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Zwischenstand

„Gute Gründe also für einen Neubeginn – ohne Garantien auf Kontinuität oder -versprochene- Fortsetzungen, sondern nur mit der Intention, einfach dann mal was zu Schreiben, wenn mir gerade danach ist oder ein Gedanke darauf drängt, für länger aufgehoben zu werden…..“

Diesen Satz habe ich vor  exakt einem halben Jahr geschrieben, genauer gesagt als letzten Absatz im ersten Beitrag dieses Blogs.
Zu diesem ersten Beitrag sind inzwischen gute 290 weitere dazu gekommen, mal belanglos, mal mit mehr Substanz, aber immer geprägt von der Lust am Schreiben, die sich kurz nach dem ersten Beitrag mit ziemlicher Macht bei mir wieder eingestellt hat.
Insofern hat sich dieser letzte Satz also etwas relativiert, denn aus dem „wenn mir gerade danach ist“, dass ja eher auf eine lose Folge von Beiträgen abzielte, ist inzwischen schon so etwas wie ein fester Bestandteil meines Tagesablaufes geworden und die Themen sind mir nicht ausgegangen.
Im Gegenteil, denn immer wieder stolpere ich über Einfälle und Ereignisse, die das Festhalten wert sind, mehr, als ich hier wirklich verarbeiten kann.

Alle diese unerledigten Themen landen auf einer Liste, um gelegentlich wieder hervorgeholt zu werden, manche nicht mehr aktuell oder inzwischen überholt, manche aber auch Dauerbrenner, auf denen ich immer wieder rumdenke, weil ich mir nicht klar bin, in welcher Form ich sie hier einbinden könnte:

Das Thema „Fernbeziehung“ zum Beispiel, zu dem es wesentlich mehr zu sagen gäbe, als den eher oberlächlichen Alltagskram, über den ich hier  bisher dazu geschrieben habe. Denn da gibt es ja neben dem alltäglichen Einerlei auch noch eine tiefer gehende Ebene, die weit ins Reich der Emotionen reicht und auch viel mit der über diese Zeit hinaus gehenden Vergangenheit zu tun hat. Aber darüber zu schreiben – in diesem Rahmen zu schreiben – ist schwierig, denn das würde auch bedeuten, ein Stück meines Inneren nach aussen zu kehren, ohne zu wissen, wer da alles mitliest…..
An dieser Stelle hakt es dann – und wird mein Gedanke momentan auch noch ad Absurdum geführt, diesen Blog als echtes Tagebuch zu führen:

„Und ein Tagebuch ist das, was mir vorschwebt, während ich diese Zeilen schreibe.
In erster Linie geschrieben als Gedankenstütze für mich – als Ablageort für meine Gedanken, Gefühle und Erlebnisse.“

Aber um das in aller Konsequenz umsetzen zu können,  sehe ich eigentlich nur die Möglichkeit, solche Themen mit einem Passwort zu versehen, um diese Beiträge nur den Mitlesern zugänglich zu machen, die ich schon als Kommentatoren – und damit als vertrauenswürdige Menschen – hier kennengelernt habe…….
Doch davor scheue ich im Augenblick noch ein wenig zurück.
Nicht, weil das Thema mir nicht  so sehr auf den Nägeln brennen würde, sondern auch, weil ich mir am Anfang vor einem halben Jahr  – als ich mir die ersten Gedanken über diesen Blog gemacht habe – noch nicht über die Dimension klar war, die mein Geschreibsel hier bekommen würde.
Denn damals war ich eher davon ausgegangen, dass sich ausser meiner Liebsten wohl kaum jemand für mein Gestammel interessieren würde.

Doch inzwischen gibt es einige Menschen, die regelmässig hier vorbeischauen und auch „ihren Senf“ zu meinen Sätzen beisteuern – und das freut mich sehr und ist auch Anlass, mal ein dickes „Danke“ zu sagen für Eure Anmerkungen:
In einem anderen Punkt habe ich allerdings vor einem halben Jahr richtig gelegen in meiner Einschätzung:
Facebook, damals eines der Hauptmedien für meinen Beitrag zum Internet, hat inzwischen deutlich an Priorität verloren.
Was auch gut ist!

