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Das wars dann erst mal

Mit dem heutigen Termin beim Gefäss-Tüv ist der Ärztemarathon der letzten zwei Wochen fürs Erste beendet und mein Terminkalender kann ein wenig Luft holen.
Immerhin haben sich durch die 8 ( in Worten: acht) Termine einige neue Erkenntnisse und leider auch Diagnosen ergeben, die in der Gesamtschau nicht wirklich erfreulich sind, aber auch kein Grund , in Zukunft tiefste Trübsal zu blasen.
Es ist nun mal so, wie es ist  und dass der Lack ab ist, weiss ich ja auch schon länger – obwohl einiges davon bisher nicht in Diagnosen gefasst war.
Deshalb fällt es mir auch nicht so furchtbar schwer, mich damit zu arrangieren, dass manches eben nicht mehr so geht wie noch vor zehn Jahren. Wichtig finde ich vielmehr, dass es nun nicht noch schlechter wird.

Aber danach sieht es gerade auch nicht aus:
Das Rheuma wird ja jetzt behandelt und bisher vertrage ich die Medikamente gut (mit der kleinen Nebenwirkung, dass durch das Cortison mein Appetit heftig angewachsen ist und ich aufpassen muss, nicht noch mehr zuzunehmen); gucken  und hören werde ich auch bald wieder besser können, und was meine Beingeschichten angeht, war der Termin heute durchaus  positiv und lässt sich prinzipiell mit wenigen Worten zusammen fassen:

„Es hat sich nichts verändert!“

so jedenfalls der Oberarzt bei der Besprechung der Ultraschallbefunde.
Ergo ist auch nichts schlimmer geworden und meine Bauch- und Becken- und Beingefässe geben keinen Anlass zur akuten Sorge.

Und das ist mal eine richtig gute Nachricht, wie auch das ganze Gespräch ziemlich gut und offen war, das ich mit ihm hatte.
Darin ging es unter anderem auch um das Zusammenspiel des Rheumas mit den Durchblutungsstörungen und den Verschleisserscheinungen in meinen Fuss- und Zehgelenken, welches natürlich  auch einen Einfluss auf meine mögliche  Gehstecke hat. Dies wird er für  Versorgungsamt  und Rentenversicherung  auch  so bescheinigen und den untersten Wert dessen ansetzen, was ich ohne Schmerzmittel schmerzfrei laufen kann -150 Meter – zumal der in der Vergangenheit mal angedachte Ansatz, ggf. noch einen Versuch mit künstlichen Bypässen zu machen  damit endgültig vom Tisch ist.
Dafür sei das Infektionsrisiko im Zusammenhang mit dem Metex zu hoch, davon könne er nur abraten, ganz abgesehen von der Gefahr eines weiteren spontanen Verschlusses kurz nach der OP*
Solange ich mit dem gut zurechtkomme, was jetzt geht, gäbe es auch keinen Grund, daran noch weitere Gedanken zu verschwenden.
Allenfalls eine Infusiontherapie (ach, auf einmal?) könnte da vielleicht ein wenig Verbesserung bringen, ab die gäbe es halt erst, wenn ich auch in Ruhe Dauerschmerzen hätte**. Dazu müsse aber de Rheuma-Therapie unterbrochen werden……

Und doch, ich bin zufrieden mit dem, was ich da gehört habe:
Zumal dieser jährliche Termin auch immer mit ein wenig unguten Gefühlen verbunden ist und ich vorher nicht so gut schlafe…..


*)Genau das war der Grund, aus dem ich mich bisher auch nicht auf diese Operation einlassen wollte:
Solche Bypässe würden recht schnell zur Rückbildung der bei mir recht  guten  Blutversorgung durch die Oberflächenarterien direkt unter der Haut führen, was bei einem akuten Verschluss des Bypasses zu grossen Problemen führen könnte. Unter Umständen wären dann weitere OPs und sogar eine Amputation nicht zu vermeiden.

**) Daran bin ich ja letztes Jahr schon gescheitert, weil meine Krankenkasse nicht bereit war, dafür die Kosten zu übernehmen und sogar die Wirksamkeit anzweifelte, obwohl die Klinik sich um eine Ausnahmeregelung bemüht hatte.


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7 Replies to “Das wars dann erst mal”

  1. Gut, das dein Rheuma behandelt wird und dass du mit den Nebenwirkungen zurecht kommst. Und noch besser, dass sich der Duurchblutungsstatus nicht versclechtert hat. Das ist doch schon mal was.
    „Deshalb fällt es mir auch nicht so furchtbar schwer, mich damit zu arrangieren“ – da bist du viel weiter als ich. Von meiner Krankheit wusste ich schon lange, sie wurde auch behandelt, aber dann hat es ordentlich eingeschlagen. Ich kann mich einfach nicht abfinden. Wahrscheinlich liegt es aber auch daran, dass ich alleine bin und so gar nicht mobil. Der Kopf bleibt aber dennoch oben.
    Alles, alles Gute für dich, lieber Martin.

    1. Danke Dir Gudrun.

      Vielleicht kann ich mich auch einfach nur besser damit arrangieren als Du, weil das ganze ja bei mir ein langsamer schleichender Prozess ist, seit ich den grossen Dämpfer durch den ersten Gefässverschluss vor fünf Jahren hatte – und ich mich zudem auch darauf vorbereiten konnte, weil ich ähnliche Verläufe auch mehrfach bei meinen Kunden gesehen habe.

      Dass ich nicht alleine lebe, spielt natürlich auch ein Rolle:
      Birte ist manchmal ein ganz guter Motor, den Hintern hochzukriegen, schon weil ich nicht mehr als nötig der „Klotz am Bein“ sein will, wegen dem dies und das und jenes nicht geht.
      Alleine würde mir das sicher schwerer fallen.

      Und: Natürlich bleibt der Kopf oben! ;-)

      Und Dir natürlich auch alles Gute!

      1. Das ist ein großes Problem, dass man nicht der Klotz am Bein sein möchte. Ich ziehe mich wahrscheinlich viel zu oft und virl zu sehr zurück und auch da, wo es nicht sein müsste. Ich muss mal in mich gehen, ganz ernsthaft.

    2. Das macht sicherlich manches erträglicher, wir sind zu zweit und können uns Dinge abnehmen und wir sind mobil. Froh bin ich aber auch darüber, das Martin wirklich durchweg Ärzte hat, die sich Zeit nehmen, die emphatisch sind und ihn nicht einfach so durchschleusen. Sogar im Krankenhaus. Der Arzt hat ihm auch volle Unterstützung beim Rentenantrag zugesagt und hat sich richtig Zeit genommen. Heute ja alles andere als selbstverständlich. Und er hat grünes Licht gegeben für Reisen wie nach Stockholm oder Krakau. Ab und zu sei es sogar gut, wenn Martin sowas macht, wegen der vielen Schmerzmittel natürlich nicht zu oft.

  2. Das sind doch gute Nachrichten. Natürlich ist es nicht gut, dass du mit sovielen Kalamitäten zu tun hast, aber dass deine Gefäßsache nicht schlechter geworden ist und dass du mit dem Rheuma in Behandlung bist, ist fein.

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