.

Ein Jahr schon

Lange her, dass ich das letzte mal am Hamsterrad gedreht habe –  nämlich heute genau vor einem Jahr.
Und das war kein kurzer Arbeitstag, den ich da  – mehr humpelnd als laufend – hinter mich gebracht habe, bevor ich mit der Erkenntnis nach Hause gefahren bin, dass ich wohl doch mal zum Arzt gehen sollte, weil die Schmerzen in meinem linken Bein immer schlimmer wurden, die schon während unseres Urlaubs auf dem Darss ihren Anfang nahmen.
Damals schrieb ich:

Aber dennoch werfen die letzten Tage und Wochen einige Fragen auf, die ich nicht so einfach beiseite wischen mag:

Allen voran die, ob das nun mal wieder ein vorübergehendes Problem ist mit meinen körperlichen Schwierigkeiten, ein Winterphänomen, dass immer in der kalten Jahreszeit auftritt, oder ob ich nun damit rechnen muss, dass sich insbesondere meine wieder zunehmende Gehbehinderung erneut als ein grösseres Problem entpuppen wird?

Eine Befürchtung, die sich leider als zutreffend erwiesen hat.

Denn ein paar Tage später stellte sich ja heraus, dass es keinesfalls nur ein Winterphänomen war, sondern der Bypass in meinem linken Knie sich nach vier Jahren geschlossen hatte.
Mit den bekannten Folgen, dass ich seither ohne Schmerzmittel gerade mal 200 Meter am Stück laufen kann, mit  – reichlich – Tabletten aber durchaus auch in der Lage bin, 17 Kilometer am Tag zu laufen wie in Stockholm oder Dresden. Allerdings mit sehr vielen Pausen, ohne Zeitdruck  und nur auf ebener Strecke.
Treppen oder Kopfsteinpflaster sind dabei grosse Hindernisse und auf unbefestigten Wegen oder am Strand reduziert sich die schmerzfreie Strecke dramatisch.
Geländegängig bin ich also nicht mehr, da helfen auch keine Pillen.

Dennoch machen mir solche Wege keine Angst, im Gegenteil ist der Plan zu Pilgern ja immer weiter gereift und nur aufgeschoben, weil das zeitlich vor der Reha nicht mehr zu machen war, wird also eines der Ziele sein, die für das kommende Jahr auf der Agenda stehen werden.
Ein wenig auch mit der Hoffnung verbunden, dass sich am Wegesrand dann genug dieser Möbel finden werden, deren ausgesprochener Fan ich inzwischen geworden bin:Zumal, wenn sie einen entsprechende Aussicht bieten und so zum längeren Verweilen einladen*

Aber das wird sich zeigen, wenn es soweit ist – genau wie das, was nun weiter passieren wird bezogen auf eine erneute Reha, auf Rente und was noch alles daran hängt.
Wobei ich dem recht gelassen entgegensehen kann, nachdem ja nun  – nicht nur im Bezug auf meine Beingeschichten – nach dem Arztmarathon  in den letzten Wochen klar ist, welche Baustellen es gibt, wie daran gearbeitet werden kann und mir zudem  im Abschlussbericht aus Holm bescheinigt wird, dass ich in meinem erlernten Beruf nicht mehr arbeiten kann.
Zwar unter Vorbehalt, aber so steht es erst mal da, wobei Rheuma  und Gelenkverschleiss da ja noch gar nicht  berücksichtigt sind.

Grund genug also, sich nicht weiter mit einer Rückschau aufzuhalten, sondern ein Stück nach vorne zu gucken, was durchaus erfreulicher ist.
Selbst, wenn  damit noch einige „Wenns“ und „Abers“** verbunden sind.
Pilgern  zu  wollen ist dabei nur ein Teil des Plans, der sich füllende Konzertkalender für das nächste Jahr der Zweite – und ein ganz grosses Ziel könnte eine Reise sein, die seit gestern noch etwas nebulös in unseren Köpfen herumgeistert:

