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Musik: Reinhard Mey (II)

Nachdem ich mich gestern schon über Annabelle und damit auch ein Stück weit über Reinhard Mey ausgelassen habe, möchte ich nun auch das Album noch  mal gesondert vorstellen, dass damals als erste Langspielplatte meine Plattensammlung begründete:Wie schon im verlinkten Beitrag beschrieben, war es das Mädchen Annabelle, dass mich damals 1972 in Unkosten stürzte, um

„Mein Achtel Lorbeerblatt“

zu erwerben – und anfangs waren es auch mehr die witzigen Titel auf der Platte, die mir gefielen, neben bewusster „Annabelle“ z.b. auch „Die heisse Schlacht am kalten Buffet“ oder „Ich wollte schon immer ein Mannequin sein„:

Doch das wandelte sich ziemlich schnell und auch die anderen Stücke begannen mir zu gefallen und lehrten mich, genauer hin zu hören – z.B. das sehr nachdenkliche „In Tyrannis

So wurde diese Platte für mich ein musikalischer Begleiter durch inzwischen mehr als 45 Jahre, immer wieder gehört, manche Lieder auch auf der Liste meiner ständigen Favoriten, wie z.B. „Herbstgewitter über Dächern“ , das für mich zu den schönsten Liedern von Reinhard Mey zählt und zu den schönsten Liebesliedern mit deutschem Text, die ich kenne.

Und auch gerade jetzt, während ich diesen Beitrag schreibe, läuft genau dieses Album wieder und gefällt mir genau so gut wie am ersten Tag.

Reinhör-Link: Spotify

Annabelle

Neulich habe ich ja ein Album von Reinhard Mey hier vorgestellt –  was ein Anlass war, noch mal weiter in meinem virtuellen Plattenschrank zu kramen. Dabei fiel mir ein, dass die erste LP, die ich in meinem Leben je gekauft habe, auch – genau –  von Reinhard Mey stammte.

Daran war eine gewisse Annabelle schuld, die er auf dieser Scheibe besungen hat:

Bewusstes Lied lief seinerzeit Im Radio, genauer gesagt im Schlagerderby auf dem Deutschlandfunk, einer Sendung, die fest auf meinem Wochenprogramm stand, um – den Finger auf den Aufnahmetasten des (anfangs noch) geliehenen Cassettenrecorders meines Bruders – mich immer mit den neuesten Musiktrends zu versorgen.
Was nicht so einfach war, denn mein Bruder rückte das Ding nur ungerne heraus.

Nach der Konfirmation (1972) konnte ich mir dann endlich den Wunsch nach einem eigenen Aufnahmegerät erfüllen, und das war dann der Beginn einer grossen Leidenschaft, die mich bis heute begleitet.
Viele Abende habe ich – damals knapp 14 Jahre alt – verbotenerweise mit dem Ohrhörer im Ohr und bei ausgeschaltetem Licht vor dem Radio verbracht, immer bereit, die Aufnahmeknöpfe zu drücken, um begehrte Musikstücke zu ergattern – bis ich das erste Mal von Annabelle hörte.

Annabelle  gefiel mir – und ihr Sänger auch :-)

Aber Annabelle erweis sich auch als widerspenstig, denn es gelang trotz vieler Versuche nicht, sie komplett aufs Band zu bekommen. Immer fehlte entweder der Anfang oder ein Stück vom Ende – oder der Moderator hatte die Frechheit, in die letzten Takte hinein zu atmen…. ärgerlich :-(

Da sonst von Reinhard Mey im Radio wenig zu hören war – „Über den Wolken“ kam ja erst Jahre später – entzündete sich an diesem Mädel auch ein gewisser „Haben-Will“-Gedanke, der dringend nach Befriedigung verlangte – Ihr kennt das sicher….
Und ausserdem wollte ich mehr von dem Sänger hören. Der schien jedenfalls ganz spassige Sachen zu machen.

Also hab ich irgendwann schweren Herzens die Entscheidung getroffen, mein komplettes monatliches Tachengeld in meine erste Schallplatte zu stecken – also keine Süssigkeiten, oder was man sonst als 13jähriger so braucht, davon zu kaufen, sondern in was „Bleibendes“ zu investieren um anschliesend vom Plattenspieler meiner Eltern aus die neu erworbene Scheibe direkt auf Cassette zu kopieren, denn ein eigenes Plattenabspielgerät hatte ich ja auch noch nicht (und meine Mutter hätte mir was gehustet vonwegen der ständigen Musikdudelei im Wohnzimmer!)
Den Plattenspieler gab es schliesslich zu Weihnachten, was Anlass war, auch gleich vom Weihnachtsgeld der Grosseltern meine zweite Reinhard-Mey-Platte –  „Ich bin aus jenem Holze“ (JPC) – zu kaufen, damit ich auch mal wechseln konnte.

