. Für die Stadt sicher ideal, aber auf Dauer bestimmt nichts für mich so ohne Scheibe und mit seinem kleinen Sitz.
Aber den muss ich ja zum Glück auch nicht lange fahren, denn wahrscheinlich wird Oma schon heute abend  wieder fertig sein – womit dann noch eine weitere Excursion in die Stadt ansteht. Diesmal ohne das schummerige Gefühl im Bauch, welches ich heute Morgen noch hatte.

Schaumermal.

Euch allen einen schönen Tag.
Bleibt gesund und bleibt behütet
Wir lesen uns


1481

Fortsetzungsbeitrag: Oma holen – Teil II

05:30 Uhr

Schlecht geschlafen habe ich gut  – und wach bin ich auch schon eine ganze Weile. Aber der Blick aus dem Küchenfenster zeigt allerfeinstes klares Wetter – also gerade richtig für alles, was heute so dran ist:

Also schnell Kaffee und Tabletten inhalieren und spätestens um halb sieben los, damit ich rechtzeitig bei der Zulassungsstelle bin, um dank des engagierten Beitrages meiner Liebsten, die den Termin organisiert hat schon heute das nachholen zu können, was ich gestern nicht geschafft habe – meinen Roller anzumelden.

-_-_-_-_-

6:30 Uhr

Kleines Missgeschick, welches mir gerade noch rechtzeitig auf der Treppe aufgefallen ist:
Das kommt davon, wenn man die Schuhe im halbdunklen Flur anzieht…. also nochmal zurück zu  einem kleinen Boxenstopp, um den passenden rechten Schuh zum Linken anzuziehen – oder den passenden Linken zum Rechten.
Egal, auf jeden Fall zwei Gleiche….
Sowas ist mir zuletzt in Regensburg passiert und da bin ich dann den ganzen Tag so rum gelaufen……tststs

-_-_-_-_-

7:55 Uhr

Tätärätä!
Nun habe ich Papiere auf meinen Namen und ein Nummernschild mit meinem Wunschkennzeichen –  damit kann ich Oma heute noch abholen, wenn die anderen Tagesordnungspunkte abgefrühstückt sind und der Verkäufer heute nachmittag Zeit hat – also ab nach Hause und auf dem Weg noch schnell einkaufen.
Weiter geht es dann um Zwölf am Büro der Liebsten, wo der kleine Schwarze dann hoffentlich verkauft wird – und anschliessend den Leihroller für die Liebste abholen.

-_-_-_-_-

10:20 Uhr

Gerade mit dem Verkäufer telefoniert:
Heute Nachmittag zwischen drei und vier kann ich die Oma holen

-_-_-_-_-

14:00 Uhr

Die kleine Schwarze ist mit gutem Ergebnis verkauft und die Liebste hat jetzt den Leih-Roller , der sich allerdings als ziemliche  Gurke herausstellte.
Das ein kleiner Missklang im ansonsten sehr postiven Tagesverlauf.
Ich bin inzwischen wieder zuhause und werde mich nach dem Genuss eines Kaffees gleich in Bus und Bahn setzten, um mit Helm und Nummernschild bewaffnet meine Oma abzuholen.
(kleines falsch abbiegen eventuell nicht ausgeschlossen.Schaumermal. )
Ich werde jedenfalls nachher berichten

-_-_-_-_-

14:50 Uhr

Mit Bus und Bahn durch die Stadt… das ist schon ein Abenteuer – zumal es ja immer noch (trotz Bussgeld) Maskenverweigerer gibt, die von Abstand halten nicht viel halten.
So hab ich mir dann doch lieber ein Taxi für die letzten Kilometer gegönnt.

