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Wenn’s dem Esel zu wohl wird….

Irgendwann, vor längerer Zeit schrieb ich mal, dass es mich durchaus manchmal wieder juckt, es nochmal mit dem Rollerfahren zu probieren. Genauer gesagt war das wohl, kurz nachdem die Liebste den schwarzen Roller abgestellt hat, um fürderhin nur noch auf dem grösseren und schnelleren Roten Unterwegs zu sein, den wir letztes Jahr aus Schleswig-Holstein geholt haben.

Einschub:
Früher, ganz zu Beginn unserer Beziehung und im ersten Jahr meiner Hamburger Zeit – also damals, als wir noch kein Auto hatten – war ich ja auch täglich mit dem Roller unterwegs. Anfangs auf einem kleinen leichten 50er, danach dann auf einem grösseren und sehr schweren 125er, mit dem ich dann auch dem Unfall hatte, in dessen Folge mein rechtes Bein x-mal gebrochen und mir das Rollerfahren für lange Zeit vergangen war.
Später habe ich es dann noch ein, zwei, drei mal probiert, ohne wirklich Lust darauf oder Freude daran zu haben, so dass ich in den letzten Jahren eigentlich immer neidlos auf die Freude der Liebsten an ihren zweiräderigen Gefährten geguckt und – wo nötig – technische Hilfe geleistet habe, immer der Meinung, für mich sei das ja nichts mehr….
Wobei meine Rollerzeit mir in der Rückschau wirklich Freude gemacht hat  und die gemeinsamen Rollertouren mit der Liebsten ein wahrer Genuss waren.
Auch auf der alten und wenig sicheren Möhre, die ich damals hatte –  mehr war ja finanziell nicht drin.
Leider, denn hätten wir das Geld für neue Reifen gehabt, dann wäre es vielleicht ganz anders gekommen….

Nun, wie auch immer:

Auf der Rückfahrt aus Schleswig-Holstein, der Liebsten auf ihrem schicken neuen Feuerstuhl  im „Werkstattwagen“ folgend, juckte jedenfalls das erste mal nach langer Zeit wieder mein Po und es machte sich in Erinnerung an die alten Zeiten der Gedanke breit, dass ich ja auch mal wieder könnte, wenn ich wollte.
Rollerfahren nämlich.
Und dabei kamen dann auch die Bilder unserer gemeinsamen Rollertouren wieder hoch, die in der Folge immer wieder mal  aufploppten, je länger der Schwarze ungefahren  als Reservefahrzeug vor unserer Tür stand, weil die Liebste sich nicht sicher war, ob der Neuerwerb nun wirklich das richtige für sie wäre.
Was mit ein Grund war, den alten Schwarzen auch den Winter über noch zu behalten und abzuwarten, wie sich das im Frühjahr anlässt – im Hinterkopf natürlich auch, dass der Herbst eigentlich nicht die richtige Zeit für einen Verkauf  ist und die Preise für Gebrauchte im Frühjahr zu Beginn der Saison immer deutlich anziehen.
Wozu ja auch noch das Galama mit dem Führerschein kam.

Kurz und gut, der Schwarze Roller steht nun immer noch da, zugelassen und eigentlich fahrfertig – aber mehr ist zwischenzeitlich nicht passiert, ausser dass der Tüv abgelaufen ist – während der rote Peugeot eindeutig zum Lieblingsfahrzeug meiner Liebsten avanciert ist, sogar noch vor dem Auto, mit dem sie nur in Notfällen und unter „Drohungen mit vorgehaltener Waffe“ zur Arbeit fährt, wenn sich das Wettermässig so gar nicht vermeiden lässt. Immer nach dem Motto:

