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Kapitel IV – Meer sehen und shoppen gehen

Der dritte Tag hier und noch immer nicht am Strand gewesen, der doch gerade mal anderthalb Kilometer weit weg ist…
Sowas geht eigentlich nicht, und so habe ich mich  nach meiner morgendlichen Runde auf dem Fahrrad-Ergometer  frisch geduscht und landfein gemacht, ins Auto gesetzt und mal geguckt, wie das so aussieht am Wasser.

Zunächst am nächstliegenden Strand, dem Strand von Kalifornien, genau nördlich der Klinik gelegen.Dort allerdings war es ziemlich öde und auch nicht wirklich des Fotografierens wert.
Ein paar Kilometer weiter, am Strand von Brasilien, bin ich dann doch am Wasser gewesen und auch ein Weilchen an der Wasserkante entlang gelaufen – aber so wirklich schön fand ich es da auch nicht, selbst wenn der Strand auf dem  Bild einigermassen ansprechend wirkt. Viele Buhnen in engem Abstand lassen halt nicht wirklich  das Gefühl von Weite aufkommen, sondern wirken eher wie einen Aneinanderreihung kleiner Buchten ohne Dünung oder Wellenschlag.
Aber solche Orte kann man auch „schön knipsen“ 8-)
Es kommt halt darauf an, den richtigen Standort und den richtigen Ausschnitt zu finden  – und dieses Foto hat die Quälerei durch den tiefen Sand doch durchaus gelohnt :-)

Länger aufgehalten habe ich mich  ein Stückchen weiter südlich, an der Seebrücke in Schönberger Strand, die auch nicht wirklich spektakulär ist, aber auf mich gewirkt hat wie ein Magnet Solche Bauwerke ziehen mich ja immer an, und so bin ich auch diesmal  ganz bis ans Ende der Brücke gelaufen, selbst wenn die Aussicht dort auch nicht viel anders ist als von Land aus.Aber das Gefühl, über dem Wasser stehend  in die Ferne zu sehen bis zum Horizont  und die Weite – ein kleines Stückchen Freiheit.

Der Blick zurück zeigt, dass der Ort Schönberger Strand wahrhaftig kein gewachsenes (Fischer -)Dorf ist, sondern eine Ansammlungen  von Hotels, Ferienwohnungen und Gastronomiebetrieben aus den Sechzigern und Siebzigern, aus dem Boden gestampft, als die holsteinische Ostseeküste noch Hochsaison hatte.
Einziges Highlight aus meiner Sicht die Statue vor der Seebrücke, der „Mann mit dem Schirm“, der wirklich sehenswert ist.

Und weil der Ort kein Fischerdorf ist, habe ich nach einem Fischbrötchen dort vergeblich gesucht. Dafür hätte ich aber Döner, Pizza und Giros bekommen – ja sogar eine vietnamesische Garküche gibt es… und eine kleine unscheinbare Bäckerei, die eine der besten Rosinenschnecken macht, die ich je gegessen habe…

Und eingekauft habe ich auch gleich noch  meinen Bedarf fürs Wochenende und eine Thermosflasche für meinen Tee. :-)
Nicht das ich morgen wieder dastehe und mich nur aus dem Wasserhahn bedienen kann.

Mein letztes Ziel, Schönberg,  ist wirklich nicht  weiter erwähnenswert – ein kleiner Ort mit 150 Metern Fussgängerzone, an der eine monströse Sparkasse und nicht minder unpassendes Rathaus in hässlichem Beton an Tristesse nur noch von den geschlossenen Geschäften übertroffen werden. Bausünden des letzten Jahrhunderts und ein Ort der alles andere als einladend ist…
Da muss ich sicher nicht nochmal hin.


Positiv heute:
Die Zwanzig Minuten  auf dem Standfahrrad in der Muckibude und die Erkenntnis, dass es doch gut klappen könnte mit dem Radfahren.
Und natürlich die Freie Zeit am Wasser im Sonnenschein.


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4 Replies to “Kapitel IV – Meer sehen und shoppen gehen”

  1. Ein bisschen öde – aber Sonnenschein. Meer ist immer schön. Ich bin gespannt, wie es weitergeht mit der Reha.

    1. Da bin ich auch gespannt.
      Mal gucken, was morgen der Typ von der Krankenkasse sagt. Davon wird dann im wesentlichen abhängen, was als nächstes kommt.

  2. Gut, das Du unser Auto dabei hast… da würde ich ja mal Richtung Hohwachter Bucht fahren oder mir andere schöne Ecken an der Ostsee suchen.

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