.

Ein Jahr schon

Lange her, dass ich das letzte mal am Hamsterrad gedreht habe –  nämlich heute genau vor einem Jahr.
Und das war kein kurzer Arbeitstag, den ich da  – mehr humpelnd als laufend – hinter mich gebracht habe, bevor ich mit der Erkenntnis nach Hause gefahren bin, dass ich wohl doch mal zum Arzt gehen sollte, weil die Schmerzen in meinem linken Bein immer schlimmer wurden, die schon während unseres Urlaubs auf dem Darss ihren Anfang nahmen.
Damals schrieb ich:

Aber dennoch werfen die letzten Tage und Wochen einige Fragen auf, die ich nicht so einfach beiseite wischen mag:

Allen voran die, ob das nun mal wieder ein vorübergehendes Problem ist mit meinen körperlichen Schwierigkeiten, ein Winterphänomen, dass immer in der kalten Jahreszeit auftritt, oder ob ich nun damit rechnen muss, dass sich insbesondere meine wieder zunehmende Gehbehinderung erneut als ein grösseres Problem entpuppen wird?

Eine Befürchtung, die sich leider als zutreffend erwiesen hat.

Denn ein paar Tage später stellte sich ja heraus, dass es keinesfalls nur ein Winterphänomen war, sondern der Bypass in meinem linken Knie sich nach vier Jahren geschlossen hatte.
Mit den bekannten Folgen, dass ich seither ohne Schmerzmittel gerade mal 200 Meter am Stück laufen kann, mit  – reichlich – Tabletten aber durchaus auch in der Lage bin, 17 Kilometer am Tag zu laufen wie in Stockholm oder Dresden. Allerdings mit sehr vielen Pausen, ohne Zeitdruck  und nur auf ebener Strecke.
Treppen oder Kopfsteinpflaster sind dabei grosse Hindernisse und auf unbefestigten Wegen oder am Strand reduziert sich die schmerzfreie Strecke dramatisch.
Geländegängig bin ich also nicht mehr, da helfen auch keine Pillen.

Dennoch machen mir solche Wege keine Angst, im Gegenteil ist der Plan zu Pilgern ja immer weiter gereift und nur aufgeschoben, weil das zeitlich vor der Reha nicht mehr zu machen war, wird also eines der Ziele sein, die für das kommende Jahr auf der Agenda stehen werden.
Ein wenig auch mit der Hoffnung verbunden, dass sich am Wegesrand dann genug dieser Möbel finden werden, deren ausgesprochener Fan ich inzwischen geworden bin:Zumal, wenn sie einen entsprechende Aussicht bieten und so zum längeren Verweilen einladen*

Aber das wird sich zeigen, wenn es soweit ist – genau wie das, was nun weiter passieren wird bezogen auf eine erneute Reha, auf Rente und was noch alles daran hängt.
Wobei ich dem recht gelassen entgegensehen kann, nachdem ja nun  – nicht nur im Bezug auf meine Beingeschichten – nach dem Arztmarathon  in den letzten Wochen klar ist, welche Baustellen es gibt, wie daran gearbeitet werden kann und mir zudem  im Abschlussbericht aus Holm bescheinigt wird, dass ich in meinem erlernten Beruf nicht mehr arbeiten kann.
Zwar unter Vorbehalt, aber so steht es erst mal da, wobei Rheuma  und Gelenkverschleiss da ja noch gar nicht  berücksichtigt sind.

Grund genug also, sich nicht weiter mit einer Rückschau aufzuhalten, sondern ein Stück nach vorne zu gucken, was durchaus erfreulicher ist.
Selbst, wenn  damit noch einige „Wenns“ und „Abers“** verbunden sind.
Pilgern  zu  wollen ist dabei nur ein Teil des Plans, der sich füllende Konzertkalender für das nächste Jahr der Zweite – und ein ganz grosses Ziel könnte eine Reise sein, die seit gestern noch etwas nebulös in unseren Köpfen herumgeistert:

Ein Inselurlaub ganz weit draussen auf dem Meer, verbunden möglicherweise mit einer längeren Fahrt auf einer Fähre, weil es vielleicht lohnen könnte, dafür unser eigenes Auto mitzunehmen. Auch da, auf den Faroern,  wird zwar nicht das ideale Terrain für mich sein, aber trotzdem wird es sicher auch Einiges geben, was ich mit meinen eingeschränkten fussgängerischen Fähigkeiten begucken kann. ***
Schön ist es allemal, und Bänke gibts da hoffentlich auch, auf die ich mich gelegentlich niederlassen kann.****

Schaumeralsomal


*) Dieses Bankpärchen steht auf dem Deich in Westerhever, mit Blick auf den berühmten Leuchtturm.

**) Sieht ein wenig komisch aus, ist aber laut  Wiktionary die korrekter Schreibweise des Plural2 der Substantive Wenn und Aber  :-)

***) …. und könnte zudem ein Grund sein, mein Training im Gelände zu intensivieren, zu dem ich mich momentan so gar nicht aufraffen kann. Zudem  hatte der Gefässchirurg auch nichts dagegen, dass ich in solchen Ausnahmefällen das Maximum meiner Bedarfsmedikation ausreize, weil „Urlaubssituationen ein guter Anreiz sein können, auch mal über die üblichen Grenzen hinaus zu gehen“ – was durchaus wörtlich zu nehmen ist :-)

****) auch wenn ich bisher auf keinem Bild eine entdecken konnte.


1202

One Reply to “Ein Jahr schon”

  1. Schon ein Jahr. Die Zeit läuft. Aber feine Pläne und hast du/habt ihr. Faröer wären auch auf meiner Liste und die Orkneys, besonders Skara Brae.

Comments are closed.

..