Je nach Geldbeutel folgten  nach und nach noch weitere, aber richtig los mit meiner Sammelwut ging es erst, als ich als Lehrling endlich eigenes Geld verdiente, was nicht nur der Erweiterung meiner Plattensammlung, sondern auch meines musikalischen Horizontes grossen Auftrieb gab.

Wobei, das Faible für Liedermachermusik (neudeutsch „Singer-Songwriter“) ist irgendwie geblieben…
Und das ist eindeutig Annabelles Verdienst <3

Nachholbedarf….

….. bestand nicht nur, was „mal ausschlafen“ angeht.

Nein, auch mein Haushalt ist nach den zeitlich gut gefüllten letzten zwei Wochen momentan etwas chaotisch:

  • Da will Wäsche gewaschen und aufgehängt werden;
  • in der Küche kann man vom Fussboden essen, weil meine Mitbewohner wieder mal sehr ferkelig mit ihrem Futter  umgegangen sind;
  • die Spülmaschine bedarf auch einen neuen Füllung;
  • das Bad müsste vom Katzenstreu befreit werden, das vor dem Katzenklo liegt, weil unsere Jungs und  Mädel sich nicht an die Gebrauchsanweisung halten, die ich extra aufgehängt habe:
  • Fegen und Feudeln sollte ich auch mal wieder
  • und – nicht zu vergessen: auch die Blumen brauchen mal Wasser

Viel zu tun also, deshalb heisst es jetzt erst mal: „Alle Maschinen volle Kraft voraus!
Wenn ich mich ein wenig ran halte, habe ich bis Mittag alles geschafft und kann den Rest des freien Tages gemütlich vertrödeln. Sonst steht ja für heute eigentlich nichts an….

Tante Edit sagt:

Stunden später:
Aktion „Klarschiff“ ist abgeschlossen, mein Domizil ist wieder aufgeräumt und gewienert und wäre somit sogar „besuchstauglich“
Bloss kommt ja keiner in den nächsten Tagen :-(

Aber ein gutes Gefühl ist es trotzem – dass jemand kommen könnte, wenn jemand kommen wollen würde

  :-) :-) :-)

Jahrestag

Mal einen Beitrag von Facebook  hierher hole und (etwas aktualisiert) hier ablege:

Nachdem wir uns Anfang Mai 2006 in einem nicht mehr existierenden Forum in den Weiten des Internets gefunden hatten (nein, das war keine Kontaktbörese – und nein, keiner von uns Beiden war wirklich auf der Suche), nachdem also unser Kontakt zunächst per Chat, dann per Dauertelefonat immer intensiver wurde, begab es sich, das heute vor elf Jahren diese wunderbare Frau eine Reise von Hamburg nach Bielefeld antrat, um mich das erste mal persönlich zu sehen…

Mich, der ich abgehetzt und mit blutendem Ohr reichlich zu spät am Bahnhof ankam, wo sie schon auf mich wartete. (dumm, wenn man sich auf den letzten Drücker noch rasieren muss und sich dabei schneidet… )

Sie kam und sie blieb

Oder besser:
sie nahm mich mit in „unsere“ Stadt am grossen Fluss und auf unsere gemeinsame Reise durchs Leben.

Und seither haben wir beide viel zusammen erlebt und erreicht auf unserem gemeinsamen Weg, denn langweilig war es nie.
Auch Hindernisse haben uns nicht aufhalten können – Im Gegenteil, sie haben uns stärker gemacht und uns gezeigt, dass wir zusammen alles schaffen können und an Orte kommen, von denen wir damals vor damals vor elf Jahren nicht mal zu Träumen gewagt hätten.
Doch ich bin sicher, es wird auch spannend bleiben, selbst, wenn unser Weg jetzt klarer vor uns zu liegen scheint als damals.
Und ich freue mich darauf, auch weiter mit meiner Liebsten zusammen zu erkunden, was hinter der nächsten Kurve unseres Weges auf uns wartet

„Prollig“

… so lautete der Kommentar der besten Ehefrau von Allen, als sie das Bild meines heutigen Fundstückes sah, dass da unvermittelt mitten in Barmbek vor meinem Lieblings-Supermarkt stand:Prollig

Viel Blingbling, auffällige Potenzverstärker und dann noch die kitschige Goldfolie – sowas findet man sonst nur in dem Hamburger Stadtteil, der wegen seiner halbseidenen Vergnügungsmeile überregional bekannt ist.
Hanseatisch-zurückhaltend ist das auf jeden Fall nicht.