-_-_-_-_-

15:10 Uhr

Angekommen beim Verkäufer wechseln Geld und Schlüssel die Besitzer – Benzingespräch inklusive.
Und dann gabs auch noch den für mich tollen Service obenauf, dass sich der Verkäufer es nicht nehmen lassen wollte, als letzten Liebesdienst selbst das Nummernschild  an meinen nochmal frisch geputzten Roller anzuschrauben, während ich noch ein kleines Pläuschchen mit der Gattin „Angela“ halten durfte. (Ihr erinnert Euch – das ist die, welche bei der ersten Besichtigung immer hinterm Fenster stand)
Aber die ist auch “ ’ne Nette“ und ziemlich froh, dass Oma nun keinen Platz mehr im Garten weg nimmt und ihr Gatte sich „hoffentlich“ anderen Beschäftigungen zuwendet.
Was habe ich es doch gut, dass meine Liebste da so ganz anders ist

-_-_-_-_-

15:40 Uhr

Ab nach Hause… auf meiner Oma

-_-_-_-_-

17:20 Uhr

Angekommen… natürlich mit kleinem Umweg über meine Hausstrecke an der Bunthäuser Spitze vorbei, so dass aus den eigentlich nur 13 Kilometern doch über vierzig geworden sind
Das konnte ich dann doch nicht lassen, nachdem die Fahrt bis zu den Elbbrücken im Berufsverkehr doch etwas geschlaucht hat.
Da musste ich  einfach nochmal „falsch abbiegen“ – schon weil das Wetter so schön war und ich da auch ein paar gute Bilder machen konnte:

Doch ja, ich finde sie wirklich schick, meine Oma:-)Fehlt aber noch das „Handtäschchen“, dass ich ihr morgen an den Popo schraube….

Auch der Blick aus der Fahrerperspektive (samt Duft von frisch geschnittenem Heu) macht richtig Freude Und damit soll es das auch für heute gewesen sein.
Nun ist Oma müde und ich auch, denn es war ja auch ein ereignisreicher Tag.
Und während sie sich vor dem Haus verpustet, werden die Liebste  und ich gleich noch lecker essen (gehen) und die freudigen Ereignisse des Tages ein klein wenig feiern.
Schliesslich ist ja heute alles „wunschgemäss gelaufen“ und das Loch im Geldbeutel durch den Verkauf der kleinen Schwarzen teilweise schon wieder gestopft.Und so muss dass doch, oder ?

Danach geht es heute auch mal für mich früh ins Bett.
Morgen ist  ja auch noch ein Tag
Und hoffentlich gibt es da kein Schietwetter

Bis dahin:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1475

Ich will Schietwetter!

So heiss, wie das momentan in Hamburg ist, bin ich gerade ganz froh, dass meine aktivste Phase am Tag der Vormittag ist, wo die Temperaturen  noch nicht ganz so drückend sind.  Nachmittags, wenn die Hitze am grössten ist, geht jedenfalls fast gar nichts.
Da reicht meine Kraft gerade noch aus, um zu transpirieren, auch ohne besondere Anstrengungen – und mein Leben wird zur Dauersiesta mit müde-schläfrigem Zeit verdösen.
Raus zu gehen, weg zu fahren, irgendwas anzugucken, dafür ist mir schlicht zu warm bei beinahe  – oder  gar über – dreissig Grad im Schatten.
Dreissig Grad draussen auf dm Balkon  und inzwischen auch schon drinnen in unserer Wohnung, bei der sich die gute Wärmedämmung mal wieder als als Nachteil erweist, weil das Mauerwerk, einmal aufgeheizt, die Hitze auch über Nacht  gut hält und kaum noch abkühlt.
Also fast wie in einer Dachgeschosswohnung unter einem Flachdach, ohne dass wir im Dachgeschoss leben würden….
Nee, das muss ich so nicht haben.

So langsam würde ich mir also wünschen, dass es wieder etwas kühler wird – behagliche 21 Grad wären gut – und vielleicht auch mal ein, zwei Tage regnet, damit die Luft wieder klarer wird, der Hitzemief sich setzen und ich wieder freier atmen kann.

Ein „Wunschbild“ deshalb dieses Bild aus meinem Archiv:Schietwetter halt, wie wir das sonst im Sommer in Hamburg gewohnt sind.
Das wäre mal wieder schön….

In diesem Sinne wünsche ich uns allen heute einfach mal einen Regenschauer:
Bleibt gesund und bleibt behütet
Wir lesen uns


1472

Keine Langeweile

Der Tag heute war gut gefüllt – anders kann man das nicht sagen.

