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Tapetenwechsel

Das war mal wieder Zeit – nicht nur für ein neues Headerbild, sondern auch für ein neues Design. Mittlerweile war ich nämlich mit dem alten (Independent Publischer 2) nicht mehr ganz so zufrieden, insbesondere, weil das Headerbild durch seine flexible Breite und seinen Abdunklungsfilter immer anders aussah, als ich mir das eigentlich gedacht hatte.
Deshalb der Wechsel auf ein neues Theme (Toujours), das zumindest diesen Nachteil nicht mit sich bringt, wenn ich auch sagen muss, dass auch dies nur eine Kompromisslösung ist, mit der ich nicht vollständig glücklich bin: Aber nun ist es erst mal so, zumindest so lange, bis ich vielleicht doch noch eine bessere Lösung finde.

Das neue Headerbild verdanke ich meiner Liebsten, denn sie sah dieses Motiv in Polen, genauer gesagt bei unserem Besuch in Nove Laski, im Geburtsort meiner Mutter. Der heitere Blick über die Felder, pommersche Weite und gut die Stimmung wiedergebend, die über diesem Ort und unserem Besuch lag.

Tante Edit sagt:

Einige Stunden später gefiel mir der erste Versuch der Umgestaltung dann doch nicht mehr. Also habe ich nochmal Gimp angeworfen und ein wenig nachgearbeitet – das Headerbild umgestaltet und vor allem auch dem Hintergrund eine eigene Note gegeben:Tapetenwechsel010918a So gefällt mir das jetzt besser :-)

Unterbrechungen

So gerne ich mich auch mit der Rückschau auf die Tage in Polen beschäftige und sie beim Schreiben darüber und beim Bearbeiten der Bilder gleich noch ein zweites Mal erlebe – ja, sie damit quasi verlängere und ihr Ende hinauszögere – so wichtig ist es auch, langsam wieder ins reale Leben zurück zu kommen.

Beispielsweise mit so banalen Dingen wie der Erledigung unseres Wochenendeinkaufes und anderer haushaltlicher Pflichten – oder aber auch mit einem Thema, das uns nun auch schon ein paar Wochen beschäftigt und am Sonntag einem nächsten Höhepunkt entgegen streben wird: Natürlich werden wir da hin gehen – und damit zusammen mit tausenden Anderen hoffentlich auch einen Kontrapunkt gegen die tiefbraunen und kackblauen Auswüchse setzten, die momentan das Leben in Chemnitz, die Nachrichten und auch die sozialen Medien dominieren.

Und am Montag beginnt mit dem Weg ins Hamsterrad  für uns beide wieder der normale Alltag, auch wenn wir daran jetzt noch gar nicht denken wollen.

Logisch deshalb, dass damit wieder andere Themen in den Vordergrund rücken und meine leicht nostalgischen Rückbetrachtungen auf die wunderbaren Tage in  Polen ein Thema unter vielen anderen sein werden. Wobei natürlich klar ist, dass ich meine Reiseberichte noch zu Ende führe – nicht mehr Schlag auf Schlag wie in den letzten Tagen, sondern peu à peu, wenn immer ich ein wenig Zeit darauf verwenden kann.
Schliesslich haben wir  gerade mit dem ersten Abendessen in Danzig erst die Hälfte der Tage in Polen erreicht  und einige wichtige Geschichten wurden noch nicht erzählt –  wie über den  Tag in Danzig, die Erlebnisse in Nove Laski und noch einiges mehr…

Aber alles zu seiner Zeit.

Unverzüglich

Irgendwie komische Worte aus dem Munde eines Politikers und ich frage mich, warum bezogen gerade auf diesen Punkt plötzlich so ein Aktionismus: Denn normalerweise reagieren doch die Schlips- und Blazerträger in Brüssel und Berlin  – oder auch anderswo auf der Welt – nur sehr träge auf den Willen ihrer Stimmzettelankreuzer.
Wenn überhaupt.

Aber mir soll es Recht sein, wenn die Umstellung der Zeitumstellung kommt. Erspart es mir doch wenigstens einmal im Jahr, eine Stunde eher aufstehen zu müssen.
Falls das jetzt wirklich umgesetzt wird….
Wenn….

Aber sicher wird es auch in diesem Punkt wieder eine Reihe Bedenkenträger geben, denen der Bürgerwille am Allerwertesten vorbeigeht.
Die Wirtschaft, die Börse, die Atomkraftwerksbetreiber, die Kerzenzieher und auch die Lichterkettenhersteller-Lobby und noch viele andere  werden ja ebenfalls ihren Senf dazu geben müssen – und was dabei dann heraus kommt ist absehbar:
Lange Diskussionen und wenig Ergebnisse.
Vermutlich wird das  also wieder ein paar Jahre dauern, bis die endgültige Entscheidung steht.
Wenn sie kommt.
Aber dann werd ich ohnehin nichts mehr davon haben, weil ich Rentner bin.

