„…am Samstagmorgen einen ersten Blick aus dem Küchenfenster auf die verschneite Hauptstraße von Liebau warf, hatte er eine Vision. Aus dem dichten Schneetreiben manifestierte sich ein asiatischer Mönch, der nur mit einer dunklen Kutte und Sandalen bekleidet war. Sein fast kahler, feuchter Schädel glänzte im trüben Morgenlicht. Langsam schritt er an Hollerers Küchenfenster vorbei Richtung Kirchplatz.“
Meine gerade wieder entdeckte Krimi-Leidenschaft hat doch gewonnen.
Und so werde ich mich nun ein Weilchen – angeregt durch eine Verfilmung, die letztens im Spätprogramm lief – mit den Geschichten der Louise Boni beschäftigen, einer Krimifigur von Oliver Bottini – einer Frau, die immer wieder über Geschichten aus ihrer verkorksten Vergangenheit stolpert und darüber auch zur Alkoholikerin geworden ist – und trotzdem:
„Dass sie am Abgrund steht, sagt sie mal ihrem Vater. Dass der Abgrund mindestens einmal zu viel in sie hineingeschaut hat, weiß nicht nur er, den sie von sich stößt, irgendwas ist da in ihrer Vergangenheit, das weiß jeder nach zwei Minuten, der mit ihr in einen Raum gezwungen wird, dazu bedarf es keiner allzu scharfen Beobachtungsgabe.
Louise Boni ist eine seltsame Kommissarin, Trinkerin, Ahnerin von Verbrechen, größte Zuhörerin von Seelen seit Michael Endes Momo, Ermittlerin mit offenem Herzen.“
schreibt die Welt über diese Figur und die Verfilmung dieses ersten Bandes, die ich vor einiger Zit auch schon gesehen habe.
Mord im Zeichen des Zen
Der Klappentext dagegen ist eher banal, Krimialltag halt:
„Louise Bonì, Hauptkommissarin bei der Freiburger Kripo aus dem Dezernat Kapitalverbrechen, 42 Jahre alt, geschieden, steht wieder einmal vor einem tristen Wochenende mit den Schatten der Vergangenheit. Doch dann stört ein Anruf des Dezernatsleiters ihre Erinnerungen, und Louise bekommt den merkwürdigsten Auftrag ihrer Karriere als Polizistin: Sie soll einen japanischen Mönch suchen, der östlich von Freiburg in Sandalen und Kutte durch das verschneite Land streift, und herausfinden, was er vorhat. Als Louise die Hintergründe eines schrecklichen Verbrechens aufklärt, verändert sich auch ihr Leben drastisch.“
Aber davon lasse ich mich nicht abhalten.
Denn ich bin gespannt, in wie weit die Eindrücklichkeit, die die Figur der Louise in den Verfilmungen hat auch in den Büchern heraus kommt.
Ich werde berichten….
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