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Kommunikationszentrale

Ganz anders als das letzte Objekt der Betrachtung – welches sich ja mehr der Hinwendung aufs Wesentliche gewidmet zeigte – geht es an diesem Ort zu:Offensichtlich spielt hier ständige Erreichbarkeit und hoher Kommunikationsbedarf eine gewisse Rolle, aber gleichzeitig auch die Wahrung einer  zumindest akustischen Intimsphärte duch die geräuschdämpfende Ummantelung  mit einer alten Telefonzelle….

Mir persönlich wäre das wohl ein wenig zu eng und ständig erreichbar muss ich auch nicht sein, aber wer es so mag:
Bitteschön!

Jahrestage

Irgendwie scheint der September ein Monat zu sein, der  entscheidend ist für neue Abschnitte in meinem Leben.
Nicht nur, was Wohnen und Arbeiten angeht, nein, auch viele andere wirklich tiefgreifende Veränderungen in meinem Leben  haben ihren Anfang im September genommen, Veränderungen sowohl positiver als auch negativer Art.

Aber lassen wir das Negative in Frieden ruhen – das ist vorbei und soll hier auch nicht zum Thema werden – sondern wenden wir uns lieber einem Ereignis zu, dass sich heute vor elf Jahren begeben und  als eine der besten Entscheidungen meines Lebens erwiesen hat 🙂

Ein paar Monate vorher begab es sich, dass mein geliebtes Wesen und ich uns das erste mal in den Weiten des Netzes begegnet sind, uns schnell näher kennen und auch bei ersten Begegnungen lieben gelernt haben – und uns beiden klar war, dass wir uns ein Leben ohne den anderen nicht mehr vorstellen können. Dies besonders, nachdem wir den herrlichen Sommer jenes Jahres 2006 verliebt und mit viel Zeit füreinander hier in Hamburg verbracht haben und uns jedes mal die Trennung schwerer fiel, wenn ich zurück ins damals heimatliche Ostwestfalen musste.
Telefonate waren nur ein trauriger Ersatz, wenn wir beide getrennt waren, und so ist es mehr als einmal passiert, dass die Akkus unserer Telefone unserem Kommunikationsbedürfnis nicht Stand gehalten haben und den Geist aufgaben…
Damals hatte ich immer dieses Bild auf meinem Bildschirm, damit ich meine Geliebte wenigstens ansehen konnte, wenn ich schon nicht bei ihr war:Aber wie gesagt, Telefonate – auch wenn sie zehn Stunden am Stück gedauert haben und wir beide glühende Ohren hatten- waren eben wirklich nicht die Lösung – und so reifte in uns  schnell der Entschluss, dass wir zusammen ziehen möchten.
Aber wie machen?

Geld hatten wir beide nicht, um uns das leisten zu können.
Hartz IV gab das nun mal nicht her – und ohne die Hilfe meines Vaters hätten wir auch kaum die Möglichkeit gehabt uns in dem Sommer so häufig zu sehen, wie wir es getan haben.

Mehr durch Zufall ergab es sich dann, dass wir beide  in jenem Sommer Arbeit gefunden haben – zuerst meine Liebste – und wenige Wochen später auch ich – und meine neue Stelle es auch notwendig machte, dass ich aus Bielefeld nach Hamburg übersiedele. So habe ich das damals jedenfalls dem Amt schmackhaft machen können, dass sie meinen Umzug bezahlen – nicht ohne dass sie mir noch für den Tag eine Sperre verpasst haben, an dem ich „unerlaubterweise“ in der Hansestadt war, um mich zu bewerben. Wenn die damals gewusst hätten, dass ich bis auf ein, zwei Wochen fast durchgängig von Mitte Juli bis Mitte September nicht am Teutoburger Wald war – ohauaha 😮
Einen Umzug auf Grund von Herzensangelegenheiten hätten sie jedenfalls nicht bezahlt….

