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Der Rest ist Warten

Vorab:

Meine Gedanken und guten Wünsche  gehen heute an Karin und Viktor in Kiel, die ihre geliebte Suka über die Regenbogenbrücke gehen lassen mussten.
Es tut mir sehr leid, dass es da wohl keinen anderen Weg mehr gab, um Suka  weiteres Leiden zu ersparen. Ich hätte den beiden und auch Suka wirklich gewünscht, dass es noch eine andere Lösung gegeben hätte
Möge Suka es also  gut haben, da wo sie jetzt ist.

-_-_-_-

So langsam  kommt die Sache mit der Reha nun in die heisse Phase:

Die Koffer sind weg, alle notwendigen Papiere ausgefüllt und ordentlich zusammengeheftet (da fehlt nur noch der Befund vom Pneumologen, den ich nachher noch bekomme), mein grosser Fotorucksack als Day-Pack ist fast fertig gepackt – selbst mein Ebook-Reader ist gut bestückt. Es könnte also im Prinzip losgehen und ich wäre ganz froh, wenn es jetzt einen Knall täte und der morgige Tag schon vorüber wäre.
Denn ich hasse es, auf „gepackten Koffern“ zu sitzen und auf die Dinge und Züge  zu warten, die da kommen…..Wobei mir die aktuellen Geschehnisse um die Hamburgwahl die Wartezeit doch ein wenig verkürzen.
Der Krimi gestern, wo es fast so aussah, als würde mein Wunsch in Erfüllung gehen, dann die Nachricht , dass die Kackblauen es mit Hängen und Würgen wohl doch geschafft haben…. :-(

Aber als Trostpflaster immerhin:
Die FDP ist wohl weg vom Fenster! Einem Zählfehler sei Dank,  der es gestern erst  so aussehen lies, als würden sie es knapp geschafft haben, heute in der Korrektur aber wohl das Aus bedeutet.
Immerhin das.

„In Hamburg sagt man Tschüss!“

… und in dem Fall wohlverdient und völlig zu Recht!
Wobei – zugegeben – es mir andersrum doch lieber gewesen wäre, schon alleine um das Geschwafel der Kackblauen nicht lesen zu müssen, die nun wieder behaupten, das „Volk“ sei mit ihnen.
Die lernen es wirklich nicht – und ich finde, die hätten wirklich einen ordentlichen und fühlbaren Dämpfer verdient gehabt.

-_-_-_-

Immerhin habe ich noch eine passende Wartebank gefunden – mitten im Freistätter Moor, an der Feldbahn, die von Freistatt nach „Heimstatt“ fährt – kilometerweit auf einem Damm im Moor.
Ein Ort, an dem ich vor Jahrzehnten als Diakonschülerein Praktikum gemacht habe, und den ich vor drei Jahren mal wieder besucht hab, als ich an einem regnerischen Oktobertag  von der Liebsten aus Münster zurück kam.
Da passt eigentlich alles:
Das regnerische Wetter, das Warten auf den Zug  und die etwas nebulösen Aussichten :-)


1322

Wahlsonntagsgedanke

Sonntag.

Kofferpacken ist heute dran.

Und ausserdem:
Wahlsonntag!

Also werden wir gleich in einer Regenpause  unserer Pflicht nachkommen, nach nebenan ins Wahllokal wackeln, unsere fünf Stimmen dahin geben, wo wir sie für am Besten aufgehoben halten und anschliessend bis heute abend um 18:00 Uhr den ersten Hochrechnungen entgegenfiebern.
Das allerdings wird wohl ein Traum bleiben:Denn 2,5% werden die Kackblauen wohl locker überschreiten :-(
Doch immerhin zeigt sich in den letzten Umfragen, dass es trotzdem knapp werden könnte, was die 5%-Hürde angeht. So besteht also zumindest ein wenig Hoffnung, dass sie zusammen mit der FDP doch rausfliegen könnten aus dem Hamburger Senat.
Und das wäre zu und zu schön …

Also drückt mal bitte die Daumen!


1321

„Und wenn ich nicht mehr weiter weiss….