Damals schrieb ich:

„….mich weiterhin auf spärliche Statusäusserungen auf der anderen Plattform beschränken, auf der ich mich eine Zeitlang sehr viel bewegt habe und von der ich jetzt merke, dass sie mich eigentlich nur noch nervt mit ihren täglichen Katastrophenmeldungen aus der grossen weiten Welt und vom politischen Klima in dieser Republik?
( Nicht, dass mir das am Arsch vorbeiginge, aber ich merke halt, dass sich immer mehr ein Gefühl der Reizüberflutung breit macht in mir, dass ich abstumpfe und Vieles einfach wegscrolle, weil ich es schlicht nicht mehr ertragen kann, was da permanent auf mich einprasselt.)“

Inzwischen nutze ich FB wirklich nur noch querlesenderweise, manchmal hängenbleibend an einem Beitrag, der mein Interesse weckt, aber in den allermeissten Fällen ohne jeden Kommentar. Gleichzeitig ist die Zahl meiner eigenen Statusmeldungen gegen Null tendiert, und übrig bleiben eigentlich nur wenige Dinge, die ich des Teilens für Wert erachte. Da fühle ich mich hier, in meiner eigenen, beschaulicheren Welt doch deutlich wohler.

Und deshalb ist auch immer noch der Gedanke aktuell, mich aus der viel zu grossen, viel zu weiten Facebookwelt ganz zurück zu ziehen und allenfalls noch den Messenger zu nutzen, um mit meiner fernen Geliebten in Kontakt zu bleiben.
Denn dazu hat sich leider immer noch keine Alternative gefunden.

So gesehen ist die Rückkehr zum Bloggen also durchaus positiv verlaufen, und im Lauf der Zeit habe ich in Bloggershausen auch wieder einige feste Anlaufpunkte gefunden, die ich regelmässig aufsuche und wo ich gerne lese.
Einige davon „alte Bekannte“, aber auch die eine oder andere „Neuentdeckung“ ist darunter – ein paar davon sind inzwischen Teil einer klitzekleinen Blogroll geworden, weitere werden wohl im Lauf der Zeit noch dazu kommen, je nachdem, wie oft ich da vorbeischaue.

Klar ist aber auf jeden Fall, dass es wohl eine gute Entscheidung war, die ich damals für mich getroffen habe, denn die Entschleunigung hat mir gut getan und das Schreiben als Dialog auch mit mir selbst trägt sicher ein gutes Stück zu meinem Wohlbefinden bei.
Und nicht zuletzt ist es auch eine gute Möglichkeit, über die schnelle Kommunikation im Messenger hinaus meinen Alltag mit meiner Liebsten zu teilen. Denn für manches braucht es doch ein paar mehr Worte als die, die mal eben schnell ins Handy getickert werden.

Schaunmeralsomal, wie sich das so weiter entwickelt….
Sowohl, was meine Themen hier angeht, als auch, wie sich deren Prioritäten im Lauf der Zeit verändern werden.
Denn dazu habe ich selbst noch keine feste Vorstellung.

Kinderteller

Leckeres Essen kann ja Balsam für die Seele sein. Und wenn es was Süsses ist, erst recht.
Deshalb hab ich mich gestern Abend mit Freude in die Küche gestellt und mir genau so was gemacht:Milchreis mit Zucker und Zimt, dazu Kirschgrütze :-)

Das ist fast wie eine Reise zurück in Kindertage an den Küchentisch meiner Grossmutter.
Denn damals war das eines meiner absoluten Lieblingsgerichte, das gab es immer dann, wenn mein Grossvater saure Heringe essen wollte, die ich nicht mochte.
Er wiederum mochte keinen Milchreis, so glich sich das eben wieder aus…

Und natürlich – wie eigentlich immer, wenn ich mir Milchreis mache – habe ich wieder viel mehr gekocht, als ich auf ein mal essen kann, obwohl ich schon zwei grosse Teller davon gegessen habe. Aber das ist auch kein Problem, dann habe ich für  heute gleich noch Nachtisch.

Das Menue für heute Abend ist also klar:
Gulasch  aus dem Gerfrierer  mit Nudeln und Poree-Gemüse.
Danach : siehe oben !)

Auf jeden Fall war ich gestern Abend gut gesättigt und sehr zufrieden mit der Welt.
Und das war die Sache wert :-)

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