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Familienbande

Großvater bin ich ja schon ein paar Jahre,  aber bisher hat mich noch nie jemand „Opa“ genannt – jeden falls keiner, der das Recht dazu qua Familienstand hätte.  Doch das wird sich nach der Mail  vielleicht  ändern,  die ich heute bekommen  habe:

R.,  meine Tochter,  die  ältere der beiden jungen Damen hat heute meinen Brief beantwortet  und es scheint,  dass wir es beide versuchen wollen, einen Neubeginn   zu schaffen.

Dabei waren auch  die ersten Bilder von T., meiner Enkelin die ich zuletzt kurz nach ihrer Geburt vor beinahe acht Jahren gesehen  habe:
Gross ist sie geworden und den Bildern nach zu urteilen auch eine liebenswerte kleine Persönlichkeit – und ich werde nun lernen  müssen, vom Grossvater zum Opa  zu werden.

Kurz nach diesem letzten Kontakt kam dann  mit viel Schmutzwäsche waschen, Gerichtsterminen und ähnlichen Zwistigkeiten  der grosse Krach  als späte Nachwirkung  meiner schon lange zurückliegenden  Scheidung – und damit ein Bruch, der den Kontakt zwischen  meinen Kindern und mir komplett  zerstört  hat.
Vielleicht hätte das ja anders laufen können, wenn die beteiligten Erwachsenen – mich eingeschlossen –  damals  besonnener reagiert hätten, aber es ist nun mal passiert wie es ist. Deshalb hat es jetzt wohl auch die Zeit gebraucht,  die inzwischen  verstrichen  ist….

Wobei ich sehr froh bin, zu meinem jüngsten Sohn schon länger wieder guten Kontakt zu haben, der tragfähig ist und auf Augenhöhe.
Und genau das wünsche ich mir bezogen auf die beiden Mädel auch – selbst wenn der Weg dahin vielleicht nicht einfach sein wird und einige Probleme noch gelöst werden müssen.
Doch ich bin zuversichtlich, das wir das schaffen können, als Familie ein Stück mehr zusammen zu wachsen – meine Liebste und ich – und meine Tochter und meine Enkelin

Der gute Wille dazu ist da und die  ersten Schritte dahin  sind  gemacht, und darüber freue ich mich wirklich sehr :-)

Schreiblust

Der erste Monat mit diesem Blog liegt nun hinter mir und das ist für mich ein Anlass, nochmal genauer hin zu  zu gucken,  was aus den Überlegungen geworden ist, die ich am Anfang hatte.

Da war als allererstes die Lust zu Schreiben, die mich seinerzeit getrieben hat – und die ist auf jeden Fall geblieben und ein Motor für noch eine Menge weiterer Postings – Themen  und Ideen gibt es genug, ja mehr als ich auf einmal bewältigen könnte. Das geht sogar inzwischen soweit, dass ich mich auf meinen täglichen Wegen im Auto immer wieder dabei ertappe, wie ich gedanklich an neuen Blogbeiträgen herumtüftele, die hier erscheinen könnten.
Nichts „Aktuelles“, sondern eher festgemacht an Kleinigkeiten, die mir begegnen –  dass trifft sich dann ja auch mit dem Motto, dass oben unter dem Blogtitel aufgeschrieben steht:

momente – gedanken – wegbeschreibungen

Damit mir davon nichts durch die Lappen geht, hab ich inzwischen auf meinem Desktop  eine kleine Liste, in der ich diese Ideen stichwortartig festgehalten habe, und –  das ist sicher ein wenig „Ballaballa“ –  es gibt sogar schon einen Fundus mit „vorgeschriebenen“ Beiträgen, die als Entwurf gespeichert dann zum Einsatz kommen, wenn mir mal nichts einfallen sollte oder die Zeit zu knapp wird.Wobei ich gerade stutze: „Zeit zu knapp“?