Ein Inselurlaub ganz weit draussen auf dem Meer, verbunden möglicherweise mit einer längeren Fahrt auf einer Fähre, weil es vielleicht lohnen könnte, dafür unser eigenes Auto mitzunehmen. Auch da, auf den Faroern,  wird zwar nicht das ideale Terrain für mich sein, aber trotzdem wird es sicher auch Einiges geben, was ich mit meinen eingeschränkten fussgängerischen Fähigkeiten begucken kann. ***
Schön ist es allemal, und Bänke gibts da hoffentlich auch, auf die ich mich gelegentlich niederlassen kann.****

Schaumeralsomal


*) Dieses Bankpärchen steht auf dem Deich in Westerhever, mit Blick auf den berühmten Leuchtturm.

**) Sieht ein wenig komisch aus, ist aber laut  Wiktionary die korrekter Schreibweise des Plural2 der Substantive Wenn und Aber  :-)

***) …. und könnte zudem ein Grund sein, mein Training im Gelände zu intensivieren, zu dem ich mich momentan so gar nicht aufraffen kann. Zudem  hatte der Gefässchirurg auch nichts dagegen, dass ich in solchen Ausnahmefällen das Maximum meiner Bedarfsmedikation ausreize, weil „Urlaubssituationen ein guter Anreiz sein können, auch mal über die üblichen Grenzen hinaus zu gehen“ – was durchaus wörtlich zu nehmen ist :-)

****) auch wenn ich bisher auf keinem Bild eine entdecken konnte.


1202

Tagesgeschäft und Stöhnen aus der Küche

Wäsche waschen und aufhängen, aufräumen, Spülmaschine ausräumen und neu beladen,Betten machen, fegen, hin und wieder mit der Liebsten chatten und nachher noch kochen …..also Alltag und ohne besondere Vorkommnisse.So muss das!
Und schön ruhig ist es hier auch, wenn man mal vom Stöhnen der Spülmaschine absieht, die wohl langsam in die Wechseljahre* kommt
Ach ja- und ’ne Mail hab ich noch geschrieben – an Euch alle, die Ihr hier Zugang habt.
Ich hoffe, die habt ihr auch alle bekommen, weil da einige Dinge drin stehen, die ich hier gerade nicht verbreiten will.


*) will sagen, die Gute wird langsam alt und knarzt und stöhnt schon bedenklich mit einem Lager  ihrer Heizpumpe:
Aber eine Reparatur lohnt auch nicht, weil 1. das Ersatzteil dafür nur schwer zu ertäglichem Preis zu bekommen ist (gebraucht über einen Händler aus Polen) und 2. für die Reparatur fast die komplette Maschine zerlegt werden muss – was ich mir zwar zutraue, aber nicht sicher bin, dass nachher wieder alles dicht ist und welches Verschleissteil als Nächstes aufgibt.
Und wer will schon eine undichte Spülmaschine?
Wenns der Fachmann machen sollte, dürfte der Reparaturpreis wohl fast an der Preis einen neuen Maschine herankommen.
Deshalb also „Wechseljahre“, weil  wohl in der nächsten Zeit der Wechsel auf eine Neue Spülmaschine ansteht


1173

Kapitel IV – Meer sehen und shoppen gehen

Der dritte Tag hier und noch immer nicht am Strand gewesen, der doch gerade mal anderthalb Kilometer weit weg ist…
Sowas geht eigentlich nicht, und so habe ich mich  nach meiner morgendlichen Runde auf dem Fahrrad-Ergometer  frisch geduscht und landfein gemacht, ins Auto gesetzt und mal geguckt, wie das so aussieht am Wasser.

