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Nichts

Gerade auf dem Weg zurück von der Arbeit habe ich den Tag  nochmal Revue passieren lassen – wie ich dass eigentlich immer mache, wenn ich auf dem Heimweg bin – und überlegt, was es den heute mal bloggenderweise zu berichten geben könnte:

Da wäre ja zum Beispiel die Zeitumstellung auf die Winterzeit:
Aber erstens ist die ja eher unspektakulär, weil alle Welt eine Stunde länger schlafen konnte  – und zweitens ist das Thema so ausgelutscht, dass es eher müssig ist, sich darüber noch weiter auszulassen.

Oder der Sturm heute Morgen?

Mit all seine Nebenwirkungen wie einigen Ästen, die an den unmöglichsten Stellen herum lagen, umgewehten Rollern und Baustellenabsperrungen  und den Mülltonnen, die in einer Strasse allesamt der Meinung waren, dass „gut gelegen immer noch besser ist als schlecht gestanden“ und demzufolge mit ihrer nun einträchtig eingenommenen stabilen Seitenlage für ein mittleres Chaos sorgten, weil sei dabei ihren Inhalt nicht bei sich behalten konnten? Lohnt es, in dem Zusammenhang  über meine ruinierte Frisur zu berichten – soweit man den Zustand meiner Haarpracht überhaupt so bezeichnen kann – und über die durchgeweichten Hosen, die im Lauf des Vormittages am Bein wieder trocknen  mussten, nachdem ich nach dem Besuch beim ersten Kunden durchgeblasen und pitschenass wieder im Auto sass…
Dann müsste ich aber auch über den gegen Mittag plötzlich fast makellos schönen Himmelsblick berichten, der sich bot, als der Sturm abgezogen war – und über das herrliche Wolkenpanorama über Stadt , dass sich am Fenster meines letzten Kunden bot:(klick das Bild)
Trotzdem wenig abendfüllend – und übers Wetter bloggen ?
Nee, ich weiss nicht….

Worüber es jedenfalls nichts zu berichten gäbe, wäre mein Hamsterradtag, der genauso war, wie fast jeder Dienstsonntag,  also viel Routinekram und ohne sonderliche Höhepunkte….

Da würde es sich schon eher lohnen, über das mittlerweile  sehr raumgreifende und immer bunter werdende Fadenwerk meiner Liebsten zu schreiben, die die -im wahrsten Sinn des Wortes – sturmfreie  Bude am Vormittag sicher für einen wahren Farbenrausch genutzt haben würde, wie ich aus ihren Messenger-Nachrichten entnehmen konnte.
Aber darüber möchte  sie sicher selber schreiben…..

So bliebe eigentlich nur noch, mich über die Pläne für den Rest des Tages auszulassen, also irgendwas vom gemütlichen Sofa-Nachmittag zu schreiben, darüber, dass ich sicherlich  möglicherweise ein Nickerchen machen werde, weil mir die Augen zufallen, wenn ich meiner Liebsten beim Spinnen zusehe, wie sie da so ruhig und entspannt sitzt und ganz gelassen und gleichmässig das Pedal tritt und die Wolle zwirnt.SpinnenUnd dann könnte ich schreiben, dass das ein ganz wunderbares Gefühl von Nähe ist und wie sehr ich sie liebe…. jetzt, gerade in diesem Moment…. wahrend ich ihr zusehe und mich freue, wie gut es ihr dabei geht.

Ja, darüber könnte ich schreiben, oder?

Alles nichts wirklich weltbewegendes, sondern kleine Momente, die diesen Tag ausmachen….
Aber irgendwie ist die Lust auch nicht all zu gross. lange am Computer zu sitzen, und deshalb schreibe ich jetzt

Nichts….

Ganz einfach!
Denn es läuft mir ja auch nichts weg…..

Musik: Wolfgang Niedecken

Auch so ein Musiker, denn ich schon sehr lange kenne und schätze, nicht zuletzt auch wegen seines Engagements gegen die braune Pest, die in unserem Land gerade wieder hohe Wellen schlägt: Wolfgang Niedecken – nicht nur als Frontmann der kölschen Band BAP, sondern auch als Solisten, der mit seinen Solo-Alben meisst ruhigere und oft auch nachdenklichere Stücke präsentiert als zusammen mit der Band.
So auch auf seinem aktuellen, gerade erschienenen Album

„Das Familienalbum – Reinrassije Strooßekööter“

das musikalisch und thematisch fast nahtos an sein letztes, inzwischen vier Jahre altes Solo-Werk „Zosamme alt“ anschliesst: Wieder erzählt er Geschichten aus seinem Leben, aus Köln und über seine Familie. liebevoll getextet – und da mag ich das „kölsche Idiom“ wirklich – und genauso liebevoll instrumentiert.

Und weil es gerade passt, gibt es heute ausnahmsweise mal zwei Links zu Spotify:
„Zosamme alt“ und natürlich das aktuelle Album „Das Familienalbum – Reinrassije Strooßekööter“

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