Aber gut – auch das ist inzwischen Vergangenheit und eine kleine Anekdote aus den Anfängen unserer Beziehung, an die ich immer wieder gerne zurück denke. Entscheidend war damals, dass ich meine neue Arbeitsstelle am 4. Oktober antreten sollte und so dem Amt glaubhaft versichern konnte, dass ich schon ein paar Tage vorher in Hamburg sein müsse, um mich noch ein wenig einzurichten.
Deshalb durfte ich mit amtlichem Segen schon vor dem Wochenende von dannen ziehen – und so kam es, dass der 29. September 2006 zum Beginn unserer „wilden“ Ehe wurde – und der Tag, an dem ich endgültig nach Hamburg gekommen bin 🙂

So bin ich  als „Beutehanseat“ schon lange  in dieser Stadt angekommen, die für mich Heimat geworden und noch immer eine der schönsten Städte der Welt ist, kenne mich leidlich aus, lebe und arbeite hier….
Und nun ist es meine Liebste, die gar nicht weit weg von Bielefeld im fernen Westfalen sitzt, weil ihre Arbeit es gebietet.
Also wieder Fernbeziehung – nun aber andersrum.

Manchmal ist halt doch verkehrte Welt. :-/
Und das schon seit genau vier Jahren. Denn am 29.09.2013 brach meine Liebste auf nach Regensburg.

„Heute, am fünften November,

beginne ich mit meinem Bericht. Ich werde alles so genau aufschreiben, wie es mir möglich ist.
Aber ich weiß nicht einmal, ob heute wirklich der fünfte November ist.“

Nachdem mir die letzten Beiden zugegeben etwas „schrägen“ Bücher wirklich leicht „von der Hand gegangen sind“ hatte ich ja versprochen, nun wieder etwas ernsthafteres zu lesen.
Wobei auch dieses neue Buch ins seiner Grundidee auf einer Fiction beruht, diesmal allerdings auf der Erde spielend  und ohne irgendwelchen pseudowissenschaftlichen Klamauk:DieWand

Marlen Haushofer
– die leider schon lange verstorbene Autorin – setzt dazu die Haupt- und einzig handelnde Person ihres Romanes Die Wand in ein einsames österreiches Seitental , dass am Morgen nach ihrer Ankunft durch eine unsichtbare Wand komplett von der Aussenwelt abgeschlossen ist – als Gefährten einzig einen Hund, eine Kuh und eine Katze – und lässt diese Frau in der Ich-Form erzählen, welche Ängste und Sorgen sich daraus entwickeln, wie die Einsamkeit sie verändert und welche Entwicklungen und Einsichten auch über die eigene Person sich im Lauf der Zeit  daraus entwickeln.

Immer wieder Thema  ist auch das anfängliche Hadern mit dem Alleinesein und den eigenen Schwächen, aus dem sich aber im Lauf der Handlung zunächst ein Abfinden mit der Situation und später eine tiefe Zufriedenheit mit ausgeprägten Momenten  des Glückes entwickelt….

Gestolpert bin ich über dieses Buch, als ich vor einiger Zeit zufällig in der ARD-Mediathek auf die Verfimung des Stoffes mit mit Martina Gedeck  (online bis 02.12.2017) aufmerksam wurde, die in eindrücklichen Bildern  – und sehr nah am Text des Buches – ausgesprochen spanned war.

Ich kenne also den Ausgang der Handlung schon, was aber nichts daran ändert, dass ich sehr gespannt auf diesen Roman bin, zumal er die Geschichte noch mehr aus dem Blickwinkel der Hauptperson erzählt, als der Film das mit seinen Mitteln kann.
Das dem so ist, konnte ich auf den ersten 50 Seiten schon feststellen, als ich das Buch heute in einer ungeplanten Wartestunde angelesen habe….


Mein Fazit:

Wieder so ein Buch, dass ich förmlich verschlungen habe.
Und schade, dass es nur 280 Seiten lang ist…

Also : Unbedingt empfehlenswert!

