Manche Merksätze haben sicher eine gute Berechtigung, müssen aber trotzdem nicht immer stimmen.
Beispielsweise dieser:
„Wer billig kauft , kauft doppelt“
Eine Regel, die sich auch für mich schon oft bestätigt hat und die ich nach einigen schlechten Erfahrungen dieser Art inzwischen auch beherzige – mit wenigen Ausnahmen.
Denn es hat sich wirklich herausgestellt, dass es gerade in Bezug auf „Technik“ und „Elektronik“ sinnvoll ist, ein wenig mehr Geld in die Hand zu nehmen und das „etwas bessere“ Produkt zu kaufen – oder, wenn man doch sparen will, nach etwas gutem Gebrauchten zu gucken und das bei einem vertrauenswürdigen Verkäufer zu erwerben – wie beispielsweise unsere Objektive und anderen Fotokram. Damit jedenfalls haben wir beste Erfahrungen gemacht – und es trägt ja auch zur Nachhaltigkeit bei, nicht dauernd etwas wegwerfen zu müssen, weil es nicht taugt oder nicht lange gehalten hat.
Anderseits gibts aber wirklich auch Billigprodukte, die gut funktionieren und erstaunlich haltbar sind – wie beispielsweise die Computermaus auf meinem Schreibtisch, eigentlich wohl vom Hersteller als billiges Wegwerfprodukt mit kurzer Halbwertzeit konzipiert : Inzwischen – wie ich anhand alter Bilder feststellen konnte – schon sechs Jahre alt und so abgegrabbelt und klebrig, dass ich mich schämen würde, davon ein aktuelles Bild hier zu posten, ein absolutes Billigplastikteil aus der 9,99-Euro-Klasse und dennoch bis vor ein paar Tagen einwandfrei funktionierend. So gut, dass sich gleich noch mehrere ihrer Artgenossen in unserem Haushalt und in der näheren Verwandschaft tummeln – auch die alle ohne Fehl und Tadel, bis auf die eine, die bei der besten Schwiegermutter von Allen im zarten Alter von zwei Jahren der Elektronik-Tod durch Ertrinken im Putzeimer ereilt hat.
Aber nun plötzlich – kaum dass die Garantiezeit von einem Jahr abgelaufen ist – scheint es doch vorbei zu sein mit meinem Mäuseglück.
Denn irgendwie beginnt das gute Stück jetzt so langsam rumzuzicken – wobei wohl fortgeschrittener Karies im Getriebe des Scrollrades und an der Schaltnoppe der rechten Maustasten die Hauptursache ist:
Jedenfalls scrollt es sich nicht mehr so sanft und angenehm wie früher einmal, sondern man merkt an manchen Stellen beim Betätigen deutliche Aussetzer und Ruckler in der Maus, während sich die gerade besichtigte Website kein Stück mehr weiter über den Bildschirm nach oben oder unten bewegen will…
Und auch mit „rechten“ Mausklicks ist es nicht mehr weit her. Da ist viel mehr Nachdruck nötig als früher, bis ein Menue endlich aufgehen will.
Beides rein mechanische, sicher durch langjährigen Verschleiss bedingte Fehler, die mich kurz zur Überlegung kommen liessen, ob ich nicht die tot gestorbene Maus aus Schweigermutters Haushalt als Ersatzteilspender ausschlachten könnte, um damit meine alte Weggefährtin wieder heile zu machen – dann aber doch zu dem Gedanken führten, dass sich der Aufwand eigentlich nicht lohnt angesichts des immer noch sehr günstigen Preises für einen Neuerwerb des gleichen Models und der langen Haltbarkeit, die dieser versprechen würde.
(Obwohl solch eine Bastelei ja durchaus ein spannender Zeitvertreib werden könnte:
Kaputt machen könnte ich dabei nicht mehr, als ohnehin schon kaputt ist, Zeit hätte ich genug und den Versuch wäre es möglicherweise wert.
Oder eben auch nicht, wenn es dann doch nicht funktioniert – und was mache ich dann ohne Maus?)
Also werde ich es wohl nicht auf einen Reparaturversuch ankommen lassen, sondern es wieder tun und stattdessen lieber „billig kaufen“ – jedenfalls in diesem Fall und ohne ein schlechtes Gewissen in Punkto Nachhaltigkeit oder ungute Gedanken in Bezug auf „schlechte“ Qualität zu haben. Wenn ich es denn schaffe, in der elektrischen Bucht noch bis zum passenden Artikel runterzuscrollen….
Immerhin hat die olle Maus es ja geschafft, das Garantieversprechen des Herstellers um fünf Jahre zu überleben.
Das dürfte wohl als ausreichender Qualitätsnachweis reichen und nachhaltig genug sein…
Womit sich jetzt auch die etwas provokante Frage aus der Überschrift beantworten lässt:
„In diesem Fall schon „
und die Feststellung sich mal wieder bewahrheitet, dass man durchaus aus einer Maus einen Elefanten Blogbeitrag machen kann.
In diesem Sinne:
Bleibt gesund, bleibt behütet und spart, wo es geht, aber nicht an der falschen Stelle.
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