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Stahlhochzeit

Ich gebe zu, ich musste die grosse Kugel befragen, um herauszufinden, wie denn der Tag genannt wird, den meine Liebste und ich heute begehen.
Denn heute sind wir vor dem Gesetz seit genau elf Jahren Frau und Mann.
Und damit feiern wir heute also unsere stählerne Hochzeit.

Etwas sperrig diese Bezeichnung, aber bei genauerem Hinsehen passt das doch:

„Nach 11 Jahren Ehe feiert man die Stahlhochzeit, die auch Fastnachhochzeit oder Korallenhochzeit genannt wird. Die Beziehung ist nach 11 Jahren Ehe schon so fest wie Stahl, nichts kann die Verbindung mehr so leicht trennen. Stahl ist ein wichtiges Element beim Hausbau und so kann es auch als das Fundament und Gerüst einer guten und langjährigen Beziehung angesehen werden: Das Paar hat schon die ein oder anderen Stürme und Gewitterwolkungen gut überstanden, doch das Haus trug vielleicht nur ein paar kleine Schäden davon. Aber keinen Totalzusammenbruch. Stahl hat die Eigenschaft, gut formbar zu sein – und so ist es auch mit der Ehe nach 11 Jahren: Sie verändert sich, ohne sich dabei zu verlieren.“

Und so sah das aus damals im spannendsten Moment:
Frau und Herr Momo gerade im Begriff, die Heiratsurkunde zu unterzeichnen, glücklich, dass es endlich soweit ist….

Elf Jahre sind seither ins Land gegangen – und Stürme und Gewitter gab es auch, aber die kamen eher von aussen und haben uns zu einem guten Team gemacht, bei dem die Eine den Anderen gut ergänzt.
Und das gilt umgekehrt wohl auch.

Elf Jahre, die niemals langweilig, sondern immer wieder von unerwarteten Wendungen und gelegentlich von der Frage geprägt waren, was nun als nächstes kommen würde. Und nicht zuletzt auch von der räumlichen Entfernung, die das Fernbeziehungsleben der letzten Zeit uns vorgab.

Aber das liegt ja nun bald hinter uns und wird damit auch zu dem Erfahrungsschatz gehören, den wir in die 39 weiteren gemeinsamen Jahre  bis zur goldenen Hochzeit mitnehmen. Denn diese Zeit der Abschiede und des Wiedersehens hat uns zusammen stärker gemacht – unsere Liebe zueinander und das Wissen, jederzeit für einander da zu sein.

Deshalb bin ich dankbar auch für diese Zeit – und gleichzeitig freue ich mich sehr, dass sie nun wirklich zu Ende geht und wir wieder dauerhaft zusammen leben werden.
Mit neuen Plänen, neuen Perspektiven und sicher nicht ohne Überraschungen und gelegentliche Katastrophen, aber immer im Wissen, zu lieben und geliebt zu werden.

Und das ist doch das wichtigste!

Deshalb danke ich Dir, meiner Geliebten Birte, dass es Dich in meinem Leben gibt,
dass Du mich liebst und ich Dich lieben darf.
Danke für die wunderbaren Jahre mit Dir und dafür, dass Du mit mir alt werden willst.
Ich liebe Dich <3

Meine Mutter zitierte als ich noch klein war ….

„… gerne ein provenzalisches Sprichwort, fröhlich und melodiös: L’eau trouble est le gain du pêcheur sage. Sie erklärte mir, es bedeute: »Unruhige Gewässer helfen dem weisen Fischer.«“

Momentan hab ich lesetechnisch wohl eher einen Hang zum trivialen, wenn schon auch noch einige Krimis und „ernsthaftere“ Bücher in der Pipline sind. Macht aber nichts, denn lesen soll ja unterhaltsam sein und Spass hab ich an meinem aktuellen Buch auf jeden Fall:

Monsieur Picasso und der Sommer der französischen Köstlichkeiten

von Camille Aubray.