…dann bild‘ ich einen Arbeitskreis“

Dieser Spruch aus berufllichen Zeiten in meinem früheren Leben ging mir heute durch den Kopf, als ich überlegt habe, was ich noch alles erledigen muss bis zur ersten und zweiten Deadline vor der Reha.
Die erste am Montag um 10:00 Uhr, weil dann die beiden Koffer gepackt sein müssen, die zweite am frühen Mittwochmorgen, wenn mich die Liebste zwecks (hoffentlich nicht )tränenreichen Abschied zum Zug nach Harburg bringt.

Nun ist das aber so eine Sache mit einem Arbeitskreis, wenn ich das einzige Mitglied bin  und folglich nachher die Verantwortung auf niemand anderen abschieben kann, wenn irgendetwas vergessen wurde oder fehlt…. Also konnte ich diesen  Gedanken auch gleich wieder fallen lassen und muss notgedrungen auf ein anderes – allerdings sehr bewährtes   – Werkzeug zurück greifen:
Eine to-do-Liste, auf der ich jetzt mal alles sammele, was mir gerade  einfällt – unter Zuhilfenahme der Packliste, die dem Einladungsschreiben der Klinik beigefügt war.

Immerhin, so konnte ich beim ersten Überfliegen feststellen, muss ich wohl nichts mehr kaufen.
Ausser vielleicht noch Druckerpapier für die gut fünfzig Seiten an Befunden und Arztbriefen aus dem letzten Jahr, die ich denen alle auf den Tisch packen werde.
Denn lesen bildet bekanntlich und viel lesen bildet hoffentlich  viel…….. und hoffentlich ein vernünftiges Urteil, was nach der Reha im Entlassungsbericht steht

-_-_-_-

Zum Lesen gab es auch für mich heute was:

Eine Brief von der Rentenversicherung, der mir goldene Zeiten  den vorzeitigen Eintritt in die Altersrente schmackhaft machen will, die mir als schwerbehindertem Menschen ja zustünde (woher wissen die das denn nun schon wieder??? Von mir jedenfalls nicht.):

„Sie haben dann möglicherweise Anspruch auf eine vorgezogene Altersrente für schwerbehinderte Menschen. Diese Rente wäre voraussichtlich höher als die derzeit von Ihnen bezogene Rente.“

Was unzweifelhaft richtig ist, denn bisher beziehe ich ja nur eine Teil-Erwerbsunfähigkeitsrente.  Den Antrag dazu müsste ich  bis zum 30. März stellen,

„um in den vollen Genuss(???) dieser Rente zu kommen“

Aber:

„Wir empfehlen Ihnen, sich vor der Stellung des Rentenantrages bei einer der unten genannten Auskunfts- und Beratungsstellen beraten zu lassen“

Das hätte ich ja schon längst gemacht, wenn man da irgendwie an Termine käme…
Und – das schreiben sie da nicht – wenn ich jetzt schon einen Antrag auf vorzeitige Altersrente stelle, gibt das auf jeden Fall saftige Abzüge – und jeder Monat den ich das noch rauszögern kann, bringt mich vielleicht um den angekündigten vollen Genuss, aber mir am Ende des Tages doch  jeden Monat ein paar Euro mehr im Geldbeutel, wenn ich dann wirklich Altersrentner bin.

Also:

Schaunmermal, was die Reha bringt.
Momentan tendiere ich eher dazu, erst mal die volle Erwerbsunfähigkeitsrente anzustreben und bis dahin weiter Krankengeld bzw. ab Ende Juni ALG I zu beziehen.



Zum Schluss

 

erlaubt mir bitte noch ein paar Worte zu dem, was gestern in Hanau passiert ist – und zu dem, was es heute an Reaktionen darauf gab.

Zunächst mal möchte ich dazu auf den Beitrag meiner Liebsten verweisen, die heute Abend noch spontan zu einer Demo war, zu der unsere Landesbischöfin aufgerufen hatte.
Diesen Beitrag kann ich so unterschreiben, wie er da steht, auch wenn ich es leider nicht mehr auf den Rathausmarkt geschafft habe.