Zunächst am nächstliegenden Strand, dem Strand von Kalifornien, genau nördlich der Klinik gelegen.Dort allerdings war es ziemlich öde und auch nicht wirklich des Fotografierens wert.
Ein paar Kilometer weiter, am Strand von Brasilien, bin ich dann doch am Wasser gewesen und auch ein Weilchen an der Wasserkante entlang gelaufen – aber so wirklich schön fand ich es da auch nicht, selbst wenn der Strand auf dem  Bild einigermassen ansprechend wirkt. Viele Buhnen in engem Abstand lassen halt nicht wirklich  das Gefühl von Weite aufkommen, sondern wirken eher wie einen Aneinanderreihung kleiner Buchten ohne Dünung oder Wellenschlag.
Aber solche Orte kann man auch „schön knipsen“ 8-)
Es kommt halt darauf an, den richtigen Standort und den richtigen Ausschnitt zu finden  – und dieses Foto hat die Quälerei durch den tiefen Sand doch durchaus gelohnt :-)

Länger aufgehalten habe ich mich  ein Stückchen weiter südlich, an der Seebrücke in Schönberger Strand, die auch nicht wirklich spektakulär ist, aber auf mich gewirkt hat wie ein Magnet Solche Bauwerke ziehen mich ja immer an, und so bin ich auch diesmal  ganz bis ans Ende der Brücke gelaufen, selbst wenn die Aussicht dort auch nicht viel anders ist als von Land aus.Aber das Gefühl, über dem Wasser stehend  in die Ferne zu sehen bis zum Horizont  und die Weite – ein kleines Stückchen Freiheit.

Der Blick zurück zeigt, dass der Ort Schönberger Strand wahrhaftig kein gewachsenes (Fischer -)Dorf ist, sondern eine Ansammlungen  von Hotels, Ferienwohnungen und Gastronomiebetrieben aus den Sechzigern und Siebzigern, aus dem Boden gestampft, als die holsteinische Ostseeküste noch Hochsaison hatte.
Einziges Highlight aus meiner Sicht die Statue vor der Seebrücke, der „Mann mit dem Schirm“, der wirklich sehenswert ist.

Und weil der Ort kein Fischerdorf ist, habe ich nach einem Fischbrötchen dort vergeblich gesucht. Dafür hätte ich aber Döner, Pizza und Giros bekommen – ja sogar eine vietnamesische Garküche gibt es… und eine kleine unscheinbare Bäckerei, die eine der besten Rosinenschnecken macht, die ich je gegessen habe…

Und eingekauft habe ich auch gleich noch  meinen Bedarf fürs Wochenende und eine Thermosflasche für meinen Tee. :-)
Nicht das ich morgen wieder dastehe und mich nur aus dem Wasserhahn bedienen kann.

Mein letztes Ziel, Schönberg,  ist wirklich nicht  weiter erwähnenswert – ein kleiner Ort mit 150 Metern Fussgängerzone, an der eine monströse Sparkasse und nicht minder unpassendes Rathaus in hässlichem Beton an Tristesse nur noch von den geschlossenen Geschäften übertroffen werden. Bausünden des letzten Jahrhunderts und ein Ort der alles andere als einladend ist…
Da muss ich sicher nicht nochmal hin.


Positiv heute:
Die Zwanzig Minuten  auf dem Standfahrrad in der Muckibude und die Erkenntnis, dass es doch gut klappen könnte mit dem Radfahren.
Und natürlich die Freie Zeit am Wasser im Sonnenschein.


1162

Auf die lange Bank geschoben

Irgendwie hat das ja nun gar nicht gepasst mit meiner Idee, auf den Spuren des heiligen Jakobs zu wandern.
Erst war es zu heiss, dann zu nass und dann gab es ja auch noch das eine oder andere zu erledigen, so dass  ich mich letztendlich entschliessen musste, meine Pilgerpläne auf das nächste Jahr zu verschieben. Denn vor der Reha klappt das nun schon gar nicht mehr – da ist die Zeit einfach zu kurz.
Irgendwas ist halt immer.

Aber sinnigerweise stolpere ich dauernd über irgendwelche Kleinigkeiten, die dieses Thema auch nicht in Vergessenheit geraten lassen:
Eine Jakobsmuschel an einer Laterne in der Stadt, ein Betrag im Fernsehen oder ein altes Bild in einem Fotoordner so wie dieses, das ich vor fast genau zehn Jahren in Bremen gemacht habe.