Trotzdem gut, dass da mal drüber geredet wird :-)


Auch gut, dass gerade so viel über Chemnitz geredet wird – ein Thema, zu dem ich momentan nichts schreiben möchte.

Ich höre und lese zwar die Nachrichten dazu und bin nach wie vor ziemlich schockiert über den Aufmarsch der braunen Horden und die Unfähigkeit der sächsischen Justitzbehörden, aber es gelingt mir nicht wirklich, dazu etwas in vernünftige Worte zu fassen.
Belassen wir es also für den Moment dabei.

Stattdessen  möchte ich Euch einen Beitrag ans Herz Legen, den ich bei Ulli gefunden habe. Lesenswert und nachdenkenswert, auch wenn sein Inhalt wohl Fiktion bleiben wird.

Unterwegs X

So, nun  war endlich es soweit:
Das erste grosse Ziel unserer Reise war erreicht!

Eingecheckt im Hotel, das Gepäck im Zimmer, das Bett schon mal Probe gelegen – also konnte es losgehen zu einer ersten kurzen Runde durch das abendliche Danzig.
Wobei schon der erste Eindruck ein wirklich feiner war, obwohl an diesem Abend die Stadt voller  mit Menschen war.
Aber alle waren gut gelaunt, die Stimmung entspannt und so haben wir uns einfach ein wenig treiben lassen – ohne festes Ziel und ohne jeden Zeitdruck, denn es war ja schon klar, dass das Quartier für diese Nacht gesichert ist.

Lediglich ein „brauchbares“ Restaurant galt es zu finden.
Schliesslich wollten wir ja nach der Pleite vom Vortag endlich was ordentliches auf dem Teller haben. Aber das sollte sich später – dank Googles Hilfe –  als recht problemlos herausstellen.

Doch zunächst mal ging es entlang des Hafenbeckens ein Stück die Motlawa herunter, vorbei an der Marina, einigen Museumsschiffen und der Philharmonie zur nächsten Brücke, dabei das Wahrzeichen Danzigs, das Krantor immer im Blick.Auch hier natürlich wieder das unvermeidliche Piratenschiff und ein Photospot, der gerne angenommen wird um zu beweisen, dass man wirklich in Danzig war: Folglich musste auch ich mal Modell stehen – was muss, das muss, wie wir in Hamburg sagen 8-)

Sehenswerter als meine Wenigkeit das Altstadtpanorama, wie es sich von dieser Stelle aus bot:(Wie immer: Klick aufs Bild – ihr wisst schon)

Und damit ging es dann über bewusste Brücke, Richtung Altstadt, also dahin, wo das Leben tobt. Wie auf dem folgenden Bild deutlich zu erkennen:Noch einmal ein Blick zurück aufs andere Ufer mit Museumsschif und Philharmonie: Auch sehenswert, aber lange nicht so attraktiv wie die Ansicht weiter oben.

Wenden wir uns nun also den Dingen zu, die uns  auf dieser Seite des Flusses erwarteten – und hier werde ich mich jetzt etwas kürzer fassen und mir erlauben, Euch auf die nächsten Beiträge zu verweisen – zumindest, was die Bilder angeht. Denn Einiges von dem, was uns an diesem Abend begegnet ist, wird auch am nächsten Tag nochmal auf der Tagesordnung stehen, dann aber bei besserem Fotolicht.

Wie gesagt, wir haben uns treiben lassen an diesem Abend, zunächst wieder Motlawa-aufwärts, vorbei an diversen Stadttoren, Restaurants und vielen Ständen mit Bernsteinschmuck, der hier in Massen angeboten wird.
Unser Ziel war das Grüne Tor, das direkt ins Herz der Altstadt auf den langen Markt führt. Auch hier Massen von Menschen, aber kein Vergleich mit dem, was dort am nächsten Tag los war, als  zusätzlich auch noch ein Kreuzfahrtschiff seine gesamten 1500 Passagiere in Gruppen auf Exkursion durch die Stadt geschickt hat.
So konnten wir an diesem Abend immerhin die „relative Ruhe“ nutzen, uns einen ersten Eindruck zu verschaffen:

Schöne Fassaden mit allerlei Schmuck an den Häusern, kleine Seitengassen, die zum Erkunden einladen,  und der berühmte Neptunbrunnen, ein beliebtes Fotomotiv unmittelbar vor dem Rathaus, dessen  „merkwürdige“ Verkleidung wir uns nicht erklären konnten. Was die zu bedeuten hatte, haben wir aber am nächsten Tag erfahren.