Erschreckend finde ich, dass – entgegen der allgemeinen Schockiertheit im Land – die AfD gleich wieder automatenhaft alles herunterspielen und ihre Hände demonstrativ in Unschuld waschen will. Wie immer  ohne den geringsten Anstand oder auch nur ein klein wenig Respekt den Toten gegenüber zu zeigen.
Dabei dürfte doch jedem vernünftigen Menschen klar sein, dass es die „Politik“ genau dieser Partei ist, die ein Klima für solche Anschläge schafft. Was auch gilt, wenn der Täter möglicherweise verwirrt und nicht ganz Herr seiner sieben Sinne war…..
Denn wo Rassismus immer gesellschaftsfähiger wird, da wird auch die Schwelle für solche Menschen immer niedriger, ihre kranken Fantasien in die Tat umzusetzen….

Mein Mitgefühl jedenfalls gehört den Opfern und nicht dem Täter – oder denen die seine Taten verharmlosen.


1317

Das hat er nicht verdient

Auch der ist mir gestern begegnet – geknickt und am Boden zerstört.
Nein, nicht in Natura, sondern so, wie ihr Ihn hier seht:Dabei ist er doch eigentlich fein raus, unser aktueller  – und wohl auch werdender – Bürgermeister Peter Tschenscher.
Die Wahl wird er wohl gewinnen, die letzten Umfragewerte der SPD sprechen da eine mehr als deutliche Sprache:
Satt über dreissig Prozent, mehr als zehn Prozent vor seinem eigenen Koalitionspartner, den Grünen, so dass es wohl (leider) ziemlich sicher nichts werden wird  mit Frau Fegebank als erster Bürgermeisterin in unserer Stadt.
Gerechnet hat mit solcher Zustimmung für ihn wohl keiner, als er vor  zwei Jahren der Nachfolger des kleinen König Olafs wurde, so blass und unbekannt, wie Tschentscher als Finanzsenator noch war. Damals haben alle gefragt

„Peter wer???“

als Scholz – entgegen allen Versprechen in Hamburg zu bleiben – doch nach Berlin in die grosse Koalition gewechselt ist. Aber Tschentscher hat sich in seiner Zeit als Bürgermeister wirklich gemausert und so Respekt und Beliebtheit wirklich erarbeitet und verdient, die ihm nun entgegengebracht werden.
Ich werde ihn zwar trotzdem nicht wählen, aber auch meinen Respekt hat er. Weshalb ich es schon ein wenig schade finde, dass viele Wahlplakate* mit seinem Konterfei  buchstäblich so in den Schmutz getreten werden.

Stramm wie eine Eins dagegen die schmucken  Plakate mit den bescheuerten Slogans**

„Mit einem Mietendeckel werden keine Wohnungen gebaut“

der Hamburger FDP, die wohl am Sonntag  Hauptleidtragende des Thüringer Dilemmas werden könnte.
Um und bei fünf Prozent sagen die Zahlen für das unsoziale Grüppchen, was bedeuten könnte, dass sie am Montag wohl raus sind aus dem Senat. Die glauben wohl, eine schöne Plakat-Fassade könnte es jetzt  noch rausreissen.
Nun, ich gönne es ihnen, wenn sie Sonntag rausfliegen, genauso, wie ich es den Kackblauen gönnen würde, die wohl hier in Hamburg so klamm bei Kasse sind, dass sie in vielen Stadteilen erst gar keine Plakate aufgehängt haben.
Weil:

„die in Hamburg meist nur ein bis zwei Tage hängen“

Wie war noch mal deren Slogan? „Mut zu Deutschland?“
Aber zu feige, um Plakate raus zu hängen…..***

Völlig Farblos  hingegen die Hamburger CDU und auch die Linke.
Die fallen einfach nicht auf – weder mit ihren Plakaten noch mit ihren Leistungen im Senat.