Eine kleine Liebesgeschichte, die zwischen zwei Handlungsebenen hin und her springt.
Da ist auf der einen Seite die Gechichte der Grossmutter, die im Sommer des Jahres 1936  als Teenager für den bekannten Maler Pablo Picasso kochen darf  – und auf der anderen Seite die Geschichte ihrer Enkelin im Jahr 2016, die das Geheimnis ihrer Grossmutter zu ergründen sucht.
Der Klappentext des Verlages:

„Er ist ein Künstler, der aus einem gelben Fleck eine Sonne machen kann.
Sie ist eine Köchin, der es gelingt, in einer Quiche das Meer, den Himmel und den Duft von Pinienwäldern einzufangen
Er ist Spanier und voller Temperament. Sie ein junges französisches Mädchen.
Er malt und hat sich als Picasso bereits weltweit einen Namen gemacht.
Sie arbeitet als einfache Kochgehilfin in der Provinz.
Er brennt für seine Leidenschaft, erlebt jedoch eine künstlerische Schaffenskrise und flüchtet an die Côte d’Azur.
Sie träumt von einer selbstbestimmten Zukunft, irgendwo, nur nicht in Juan-les-Pins.

Als Maler und Mädchen aufeinandertreffen, entzündet sich ein Funke, der nicht mehr zu löschen ist. Und auch ein Jahrhundert später noch lodert …“

Schön zu lesen ist die Geschichte allemal und ich bin gespannt, wie sie am Ende ausgeht.
Mehr „Buch“ brauche ich momentan nicht  :-)

Planspiele

Der Möbeltransport ist bestellt, erste Einrichtungsgegenstände verlassen – per Ebay-Kleinanzeige – den Münsteraner Haushalt und auch mein Urlaubsantrag für die Umzugstage ist gestellt, damit ich schon vorab ins westfälische fahren kann um dort alles abzubauen und zusammen zu packen, was an Inventar vorhanden ist.
Allzuviel wird das aber wohl nicht mehr sein, denn eine Menge Kleinkram werden wir schon vorab per Kleintransport in unseren Autos transportieren können, wenn meine Liebste in zwei Wochen kommt und ich in drei Wochen ein letztes Wochenende bei ihr verbringen werde. Nun geht also alles ganz schnell und am 11. Februar sollten die Zelte dort komplett abgebrochen sein.Anschliessend wird es bestimmt noch die eine oder andere Veränderung hier in Hamburg geben, denn schliesslich legen wir ja zwei Haushalte wieder zusammen.

Ganz oben auf der Liste steht dabei die Umgestaltung unseres dritten Zimmers, dass momentan eher brach liegt und seinen einzigen Zweck darin hat, als Zwischenlager für Klamotten und Aufenthaltsort für den Wäschetrockenständer zu dienen, solange ich hier alleine bin.
Da wird also einiges weichen  und sicher auch noch ein Eimerchen Farbe an die Wand müssen, bevor  Schreibtisch und  Bett aus Münster  einziehen können und der Raum wieder wohnlich wird.

Grob geschätzt gehe ich jetzt mal davon aus, dass wir mit diesen ganzen Aktionen wohl bis Ende Februar – spätetstens bis Mitte März –  gut zu tun haben werden, bevor alles an Ort und Stelle ist. Denn abgesehen vom eigentlichen Umzugswochenende müssen wir ja beide auch ganz normal arbeiten – und ausserdem steht ja auch noch meine Augen-Op an, deren Termin ich noch nicht kenne.
Die wird aber sicher auch in diese Zeit fallen und mich möglicherweise erst mal etwas einschränken, zumal es danach ein paar Tage dauern wird, bis ich eine neue passende Brille habe….

Langweilig wird es also nicht werden in den nächsten Wochen.