Als erstes hatte ich heute morgen ja meinen Termin beim Amt, um meinen Ausweis vorzuzeigen, was sich als völlig problemlos erwies, obwohl ich – wie immer in solchen Angelegenheiten – viel zu früh da war. Vorgelassen wurde ich trotzdem sofort und nachdem der nette Herr hinterm Schalter meinen Ausweis geprüft, die Daten verglichen und mir einmal forschend ins Gesicht geguckt hat konnte ich schon wieder gehen. So einfach kann das Leben sein.

Und weil ich ohnehin gerade in der Stadt war, bin ich gleich noch bei der Liebsten vorbei gefahren, um ihren neuen Dienstlaptop abzuholen, der möglichst nicht auf dem Roller transportiert werden sollte. (Zu diesem Behufe hatte ich morgens extra das Auto genommen). Dabei fiel dann auch der folgende Satz aus ihrem Munde:

„Die Karre müsste mal gewaschen werden“

Stimmt… auch unser Stiefkind hätte mal ein paar Streicheleinheiten nötig – es rollt und rollt und verrichtet völlig unauffällig seinen Dienst und keiner kümmert sich weiter darum. Der Wagen  könnte wirklich mal etwas Zuwendung gebrauchen. Und so habe ich mir spontan auch das noch auf den Zettel genommen, nachdem ich im nächsten Tagesordnungspunkt erst einmal bei meinem Doc neue Rezepte für meine Pillen geholt  und anschliessend eine Menge Geld in der Apotheke gelassen habe.
Und wenn schon, dann aber auch gleich richtig – inklusive Anbauen der neuen Radkappen, die schon seit einem guten dreiviertel Jahr in unsererem Ladys Paradise herumliegen, nachdem ich bei der Reha in Kiel eine verloren hatte.
Nun ist er also wieder schick, unser Kasimir, wenigstes von aussen – und zumindest  so lange, bis die nächste Taube auf die Windschutzscheibe geschittert hat:
Sowas bleibt einfach bei uns nicht aus, weil das Auto meist unter Bäumen steht.

Weiter ging es dann mit meinem Helm, dem ich gestern noch zwei Lautsprecher und ein Mikrofon samt Sendeeinheit implantiert hatte – damit ich auch unterwegs erreichbar bin mich mit der Liebsten verständigen kann, wenn wir gemeinsam mit zwei Rollern auf Tour sind. Das hat sich nämlich wirklich als notwendig erwiesen, denn die alte Art der Verständigung  mit Handzeichen  und Blinkern – so, wie wir das früher auch praktiziert haben – funktioniert mit den schnelleren Fahrmaschinen nicht mehr so gut, weil der Vorausfahrende dann immer seine Spiegel im Blick haben muss und sich nicht mehr so gut auf die Strasse vor sich  konzentrieren kann. Und da solche Anlagen mittlerweile auch nicht mehr die Welt kosten – und die Liebste sowas ja auch schon länger in ihrem Helm eingebaut hat  – war es also logisch, dass ich das auch bekomme.
Netter Nebeneffekt dabei: Da die Teile auch mit dem Handy gekoppelt sind, kann man sogar während der Fahrt angerufen werden und feine Musik hören…
(Mit Johnny Cash im Ohr rollert es sich gleich nochmal so gut.)

Und das musste natürlich auch noch ausprobiert werden.

Also hab ich mich auf den kleinen Schwarzen geschwungen und wollte eigentlich nur eine kleine Runde zur Bunthäuser Spitze am östlichen Ende unserer Insel drehen zum Probehören und Testtelefonieren mit der Liebsten, bin dann aber wohl wieder mal „falsch abgebogen“*  und im alten Land gelandet….
Und was soll ich sagen  – die neue Errungenschaft funktioniert wirklich gut, auch wenn Johnny mit den kleinen Lautsprechern nicht gerade in HiFi-Qualität rüberkommt – aber das muss er ja auch nicht. Die Stimme meine Liebsten hingegen klang deutlich und klar aus meinem Helm  – und selbst die nette Tante von Google – die mir testweise beim Navigieren helfen sollte  – war gut zu verstehen und hat mir anstandslos den Weg nach Hause gewiesen.

„Sie haben Ihr Ziel erreicht!“

So soll es sein.
Da stellt sich jetzt nur noch die Frage, wie ich die Helmsprechanlage mit „Omas“ Radio zusammentüdeln kann?
Aber da findet sich bestimmt auch noch ein Weg.

