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Zähneklappern

Gestern konnte man nun schon die ersten Verwerfungen sehen, die das Ergebnis der Bundestagswahl mit sich gebracht hat.
Und damit meine ich nicht den fragwürdigen Abgang einer gewissen Frau P. , die  nun aus ihrem Direktmandat Kapital schlägt und nicht der kackblauen Fraktion im Bundestag angehören möchte. Wobei ich zugeben muss, dass mir jede Schwächung dieser Gruppierung eigentlich recht sein müsste.
Feiner Stil geht allerdings irgenwie anders….

Was natürlich klar war, dass von den „etablierten“ Parteien nach einer kurzen Schockstarre nicht viel substanzielles zu dem Debakel kommt, das speziell im Osten unseres Landes mit teilweise über 40 % der Zweitstimmen für die Kackblauen doch eher einer mittleren Katastrophe gleicht.
Wenn unsere Kanzlerin – wie gestern geschehen – dazu nicht mehr zu sagen hat, als dass sie „nicht erkennen könne, etwas falsch gemacht zu haben“ und sich damit auf der gleichen Linie bewegt wie der Sächsische Ministerpräsident Tillich, der immer noch der festen Meinung ist, in seinem Land gäbe es kein Nazi-Problem und fahrig was von „Neuausrichtung der Partei“ schwafelt.
Dabei kann er sich dann gleich mit dem Bayernfürsten Seehofer zusammen tun, der die „offene rechte Flanke schliessen will“ und im dem Zusammenhang mal gleich die Zusammenarbeit zwischen CDU und CSU im Bund versuchsweise in Frage stellt….

Nur, um keine Unklarheiten aufkommen zu lassen:

Ich denke nicht, dass Frau Merkel  gut beraten wäre, aufgrund der sich damit auch in der Union zeigenden rechten Tendenzen ihre Flüchtlingspolitik radikal zu ändern. Denn damit würde sie dem rechten Gesocks im Bundestg nur in die Karten spielen.

Und die Ursachen liegen ja auch nicht alleine bei diesem Thema, selbst , selbst wenn ein kleiner Wahlbezirk hier in Hamburg zeigt , dass das Flüchtlingsthema durchaus eine Rolle spielt:Denn auch hier gabs 41% für die Kackblauen, in vergleichbaren Umgebungsvariablen, wie sie beispielsweise in einigen Teilen Sachsens herrschen mögen.
Zum Glück für Hamburg ein absoluter Auseisser.Screenshot at 2017-09-26 12:25:24Aber das zeigt doch, wo die Sprengkraft liegt, die auch anderswo zu diesem Wahlergebnis geführt hat.

Immerhin regt sich schon jetzt einiger Widerstand im Land.

Die Demonstrationen am Wahlabend in Berlin und anderswo zeigen, dass viele Menschen das nicht einfach hinnehmen wollen, was hier gerade passiert. Dass es dabei dann auch gleich die ersten Verletzten gab, ist erschreckend und möglicherweise ein Vorgeschmack auf die rauher werdenden Umgangsformen im Zusammenhang mit dem Wahlergebnis.
Dagegen sind solche Aktionen wie der offene Brief von Avaaz.org, der zur Zeit im Netz kursiert und den schon über 220.000 Menschen unterzeichnet haben, vielleicht ein hilfloser Versuch, aber möglicherweise doch ein Zeichen, dass die Mehrheit (87%)  in diesem Land nicht einverstanden ist mit Gaulands Machtergreifungsphantasie:Screenshot at 2017-09-26 12:57:15Und deshalb habe ich den auch unterschrieben…..

Bleibt die Frage nach der SPD und nach Jamaika, wobei ich froh bin, dass Herr Schulz Muttis unmoralisches Angebot gestern gleich zurück gewiesen hat.. Ob allerdings die SPD ein Bollwerk der Demokratie ist, muss sie erst mal beweisen.
Und das kann sie nur aus der Rolle der Opposition heraus.

Und Jamaika?
Ich glaube schon, dass da ernsthaft drüber geredet werden wird.
Am Ende steht dann ein Ergebnis, welches dem kleinsten gemeinsamen Nenner gleichkommt und mit der fraglichen Chance, dass die Koalition vier Jahre lang hält.

Will sagen: Viel wird sich wohl nicht bewegen in den nächsten Jahren in diesem Land….

6 Replies to “Zähneklappern”

  1. Ich weiß nicht, ob folgender Umstand in Deutschland mit Aufmerksamkeit erwähnt wurde. Hier wurde es erwähnt, aber ich denke, vielen war die Bedeutung nicht so klar: In den letzten Amtstagen kam Obama unerwartet zu einem Besuch nach Europa und die Präsidenten der führenden europäischen Nationen (D, IT, FR, UK) trafen sich mit ihm in einem 3 stündigen Gespräch.
    In der Zeit vor dem Besuch, sah es so aus, als ob Angela Merkel keine große Lust auf Weitermachen hatte und das auch andeute (… ich werde es mir überlegen und sage nächsten Monat Bescheid …).
    Während des Gespräches mit O. ging es um die Rolle Europas in der sich zukünftig ändernden Weltpolitik durch den Einzug von Herrn T. in das WH. Nach dem Gespräch bestätigte Obama, dass Merkel wieder kandieren werde, um die notwendige Sicherheit zu garantieren, und May ihrerseits kündigte an, dass man nun doch auf Verhandlungen mit der EU wegen des Austritts setzen will.
    Was innerhalb Deutschlands als reines innenpolitisches Spiel verstanden wird, ist auf internationaler Ebene beschlossen worden, und auch die beiden zukünftigen Koalitionspartner werden nach lautem Getöse über die schwierigen Verhandlungen vor den Kameras, hinter den Kameras eine Einigung finden, um Europa durch die politischen Verwicklungen gut durchzubringen.
    Auf der anderen Seite des Kanals wurden der Parlament Oppositionsführer sowie die First Ministers von Schottland und Wales im Frühsommer zu einem mehrstündigem Gespräch nach Brüssel eingeladen. Ein paar Wochen später änderte die Opposition ihre Haltung und die neue Richtlinie läuft darauf hinaus, dass man wohl eng verbunden mit Europa bleibt aber formal ausgetreten sein werde.

  2. Das es zur Jamaika-Koalition kommen wird, glaube ich auch.
    Die Verhandlungen dafür werden aber nicht einfach sein. Und anschliessend wird es immer einen geben, der wichtige Entscheidungen verhindert, weil es zu viele Differenzen zwischen den zukünftigen Koalitionspartnern gibt,
    Deshalb wird diese Regierung wohl auch keine volle Legislaturperiode überleben.

  3. …und den Spruch von Frau Nahles finde ich absolut daneben. In ihrer Position kann sie sich solches nicht erlauben. Ein Jargon, den ich bei der A-Partei ablehne, kann ich auch anderen Parteien nicht zugestehen.
    Wie geht das weiter? Da bringen wir unseren Kindern und Enkeln bei, andere
    Menschen zu respektieren und dann so was…

    ..ich bin sauer…

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