Linksrotgrünversifft

So bin ich nun mal – und da kann ich auch nicht aus meiner Haut.
Denn ich hab was gegen jegliche Art von Faschismus, Nationalismus und Rassismus.
Auch allzu Konservatives ist mir mehr als suspekt.

Deshalb beobachte ich die aktuelle politische Situation genau wie meine Liebste mit erheblicher Besorgnis und auch nicht ganz frei von Ängsten, denn wohin sowas führt, konnte man in unserem Land ja schon einmal erleben. Ganz unerwartet  war das, was zusammen mit dem brauen Spuk begann, wie Zeitzeugen berichten:

Denn seinerzeit (vor 1933) war die Entwicklung einer kleinen nationalistischen Splitterpartei zu einem die Welt in Brand steckenden Monstrum nicht vorhersehbar…
Anders als heute, wir kennen den Ausgang der Geschichte, die mit der Wahl von 1933 ihren Anfang nahm.
Und es gibt durchaus Parallelen zwischen den Hitleristen von ’33 und der neuen kackblauen Nazipartei, die jedem auffallen müssten, der nicht völlig mit Dummheit gestraft ist.
Herr G. ist ja nicht erst mit seinen Äusserungen am Wahlabend negativ damit aufgefallen:

„Wir werden sie jagen“, sagte Gauland am Sonntag in Berlin. Die Partei wolle sich „unser Land und unser Volk zurückholen“.

Von seinen rechten Spiessgessellen mal ganz u schweigen…

Also machen wir nicht den gleichen Fehler wie damals und tun das Wahlergebnis als vorübergehenden Ausrutscher ab, der zwar jetzt heftig diskutiert, aber in ein paar Monaten gewohnter Alltag sein wird.
Nochmal Tisa von der Schulenburg:Nehmen wir ernst, sehr ernst, was da gerade in unserem Land passiert und arbeiten wir dagegen an, so gut jeder es vermag.

Machen wir uns nichts vor:
Selbst, wenn sich jetzt bei den Kackblauen erste Auflösungserscheinungen zeigen und die Partei das Lumpenpack sich wahrscheinlich noch einmal spalten wird – kackblau bleib kackblau, egal ob hell oder dunkel eingefärbt…

So nehme ich Frau P. ihren plötzlichen Sinneswandel zur „Realpolitik“ auch nicht ab, der wohl mehr ihrer Machtgeilheit als ihren Überzeugungen entspricht. Denn immerhin hat die feine Dame sich unter dem  Namen einer rassistischen Partei in den Bundestag wählen lassen und sich im weiteren jedes Hintertürchen offengehalten, wie schon die wohl seit längerem geplante mögliche Gründung einer neuen Partei beweist….
BTW.: Auf den wohl angepeiten Parteinamen für die P.-Partei, „die Blauen“ gibt es bei FB schon einen nette Persiflage – vermutlich von Martin Sonneborn, Satiriker und Gründer der „Partei“

Dennoch:
Übrig bleiben wird nach dieser möglichen Spaltung wohl ein harter brauner Kern mit stramm rechter Gesinnung, der  nun als „neue NPD“ den Anspruch erhebt, das „Volk im Bundestag zu vertreten“…..

Ein Volk, zu dem ich nicht gehöre und – wie die Mehrheit in diesem Land – auch nicht gehören will.

Ich bin dagegen und habe allen Erklärungsversuchen zum Trotz  auch kein Verständnis dafür, das Rassisten und sogenannte „Patrioten“  jetzt mit faden Entschuldigungen salonfähig gemacht werden sollen.
Erklärungsversuche sind im Grunde nichts anders sind als ein versuchtes Weichspülen der harten Fakten.
Denn genau das Gegenteil ist der Fall, wie Christian Wolff in seinem Blog schreibt::

