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Können & Müssen

Gestern war – wie die Liebste schon schrieb – der Weg das Ziel und die Torte vor der Rückfahrt nur das schmückende Beiwerk für die erste längere Rollertour, die ich nach gut dreizehn Jahren Abstinenz unternommen habe.
Spass hatte ich dabei und unwohl habe ich mich auch zu keinem Zeitpunkt gefühlt, auch wenn ich auf dem Bild „ziemlich fertig“ aussehe.
Aber das täuscht – zeigt es doch nicht das breite Grinsen, was ich gestern teilweise während der Fahrt auf dem Gesicht hatte

Somit ist nun auch klar , dass der „Kleine Schwarze“ nicht nur noch länger vor unserer Haustüre stehen, sondern auch relativ regelmässig benutzt werden wird, auch wenn ich damit ganz sicher nicht ohne Not in die Stadt fahren werde. Dafür habe ich ja auch noch mein Luxusticket oder wenn nötig das Auto….
Aber hier auf der Insel – oder bei Landpartien so wie gestern – da wird der Roller  bei gutem Wetter sicher wieder eines meiner bevorzugten Verkehrsmittel werden. Zumal wenn das eine Gelegenheit bietet, dass die Liebste und ich zusammen auf unseren Feuerstühlen unterwegs sein können. :-)

Wobei ich mich gestern allerdings irgendwann begonnen habe zu fragen, warum ich das nicht schon viel eher mal wieder probiert habe?
Denn offensichtlich habe ich ja nichts verlernt und der Spass an dieser Art der Fortbewegung ist genau so gross wie früher – wie vor meinem Unfall. Auch wenn ich natürlich erst mal wieder ein wenig Übung und Routine bekommen muss.

Und ich denke, da spielen zwei Faktoren ein Rolle:
Zum einen die in der Rückschau wohl eher unbegründeten Ängste vor einer erneuten Verletzung, die ich nach meinem Unfall aufgebaut habe – und zum anderen der Druck, den ich mir selbst danach gemacht habe bei den wenigen Gelegenheiten, die ich seither versucht habe, mehr als nur ein paar Meter auf so einem Gefährt zu fahren. Beides Dinge, die nicht unbedingt zu Wohlbefinden beigetrugen – weshalb ich es auch lieber gelassen habe und der Liebsten neidlos im Werkstattwagen hinterher gefahren bin.

Jetzt, ohne Druck und mit dem Gedanken im Kopf, dass ich ja nicht Roller fahren muss, sondern Roller fahren kann, ist es aber plötzlich ganz einfach und auch meine Ängste sind kein Thema mehr. Wenn auch mit der Einschränkung, dass ich natürlich immer noch Respekt vor dieser Art der Fortbewegung habe und ganz froh bin, erst mal mit dem relativ leichten „Kleinen Schwarzen“ neue Erfahrungen sammeln zu können, bevor ich mich – vielleicht irgendwann später – doch mal auf den um einiges schwereren „Grossen Roten“ traue.
Reizen würde mich das wohl, nachdem ich gestern  auf unserer ersten gemeinsamen  Tour wieder Blut geleckt habe. Auch unter dem Aspekt, dass wir ja damals auf der ähnlich schweren  alten „Hexe“ auch längere Touren zusammen gemacht haben  Was durchaus angenehm war

Aber eins nach dem anderen – und so habe ich gestern auch wohlmeinende Angebote zum Rollertausch erst einmal abgelehnt.
Schliesslich muss man ja nichts überstürzen…. und das läuft uns ja auch nicht weg.

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


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6 Replies to “Können & Müssen”

  1. Ich habe mich erstmal gefreut, dass deine Gelenke das gut mitmachen und nicht einsteifend oder schmerzend auf den Fahrtwind reagieren. Vielleicht ist das beim Roller auch weniger der Fall als beim offenen Motorrad. Da wünsche ich euch diesen Sommer noch viele schöne gemeinsame Ausflüge :-)

    1. Angesichts der Temperaturen gestern hatte ich davor keine Angst – und es ging ja auch wirklich gut.
      Ansonsten kenne ich das natürlich schon, dass es nicht gut für meine Fingergelenke ist, wenn es zu kalt wird.

  2. Ich wünsche euch allzeit gute Fahrt.
    Wäre es nicht sinnvoll Arme und Beine etwas zu schützen?
    Habt einen schönen Sonntagabend und einen guten Wochenbeginn.
    🐞🐞🍀

    1. Da hast Du Recht.
      Der Helm ist wirklich nur die Minimalausrüstung – ansonsten sollte es ruhig satt Jeans eine gute Lederhose sein und dazu Handschuhe und eine Motoradjacke. Sowas habe ich früher auch immer getragen, als ich noch täglich mit dem Roller gefahren bin.
      Und darüber werde ich auch wieder nachdenken, wenn ich jetzt regelmässiger fahre.

  3. Ich finde es gut, dass Du Dich an dieses Projekt gewagt hast. Gemeinsame Rollertouren sind was Feines und so komme auch ich mal dazu, mit dem Ding nicht immer nur zur Arbeit und zurück zu fahren.

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