Das kann ja eigentlich nicht sein – bzw., das war ja so gar nicht der Plan. Denn meine Intention war doch, dass ich vorrangig für mich selbst schreibe?
Da sollte eigentlich kein Akkord-Posten bei herauskommen.
Das ist ja auch der Grund, warum ich nirgendwo „Werbung“ für mein Gechreibsel mache…..

Insofern bin ich also etwas am Ziel vorbei, genau wie an meinem ursprünglichen Gedanken, meine Zeit nicht mehr vom Zeitstaubsaugern wegfressen zu lassen:
Denn, das was ich an Zeit bisher drüben auf Facebook gelassen habe, fliesst zum grossen Teil nun in diesen Blog – allerdings mit dem Unterschied, dass ich mich hier mit ganz anderen Themen beschäftige und weniger in einer Filterblase gefangen bin. Dabei ist aber positiv zu vermerken, dass inzwischen das Gefühl der Reizüberflutung verschwunden ist, welches ich im ersten Posting dieses Blogs so formuliert hatte:

„Nicht, dass mir das am Arsch vorbeiginge, aber ich merke halt, dass  sich immer mehr ein Gefühl der Reizüberflutung breit macht in mir, dass ich abstumpfe und Vieles einfach wegscrolle, weil ich es schlicht nicht mehr ertragen kann, was da permanent auf mich einprasselt“

Ich bin halt weniger „drüben“, lese vielfach nur noch kurz quer und wende mich dann wieder meinen eigenen Themen zu – was deutlich zur Entschleunigung beiträgt. (Stichwort: Beschaulichkeit)

Positiv auch, dass ich so langsam wieder meine alten Blogrunden aufnehme und so auch mal bei anderen über den Tellerand gucke –  wenn ich mich auch noch nicht so richtig aufraffen kann, bei meinen Besuchen meine Fussspuren in Form von Kommentaren zu hinterlassen. Aber das kommt vielleicht auch noch wieder…. genauso wie eine öffentliche Blogroll.
Schaumermal!
Insoweit beantwortet sich auch die Frage der Resonanz auf meine Themen – die auf jeden Fall deutlich grösser ist, als ich das anfangs erwartet hatte:

„Da ist aber auch der Gedanke, eher privat zu bleiben mit meinem Geschreibsel, für mich zu schreiben, für meine Liebste und – wenn mal jemand über diesen Blog stolpert – vielleicht auch für den, der dann Interesse an meinen Sätzen hat……“

Deshalb mein Dank an meine Mitleser: Ich freue mich, dass Ihr auch hier seid :-)

Sehr zufrieden bin ich jedenfalls mit der thematischen Entwicklung, die sich im ersten Monat dieses Blogs ergeben hat, das ist – dem Lustprinzip folgend – fast genau die Mischung, die ja auch der alte Blog zuletzt hatte, mal abgesehen von der „Nabelschau“, die dort unter der Kategorie „Tagebuch eines Daheimgebliebenen“ versammelt. Genauso hatte ich mir das auch vorgestellt. Denn  mein Strohwitwerdasein ist nach gut 4 Jahren inzwischen so alltäglich, dass es – mir zumindest – keiner besonderen Thematisierung mehr bedarf. Spannend wird das Thema erst dann wieder, wenn sich daran gravierende Veränderungen ergeben, wie sie sich noch eher vage in diesem Post meiner Liebsten andeuten: Klick
Also auch hier:
Schaunmermal, wie es weitergeht!

So bleibt also in der Rückschau auf den ersten Blogmonat doch ein weitgehend positives Gefühl –  und auch das Schreiben und formulieren  fällt mir wieder deutlich leichter als noch vor einem Monat. Wobei ich immer noch leichte „Wortfindungsstörungen “ an mir bemerke und manchmal das Gefühl habe, mit meinen Formulier-„Künsten“ nicht genau den Punkt treffen zu können, den ich eigentlich gemeint habe.

Aber das ruckelt sich auch zurecht und auf jeden Fall schreibe ich weiter. :-)

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