-_-_-_-_-

Kleiner Klopper am Rande:
Unsere Insel-SPD hat sich da eine Sache geleistet, die spätestens jetzt gereicht hätte, meine Stimme anderweitig zu vergeben – wenn ich mich nicht vorher sowieso schon anderweitig orientiert hätte:Da haben sie – in der Absicht Klinken zu putzen **** und Wähler in unnötige Gespräche zu verwickeln  – doch an jede Wohnungstür so ein „Bitte-nicht-stören-Schild“ gehängt, wenn ihnen keiner aufgemacht hat.
Damit auch jeder Einbrecher gleich weiss, welche Wohnung länger unbewohnt ist ( wie bei den Nachbarn unter uns) und wo sich das einbrechen lohnt.
Und das beinahe gleichzeitig zur Pressekonferenz unseres SPD-Innensenators, der da was von sinkenden Einbruchzahlen geschwafelt hat.
Schlimmer gehts nimmer…..

-_-_-_-_-

Spannend wir es am Sonntag also werden – nicht am oberen, sondern am unteren Ende der politischen Skala mit der Frage, wer da noch weiter  mitmachen darf.
Zwei Kandidaten gäbe es ja, auf die ich gut verzichten könnte.


*) wiewohl ich kein wirklicher Freund von Plakatwerbung der Parteien bin, die meiner Meinung nach nur Ressourcen verschwendet und das Stadtbild verunschandelt. Zumal fraglich ist, ob damit überhaupt das Wahlergebnis beeinflusst werden kann.

**) bescheuerter  sind eigentlich nur noch die (unsichtbaren) Slogans der AfD und der schwachsinnige Slogan der  ÖDP,  den ihr Euch in der MOPO angucken könnt.
Nein, kein Scherz. Die Plakate stehen wirklich in der Stadt. Aber ob das Wähler überzeugt?

***) wozu ich mir ein Grinsen nicht verkneifen kann, genauso wie zu der Tatsache, das die AfD ihre Wahlkampf-Abschluss-Veranstaltung ausserhalb des Hamburger Stadtgebietes abhalten müssen, weil ihnen in Hamburg keiner geignete Räumlichkeiten zur Verfügung stellen will. (Klick)

****) an wen erinnert mich das mal nochmal???
Wenigstens hängen einem die Zeugen Jehovas nichts an die Tür.


1316

Ruhe nach dem Sturm?

Nun ist sie wohl weitergezogen, die Sabine , und macht anderswo die Gegend unsicher.
Ganz so schlimm, wie gestern allenthalben orakelt war es denn  – zumindest bei uns in Hamburg –  auch nicht.:
Ein paar heftige Sturmböen und Regengüsse in den Abend- und Nachtstunden, die Bäume entwurzelt haben (dumm nur, dass dabei einer auf ein Haus gefallen ist) umgewehte Bauzäune, ausgefallene Züge und heute Abend wohl ein überschwemmter Fischmarkt, wie die Mopo jetzt schon meldet.
Aber alles wohl im üblichen Rahmen eines Wintersturmes und nicht des Aufhebens wert, welches gestern darum gemacht wurde.
Inzwischen weht es zwar noch heftig, Wolken ziehen*,

es regnet hin und wieder, der Wind hat wie angekündigt auf Nordwest gedreht und es ist kälter geworden. Auch so wie erwartet und auch keinesfalls mehr dramatisch.
Also: Thema durch!

-_-_-_-

Ein anderer Sturm wird uns dafür vermutlich noch länger beschäftigen, nämlich der, den das thüringische Ministerpräsidetenwahl-Debakel verursacht hat:
Denn da läuft gerade die Nachricht über die Ticker, dass Muttis Ziehtochter AKK die Brocken hinschmeissen will und keine Lust mehr hat, Kanzlerin zu werden oder noch länger Parteivorsitzende zu bleiben. Weshalb die Herren Merz und Spahn sich nun in den Vordergrund drängen  und schon mal ihre Hüte in den Ring der Nachfolge im Parteivorsitz und damit auch in der K-Frage werfen.
Armes Deutschland!
Das können ja heitere Aussichten werden, wenn einer der beiden das wird.
So gesehen sind die Winterstürme wohl noch nicht vorbei und der mit dem Namen Kemmerich wird vermutlich noch eine breite Bahn der Verwüstungen nach sich ziehen…