„Richtig ist, dass die Menschen, die der AfD die Stimme gegeben haben, dieses im vollen Wissen um die politische Ausrichtung der AfD Sachsens getan haben. Ich muss die AfD-Wähler/innen nicht in die „rechte Ecke“ stellen. Sie stehen schon längst da. Richtig ist, dass eine Partei die stärkste geworden ist, die genau die Parolen, die seit drei Jahren von Pegida skandiert werden: Merkel muss weg, Lügenpresse, Volksverräter geadelt und nun durch das Wähler/innen-Votum salonfähig gemacht haben.“

Und nicht zuletzt gibt es in meiner eigenen Familienbiographie  durchaus ein unrühmliches Beispiel dafür, dass es nicht gut ist, sich unkritisch mit angeblichen „Rettern des Volkes“ einzulassen – meinen Grossvater, der in der Mitte seines Lebens vor den Trümmern seiner Existenz stand, nachdem er vorher gutgläubig den Hitleristen auf den Leim gegangen war und sich als kleiner Dorfbonze vor ihren Karren spannen lies…

Was also tun, um dem braunen Spuk entgegen zu arbeiten?

Da bleibt eigentlich nur, immer wieder den Finger in die Wunde zu legen und Gesicht zu zeigen – auch in diesem Blog, von dem ich anfangs gedacht hatte, dass Politik hier keine Rolle spielen sollte….
Schliesslich geht es auch darum, die Brandstifter immer wider zu demaskieren, die sich hinter der Maske der kackblauen Biedermänner im Bundestag verbergen.Und damit ist klar, es wird einen Linksruck geben in diesem Blog!
Das bin ich mir, meiner linksrotgrünversifften und  christlichen Einstellung schuldig.

Danke fürs Lesen  und in der Hoffnung, Euch nicht mit der Unmenge an Links überflutet zu haben.

Landfahrerei

Obwohl mit Überzeugung in der Grossstadt lebend und arbeitend, bin ich tendenziell doch eher ein Landkind.
Und so freut es mich jedes mal, wenn sich die Gelegenheit bietet, über die Dörfer zu fahren und ein wenig Landluft zu schnuppern. Sowohl wörtlich, als auch im übertragenen Sinne ….
Was mit ein Grund ist, bei meinen Fahrten zu meiner Liebsten nicht den schnelleren  – und stressigeren – Weg über die Autobahnen zu nehmen, sondern gelegentlich auch mal über Feldwege zu tuckern.Wie auch letztes Wochenende auf meiner Fahrt in die Westfalenmetropole Münster  und zurück.

Das ich dann zwei Stunden länger für die Strecke brauche, ficht mich deshalb auch nicht an.
Denn da ist  ein Stück weit auch der Weg das Ziel, zumal die Fahrt durch die niedersächsische Provinz durchaus abwechslungsreich ist und deutlich mehr Spass macht, als die Juckelei durch die neuen Bundesländer in die Hauptstadt.
Was wohl eindeutig daran liegt, dass die Strecke weniger über Bundesstrassen führt und kaum Mautbescheisser unterwegs sind, welche die „freie“ Fahrt behindern könnten.
So ist es allenfalls die Landbevölkerung mit ihren Erntemaschinen und Güllefässern, die mal kurzzeitig ein Hindernis darstellt, bis sie sich spätestens im nächsten Dorf vom Acker macht….

Aber das stört mich nicht, denn bei dieser Landfahrerei durch eine Landschaft, die der meiner Kindheit doch sehr nahe kommt, entdecke ich halt auch immer wieder Perspektiven, die mich daran erinnern:
Fast wie im heimatlichen Ostwestfalen sieht das aus!

Auch zu dem Feldweg im nächsten Bild gab es früher ein Pendant auf meinem Schulweg, das allerdings schon lange nicht mehr existiert:
Dort steht nämlich jetzt eine Reihenhaussiedlung – Wohnschachtel an Wohnschachtel – die gerade im Bau war, als ich vor mehr als elf Jahren noch mal kurz in Bielefeld gelebt habe.
Und das fand ich damals schon schade.
Denn meinen Schulweg habe ich geliebt (den Rest der Schule eher weniger): Mit dem Fahrrad  fünf Kilometer über Wald- und Feldwege, bei jedem Wetter und jeden Tag  auch mit anderen Ansichten und Motiven – und deshalb vielleicht immer noch ein Grund, warum solche Motive in meinen Fotos öfter mal auftauchen, wie ich sie damals als Dreizehnjähriger schon gerne photographiert habe.
Denn schon damals war ich ziemlich „Photoverrückt“ und hatte oft meine kleine Kamera dabei, wenn ich mir neue Filme leisten konnte.