Und dieser Ordner enthält noch viele Perlen wie diese.
Was ein guter Grund sein könnte, die Bilder allesamt noch mal zu bearbeiten und einen Fotospaziergang daraus zu machen – denn in unserem Bilderblog sind die Fotos eben noch nicht.
Aber auch das werde ich  wohl bis nach der Reha vertagen müssen – oder  ich versuche mich in ruhigen MInuten daran, während ich in der Klinik bin.
Denn davon wird es sicher einige geben – abends oder am Wochenende, wenn ess draussen regnet und das rausgehen nicht lohnt.

Wenn es nicht regnet, könnte es allerdings auch sein, dass ich mir ein sonniges Plätzchen mit einer schönen Bank  suche und mich einfach mal bescheinen lasse:Auch in Brermen fotografiert an einem wirklich wunderbaren Herbsttag, während die Liebste in einem Biomarkt als Aushilfe bei der Eröffnung schuften musste – was überhaupt der Anlass für den Ausflug damals war.
Bleibt also zu hoffen, dass sich so eine Bank auch in der Nähe der Klinik finden lassen wird.


1152

Und drinnen im Hause….

Neulich habe ich mich ja schon mal mit meinem „neuen Leben“ als  Hauself*  auseinandergesetzt.  Wobei diese Bezeichnung nicht so ganz stimmt – denn immerhin verfüge ich nicht über magische Kräfte und besitze tatsächlich mehrere eigene Kleidungsstücke – aber der Begriff gefällt mir  und deshalb wollte ich ihn gerne mal verwenden 8-)
In der Tat geniesse ich sogar eine Menge Freiheiten, und verrichte meine Job mit einiger Freude –  ja, bei bestimmten Tätigkeiten sogar mit Hingabe.

Beispielsweise – und darauf wollte ich einfach noch mal gesondert eingehen – ist es mir inzwischen fast zur Leidenschaft geworden, täglich was leckeres für meine Liebste auf den Tisch zu bringen, wobei auch die Optik nicht zu kurz kommen sollte**: Schliesslich isst ja auch das Auge mit  – und ausserdem geht Liebe durch den Magen

Plattitüden – ich weiss. Aber trotzdem ist da auch was dran.
Denn nur für mich alleine würde ich solchen Aufwand sicherlich nicht treiben – auch nicht der Tatsache geschuldet, dass ich daran inzwischen wieder richtig Spass habe:

„Kochen zum Beispiel als Tätigkeit, die lange Zeit dem Hamsterrad zum Opfer gefallen war, weil mir nach einem langen anstrengenden Arbeitstag einfach Lust und Energie fehlten, mich auch noch in die Küche zu stellen. Inzwischen mache ich das aber wieder richtig gerne, koche „Klassiker“ und Marmeladen und entwickele sogar neue Kreativität beim Ausprobieren (und abwandeln) von Rezepten, die ich irgendwo aufgeschnappt habe – meisst zum Gefallen meiner Liebsten, manchmal aber auch etwas über das Ziel hinaus.“

Und ich bilde mir ein, im Rahmen meiner Möglichkeiten auch meisst den Geschmack meines „Publikums“ zu treffen – gelegentliche Ausrutscher mal ausgenommen, wie beispielsweise diesen Versuch aus Bordmitteln (Blog-Freundin Karin würde wohl von „Rumfort**“ sprechen) leckere Hamburger zu bauen: Damit war ich völlig am Geschmack meiner Liebsten vorbei – und folglich sind diese optisch zwar halbwegs gelungenen, geschmacklich aber unter „sonderbar“einzuordnenden Produkte meiner Küchen-Kreativität auch stehen geblieben. Blöd, denn eigentlich soll die Liebste ja satt zu essen haben, wenn sie vom Hamsterraddrehen nach Hause kommt. Jede Kalorie zählt.
Aber zugegeben, das war wirklich nichts und schöne Optik alleine macht nicht satt.

Wobei mich diese gelegentlichen Ausrutscher aber auch nicht weiter abschrecken, denn wie gesagt, es macht mir Freude, zu kochen – für sie zu kochen  – und beim nächsten Versuch passt das dann ja auch wieder, wie mir der beinahe leer gegessene Teller beweist.