-_-_-_-

Zum Glück geht es mir aber inzwischen wieder etwas besser, nachdem es gestern teilweise doch recht heftig war mit Kopfweh und Schwindel, zu denen sich dann auch noch mein Blutdruck gesellt und gefühlt zwischen allen Extremen fröhlich Limbo getanzt hat.  Mal rauf, mal runter – und das so spürbar, dass ich nicht mal nachmessen musste. Wobei sich das Ganze zeitweise so anfühlte als ob da eine heftige Grippe im Anzug wäre.
Das meinte auch die Rheumatologin, die ich deswegen vorhin angerufen habe.
Kopfweh und Schwindel könnten zwar in der Erhöhung des MTX begründet sein, das andere klänge aber eher nach einem Infekt.
Deshalb soll ich auch das MTX erst mal nicht reduzieren, sondern zusätzlich  „nochmal zwei, insgesamt bis zu vier“ Tabletten Folsäure in der Woche nehmen und gucken, ob das was bringt.

Schaumermal


*) Das Video zeigt nicht ganz die Realität, weil es als Zeitrafferaufnahme im dreifachen Tempo abläuft.. . 8-)


1308

Was für ein Affentheater

…. könnte man meinen, wenn man verfolgt, was sich um die Ereignisse in Erfurt herum so tut. Wobei sich natürlich (logischerweise?) die zwei Parteien besonders hervortun, die in den aktuellen Blitzumfragen im Expresstempo Stimmenanteile verlieren – allen Beteuerungen der jeweiligen Vorsitzenden zum Trotz:

Wenn der Thüringer Landtag jetzt neu gewählt würde, könnten die Parteien demnach mit folgendem Ergebnis rechnen:

  • CDU/CSU zwölf Prozent (Landtagswahl Oktober 2019: 21,7 Prozent),
  • SPD neun Prozent (8,2 Prozent),
  • FDP vier Prozent (5,0 Prozent),
  • Grüne sieben Prozent (5,2 Prozent),
  • Linke 37 Prozent (31,0 Prozent),
  • AfD 24 Prozent (23,4 Prozent).

Ob es da hilfreich ist, dass sowohl der zukünftige Ex-Ministerpresident Kemmerich als auch der CDU-Chef Mohring an ihren Sesseln kleben? Der eine, weil er noch wichtige Entscheidungen als einziges (!)Regierungsmitglied treffen muss. und der andere, der noch bis Mai aushalten will (warum eigentlich?) statt sofort den Hut zu nehmen.
Dass ihre „Chefs“ derweilen in Berlin den schwarzen Peter weiterschieben wollen, bzw. den Zerknirschten geben, um die eigene Haut zu retten, macht die Sache auch nicht besser.
Wobei wohl zu vermuten steht, dass es dabei auch weiterhin (vor allem?)  darum geht, eine weitere Amtszeit des Herrn Ramelow zu verhindern.

Kein Wunder, dass sich die Wähler da vera…ht vorkommen.
Zumal es nun doch die Chance gäbe, in Thüringen mit Neuwahlen für stabile Mehrheitsverhältnisse im Parlament zu sorgen.
Immerhin gäbe es (Stand heute) eine satte Mehrheit für rot-rot-grün…. und zugleich die Chance, der AfD damit zu zeigen, dass ihre Winkelzüge keinen Erfolg haben.


1304

Was das wohl noch gibt?

