.

Treppenhauspoesie

Immer wieder treffe ich auf meinen täglichen Runden durch dutzende von Treppenhausern auf skurile oder weniger skurile Hinweisschilder oder Wanddekorationen, die von wohlmeinenden Mietern oder Hauswirten zum Zwecke einer allgemeinen Bekanntmachung an alle Mitbewohner – oder einfach aus Dekorationsgründen – dort aufgehängt wurden.

Skuril  zum Beispiel in soweit, als dass in einem frisch renovierten Treppenhaus mit Nadelfilzbelag  auf Stufen und allen  Etagen immer noch der alte Hinweis an einer Stufe prangt:

Dabei wären es zwei Handgriffe gewesen, das Schild mal eben abzuschrauben :-)

Eher selbstgemacht scheint dieser Hinweis – der aber keinesfalls im Zusammenhang mit dem nächsten Exemplar steht, selbst wenn es angesichts von Asche auf der Treppe durchaus geraten scheint, sich die Schuhe vorm Betreten der Wohnung zu reinigen.Schlimmstenfalls sieht die Fussmatte dann so aus  – wobei die dazugehörige Treppe eigentlich immer gut geputzt ist, so dass die Frage berechtigt scheint, ob der Dreck nicht aus der Wohnung kommt:Und nein, das ist nicht der Name des Bewohners auf diesem Klingelschild, welches als gutes Provisorium inzwischen auch schon gute sieben Jahre überdauert hat: Natürlich sind Treppenhäuser auch Orte der Kommunikation, der Aufmunterung, des schnell dahin geworfenen Hinweises auf eine prekäre Lage  – oder des manifestierten Ordnungssinnes, wie mein neustes Exponat zeigt:Welches übrigens in einem Haus hängt, dessen Treppenhaus schon seit Jahren nach einer Sanierung schreit und auch ansonsten nicht durch übermässige Sauberkeit auffällt
Deshalb entbehrt es nicht einer gewissen Spannung, ob sich da in den nächsten Wochen noch mehr tut.

Zu finden ist also einiges, wenn man genau hinguckt.

Und meine Sammlung enthält durchaus noch mehr  Beispiele dieser oder ähnlicher Art, die üblichen Standard – Aushänge

Tür um 21 Uhr abchliessen!!
Der Vermieter!

mal ganz aussen vor gelassen…

Allerdings ist es nicht immer leicht, in dunklen Treppenhäusern ordentliche Bilder zu machen, so dass ich davon momentan leider nichts mehr zeigen kann…..

Aber kommt Zeit, kommt mehr Poesie 8-)

Habenwollenwollen

Männer sind Spielkinder.
Ich auch –  manchmal jedenfalls.

Was zur logischen Folge hat, dass auf meinem inneren Wunschzettel gelegentlich auch Dinge auftauchen, die völlig „unnötig“ sind und die es zum Leben auch nicht wirklich braucht.
Aber der „Haben-wollen“- Faktor spielt halt auch eine Rolle.

Meisst versuche ich, mir diese Wünsche dann wieder aus dem Kopf zu schlagen, sie mit logischen Argumenten quasi zu „besiegen“, wie beispielweise diesen hier:Natürlich hätte so ein Wummer seinen Reiz, und mit Lego (ja, das sind wirklich Lego-Steine) habe ich auch als schon erwachsener Mann noch gerne gebaut, zumindest solange meine Kinder noch klein waren und als Alibi für meinen Spieltrieb herhalten konnten.
Ausserdem könnte ich damit natürlich auch den Drang ausleben, mal wieder was mit meinen Händen zu machen, den ich neulich schon  kurz erwähnt habe, und der in den letzten Tagen unvermindert anhält – auch ein wenig angeheizt von den Spinnereien meiner Liebsten, die ja diesbezüglich im wahrsten Sinne alle Hände voll zu tun hat…

Doch bei näherem Nachdenken darüber höre ich förmlich die beiden widerstreitenden Stimmen in meinem Kopf:

Die Unvernünftige: „Das kannst du Dir ja mal gönnen, schliesslich hast Du viel Zeit. Und immer nur Lesen oer am Rechner sitzen ist ja auch nichts!“

Die Vernünftige: „Hast Du mal geguckt, was das kostet?“

Die Unvernünftige: „Du gönnst Dir doch sonst kaum was!“

Die Vernünftige. „Ja, dass bau ich dann einmal – und dann? Dann steht das Ding rum und fängt nur Staub.  Ausserdem: Wo kann man so ein Trumm den hinstellen?“

Die Unvernünftige: „Im Glasregal im Wohnzimmer ist doch Platz genug!“

Die Vernünftige: „Da würde aber meine Liebste wohl nicht mit einverstanden sein! Und ausserdem…“

Die Unvernünftige: „Du findest aber auch immer das Haar in der Suppe! Und ausserdem will ich aber!“

Die Vernünftige: „Da gibt es aber andere Sachen die wichtiger sind… Neue Hosen zum Beispiel…“

Die Unvernünftige: “ Egal! Ich will aber trotzdem. „

Und so geht dieser Dialog dann noch eine ganze Weile weiter, wobei bisher – und bei ähnlichen Wünschen – letztendlich die Vernunft gewonnen hat… meisstens jedenfalls.
In der Regel, weil vor allem der Preis das Ausschlag gebende Argument war.
Fast 300.-Tacken wie in diesem Beispiel – das beileibe nicht das Einzige Ist – schütteln sich ja auch nicht eben mal schnell vom Baum…
Auch das Vernunft-Argument des „Wohin damit“ ist nicht so leicht zu widerlegen, obwohl ich gar nicht mal weiss, wie die LIebste darüber denken würde … wenn …. dann? Denn darüber haben wir noch nie gesprochen….
Könnte ja auch sein, dass……
Aber gut, da bisher die Vernunft die Oberhand hatte, war ein Gespräch darüber bislang auch nicht nötig.

Weniger Gesprächsbedarf gäbe es aber sicher mit diesem Wunsch, der auch immer mal wieder durch mein Hirn geistert – wobei das Motiv durchaus beliebig ist. Das könnte auch gerne ein anderes als ein Hamburg-Bild sein:Schliesslich ist der Esstisch ja frei, ich  bin auch die meisste Zeit alleine hier – und die Vernunft kann mit ihrem Preisrargument oder Platzproblemen nicht wirklich dagegen punkten.
Denn verglichen mit dem Plastik aus Dänemark kostet das Pappenteil ja nur einen Bruchteil – und zur Not kommt es wieder in den Karton und dann unters Bett, wenn der Anfall vorüber ist. Wobei diesmal das  Gemecker aber aus der anderen Richtung kommt:

Die Unvernünftige: „Was willst du denn mit den Papierschnippseln? Das ist doch auch nichts Halbes und nichts ganzes!“

Irgendwas ist halt immer, und Wünsche kommen und gehen…
Dieses mal eben Lego und beim nächsten mal?

..