Nachdem ich ja ein langes, faules, freies Wochenende hatte, darf ich mich seit vorgestern wieder der arbeitenden Bevölkerung zurechnen, allerdings immer noch ohne morgendliches Hochschrecken durch den Radau auf meinem Nachttischchen.
Spätdienste sind jetzt angesagt – und morgen habe ich ja auch nochmal frei, bevor es übermorgen wieder im normalen Trott ( mit Wecker-Tuten) weitergeht.
Eigentlich ganz schön so, wären da nicht die lästigen Unterbrechungen meines Tagesablaufes durch eben diese komischen Arbeitszeiten am Nachmittag und abend.
Nicht, dass der Dienst nun besonders schwer oder problematisch wäre…. Im Gegenteil.
Probleme macht mir eher der ungewohnte Tagesrhytmus.
Bin ich es doch sonst gewohnt, morgens zügig durchzustarten und die Nachmittage und Abende für mich zu haben. Darauf sind auch alle meine übrigen Lebensroutinen eingstellt:
Einkäufe, Haushaltsdinge, Essenzeiten, Freizeitaktivitäten,Mitbewohner bespassen, ja selbst, wann ich ins Bett gehe – alles hat seine Zeiten und folgt trotzdem auch ein wenig dem Lustprinzip.
Mich treibt ja keiner – in meiner Freizeit. (Das ist einer der wenigen Vorteile des Strohwitwerlebens)Ganz anders an Spätdienstagen:
Ausschlafen bis in die Puppen, aufstehen zwischen 9:00 und 10:00 Uhr, den Vormittag rum kriegen mit dem Gefühl, gleich noch los zu müssen, arbeiten, spät nach Hause kommen, essen machen, unbedingt noch dies und das machen wollen, weit nach Mitternacht ins Bett…
Dabei ist die Zeit nach der Arbeit ganz entspannt, die Zeit davor eher nicht – obwohl das bei genauer Betrachtung auch gute vier Stunden sind, die mir da zur Verfügung stünden.
Nur gelingt es mir irgendwie nicht, diese Zeiten sinnvoll zu nutzen. Die passen so gar nicht zu meinen gewohnten Abläufen. Ausserdem hasse ich es, während meiner Freizeit ständig die Uhr im Blick haben und überlegen zu müssen, ob ich dies oder das noch schaffe…. Sowas stresst mich!
Mit dem Ergebnis, dass ich am mich Vormittag häufig in Nebensächlichkeiten verzettele und manches einfach auf „später“ vertage – will sagen, dass ich den freien Donnerstag wohl teilweise nutzen muss, um hier haushaltstechnisch wieder Klarschiff zu machen.
Übrigens ein Phänomen, das viele Kollegen genau so beschreiben, die weitaus mehr Spätdienste fahren als ich.
So gesehen ist der einzige Vorteil des Ausschlafen könnens eigentlich nur das Ausschlafen selbst – denn immerhin bin ich zumindest schlaftechnisch damit um einiges näher an meinem natürlichen Rhytmus als sonst – und somit auch deutlich ausgeschlafener und fitter als nach dem üblichen Weckerklingen um 4:00 Uhr .
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