.

Verflixt

Heute vor sieben Jahren war der Tag, an dem gelbe Arbeitshemden und blaue Jeans zu einem meiner meisst getragenen Kleidungsstücke wurden. Mit einem kurzen Spätdienst fing es an.
Und seither düse ich in dieser Kluft – bewaffnet mit einem mehr oder weniger dicken Schlüsselbund  und ggf. auch Pflegetasche und einer Menge Papier – in einem silbernen Ford Fiesta von Kunden zu Kunden.Ungefähr 30.000 Einsätze in 15.000 Arbeitsstunden hab ich in der Zeit hinter mich gebracht und rein dienstlich und auf meinen Arbeitswegen bin ich  mit inzwischen vier verschiedenen Autos schon mehr zweieinhalb mal um den Globus gefahren –  dazu noch unzählige Telefonate, dutzende verschlissene Kugelschreiber und mindestens 400 Waschmaschinenladungen, um meine Arbeitsklotten wieder sauber zu bekommen.
Und das, obwohl ich wegen meiner Beingeschichten und anderen Zipperlein ein gutes dreiviertel Jahr nicht gearbeitet habe in diesen sieben Jahren.

Schon beeindruckend, was da so im Lauf der Zeit an Zahlen zusammenkommt.

Und irgendwie macht mich das gerade auch ein klein wenig stolz, wenn ich bedenke, dass ich trotz meiner Gehbehinderung meinen Job immer noch so gut machen kann – und so gerne mache – wie damals vor sieben Jahren – und heute täglich mehr zustande bringe als am Anfang, wo ich nur 30 Wochenstunden hatte.

Zumal ich damals eigentlich erst gar nicht bei dieser Firma anfangen wollte angesichts eines Arbeitswegs von  12 Kilometern zwischen Altona und Barmbek.
Daraus sind seit unserem Umzug auf die Insel (dessen heisse Phase heute vor genau fünf Jahren begann) dann sogar 17 Kilometer geworden, was die Sache leider nicht immer einfacher macht angesichts der Verkehrsprobleme in Hamburg.
Aber das war nie ein Grund für mich, den  Job auf den Prüfstand zu stellen.
Andere Gründe gab es wohl, aber letztendlich konnte mir kein Arbeitgeber bessere Konditionen bieten.

Womit ich jetzt nicht nur die Dienstkarre meine, mit der ich privat ja noch einen gute Erdumrundung oben drauf gelegt habe – und die unser Leben in einer Fernbeziehung ein Stück weit erst möglich macht.
Denn ganz wesentliche Faktoren sind für mich auch die hohe Qualität der Arbeit, die bei uns zur Firmenkultur gehört, wie auch die offene Art des Umgangs miteinander, mit der ich mich gut aufgehoben fühle.
Damit wurde diese Arbeitsstelle zu der in meinem Leben, an der ich die längste Zeit am Stück beschäftigt bin.

Verflixte sieben Jahre nun schon.

Sieben Jahre, das war aber auch eine Menge Spass, den ich bei der Arbeit, mit meinen Kunden und Kollegen hatte –  auch das macht es wert, den Job noch ein paar Jahre zu behalten.
Wenn es möglich ist, dann würde ich gerne die zehn Jahre auch noch voll machen, so meine Gesundheit da mitspielt und nicht andere gravierende Gründe dagegen sprechen.
Fast 62 Jahre wäre ich dann alt, wenn ich das schaffe.
Und dann wird es wahrscheinlich Zeit, nochmal neu zu überlegen……

Aber bis dahin : Weitermachen :-)

Und während Ihr dies lest, werde ich schon wieder irgendwo  zwischen Barmbek, Steilshoop, Bramfeld, Alsterdorf  und Winterhude unterwegs sein – denn auf kleine Jubiläen nimmt mein Dienstplan leider keine Rücksicht :-/

5 Replies to “Verflixt”

  1. Ich kann mich noch gut erinnern, wie Du eher widerwillig zum Vorstellungsgespräch nach Barmbek gefahren bist …… gut, das Du dennoch hin gefahren bist :-) Herzlichen Glückwunsch zum Dienstjubiläum! <3

    1. Danke….
      Das ich da so lange bleibe, hätte ich Anfangs auch nicht gedacht, denn bisher war die längste zusammenhängende Arbeit die Zeit meiner Selbständigkeit mit 4 1/2 Jahren. Davor hab ich (immer beim gleichen Arbeitgeber zwar) alle drei bis 4 Jahre die Einsatzstelle gewechselt um immer ein wenig höher auf der Karriereleiter zu klettern.
      Als Stationsleiter hab ich mich dann in die Freiberuflichkeit verabschiedet, was letztendlich nicht die beste Entscheidung meines Lebens war, weil ich gesundheitlich daran gescheitert bin.
      Und so hab ich nach meinem Burnout 2002 lange gebraucht, bis mich mir darüber klar war, dass mein Beruf als Krankenpfleger wirklich mein Traumberuf ist, solange ich damit das machen kann, wofür ich den mal gelernt habe.
      Also kein Schreibtischjob, sondern Pflege im usprünglichsten Sinn….

Comments are closed.

..