Die Erdbeeren allerdings, die ich auf fernmündliche Order aus dem alten Land mitbringen sollte, haben in der Hitze im Rollerkoffer  nicht „überlebt“ – Die waren grösstenteils Matsch, als ich  zuhause ankam.

Bleibt noch anzumerken, dass ich morgen wohl auf jegliche Rolleraktivität verzichten muss.
Da ist die Liebste mit der kleinen Schwarzen unterwegs, weil der Grosse Rote einen kleinen Wellness-Aufenhalt in der Werkstatt nimmt – wo nachgeguckt werden soll, warum er morgens nicht so gut anspringen will.
Aber dann kann ich ja  wenigstens alle die Hausarbeiten nachholen, die ich heute nicht geschafft habe.  Feudeln zum Beispiel – was ja eigentlich gestern schon dran gewesen wäre.

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet
Wir lesen uns.


*Gut für meine Fahrpraxis, ohne Frage.
Nun muss ich nur noch lernen, solche Extratouren auch per Bild zu dokumentieren. Denn da drauf bin ich erst zuhause gekommen, dass ich ja auch mal ein paar nette Bilder  von reifenden Äpfeln, schönen Bauernhäusern und von der Elbe hätte mitbringen können.


1468

Kaffee kaufen & Benzingespräche

Im Moment – Ihr merkt das – habe ich nur noch  ein Thema drauf, nachdem das letzte Wochenprojekt  ( der Bayrische Patient ) nun abgefrühstückt und wieder auf dem Weg zu seiner Besitzerin ist:
Rollerfahren, wofür ich  jetzt auch direkt mal eine neue Kategorie in meinem Blog eingerichtet habe

Denn das, was in den letzten Tagen war, scheint mir nur ein Vorgeplänkel gewesen zu sein, so exzessiv wie ich heute unterwegs war: Waren es gestern Dreissig und am Sonntag Achtundsechzig Kilometer, dann habe ich heute gleich nochmal soviel gefahren wie an den beiden Tagen zusammen.

-_-_-_-

Obwohl das gar nicht meine Absicht war, als ich mich heute Mittag  auf dem „grossen Roten“ (Vielen Dank an meine Liebste fürs nochmal-zur-Verfügung-stellen)auf den Weg zum Hofladen gemacht habe, wo ich eigentlich nur Kaffee und ein paar Zitronen kaufen wollte :

„Ein gutes Ziel, …“

so dachte ich,

„…und mit einem kleinen Umweg an der Elbe entlang und über die Dörfer sicherlich gut geeignet für eine weitere Fahrstunde, um noch ein wenig mehr  Übung  zu bekommen“

Wobei ich diese Strecke schon ganz bewusst so gewählt habe, um nicht im dicken Stadtverkehr unterwegs sein zu müssen.
Aber dann, nach erledigtem Einkauf kam es ganz anders:

Irgendwie bin ich da wohl falsch abgebogen (?*)und befand mich plötzlich mitten in einer Überlandpartie – weit weg von meinem Heimweg.
Ein Genuss bei dem Wetter, je mehr, je länger ich unterwegs war…
Und um so mehr, als dass ich ja bekanntermassen sehr gerne auf Landstrassen unterwegs bin. Mit dem Auto sowieso und inzwischen auch, wenn mein Gefährt nur zwei Räder hat