Mit ein Grund, warum ich mit meinem Leben als Hauself zufrieden bin –  ja, es auch wirklich geniessen kann  – selbst wenn ich nicht nur mit einem Geschirrtuch bekleidet am Herd stehe**** .


*) Hauself: Harry-Potter-Fans werden wissen, was dieser Begriff besagt, für alle anderen habe ich den Link auf einen entsprechenden Wiki-Eintrag hinterlegt.
**) hier mal eine kleine Auswahl der letzten Wochen
***) Rumfort: liegt rum und muss fort
****) für Euer Kopfkino kann ich nichts 8-)


1128

Schon vor dem Frühstück

Ausnahmsweise mal gut geschlafen habend und voller  – völlig ungewohntem – morgendlichen Tatendrang  hab ich heute noch vor sieben Uhr (morgens!!) mit meinem Tagewerk begonnen:

Als erstes mal die Betten abgezogen und die Waschmaschine beladen!
Anschliessend habe ich mich über unsere Rechner hergemacht, um auf allen vier Geräten das fällige kleine Linux-Upgrade (von Mint 19.1 Tessa auf 19.2 Tina) zu vollziehen. Damit – dachte ich eigentlich  – hätte ich ein Weilchen zu tun.
Aber Pustekuchen!
Auf den Laptops hat es gerade mal fünf Minuten pro Gerät gebraucht, auf unseren grossen Rechnern jeweils etwa zehn.
Also wieder mal der  Beweis, dass Pinguine nicht nur possierlich sind, sondern auch schnell  – und keine Zeit damit verschwenden, lange aus dem Fenster zu gucken wie die Werke des Herrn Gates (der Seitenhieb musste jetzt sein, nachdem die Liebste neulich einen halben Abend damit zugebracht hat, Windows beim Updaten zuzugucken, um anschliessend auf Pavels Spuren wandeln zu können)

Also nix mit gut gefülltem Vormittag vor dem Computer!

Habe ich halt mit der Kaffeemaschine weitergemacht, die mal wieder entkalkt und gereinigt werden wollte – alle zehn Tage bei unserem Kaffeeverbrauch – was normalerweise eine Prozedur von einer halben Stunde wäre,  bei der man sie leider nicht alleine lassen kann.. Aber wenigstens konnte ich zwischendurch das Katzenklo putzen, mit dem Besen durch die Wohnung laufen, die Fellnasenhinterlassenschaften (Katzenstreu & Co) beseitigen und auf die Art gleich drei Dinge auf einmal erledigen :-)
Währenddessen hatte sich die Software der Kaffemaschine aber mal wieder aufgehängt und beharrte darauf, sich stundenlang selbst entkalken zu wollen, ohne den abschliessenden Spülvorgang einzuleiten. Da half auch die übliche Prozedur (Stecker raus, fünf Minuten warten, Stecker rein) nichts und es war einige Trickserei vonnöten, um das demente Ding  wieder in Gang zu bringen.
Erst die Drohung es ginge zurück ins Geschäft konnte sie zur weiteren Mitarbeit überreden. (Nochmal lasse ich mir das nicht bieten, dann gibt es wirklich nur noch eins: Ab in den Karton und „Back to Manufacturer“!  Ist ja schliesslich nicht das erste Mal, dass sie beim Entkalken hängen bleibt.
Wenn doch alles im Leben so einfach wäre wie ein Linux-Upgrade…. )

—————————————————————

Mittlerweile, es ist 10:45 Uhr, die Kaffeemaschine läuft wieder, aber noch immer kein Frühstück in Sicht:

Kurze Kaffeepause zum Blogbeitrag schreiben und Pillen nehmen.
Danach  Wäsche aus dem Wäscheflüsterer und auf die Leine hängen.
Frische Bettwäsche ist auch schon rausgelegt, aber das Bettzeug darf ruhig noch ein wenig lüften, während ich gleich mal zum Inseleinkaufscenter latsche (Training ist angesagt), meine Besorgungen mache und auf dem Rückweg ein Paket aus der Packstation hole. ( Die Liebste wird sicher noch ausführlich darüber berichten)