Schade in dem Zusammenhang, dass diese alten Bilder wohl nicht mehr exstieren.
Die sind auch Opfer meines etwas gebrochenen Lebenslaufes geworden, bei dem viel „Ballast“  auf der Strecke geblieben ist…..
Aber das ist nun wieder eine andere Geschichte.

Und so hat diese Landfahrerei im Moment auch viel mit Nostalgie zu tun – und der Feststellung, dass meine westfälisch -ländlichen Wurzeln doch tiefer reichen, als ich gedacht habe…..

Gammelzeugs

Früher hab ich mich ja gerne mal ein wenig spottisch über meine Geschlechtsgenossen lustig gemacht, die den ganzen Tag in einer verbeulten alten Jogginghose herum liefen, aber inzwischen weiss ich dieses Kleidungsstück durchaus auch sehr zu schätzen.Denn erstens ist es wirklich bequem.
Und zweitens ist es warm, was für mich der Hauptgrund ist, mich immer öfter damit zu gewanden.

Womit auch der Grund für diese Meinungsänderung wirklich jedem plausibel sein dürfte, der weiss, dass unsere Wohnung in einem  sogenannten Passivhaus liegt, was heizungsmässig so einige Besonderheiten beinhaltet, wie schon mal im alten Blog beschrieben.

Fakt ist jedenfalls, dass die Art der Heizung nicht wirklich ausreicht, wenn den ganzen Tag niemand in der Wohnung ist und mit seiner Körperwärme, Elektrogeräten, Glühbirnen oder Kerzen noch zusätzliche Wärmeenergie einbringt.
Dann nämlich sinkt die Raumtemperatur ab bis auf die knapp 20 Grad, die durch die Belüftungsanlage in die Wohnung eingeleitet werden.
Und dass ist  jedenfallskein Wohlfühlklima, wenn man einfach ruhig irgendwo sitzen will.
Auch unser Katzen sind als Wärmequellen nicht wirklich tauglich. Durch ihr Fell sind sie so gut isoliert, dass sie kaum Wärme abgeben – so gesehen sind sie (garstig gesagt) als Bioreaktoren, die ihr Futter in Wärme unwandeln, komplette Nieten.

Und damit kommen wir zu der  Variante, die ich im verlinkten Beitrag damals so beschrieben habe:

Bleibt also momentan nur die Wärmeisolierung direkt auf die Haut zu verlegen mit Wollsocken und dickem Pullover, um es angenehm warm zu haben.

Wozu dann auch das oben angeführte Kleidungsstück noch gehört, zumindest solange, bis die wirklich effektive Zusatzheizung mit Kerzen ihre Wirkung zeigt…..

Kurz gesagt, inzwischen kann ich die Herren in den zerbeulten Baumwollbeinkleidern wirklich gut verstehen.
Allerdings würde ich trotzdem nicht damit auf die Strasse gehen wollen…

Aber das muss ich ja heute auch nicht.
Denn schliesslich hab ich frei :-)

Musik: Masha Potempa

Zur Abwechlung mal ein Musiktip, den meine Liebste auf dem gemeinsam abonnierten Blog „Ein achtel Lorbeerblatt“ gefunden hat, der sich hauptsächlich mit der deutschsprachigen Liedermacher-Szene beschäftigt.