Deshalb habe ich dann auch nicht umgedreht, sondern bin einfach weiter gefahren, bis ich irgendwann an der Elbfähre in Hoopte stand und bei Fischbrötchen und Cola (das muss da einfach sein)  in ein Benzingespräch mit einem netten Polen geraten bin, der sich sehr für den „Grossen Roten“ interessierte und schon eine ganze Weile hinter mir her gefahren war. Er selbst war auf einer Piaggio X8 unterwegs, also genau auf der Maschine, die ja auch auf meinem Wunschzettel steht.
Logisch, dass da gefachsimpelt wurde, inklusive gegenseitigem Probesitzen und Vergleich von Kofferraumgrössen und anderen Details an den Maschinen – und da sage noch einer, Rollerfahren sei nicht kommunikativ.
Irgendwann sind wir dann weiter gefahren, er auf der südlichen Elbseite zurück nach Harburg – und ich habe nach kurzem Überlegen doch die Fähre genommen und mich auf die Nordseite übersetzen lassen. Was ich eigentlich ursprünglich gar nicht wollte, weil damit zwingend der dicke Verkehr auf den Elbbrücken zusammenhing, die ich überqueren müsste, um zurück auf unsere Insel zu kommen.
Aber so schlimm wie befürchtet war es dann doch nicht – im Gegenteil!
Denn schliesslich ist der „Grosse Rote“ ja schnell genug, um gut im Verkehr mitschwimmen zu können (und ein wenig mehr Routine habe ich ja inzwischen auch zurück gewonnen, so dass ich nicht mehr als Verkehrshindernis unterwegs bin.) und so war das überhaupt kein Problem.
Das also kann ich abhaken
Bleibt als nächste Hürde noch eine Fahrt in die Stadt – aber die wird spätestens in einer Woche dran sein, wenn ich der Einladung vom Arbeitsamt nachkommen muss, die heute auch im Briefkasten lag. Da soll ich dann nur meinen Ausweis vorzeigen, aber man kann ja das notwendige mit dem praktischen Verbinden – und gleich noch eine Fahrstunde dranhängen.

-_-_-_-

Das Probesitzen übrigens ist sehr positiv ausgefallen.. ein Grund mehr, der für meine Wunschmaschine spricht
Und „falsch abgebogen“  bin ich auch nicht wirklich:
Ich hatte nur keine Lust, direkt wieder nach Hause zu fahren, sondern wollte das schöne Wetter ausnutzen und das wiederentdeckte Vergnügen am Rollern einfach noch ein wenig ausdehnen.
Dass ich allerdings so lange und so weit unterwegs sein würde, habe ich zu dem Zeitpunkt aber auch nicht geahnt.
Wenn dasjetzt kein ausdauerndes Üben war, dann weiss ich ja auch nicht….

-_-_-_-

Zum guten Schluss allerdings muss ich noch ein wenig Abbitte leisten für meine Themen in den letzten Tagen. Windowsprobleme und Rollerfahren mögen ja nicht jedermannn interessieren.
Aber Ihr kennt das ja schon:
In meinem Blog gibt es ja immer mal wieder so Phasen, wo die Themenauswahl eher einseitig ist, weil ich gerade wenig Kopf für anderes habe.  Aber die gehen auch wieder vorbei, da bin ich sicher….

In diesem Sinne:
Bleibt mir gewogen, bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


1462

Tapetenwechsel

Die Sonne scheint, der Himmel ist blau,  die Bäume schlagen aus, Tulpen und Raps blühen.
So sieht der Frühling aus, gar nicht weit weg von uns, kurz hinter Harburg.
Anlass genug, mal wieder die Tapete meines Blogs zu wechseln und diese Augenweide ein paar Tage lang in den Vordergrund zur rücken.
(Auch wenn es genau genommen der Hintergrund ist, den dieses Bild ziert 8-) )


1383

Irgendwie Nordisch

Ja, es ist ein schöner Ort, den die Liebste vor einigen Wochen entdeckt hat – und zu dem es uns nun immer wieder hin zieht, wenn wir am Wochenende unsere Einkäufe auf dem Biohof erledigen. Ein kleiner Umweg zwar, aber der lohnt durchaus, auch wenn momentan da nicht allzuviele Vögel zu finden sind.
Nachdem es letzte Woche ja doch recht kalt und ungemütlich war und wir bald wieder umgekehrt sind, haben wir dieses mal den kleinen See ganz umrundet – meisst dicht am Ufer entlang, immer begleitet von den Birken, die rings um den See herumstehen und einen fast glauben lassen könnten,  man würde sich irgendwo in Skandinavien  befinden.
Ein friedlicher und trotz Nähe zu Bahn und Autobahn sehr ruhiger Ort, der wirklich zum Verweilen einlädt, genau richtig, um frische Luft zu tanken.
Und ja, immerhin einen Reiher haben wir doch zu Gesicht bekommen, leider am anderen Ufer und sehr weit weg, gerade an der Grenze dessen, was mein  Objektiv noch hergab….
Da hat auch Frau Momos „Tarnanzug“ nicht geholfen – obschon sie mit ihrem etwas längeren Objektiv  doch ein paar „Treffer“ mehr landen konnte als ich – die Vögel sind einfach zu scheu….. und zu schnell für mich…
Aber das macht auch nichts, denn ein schöner Spaziergang war das trotzdem  :-)
Und soviel ist sicher:Da waren wir bestimmt nicht das letzte Mal.