Wieder zurück gehts weiter mit Bettenbeziehen und einem schönen Päuschen mit Tee und Knäckebrot (endlich Frühstück!) bevor ich mich der Vorbereitung des Abendessens widmen werde.
Da sage noch einer, ich hätte nichts zu tun…


1109

„Nix los unter der Woche“

Tatsächlich laufen meine Wochen relativ gleichförmig ab…

Soweit jedenfalls konnte ich mich am letzten Beitrag der Liebsten bedienen, weil die Überschrift und der erste Satz genauso auch für mich gelten, wenn auch mein Tagesablauf als „Quasi-Rentner“ gerade ein völlig anderer ist und ich mir gelegentlich eingestehen muss, dass mir die Arbeit als „Reizgeber“ doch hin und wieder ein bisschen fehlt – allerdings nur  in dieser Beziehung und wohlgemerkt nicht als „tagesstrukturierende oder selbstwertstärkende Massnahme“ , als die ich sie lange auch angesehen habe.
So gesehen fehlt mir komischerweise nichts, denn ich habe keine Langeweile –  und auch die gelegentlich nötigen Erfolgserlebnisse –  ganz ohne im Dienst-Taubeklo durchs Barmbeker Hamsterrad zu toben.

Es sind halt kleine Dinge, die mir dafür reichen – mal ein zu Ende gelesenes Buch, ein fertiger Blogbeitrag, ein perfektes Bild,  der Einkauf ohne Schmerzmittel, Wege die ich zu Fuss erledige, ein gelungenes Abendessen, aber auch meine täglichen Haushaltsroutinen und Alltagskram, der meinen Tagesablauf bestimmt  – und hin und wieder  kleine Highlights wie z.B. meine mittlerweile reichlich gekochten Marmeladen(-Experimente), die nun sicher reichen werden, bis es nächstes Jahr frisches Obst zum Verarbeiten gibt:

Von Links nach Rechts:
Rhabarber-Kompott – Melone-Minz-Marmelade  – Erdbeermarmelade  – Rhabarbermarmelade – Pfirsichmarmelade – Aprikosenmarmelade – Erdbeer-Rhabarber-Marmelade

Gut 25 Gläser alles zusammen, die nun auf dem Kühlschrank stehen, bis sie gebraucht werden.

Und was mache ich, wenn ich gerade keine Marmelade koche?

Nun, ich stehe meisst etwas später als die Liebste auf, aber oft noch so, dass ich sie zur Arbeit verabschieden kann, absolviere anschliessend in aller Ruhe am Computer meine morgendliche Leserunde durch diverse Online-Zeitungen und Blogs, gucke hier, gucke da, höre Musik , schreibe ggf. selbst etwas und erledige zwischendurch  die üblichen Verrichtungen wie Spülmaschine ausladen, Küche aufräumen, Betten machen, Wäsche aufhängen, Katzenklo reinigen, fegen, feudeln, leichte Hausmeistertätigkeiten usw. – je nachdem, was ansteht….
Darüber wird  meisst Mittag, die Zeit, zu der ich eigentlich erst richtig aktiv werde, um anstehende „Aussenerledigungen“ anzugehen, z.B den Einkauf, nachdem geklärt ist, was abends auf den Tisch kommen soll – und in Zukunft werden auch  auch meine Trainingseinheiten für meine geplante Tour auf dem Jakobsweg samt weiterem Einlaufen meiner neuen Treter in diese Zeit fallen.
Wieder zurück schnappe ich mir mein Buch oder setze mich zu Recherchezwecken oder Bildbearbeitung (gerade eher selten) an den Computer und bereite schon mal das Essen vor, so dass ich gleich loskochen kann, wenn die Liebste zurück ist.
Dann Abendessen, Tisch abräumen, ein wenig gemeinsam fernsehen und Sofakuscheln  – und schlussendlich spät schlafen gehen, lange nach der Liebsten, weil ich sonst viel zu früh wieder wach wäre. Denn Schlafen ist gerade nicht so meins. Mehr als vier Stunden schaffe ich nicht – und selbst die nur mit Unterbrechungen….