Krawumm

Alle Jahre wieder das gleiche Spiel:

Der Jahreswechsel wird begrüsst mit reichlich Alkohol, Feuerwerk und Unfug, bis der Arzt kommen muss. Im Ergebnis sieht das dann zum Beispiel so aus, wie ich gestern im Treppenhaus einer Kundin bewundern konnte:Ein Polenböller im Briefkasten hat da wohl einen Schaden von ein paar Tausend Euro angerichtet, weil nun die komplette Briefkastenanlage ausgetauscht werden muss und sowohl Fassade als auch die gegenüberliegende Wand – durch die rausgesprengte Briefkastenklappe – in Mitleidenschaft gezogen worden sind.
Dagegen sind die Rauchspuren der ausgebrannten Mülltonnen und die Müllberge vor dem gleichen Haus noch eher Pillepalle.

Da kommt also einiges zusammen: Grober Unfug, Sachbeschädigung und Brandstiftung ist das mindestens.

Aber das ist ja noch lange nicht alles an Auswirkungen, die solche ausgelassenen Silvesterfeierlichkeiten haben.
Von der erhöhten Feinstaubbelastung wurde ja anderweitig schon berichtet, und die war auch am frühen Neujahrsmorgen noch deutlich wahrnehmbar.

Dazu kommen dann noch Phänomene, die nicht so durch die Presse gehen wie beispielweise die Auswirkungen auf Tiere:

Denn in unserer Mitte leben ja auch immer noch Menschen, die den Krieg und Bombennächte erlebt haben, und die jedes Jahr aufs neue regelrecht panisch auf die Silvesterknallerei reagieren.
Insbesondere  Menschen mit Demenz sind sehr anfällig dafür, wie ich gerade vorgestern wieder erleben musste.
Da war mir nämlich eine Kundin abhanden gekommen,  die –  aufgeschreckt durch das Geknalle –  sich wohl mitten in der Nacht mit Rollator in Schlappen und Bademantel auf den Weg gemacht hatte, um bei einer Verwandten Sicherheit zu suchen.
Als ich  morgens um sechs bei ihr ankam, stand jedenfalls die Haustür auf und sie war weg.
Zum Glück ist dabei nichts Schlimmeres passiert, denn ein Taxifahrer hat sie aufgegriffen und ins nächste Krankenhaus gebracht, wie sich Stunden später heraus stellte – nachdem wir die Polizei eingeschaltet hatten, da von den Angehörigen niemand erreichbar war.
Und da ist sie nun immer noch, völlig verwirrt und kaum in der Lage, irgendwelche Angaben zu machen…..

Ähnliches habe ich auch schon früher erlebt, als ich noch auf einer gerontopsychiatrischen Station als Dauernachtwache gearbeitet habe. Auch da waren die Jahreswechsel immer eine Katastrophe, und es gab alle Hände voll zu tun, um die verwirrten Menschen zu beruhigen und aus den unmöglichsten Verstecken heraus zu holen, in die sie in ihrer Panik geflüchtet waren. Einen alten Herrn beispielweise habe ich in solch einen Nacht eingeklemmt unter seinem Krankenhausbett gefunden, weil er sich das  zum Schutz vor  dem „Bombenhagel“ verkrochen hatte – und bei älteren Frauen kamen bei der Gelegenheit oft die Erinnerungen an ihre Flucht vor den Russen und die damit verbundenen Ängste wieder hoch…..

Und alles nur, weil es ja so lustig ist, zum Jahreswechsel Millionen in die Luft zu pulvern…..

Nicht, dass ich prinzipiell was gegen Feuerwerke hätte –  jedenfalls nicht, solange sie von Profis gemacht sind –  aber ich denke, über die aktuelle Praxis mit dem alljährlich wiederkehrenden Problemen sollte wirklich nochmal nachgedacht werden.

In anderen Ländern geht das ja auch, Jahreswechsel ohne Knallerei.

Rekordverdächtig

Nun hoffe ich mal nur, dass dieser  erste Arbeitstag heute nicht beispielhaft für den Rest des Jahres ist.
Auf jeden Fall war die Anzahl der Einsätze und Arbeitsstunden schon mal rekordverdächtig und wird nicht so leicht zu toppen sein.
Schaunmeralsomal, was die nächsten Tage, Wochen und Monate so bringen….

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