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Gute Ausreden braucht der Mensch

Anderwärts gehen Ehemänner ja gerne mal verschütt, wenn sie sich zum Zigarettenholen verabschieden – nicht so bei uns, obwohl meine Ausrede vorhin ganz ähnlich klang:

„Ich fahre mal eben schnell Geld holen!“

Wobei „Geld holen“ – also so richtig aus dem Automaten – für uns notorische Kartenzahler ja normalerweise nur nötig ist, wenn wir einen Termin bei unseren Haarkünstlern haben, die in diesen Dingen noch sehr „Old-School“ sind und  nur Bares als einziges Zahlungsmittel akzeptieren.
Aber auch gut, so lange sie die Haare schön schneiden.

Doch das wollte ich jetzt gar nicht weiter ausführen – das Thema ist ja erst morgen dran – sondern das, was sich nach dem  Geldholen ereignet hat:
Denn da habe ich die Gelegenheit genutzt, um gleich noch eine kleine Rollertour im strahlenden  Sonnenschein hinten dran zu hängen – einmal bis nach Moorwerder, ganz am östliche Ende der Insel, kurz vor der Bunthäuser Spitze, wo der kleinste Leuchtturm Hamburgs steht. Wobei ich mir den Fussweg auf dem letzten Stück erspart habe – zum Laufen war ich   ja nicht da  – sondern nur kurz ein Beweisfoto von der Norderelbe gemacht habe, um dann auf der anderen Seite der Insel und auf etwas verschlungenen Pfaden und vorbei an der Windmühle Johanna zurück zu fahren.
Da zog es sich dann allerdings schon wieder zu, so dass ich lieber zugesehen habe, dass ich vor dem nächsten Schauer  wieder nach Hause komme*. Aber trotzdem sind so – dank der kleinen Ausrede – gute zwanzig Kilometer zusammen gekommen, auf denen der „kleine Schwarze“ und ich uns mehr und mehr aneinander gewöhnen konnten – was gar nicht mal so schwer war, den Rollerfahren verlernt man ja bekanntlich  nicht.
Im Gegenteil, zum Ende hin ging das sogar richtig gut, fast so wie früher.
Und Spass gemacht hat es ausserdem

In diesem Sinne
Bleibt gesund und bleibt behütet
Wir lesen uns

 


*) Gerade rechtzeitig um mit der Liebsten zusammen zur Packstation zu fahren, um dort den Bayerischen Patienten in Empfang zu nehmen, der zum Gesundheits-Check ein paar Tage bei uns weilen wird – aber das ist wieder ein anderes Thema


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„Selbsterkenntniss ist der erste Weg zur Besserung“

Der Satz in der Überschrift stammt nicht von mir, sondern ist ein gerne gebrauchtes Zitat des Moderators unserer Balint-Gruppe aus der Zeit, als ich noch in der Klapse gearbeitet habe – gerne gebraucht im Bezug auf die dort anwesenden Kollegen, wenns mal wieder etwas länger gedauert hatte, bis der sprichwörtliche Groschen gefallen war.

Und genau dieser Satz fiel mir  eben wieder ein, als ich diese Überschrift  im Spiegel las las:
Sollte er Blitzmerker wirklich mal gemerkt haben, dass er so völlig falsch liegt mit  dem was er tut?

Nein, das hat er natürlich nicht:

„US-Präsident Donald Trump hat seine gesunkenen Zustimmungswerte in der Coronakrise beklagt. „Niemand mag mich“, sagte Trump am Dienstag während einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Er beschwerte sich darüber, dass sein Berater für den Umgang mit der Pandemie, der führende Seuchenexperte Anthony Fauci, populärer sei als er selbst. „Dies muss an meiner Persönlichkeit liegen“, sagte der Präsident über sich selbst.“

Denn  mehr als weinerliches Politikergeheule ist es mal wieder nicht, weil er sich von den Wählern missverstanden und in seinen „Leistungen“ nicht gewürdigt fühlt. Der scheint also immer noch der Meinung zu sein, dass er der grossartigste Präsident aller Zeiten ist, der alleinige Retter der Welt.

Aber zumindest steckt auch ein Stückchen Hoffnung in dieser Meldung.
Nicht für den Präsidenten, sondern für die Vereinigten Staaten und damit auch für den Rest der Welt. Die Hoffnung nämlich, dass er im November bei den Wahlen den Stuhl vor die Tür gesetzt bekommt und damit ein für alle mal Geschichte ist. Da wird ihm auch nicht mehr helfen, wenn er nun mit solchen Äusserungen auf den Mitleidbonus („Armer Donald“)spekuliert….was ich ihm durchaus zutraue.

In diesem Sinne:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns


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