Aber Ihr seht, auch so ist mein Tag gut gefüllt, ganz ohne Hamsterrad….
Und fürs Wochenende könnte ich jetzt wieder das übernehmen, was die Liebste weiter schreib.
Das machen wir ja zusammen  :-)


1104

Früher war mehr Blog & Gedankenspiele

In der Tat ist es in den letzten Wochen eher ruhig in diesem Blog, wie jeder aufmerksame Leser bemerkt haben wird. Was ein wenig daran liegt, dass ich gerade nicht die brennenden Themen habe, über die es sich zu schreiben lohnt.

Natürlich könnte ich mich täglich darüber auslassen, was so an Routine im Haushalt anfällt, was ich eingekauft habe und was auf den Speiseplan kommt, aber abendfüllend wäre das nicht, gescheige denn, dass es mir Spass machen würde, mich immer wieder aufs neue schreibend mit diesen Alltäglichkeiten auseinandersetzen.
Und ob das für Euch, meine Leser, so interessant wäre, wage ich auch zu bezweifeln…..

Bleiben also die kleinen Highlights, von denen es gerade auch nicht allzuviele gibt, da  mein Leben sich gerade auf sehr ruhigen Gleisen bewegt und ich im Alltag  auch keine grosse Lust habe, diese zu verlassen – nicht mal für irgendwelche Fotoprojekte, die noch auf meinem Zettel stehen.Stattdessen lese ich lieber, meisst Zeitungen im Netz, verstärkt aber auch wieder aktuelle Ebooks, höre Musik und freue mich, dass mein Schmerzmittelverbrauch gerade gegen Null tendiert, selbst wenn ich meine üblichen Einkaufstouren mache. So gesehen hatten unsere intensiven Urlaubswochen doch einen nachhaltigen Trainingseffekt, der auch weiter anhält.
Wenn mehr auf dem Zettel steht, oder ich mehrfach die Treppe rauf- und-runter muss, gehts allerdings nach wie vor nicht ohne. Doch auch dann brauche ich deutlich weniger „Stoff“ als noch vor ein paar Wochen.

Was zur Folge hat, dass ich angesichts meines aktuellen Lesestoffes sogar wieder den ( unrealistischen?) Gedanken hege mich doch nochmal mit der Idee des Pilgerns auseinanderzusetzen. Das Buch gibt nämlich wirklich Anlass zu solchen Gedankenspielen  und einige Denkanstösse auch in die Richtung, wie man sich aus dem Käfig der Blockaden im eigenen Kopf befreien könnte.
Beispielweise mit der Überlegung, sich nicht auf unerreichbar ferne Ziele zu versteifen, sondern den Weg in kleine Etappen aufzuteilen und sich nur auf die nächstgelegenen zu konzentrieren:

„Gab es etwa zwei Dimensionen von Problemen beziehungsweise der daraus resultierenden Sorgen? Eine aktuelle, mit der man jetzt umgehen musste, und eine abstraktere oder gar illusorische Art von Problemen – eine, die man derzeit gar nicht lösen konnte, weil sie sich in der Zukunft befanden und sich, wenn es soweit wäre, womöglich bereits von selbst aufgelöst hatten?
In der Vergangenheit war mir das manchmal passiert. Da hatte ich mich um Dinge gesorgt, die niemals eingetreten waren, hatte mich unnötig mit Hirngespinsten belastet und im entscheidenden Moment, nämlich in der Gegenwart, darunter gelitten. „

