Da im Augenblick – milchbedingt – inhäusige Beschäftigung angesagt ist, kann ich mich ja mal in Form eines kleinen Blogprojektes einem Thema annähern, welches mich schon länger umtreibt :
Heimatgefühle.
Wobei sich natürlich als erstes die Frage stellt:
„Heimat? Was ist das überhaupt für mich?“
Ist das ein Ort – beispielsweise das Dorf meiner Kindheit in der Bielefelder Senne, oder die grosse Anstalt, in der ich lange gelebt und gearbeitet habe, vielleicht auch Kassel, wo ich als Kind eine Zeitlang bei meinen Grosseltern war, Lübeck, Zwischenstation eines wenig glücklichen Intermezzos in meinem Leben, oder gar Hamburg, die Stadt in der ich jetzt seit 14 Jahren zuhause bin?
Ist es das Land, in dem ich lebe, oder eine bestimmte Landschaft, in der ich mich „heimisch“ fühle?
Sind es die Menschen, mit denen ich dort gelebt habe samt der Erlebnisse, die ich mit ihnen hatte und die mich mit ihnen verbinden?
Ist es ihre Mentalität, die ich von ihnen „mit bekommen“ habe, sind es Gefühle, die ich ihnen gegenüber entwickelt und in meinem Gedächtnis gespeichert habe, verknüpft mit den Orten, an denen ich mit ihnen zusammen war?
Oder ist „Heimat“ etwas, was nur in meinem Kopf, in meiner Erinnerungen und meinen Emotionen existiert – also die Sehnsucht nach ganz einer anderen Welt(und einer anderen Zeit) als der, in der ich jetzt lebe?
Kann es also stimmen, was der Journalist Georg Wilhelm Exler dazu schrieb:
„Heimat ist kein Ort. Heimat ist ein Gefühl.“
Ein Gedanke übrigens, der mich sehr anspricht und so wieder auf dieses Thema gebracht hat – eben weil er mir doch recht plausibel erscheint und ziemlich passend das ausdrückt, was mir gerade – noch etwas wirr – durch den Kopf geht.
Klar allenfalls, dass Heimat für mich nicht das ist, was deutschtümelnde Schwurbler als solche propagieren wollen – Volkstanzgruppen und Brauchtumspflege inclusive – wobei ich keine besonderen Aversionen gegen diese Aktivitäten habe, sondern es mich schlicht ankotzt , wie sie instrumentalisiert werden, um bestimmte rechte Ziele zu propagieren. (aber das ist wieder ein anders Thema)
Also versuche ich mal, das ganze jetzt ein wenig zu strukturieren und meine Gedanken dazu in Blogbeiträge zu fassen – in mehrere lose mit einander verknüpfte Blogbeiträge in loser Folge, weil ich fürchte, ein einzelner Beitrag würde wohl etwas zu lang und auch zu unübersichtlich werden.
Wobei ich mir als erstes mal die Frage vornehmen werde:
Heimat – ein Ort?
um dann auf die Menschen zu kommen, die mich damit verbinden, auf meine Gefühle dazu – und schlussendlich vielleicht auch eine Antwort auf die Frage finden können, die weiter oben im Text steht.
Wir werden sehen.
Einstweilen:
Bleibt gesund und bleibt behütet.
Wir lesen uns
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