Aber jeder so wie er mag.
Ich jedenfalls würde mich in so ein Gerät nur mit der sprichwörtlichen Papiertüte über dem Kopf setzten.

Musik: Bell Book & Candle

Diesmal kommt die Inspiration zu meinem Musiktip von meiner Liebsten, die Bell Book & Candle auf der Abschlussveranstaltung des Kirchentages in Wittenberg live gesehen hat – und dies mit einem kurz in den Messenger getippten „Feine Mucke“ kommentierte.
Ich selbst kannte den Namen der Band nur aus dem Zusammenhang mit ihrem uralten Megahit „Rescue me“(Youtube) und hab mich dann spontan gefragt, was Electropop auf einer Veranstaltung des Kirchentages macht, und warum Frau Momo daran nun auf einmal Gefallen findet…..
Aber dem ist mitnichten so. Mit dem Electropop, meine ich.

Nachdem ich mal meinen Lieblingsstreamingdienst angeworfen hatte und ein wenig in die letzten Alben gehört, fand sich da mit einem Mal eine Perle, die ich nicht erwartet hätte:
Feinste handgemachte Live-Musik, darunter  einige wundervolle Balladen – und damit war klar, warum die Musik auch meiner Liebsten gefällt. Genau wie mir:

3 Days Under Pressure

Der Link zum rein Hören: Spotify

Vatertagsausflug

Die  letzte Woche musste ich erst mal ein wenig sacken lassen, so viel, wie da passiert ist.
Während im Hamsterrad alles seinen normalen Gang ging (Überstunden inklusive) und in Berlin der Wahnsinn der Kirchentags-Durchführung tobte, tat sich in Sachen Familienbande doch eine ganze Menge, viel mehr, als ich so schnell erwartet hätte, obwohl sich dies am letzten Wochenende schon zaghaft andeutete.

Zunächst mal gab es am letzten Sonntag ein längeres Telefonat mit meinem zweitjüngsten Sohn, der in den ganzen Familienwiggel eigentlich am wenigsten involviert war. Und daraus wurde dann ein Treffen am Himmelfahrtstag, an dem ich mich auf den Weg gemacht habe, um mit ihm einen wirklich wunderbaren Tag am Steinhuder Meer und in dem Dorf zu verbringen, in dem er jetzt lebt.

M., schon immer sehr naturverbunden, hat dort wohl „seinen Ort“ gefunden und ist mit seinem Leben auf dem Land und seiner Arbeit als Gärtner in der Bio-Landwirtschaft wirklich im Einklang, wie es scheint. Und darüber freue ich mich sehr, denn früher  war er mal eine Zeit lang so etwas wie ein „Sorgenkind“, dem es sehr schwer gefallen ist, eine Perpektive für sich zu finden.Steinhuder
Auf jeden Fall hatten wir wunderbare Stunden zusammen, haben viel geredet über alte Zeiten und über den „Rest“ der Familie, haben zusammen das Dorf erkundet, gekocht und lecker gegessen (und wenn ich meine Kamera- Akkus vorher geladen hätte, gäbe es sogar auch ein paar Bilder mehr). Da war es dann wirklich schade, dass ich irgendwann aufbrechen musste, weil am nächsten Morgen der Wecker um vier wieder klingelt.

Auch mit meiner Tochter habe ich inzwischen ein erstes langes Telefonat geführt, dem sicher weitere folgen werden.
Trotzdem wird es aber noch einige Zeit dauern, bis wir uns das erste mal treffen werden, nicht weil es zwischen uns so schwierig wäre – im Gegenteil konnten wir recht schnell offen reden und auch einiges klären, was an Fragezeichen zwischen uns stand. Nur weiss ich jetzt, dass die letzten Jahre für meine Tochter alles andere als einfach waren und das dabei das, was zwischen uns stand, nicht die allergrössten Probleme waren. Deshalb wird es gut sein – auch und besonders für meine Enkelin – wenn wir das erste Treffen sehr gut vorbereiten. Und dazu sind wir nun auf dem Weg.
Es bleibt also noch spannend in der nächsten Zeit….

Bleibt noch zu erwähnen, dass das Blaubärauto bei seinem neuen „Besitzer“ gleich wieder seine gewohnten Aufgaben übernehmen muss. Ein Umzug steht an, und da kommt so ein Minimöbelwagen genau zur rechten Zeit :-)

Geisterhaus

Hier nun die dritte Zeitreisen-Bilderserie aus dem alten Fotoblog, die ich gerne nochmal zeigen möchte:

Dieses mal geht es um ein altes Haus, das  bis Sommer 2011 in Barmbek an der „Fuhle“ stand und dann dem Bagger zum Opfer fiel, um modernen – und gesichtslosen – Neubauten Platz zu machen:Damals war ich gerade noch rechtzeitig, als diese Bilder entstanden, wenige Tage später stand kein Stein des Hauses mehr aufeinander und übrig von der alten Pracht blieb nur ein grosser Haufen roter Ziegel übrig….