Auf meine Situation übertragen könnte das also möglicherweise bedeuten, dass es doch einen Weg geben könnte, wie ich meine Idee  zur Wirklichkeit machen könnte – immerhin haben wir ja in Polen ganz ähnlich agiert:
Gucken, was der Tag bringt  und wie weit ich mit meinem eingeschränkten Laufen komme. Und das hat ja auch ganz gut funktioniert, wenn man mal von dem Desaster in Auschwitz absieht. 65 Kilometer waren es in den paar Tagen, was nicht ganz (also etwa 2/3) der Strecke des Pilgerweges von Lübeck nach Hamburg entspricht, auch wenn ich wohl deutlich mehr als die dafür veranschlagten fünf Tage brauchen würde – bei Tagesetappen von 10-15 Kilometern wohl vermutlich 8-10 Tage von der Lübecker Jacobikirche bis vor die heimatliche Haustür
Aber machbar wäre es, das haben mir die Tage in Polen gezeigt, zumal der Faktor „Zeit“ für mich ja keine Rolle mehr spielen muss….so als „Beinahe-Rentner“
Und selbst, wenn ich nicht mehr weiterkäme –  Hamburg und die Liebste samt rettendem Auto wären schlimmstenfalls ja auch nicht weit entfernt.
Schliesslich will ich mich ja nicht irgendwo in Spanien rumtreiben, sondern nur im Dunstkreis der heimatlichen Hansestadt….

Gedankenspiele – ich weis – und trotzdem frage ich mich, was mich hindert, einfach loszugehen – mal abgesehen von der dämlichen Reha, die sich gedanklich immer wieder in den Vordergrund drängelt.


1085

Schmonzettentag

Grosse Lust zu irgendwelchen Aktivitäten hatte ich gestern nach dem ungewohnt frühen Aufstehen nicht mehr – also habe ich mich nach der Ableistung der üblichen Haushaltsroutinen aufs Sofa verfügt, um zu Lesen und noch ein wenig zu schlafen.
Dabei ist mir dann irgendwie die Fernbedienung in die Hände geraten und mein Finger nach einem kurzen Blick aufs aktuelle Nachmittagsprogramm auf den Knopf für die ARD-Mediathek.
Den Rest könnt Ihr Euch denken:
Aus dem  Ruhenachmittag wurde ein Kinonachmittag, auf eine Schmonzette folgte die Nächste (gerade bei der ARD gibt es reichlich davon) und so war es eigentlich ganz unterhaltsam, sich einfach berieseln zu lassen.

Fragt mich aber jetzt bitte nicht, was ich im einzelnen gesehen habe – denn handlungsmässig ähneln sich diese Filme ja irgendwie alle und die Protagonisten sind austauschbar :
Zwei die sich am Anfang nicht mögen, kriegen sich am Ende doch, nachdem sie diverse Verwicklungen abgearbeitet haben.
So muss das ja auch in einer ordentlichen Unterhaltungssendung :-)


1077

Schlafmützentag

Eigentlich sollte ich ja nach fast sechs Stunden genug geschlafen haben – sollte man meinen.
Aber das scheint heute Nacht doch nicht ausreichend gewesen zu sein.
Denn als ich heute morgen kurz vor acht das erste Mal wach wurde und nach kurzem Überlegen noch mal im Bett umgedreht habe  bin ich wieder fest eingeschlafen und erst um kurz vor Elf von den hungrigen Katzen geweckt worden, die rechts und links vom Bett sassen und mich mit „Beuteblick“ anstarrten.

Soooo lange habe ich jedenfalls ewig nicht mehr am Stück geschlafen, was die Liebste im Chat zu der besorgten  Frage veranlasste, ob ich überhaupt noch lebe?

Und ich gebe zu, so richtig wach bin ich seither (immerhin ist es gerade halb drei) auch noch nicht geworden, trotz diverser Kaffees. Also ruhe ich auf dem Sofa, höre Musik, versuche zu lesen und döse vor mich hin.
Aber das macht auch nichts, denn schliesslich treibt mich heute ja nichts.
Ausser vielleicht meinen pelzigen Mitbewohnern, die übelnehmend auf dem Balkon sitzen und gelegentlich gucken, ob ich doch wieder eingeschlafen bin und damit erneut die rechtzeitige Füllung ihrer Bäuche gefährdet wird….


1073

..