Dabei geht es um die Rezension der ersten EP einer jungen Sängerin mit einer wirklich faszinierenden Stimme, Masha Potempa, die dort sehr gelobt wird –  für mich ein Grund, da auch mal reinzuhören und jetzt  eine Ausnahme zu machen, denn Singles wollte ich hier eigentlich nicht vorstellen:

Rauchschwalben am Horizont

ist wirklich sehr schön anzuhören, und ich glaube, diese Musikerin wird man sich merken müssen, denn zu den feinen Texten gibt wirklich schöne, handgemachte Musik-Arrangements.
Man darf also auf das erste Album gespannt sein, das hoffentlich nächstes Jahr erscheint – weshalb ich das jetzt auch mal prophylaktisch auf meinen Wunschzettel setze 8-)
Lesenswert auch das Interview, das „Ein achtel Lorbeerblatt“ mit Masha Potempa geführt hat

Auch auf Spotify ist sie schon vertreten, ein Grund , sie gerne  hier zu verlinken: Klick

Zähneklappern

Gestern konnte man nun schon die ersten Verwerfungen sehen, die das Ergebnis der Bundestagswahl mit sich gebracht hat.
Und damit meine ich nicht den fragwürdigen Abgang einer gewissen Frau P. , die  nun aus ihrem Direktmandat Kapital schlägt und nicht der kackblauen Fraktion im Bundestag angehören möchte. Wobei ich zugeben muss, dass mir jede Schwächung dieser Gruppierung eigentlich recht sein müsste.
Feiner Stil geht allerdings irgenwie anders….

Was natürlich klar war, dass von den „etablierten“ Parteien nach einer kurzen Schockstarre nicht viel substanzielles zu dem Debakel kommt, das speziell im Osten unseres Landes mit teilweise über 40 % der Zweitstimmen für die Kackblauen doch eher einer mittleren Katastrophe gleicht.
Wenn unsere Kanzlerin – wie gestern geschehen – dazu nicht mehr zu sagen hat, als dass sie „nicht erkennen könne, etwas falsch gemacht zu haben“ und sich damit auf der gleichen Linie bewegt wie der Sächsische Ministerpräsident Tillich, der immer noch der festen Meinung ist, in seinem Land gäbe es kein Nazi-Problem und fahrig was von „Neuausrichtung der Partei“ schwafelt.
Dabei kann er sich dann gleich mit dem Bayernfürsten Seehofer zusammen tun, der die „offene rechte Flanke schliessen will“ und im dem Zusammenhang mal gleich die Zusammenarbeit zwischen CDU und CSU im Bund versuchsweise in Frage stellt….

Nur, um keine Unklarheiten aufkommen zu lassen:

Ich denke nicht, dass Frau Merkel  gut beraten wäre, aufgrund der sich damit auch in der Union zeigenden rechten Tendenzen ihre Flüchtlingspolitik radikal zu ändern. Denn damit würde sie dem rechten Gesocks im Bundestg nur in die Karten spielen.

Und die Ursachen liegen ja auch nicht alleine bei diesem Thema, selbst , selbst wenn ein kleiner Wahlbezirk hier in Hamburg zeigt , dass das Flüchtlingsthema durchaus eine Rolle spielt:Denn auch hier gabs 41% für die Kackblauen, in vergleichbaren Umgebungsvariablen, wie sie beispielsweise in einigen Teilen Sachsens herrschen mögen.
Zum Glück für Hamburg ein absoluter Auseisser.Screenshot at 2017-09-26 12:25:24Aber das zeigt doch, wo die Sprengkraft liegt, die auch anderswo zu diesem Wahlergebnis geführt hat.

Immerhin regt sich schon jetzt einiger Widerstand im Land.

Die Demonstrationen am Wahlabend in Berlin und anderswo zeigen, dass viele Menschen das nicht einfach hinnehmen wollen, was hier gerade passiert. Dass es dabei dann auch gleich die ersten Verletzten gab, ist erschreckend und möglicherweise ein Vorgeschmack auf die rauher werdenden Umgangsformen im Zusammenhang mit dem Wahlergebnis.
Dagegen sind solche Aktionen wie der offene Brief von Avaaz.org, der zur Zeit im Netz kursiert und den schon über 220.000 Menschen unterzeichnet haben, vielleicht ein hilfloser Versuch, aber möglicherweise doch ein Zeichen, dass die Mehrheit (87%)  in diesem Land nicht einverstanden ist mit Gaulands Machtergreifungsphantasie:Screenshot at 2017-09-26 12:57:15Und deshalb habe ich den auch unterschrieben…..

