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Blaumachen

Plötzlich und unerwartet bekam ich gestern nachmittag einen Anruf von meiner Chefin:
Ob ich wüsste, dass ich heute  einen „blauen Dienst “ hätte – also Dienst auf Abruf?
Nein, dass wusste ich nicht, zumal der Dienstplan wohl gestern nochmal geändert wurde. Und da hatte ich ja bekanntlich frei.  Aber das bedeutete ja auch, dass ich heute eventuell auch nicht arbeiten muss, wenn sich nicht noch jemand krank meldet….. Prima :-)
„Na, Herr B., dann wünsche ich Ihnen, dass sie morgen einen schönen freien Tag haben, wenn nichts dazwischen kommt!“ verabschiedet sie sich….

Soweit also der Stand gestern Abend.
Wobei ja immer noch passieren konnte, dass ich eben doch zum Dienst antreten müsste.

Trotz  dieser Unsicherheit habe ich dann gestern Abend einfach mal beschlossen die „Lage“ positiv zu sehen und deshalb davon auszugehen, dass ich heute nicht arbeiten muss. Also nix „Damoklesschwert“ vonwegen „ich muss bestimmt los morgen“, sondern das genaue Gegenteil davon: „schön, dass ich morgen frei habe! :-)

Dementsprechend bin ich einfach auch bis kurz nach Mitternacht auf geblieben, um den Abend mit meiner Liebsten zusammen zu geniessen. Natürlich haben wir bei der Gelegenheit auch gleich das neue Haushaltsgerät ausgiebig erprobt und ettliche „Batts“ an wunderbar flauschigweicher brauner Wolle gekurbelt. Feine Sache das – wenn auch das Gerät wohl noch einen neuen Treibriemen braucht, weil der alte nicht hundertprozentig passt und auch nicht original ist (was uns die Verkäuferin natürlich verschwiegen hat – aber das werde ich bei der Bewertung des Kaufes noch entsprechen „würdigen“, wenn sie auf meine Reklamation nicht reagiert).Aber trotzdem war die Freude über das Gerät gross, und meine Liebste hat  fast den ganzen Abend an der Kurbel gestanden, auch wenn es dafür jetzt  – noch – keinen Bildbeweis gibt.

Spät ist es darüber geworden, wie gesagt, aber wir hatten unseren Spass :-)

Eingeschlafen bin ich mit dem wohligen Gefühl, dass jetzt noch ein gemeinsamer freie Tag vor uns liegt, ich ausschlafen  kann und auf jeden Fall der Wecker nicht rumnerven wird. Denn so „bescheuert“ (tschuldigung für das Wort) wie eine Kollegin bin ich da nicht, die sich immer ihren Wecker stellt, wenn sie einen „blauen Dienst“ hat, um nur ja nicht das Telefon zu überhören, falls sie doch zur Arbeit gerufen werden sollte….
Ausserdem hatte ich ja auch „beschlossen“, dass ich heute nicht arbeiten muss. :-)

Und ich hatte Recht, als ich gestern davon ausgegangen bin, dass ich heute frei haben werde.
Allerdings war trotzdem nichts mit ausschlafen, denn diesmal war es nicht der Wecker – und auch nicht das Telefon – dass mich  hochgeschreckt hat, sondern meine innere Zeitansage….
Und so war ich um Punkt 05:00 Uhr hellwach, dem Zeitpunkt, zu dem üblicherweise die ersten Krankmeldungen eingehen und damit die Kette der Anrufe in Gang setzen, die nötig ist, um die „Blaudienstler“ ins Hamsterrad zu beordern.

Aber nichts.
Alles bleib ruhig.

Und das bleibt nun auch so, denn inzwischen ist es 06:30 Uhr und damit ist die „kritische Zeit“ auch vorbei, in der man damit rechnen muss, doch noch los zu müssen…..

Kurz und gut also:

Schön, dass ich heute unerwartet frei habe, schön, dass ich mit meiner Liebsten <3  gleich frühstücken kann und mit ihr zusammen einen wunderbar entspannten Tag geniessen werde
Wunderbar auch, dass wir noch reichlich Rohwolle hier haben, so dass die Kurbel wohl kaum still stehen wird 8-)

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