Nun ist er nach nur einem Tag (!) Amtszeit bald der gewesene Ministerpräsident, der Herr Kemmerich.
Das war ja ein kurzes Vergnügen für die FDP – aber hoffentlich ein nachhaltiges, auf dass diese unnütze „Partei“ bald in der vollkommenen Versenkung verschwindet.
Dann hat endlich mal dieses „Zünglein an der Waage“-spielen-wollen auch ein Ende, mit dem die sich schon seit Jahren hervor tun wollen, aber eine Regierungsbildung  nach der anderen an die Wand fahren.
Zuletzt nach der letzten Bundestagswahl, als sie erst wollten und dann doch wieder nicht – mit dem Ergebnis, dass wir weiter mit dieser unmöglichen Groko leben müssen, die unser Land mehr lähmt, als das es irgendwie vorwärts ginge.Schon damals hat Herr Lindner sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert – und wenn das stimmt, dass er vor der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen gewusst hat, was da passieren wird ( die Kandidatur von Kemmerich), dann diesmal noch viel weniger. Da hilft auch alles zurückrudern nicht – auch wenn er in dieser Disziplin das Zeug zum Weltmeister hätte.
Bleibt also abzuwarten, ob er die Vertrauensfrage gewinnt, die er morgen zu stellen gedenkt.

Abzuwarten bleibt nun auch, wie die sich jetzt anbahnende Kungelei in Thüringen weiter geht, zumal wohl inzwischen alle „etablierten“ Parteien Angst vor einen Neuwahl haben dürften, die mit hoher Wahrscheinlichkeit die AfD noch weiter stärken würde – solange es nicht ein klares Bündnis gegen Rechts gibt, in das auch die Linke intergriert ist.
Denn leider steht zu befürchten, dass die Damen und Herren Politiker der Thüringer CDUaus dem Debakel nichts gelernt haben,   welches sie zusammen mit der FDP gestern angerichtet haben. Die würden sowas wahrscheinlich glatt noch mal wieder machen – Hauptsache, die Linke kommt nicht wieder ans Ruder.
Dafür ist die vorgeblich Christliche dort sogar bereit,  nun zusammen mit der AfD(!!!) Neuwahlen zu blockieren.

Klar ist also nur, wer nun den Schaden hat: die Thüringer Bürger, die in einem Land leben müssen, das immer unregierbarer wird.


1301

…. und noch mehr Hals

Das musste ja so kommen bei dem Ränkespielen , wie es in Thüringen seit der Landtagswahl vor knapp vier Monaten vor allem von CDU und FDP gespielt wurden.
Mit der stimmenstärksten Partei – der Linken  – wollten sie nicht in eine Koalition – und nun ist dabei genau das heraus gekommen, was es immer zu vermeiden galt.
Ein Ministerpräsident, der von der kleinsten Partei im Landtag  – der FDP – erst im dritten Wahlgang zur Wahl aufgestellt wurde und nun  – auch und vor allem – mit den Stimmen der Kackblauen gewählt wurde. Mit einer Stimme mehr als der alte Amtsinhaber Ramelow.

Wir erinnern uns… sowas gabs doch schon mal in Deutschland, als 1932 die schwache Regierung der Kanzlers Franz von Papen zum Steigbügelhalter der Hitlerdiktatur wurde, auch weil die anderen demokratischen Parteien im Land sich nicht auf ein Bündnis gegen Hitler einigen wollten – allen Mahnungen zum trotz:
Man sieht also mal wieder, Geschichte wiederholt sich..
Erst im kleinen in Thüringen, wo der neue Ministerpräsident Kemmerich nun auf Gedeih und Verderb auf die AfD angewiesen sein wird…. allen Beteuerungen zum Trotz „niemals mit diesen Leuten“ zusammenarbeiten zu wollen…..
Und dann?

Besser wäre es wohl gewesen, wenn die FDP nicht in den Landtag gekommen wäre. Denn brauchen tut die niemand – ausser der AfD, wie man jetzt sieht.

Mein Respekt jedenfalls gilt Herrn Ramelow und seiner Landesvorsitzenden Susanne Hennig-Wellsow, die immerhin den Schneid aufbrachte, dem Neu-Ministerpräsidenten die Blumen vor die Füsse zu werfen.

