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Hamburgliebe

Dieses Video geistert momentan über alle Sozial-Media-Plattformen und trifft genau das, was auch ich für diese Stadt empfinde, in der ich nun seit fast elf Jahren als „Beutehanseat“ leben darf.
Eine Liebeserklärung also an diese Stadt und  auch an die eine Hamburger Deern, die mich hierher gelotst hat und die Meine  geworden ist <3 .

Viel Spass beim gucken :-)

Hinterhergepiffen

Moderne Kommunikationsgeräte(sprich Smart-Phones) haben ja so einige eingebaute Gimmicks, die manchmal nützlich, manchmal verspielt und gelegentlich auch etwas peinlich sein können. Die akustische Benachrichtigungsfunktion zum Beispiel, die einem netterweise mitteilt, wenn gerade eine Mail oder andere mehr oder weniger  unwichtige Informationen frisch eingegangen sind.
Mintunter – und je nach Benachrichtigungseinstellung der jeweiligen App – lärmt das Ding also die ganze Zeit mit den verschiedensten Tönen vor sich hin, will sagen, es pingt, brummt, summt, klopft oder pfeift in den unmöglichsten Situationen, wobei besonders der Pfeifton (hier anzuhören) auch gelegentlich zu  – sagen wir mal – gewissen Peinlichkeiten führen kann.

So wie neulich abends, als ich im Spätdienst meinen letzten Tageseinsatz bei Frau M. hatte, einer meiner Lieblingskundinnen, die ich schon seit fast sieben Jahren betreue – und die mich wohl genau so gerne mag wie ich sie:
Frau M. ist beinahe 90 Jahre, leicht dement, aber dabei sehr humorvoll und schlagfertig geblieben, sie lacht gerne und kann bei passender Gelegenheit  durchaus selbstironisch und auch mal ein wenig „anzüglich“ sein, so dass jeder Einsatz  bei ihr auch immer mit einer gehörigen Portion Spass verbunden ist.
Was ihr aber völlig abgeht, ist jegliches Verständnis für moderne Kommunikationstechnik – und sie wundert sich jeden Tag aufs neue, wie wir mit unseren Handys ohne Kabel telefonieren können:

„Das es sowas gibt!“

Im letzten  Einsatz bei Frau M. steht jeden Tag neben anderen Dingen auch eine kleine Grundpflege auf dem Arbeitsplan, also Umziehen für die Nacht und der Wechsel der Schutzhose. Und genau dabei passierte es:

Während Frau M. auf ihren Rollator gestützt und barfuss bis zum Bauchnabel vor mir stand und ich halb gebückt hinter ihrem Rücken damit beschäftigt war, die Kleiderordnung wieder herzustellen, entwich doch meiner Gesässtasche der oben erwähnte, anzügliche Pfiff – ziemlich laut, denn ich hatte Hintergrundbereitschaft und wollte eine SMS nicht verpassen, die eine Kollegin mir noch schicken sollte….
Frau M. stutzte kurz, drehte sich mit halb irritiertem, halb geschmeicheltem Gesichtsausdruck zu mir um und meinte dann mit leicht tadelnden Unterton:

So toll ist doch meine alter Hängehintern doch auch nicht  mehr! – Nun mach mal zu, dass Du fertig wirst!“

Klar, was sie in dem Moment wohl von mir gedacht hat. Aber das nicht ich der Urheber des unanständigen Pfeiftones war, hätte ich ihr auch nicht erklären können. Sie hätte es nicht verstanden.
Leicht „unterkühlt“ war demzufolge auch unsere Verabschiedung:

„Jetzt mach mal, dass Du zu Deiner Frau kommst!“

Ein Glück nur, dass sie diese Peinlichkeit mit Sicherheit vergessen hat, wenn ich das nächste Mal bei ihr bin :-)

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