Bleibt die Frage nach der SPD und nach Jamaika, wobei ich froh bin, dass Herr Schulz Muttis unmoralisches Angebot gestern gleich zurück gewiesen hat.. Ob allerdings die SPD ein Bollwerk der Demokratie ist, muss sie erst mal beweisen.
Und das kann sie nur aus der Rolle der Opposition heraus.

Und Jamaika?
Ich glaube schon, dass da ernsthaft drüber geredet werden wird.
Am Ende steht dann ein Ergebnis, welches dem kleinsten gemeinsamen Nenner gleichkommt und mit der fraglichen Chance, dass die Koalition vier Jahre lang hält.

Will sagen: Viel wird sich wohl nicht bewegen in den nächsten Jahren in diesem Land….

Minimalistisch

Im Gegensatz zum letzten Exponat zeigt dieser Ort in seiner schnörkellosen, schon fast asketischen Einrichtung eine klare Beschränkung aufs Wesentliche.

Nichts stört die hier stattfindenden (Denk)Prozesse:
Luxuriös allenfalls die Auswahl an Toilettenpapier, vermutlich verschiedene Härtegrade zwischen flauschig und kratzig, so das jeder Besucher hier seinen Vorlieben frönen kann :-)

„Der interstellare Frachter Volante pflügte durch das All.

….Auf seinem stromlinienförmigen Rumpf spiegelten sich glitzernd die Lichtpunkte der fernen Sterne. Hal Spacejock, hatte seine Lieblingsposition auf der Kommandobrücke eingenommen – die Hände im Nacken verschränkt, die Stiefel auf die Steuerkonsole gelegt, ein Becher Kaffee in Reichweite.“

Nachdem mir ja schon die erste Geschichte von Hal Spacejock und dem Roboter Klunk ganz gut gefallen hatte, habe ich mir nun direkt den zweiten – und momentan auch letzten – Teil auf den Reader geladen und hoffe, dass Simon Haynes seinen witzigen und wirklich unterhaltsamen Schreibstil auch hier beibehalten kann.
Ein erstes Anlesen deute jedenfalls sehr darauf hin.

Eins muss ich aber zugeben:
Hätte ich nicht den ersten Teil gelesen, so würde der etwas dämliche Titel des Buches mich sicher abgeschreckt haben (der allerdings wohl nicht auf dem Mist des Autors gewachsen, sondern wohl eher vom  deutschen Verlag verbrochen wurde.)

Und worum gehts nun in dem Buch?
Der Klappentext:

„Hal Spacejock zieht Probleme an wie das Sternenlicht die Weltraummotten. Ihm macht nicht nur eine extrem hinterlistige Passagierin zu schaffen, sondern auch seine eigene Selbstüberschätzung. Und sein Leichtsinn. Und seine Sorglosigkeit. Als Hal mit seinem Schiff versehentlich durch ein Portal in eine völlig fremde Galaxie gerät, sind seine Überlebenschancen gleich Null. Auch sein treuer Roboter Klunk ist keine Hilfe. Doch Hal wirft den Laser nicht so leicht ins Korn. Denn Helden heulen nicht -„

Also „Weltraum skuril“ wie im ersten Teil – und ich werde mich wahrscheinlich gut unterhalten können damit..
Und danach kommt mir wieder was ernsthafteres vor die Lesebrille- versprochen!

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Mein Fazit:

Witzig,und mit nicht unbedingt vorhersehbarer Handlung, wie schon der erste Band.
Gäbe es dazu noch einen dritten Teil, würde ich den glatt im Anschluss lesen :-)

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