Euch allen wünsche ich ein schönes Wochenende.
Bleibt gesund, geniesst die Sonne und die anderen schönen Momente des Tages.
Wir lesen uns


1363

Wunderbar

Die erste Nacht im eigenen Bett neben der geliebten Menschenfrau
Der erste Kaffee am Morgen ohne geduscht und landfein sein und erst einen halben Kilometer weit zu laufen zu müssen.
Unsere Fellnasen, die auf dem Weg zur Kaffeemaschine Spalier stehen, um die Näpfe gefüllt bekommen.
Hamburger Schietwetter, wie ich es mag.
W-LAN, das funktioniert.
Mein voll gerummelter Schreibtisch.
Kein Tagesplan, aber genug zu tun, ohne in Stress zu kommen.

Schön, wieder zuhause zu sein :-)


1350

Der Rest ist Warten

Vorab:

Meine Gedanken und guten Wünsche  gehen heute an Karin und Viktor in Kiel, die ihre geliebte Suka über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten.
Es tut mir sehr leid, dass es da wohl keinen anderen Weg mehr gab, um Suka  weiteres Leiden zu ersparen. Ich hätte den beiden und auch Suka wirklich gewünscht, dass es noch eine andere Lösung gegeben hätte
Möge Suka es also  gut haben, da wo sie jetzt ist.

-_-_-_-

So langsam  kommt die Sache mit der Reha nun in die heisse Phase:

Die Koffer sind weg, alle notwendigen Papiere ausgefüllt und ordentlich zusammengeheftet (da fehlt nur noch der Befund vom Pneumologen, den ich nachher noch bekomme), mein grosser Fotorucksack als Day-Pack ist fast fertig gepackt – selbst mein Ebook-Reader ist gut bestückt. Es könnte also im Prinzip losgehen und ich wäre ganz froh, wenn es jetzt einen Knall täte und der morgige Tag schon vorüber wäre.
Denn ich hasse es, auf „gepackten Koffern“ zu sitzen und auf die Dinge und Züge  zu warten, die da kommen…..Wobei mir die aktuellen Geschehnisse um die Hamburgwahl die Wartezeit doch ein wenig verkürzen.
Der Krimi gestern, wo es fast so aussah, als würde mein Wunsch in Erfüllung gehen, dann die Nachricht , dass die Kackblauen es mit Hängen und Würgen wohl doch geschafft haben…. :-(

Aber als Trostpflaster immerhin:
Die FDP ist wohl weg vom Fenster! Einem Zählfehler sei Dank,  der es gestern erst  so aussehen lies, als würden sie es knapp geschafft haben, heute in der Korrektur aber wohl das Aus bedeutet.
Immerhin das.

„In Hamburg sagt man Tschüss!“

… und in dem Fall wohlverdient und völlig zu Recht!
Wobei – zugegeben – es mir andersrum doch lieber gewesen wäre, schon alleine um das Geschwafel der Kackblauen nicht lesen zu müssen, die nun wieder behaupten, das „Volk“ sei mit ihnen.
Die lernen es wirklich nicht – und ich finde, die hätten wirklich einen ordentlichen und fühlbaren Dämpfer verdient gehabt.

-_-_-_-

Immerhin habe ich noch eine passende Wartebank gefunden – mitten im Freistätter Moor, an der Feldbahn, die von Freistatt nach „Heimstatt“ fährt – kilometerweit auf einem Damm im Moor.
Ein Ort, an dem ich vor Jahrzehnten als Diakonschülerein Praktikum gemacht habe, und den ich vor drei Jahren mal wieder besucht hab, als ich an einem regnerischen Oktobertag  von der Liebsten aus Münster zurück kam.
Da passt eigentlich alles:
Das regnerische Wetter, das Warten auf den Zug  und die etwas nebulösen Aussichten :-)


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