Herr Kemmerich hingegen wird wohl als peinliche Gestalt ins Buch der Geschichte eingehen – aber leid tut er mir deswegen nicht. Denn er wusste vorher, auf welches Spiel mit dem Feuer er sich einlassen würde, wenn er sich zu Wahl aufstellen liesse.
Auch wenn seine erste Reaktion wohl  eher ungläubig war:

Huch, ich habe gewonnen!“

Typisch übrigens auch in diesem Zusammenhang, dass sein Chef, der Herr Lindner als Erster schon kurz nach der Wahl etwas  von „Neuwahlen“ gefaselt hat
Bei der die FDP dann hoffentlich wieder aus dem Landtag fliegen würde…..
Denn die….. (aber das schrieb ich schon)

-_-_-_-

Nachtrag:

Sehr lesenswert zwei Artikel der Zeit, die das Thema ausführlich beleuchten.

Artikel 1 Artikel 2


1298

Die Frisur sitzt

Dieses – beim NDR gemopste – Bild  werde ich nun wohl länger nicht aus dem Kopf bekommen: Mutti kriegt die Haare schön.
Auch wenn die Friseuse ein etwas merkwürdiges Werkzeug benutzt
Mal blos gut, dass unsere Stammfriseuse etwas zärtlicher mit unseren Köpfen umgeht als diese Haarkünstlerin im Panoptikum mit ihrer Klientin :-)


1289

Ich hätte nichts dagegen

Eben beim Zeitunglesen fand ich eine Meldung, bei der ich sehr gespannt bin, ob und wie lange es dauert, bis das umgesetzt wird.

Denn da überlegen wohl gerade mal wieder ein paar Eurokraten, die kleinsten Centmünzen abzuschaffen und stattdessen  eine EU-weite Rundungsregel einzuführen, was ich sehr begrüssen würde, zumal ich ja- wie an anderer Stelle*  schon geschrieben – das Kupfergeld lieber in alten Tabaksdosen horte, statt es irgendwo beim Einkauf der Kassiererin wieder in die Hand zu zählen.
Schliesslich will man ja den Nachfolgern in der Kassenschlange nicht unnötig derart auf die Nerven fallen, wie es die Stiftung Warentest schon vor vier Jahren in einem Artikel beschrieb:

„Auch Verbraucher nervt das Geschäft mit den Minimünzen. Sie wissen längst, dass Kauf­preise wie 1,97 oder 1,99 Euro sie locken sollen. Kunden, die an der Supermarkt­kasse Cent-Beträge genau abzählen und damit die ohnehin oft langen Warte­schlangen verlängern, lösen oft Kopf­schütteln aus. Lieber nimmt man einen Schein aus dem Portemonnaie, als dass man den Verkehr aufhält. Zu Hause wird das Geld in Büchsen und Einmach­gläsern gesammelt.“

Auch damals schon verbunden mit  der Hoffnung, dass die Dinger wohl bald verschwinden würden.
Aber Europas parlamentarische Mühlen mahlen ja bekanntermassen sehr langsam, so dass sich diese Hoffnung bisher nicht bewahrheitet hat und meine Sammlung noch um etliche weitere hundert Gramm Klimpergeld angewachsen ist. – auch, weil ich immer zu faul bin, damit mal zur Bundesbankfiliale** zu fahren und das mal umzutauschen. Eine Expedition, die ich jetzt mit dem Luxus-Ticket gut auf die Agenda nehmen könnte, wenn der Kupferkram schon nicht auf andere Art aus dem Haus kommt. So muss ich wenigstens „schlechtem Geld“ nicht auch noch gutes in Form von Fahrtkosten und Parkgebühren hinterher werfen.

Bleibt aber trotzdem die spannende Frage, ob man sich diesmal  in Brüssel einigen kann – oder ob das genau so ein Hornberger Schiessen bleibt wie die Debatte um die Abschaffung der Sommerzeit, von der man seit der grossen Bürgerbefragung vor gut zwei Jahren auch nichts mehr gehört hat…..


*) vor zwei Jahren!

**) bei der Bundesbank ist der Geldumtausch tatsächlich noch gebührenfrei ( in haushaltsüblichen Mengen). Andere Geldinstitute nehmen dafür horrende Gebühren, so dass die „Mark“  danach tatsächlich nur noch 46 Pfennig wert ist. Da stellt sich allerdings mal wieder die Frage, was „haushaltsübliche Mengen“ sind?


1288

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