„Lieber nassregnen lassen als keinen Parkplatz finden“

Also wirklich Zeit, sich mal Gedanken zu machen, wie es mit dem Schwarzen weitergehen soll, bevor der sich da völlig kaputt steht.
Deshalb  habe ich vorgestern erst mal geguckt, ob der überhaupt anspringt nach der langen Standzeit und zu diesem Behuf die Batterie ans Ladegerät gehängt. Mit Erfolg, denn einige Stunden  laden  und ein paar Minuten Orgeln mit dem Anlasser später sprang der tatsächlich an, als wäre nichts gewesen.
Etwas unwillig zwar am Anfang , aber nach einigen Minuten warmlaufen dann doch gewohnt gleichmässig vor sich hin knatternd, so dass ich zumindest eine kurze Probefahrt auf dem Radweg vor dem Haus machen konnte, um zu gucken ob auch Bremsen, Licht, Blinker, Hupe usw. funktionieren – Vorbedingung für den Tüv, der nun Ende des Monats bei unserem Autoschrauber gemacht werden soll, bevor wir entscheiden, wie es endgültig weiter geht mit dem Teil.

Dieser Test jedenfalls verlief auch sehr zufriedenstellend, denn alles funktionierte so wie es soll, so dass der Tüv kein grosses und auch kein kostenintensives Problem werden dürfte. Und – nebenbei bemerkt – auch mir selbst gings gut dabei, mal wieder auf so einer Maschine zu sitzen – etwas unsicher zwar, weil ungewohnt, aber ohne das Flattern in der Buchse, welches die letzten Versuche dieser Art mit sich brachten.
Also – Versuch macht klug – werde ich es  jetzt auch „in freier Wildbahn“  nochmal probieren mit dem Rollerfahren – und wenn, dann auf dem kleineren und leichteren Schwarzen, der für mich als „ungeübten Fahrer“ auf jeden Fall besser zu handhaben sein wird als Birtes grosser Roter….
Klappt das gut, dann darf der Schwarze bleiben und mir als Schönwetterfahrzeug hier auf der Insel  und (vielleicht??) für gemeinsame Ausfahrten mit der Liebsten dienen – klappt es nicht, dann wird er seinem Vorgänger folgen und an jemanden verkauft werden, der besser damit zurecht kommt.

Schaumermal.

Aber vorher muss er ja noch durch den Tüv und ich mir  einen Helm besorgen – sicher ist sicher.

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


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6 Replies to “Wenn’s dem Esel zu wohl wird….”

  1. Ich fände es ja schön, wenn Du Dein Unfalltrauma überwinden könntest und wir mal wieder eine Tour durch die Wallapampa machen könnten. Alleine mache ich das ja nicht und ausserdem haben wir damals schon Fahrten gemacht.

    1. Ich werde mich jedenfalls bemühen …
      Sie ersten Fahrstunden allerdings lieber alleine, weil ich mit Deinem Tempo ohnhin nicht mithalten könnte.
      Der Schlüssel hat jedenfalls schon seinen festen Platz an meinem Schlüsselbund :-)

  2. Gemeinsame Rollertouren mit der Liebsten – das ist doch das beste und schönste Argument, um das Gefährt zu behalten, und es noch einmal mit dem Fahren zu versuchen. ;-)

    1. Eben drum.
      Wobei das Trauma des Unfalls allerdings recht tief in mir steckt und damit die Ängste mir nochmal die Gräten zu brechen.

      Aber jetzt habe ich ja den Vorteil, dass mich nichts und niemand zwingt, mich auf so eine Feuerstuhl zu setzen…. im Gegensatz zu früher, als der als Ersatz für ein anders Verkehrsmittel herhalten musste., weil ich anders nicht von A nach B hätte kommen können.

  3. Wenn du wieder an die schönen Ausflüge denkst, dann bist du auf einem guten Weg, das Schlimme von damals zu verarbeiten. Versuche es einfach. Druck hast du ja keinen. Die Route bestimmst auch du, also musst du dich nicht ins schlimmste Gewühl stürzen.
    Ich stelle mir das schön vor, wenn ihr wieder beide los könnt. Und das leichtere Gerät ist bestimmt einfacher zu händeln. Das erste, wovon ich mich getrennt hatte, war das schwere und hohe E-Bike.
    Ich möchte dir Mut machen, das zu nutzen.

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