Auch diese Bilderserie habe ich wieder auf eine Extraseite ausgelagert, um  die Ladezeiten des Blogs nicht unnötig zu verlängern.

Weiter geht es also hier: Zeitreise 3 – Alte Villa

„Jenseits des indischen Weilers,

an einem einsamen Gestade, stiess ich auf eine Spur frischer Fussabdrücke.“

So beginnt das neue Buch, dass ich mir gerade auf den Reader gepackt habe. Mal etwas ganz anderes als Astrid Lindgrens „Das entschwundene Land“ – für das ich den Umständen geschuldet länger gebraucht habe, als ich gedacht habe. Aber dazu an anderer Stelle mehr –  zu den „Umständen“ meine ich. Hier geht es jetzt ja um den neuen Lesestoff.

Also: David Mitchell’s  Roman

„Der Wolkenatlas“.

Als mein zweitjüngster Sohn ganz begeistert darüber berichtete und erzählte, dass dieses Buch eine ganz besondere Struktur hat, bei der mehrere Geschichten ineinander übergehen, um am Ende ein Ganzes zu bilden, musste ich spontan an Michaels Endes „Spiegel im Spiegel“ denken.
Lange her, dass ich das gelesen habe, aber an die besondere Struktur dieses Buches erinnere ich mich noch gut,mehr dazu nachlesen kann man in einem  Wikipedia-Artikel

Und ein weiterer Blick zu Wikipedia bestätigte mir, dass „Der Wolkenatlas“ wohl sehr ähnlich, aber trotzdem anders – nämlich nicht in Form eines Labyrinthes, sondern eher eines Kalaidoskopes – aufgebaut ist…
Damit war für mich klar, dass ich das unbedingt auch lesen muss. Solche Geschichten reizen mich. Kann sein, dass ich dann irgendwo mittendrin abbreche, kann aber auch sein, dass ichdie 667 Seiten begeistert zu Ende lese.

Der Blick in den Klappentext ( Rowohlt) und in diverse Rezensionen (Perlentaucher) verspricht jedenfalls erst einmal ein spannendes Leseerlebnis, und das möchte ich gerne am eigenen Leib erfahren. Also aufgeklappt und los gelesen – ein kurzes Fazit folgt wie immer, wenn ich damit fertig bin……

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Mein Fazit:

Das Buch beginnt etwas sperrig, in sehr altmodischer Sprache, die sicher Teil des Buchkonzeptes ist, aber es mir nicht leicht machte, den Faden der Erzählung nicht zu verlieren.
Deshalb habe ich nach ca. 50 Seiten, nach einen längeren Lesepause den Einstig auch nicht wieder gefunden – und das Buch erst mal zu geklappt, da ich keine Lust hatte, den Anfang noch einmal zu lesen.

Aber:
Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben – und so kann es gut sein, dass ich das Buch später nochmal neu beginne.
Den die Geschichte reizt mich schon – und die oben erwähnte besondere Gliederung auch.

Schaunmeralsomal.

Musik: Konstantin Wecker

Irgendwie kommt heute ganz passend zu unserem Hochzeitstag auch das neue Album von Konstantin Wecker.
Passend insofern, dass meine  Liebste schon lange ein grosser Fan von ihm ist – und ich es seit einer musikalischen Lesung vor einigen Jahren hier in der Hamburger „Fabrik“ auch geworden bin. Musik die uns also beiden gefällt – was nicht immer die Regel ist.
Wer sich nun die Tracklist dieser neuen CD ansieht, wird feststellen, dass darauf eine ganze Reihe älterer Stücke zu finden ist, allerdings neu  – und teilweise auch ganz anders aufgenommen als die alten Aufnahmen, so dass

Poesie und Widerstand

eine wirklich runde Sache geworden ist  und es Spass macht, sie an einem Stück zu hören –  zumal ich finde, dass Konstantin Weckers Stimme mit zunehmendem Alter immer besser wird, was besonders den ganz alten Stücken wirklich gut tut.

Meine Liebste wird ja das Glück haben, ihn am Sonntag in Wittenberg live zu erleben, auf der grossen Abschlussveranstaltung des Kirchentages, was sicher wieder ein grandioses Erlebnis wird wie jeder seiner Live-Auftritte.

Mir bleibt derweilen als Trost der Link: Spotify

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