Fein die Musikuntermalung direkt daneben – die Jungs waren richtig gut – und auch die eine oder andere Szene, die sich in der Menschenmenge beobachten liess:
Viele Eindrücke also, und langsam kam auch der Hunger, so dass wir uns entschlossen haben, erst mal die Frage des Abendessens zu lösen, bevor wir noch ein wenig weiter bummeln würden.
Das passende Lokal war mit etwas Kugeln schnell gefunden, mit guten Kundenbewertungen und angenehmen Preisen, obwohl es mitten im Hotspot der Touri-Meile direkt am Krantor liegt.
Und Google hatte Recht: Urig, mit leckeren Gerichten auf der Karte und ebenso leckerem hausgebrautem Bier war es genau das, was wir gesucht haben.

So muss Abendessen sein!
Fisch gehört halt in die Pfanne und nicht in die Fritteuse – was zur Folge hatte, dass auch der Teller meiner Liebsten  kurze Zeit später bis auf ein paar Gräten  völlig leer geputzt war… :-)

Frisch gestärkt sind wir anschleissend noch mal losgezogen, rein ins Getümmel am Hafen im  abendlich erleuchteten Danzig – womit es im nächsten Beitrag weitergehen wird…

Unterwegs IX

Kleiner Einschub:

Mittlerweile in Danzig und im Hotel angekommen, erwies sich dieses als absoluter Volltreffer, der seinen Preis (doppelt so teuer wie die anderen Unterkünfte der Reise) durchaus rechtfertigte:
(Ja, das Bild ist eine Wiederholung, gehört aber der Vollständigkeit halber nochmal hierher)

In allerbester Lage dicht an der Innenstadt, mit Blick aufs Danziger Wahrzeichen, das Krantor (links am Bildrand)ein Bomben-Zimmer unterm Dach, fein möbliert, inklusive Kochmöglichkeit – nicht nur für einen Morgenkaffee –und superbequemem Boxspring-Bett, in dem wir die nächsten zwei Nächte auch bestens geschlafen haben. Natürlich mit kostenlosem Wlan (wie überall in Polen) und auch sonst noch einigem Pipapo wie der Möglichkeit, ohne Zusatzkosten in die Sauna zu gehen oder andere Wellnessangebote dazu zu buchen.

Lediglich die Dusche war nicht so fein wie die in Leba, da hatte der Monteur bei der Montage wohl eher Zwerge im Sinn. Duschen konnte ich als Full-Size-Mann jedenfalls nur in gebückter Haltung, eingezwängt zwischen Trennwand und Dachschräge.
Frühstücksbuffet kostete extra, aber das war den Preis wert, schaffte es doch in seiner Vielseitigkeit schon mal eine gute Basis für den Tag:Alles in Allem also ein feines Gemach, fast ein wenig „zu fein“ für uns,  aber wir haben uns trotzdem wohlgefühlt, wie man Frau Momo auf diesem Bild ansieht:Sauna und Wellness haben wir aber nicht ausprobiert,  schliesslich wollten wir unsere Zeit  in Danzig ja nutzen, um etwas von der Stadt zu sehen.
Und damit geht es dann morgen im nächsten Beitrag weiter – bzw. wer mag, kann ja schon mal bei der Liebsten nachlesen.

Übrigens habe ich mal alles, was mit unser Polenreise zu tun hat der besseren Übersichtlichkeit wegen  auf einer gesonderten Link-Seite zusammengefasst.
Nur falls jemand lieber chronologisch lesen möchte –  bitte hier vorsichtig drücken

Unterwegs VIII

Von Leba aus sollte es ja nach Danzig gehen, allerdings, so haben wir spontan überlegt, mit einem Abstecher über die Halbinsel Hel.
Als kleinen Ersatz dafür, dass wir es – zumindest in diesem Urlaub –  nicht mehr schaffen würden, auf die frische Nehrung  und nach Masuren zu fahren.
Anlass für dieses Umdenken war zum Einen die am Vortag gemachte Erfahrung, dass wir doch recht viel Zeit im Auto verbringen müssen, um von A nach B zu kommen, viel mehr Zeit als ursprünglich erwartet –  und zum Anderen die Befürchtung, in vielen Küstenorten an der Strecke ähnliches vorzufinden wie in Leba, wo wir am Vortag bei einem kurzen Abstecher in die Stadt mitten im dicksten Touristengetümmel gelandet waren.
Oder wie meine Liebste meinte:

„Dann können wir auch gleich nach Scharbeutz oder Grömitz fahren“

Und diese Befürchtung hat sich auch im Lauf des Tages auf Hel noch bestätigt.
Aber der Reihe nach:

24. August

Gut geschlafen hatten wir, und Kaffee auf der Bettkante gab es dank Wasserkocher im Zimmer und am Vortag gekauften Instantkaffee auch.
Der Tag begann also schon mal nicht schlecht.
Wenn auch das Wetter eher gräulich war und erste Regentropfen fielen, als wir ins Auto stiegen.
Frühstück gab es nicht, hatten wir aber auch nicht bestellt, sondern uns vorgenommen, später unterwegs einen Supermarkt zu plündern und uns selbst zu versorgen, was auch gut funktioniert hat.
Vor uns lagen gute Hundertzehn Kilometer Landstrasse bis zur Spitze von Hel, für die uns Google eine Fahrzeit von etwas mehr als zwei Stunden ankündigte. Tatsächlich ist es dann doch eine gute Stunde mehr geworden, nicht nur weil es richtig zu regnen begonnen hatte, sondern auch, weil wir immer wieder hinter LKWs und landwirtschaftlichen Fahrzeugen fest hingen, die man auf den engen Landstrassen nicht überholen konnte. Dazu kam auch auf Hel selbst noch streckenweise Stop and Go, weil offenbar alle Welt das gleiche Ziel hatte wie wir.
Immerhin sind wir irgendwann angekommen, wobei die teilweise nicht mal hundert Meter breite Halbinsel nicht uninteressant war:
Links Dünen und ein wenig Wald, dann Bahnlinie und Strasse, zehn Meter weiter rechts das Meer – allerdings regenverhangen und mit wenig Aussicht. Teilweise ging es – wo die Halbinsel breiter wurde –  durch dichten Wald und einmal auch durch den  ehemaligen Fischerort Jastarnia, in dem heute Hotel an Hotel steht und sich Campingplatz an Campingplatz reiht.
Der Ort Hel selbst ist auch nicht viel anders:
Am Meer entlang eine überlaufene Einkaufsmeile mit Bernstein- und Andenkenläden im Wechsel, ein paar alte Häuser, die ehemalige Kirche heute ein Museum, dazwischen ein Hafen, dahinter, weiter landeinwärts Plattenbauten, teils mit sichtbarem Renovierungsbedarf.
Sehenswert allenfalls der Blick aufs Meer, der bei dem Wetter aber auch kein grosses Vergnügen darstellte:Ausgestiegen sind wir zwar trotzdem, aber schlussendlich hätten wir uns diesen Abstecher wohl sparen können, denn eigentlich unterschied sich das wenig von Leba und bestätiget im vollen Umfang das, was ich gestern schon schrieb:

„….dass Umwege zwar immer die Ortskenntnis erweitern, deshalb aber trotzdem nicht der beste Weg sind – und dass man Touristenhochburgen auch in Polen besser meiden sollte…..“

Also gings nach kurzem Aufenthalt wieder zurück über die einzige Strasse der Halbinsel –  weiter in Richtung Danzig.
Ab Gdyna (Gedingen) und durch Sopot (Zopot) allerdings nur noch im Schritttempo, weil wir zu allem Übel auch noch mitten in den Wochendendfeierabendverkehr geraten waren.
So haben wir an diesem Tag bei Ankunft in Danzig gut sieben Stunden (für knapp hundertneunzig Kilometer) im Auto gesessen, wofür uns aber das – von zuhause aus gebuchte – Hotel  und ein erster kleiner Rundgang wirklich entschädigten und damit den bisher nicht ganz so schönen Verlauf unseres dritten Urlaubstages ins positive wendeten
Allererste Sahne, Blick auf das Krantor und einen Teil des Hafens und die Innenstadt nur ein paar hundert Meter zu Fuss entfernt :-)
Doch davon mehr im nächsten Beitrag.

Weitere Bilder des Tages gefällig? Dann bitte hier klicken!

Unterwegs VII

Am Ende des zweiten Urlaubstages, immer noch in Leba an der grossen Düne, mussten wir ja auch wieder zurück zum Auto.
Und da war es ganz gut, dass wir gleich eine Rückfahrkarte für den E-Bus gekauft hatten und so eine nette Fahrt durch den Wald am Fuss der Düne geniessen konnten, statt zu Fuss die fünf Kilometer zurück zu latschen. Nach einer flüssigen Stärkung – bei so viel Sand auch dringend nötig – verbunden mit einer kurzen Google-Suche nach einem Quartier ging es mit einem kleinen Schlenker zum Sonnenuntergang gucken am Lebasee zurück zum Auto und dann weiter zur Pension.
Die war wirklich nett – Google hatte nicht zu viel versprochen. Ein sauberes, gut eingerichtetes Zimmer, Wlan, Wasserkocher, Kühlschrank und eine Regenwalddusche, unter der sich prima der Sand abspülen lies.230818ziUnd vom Balkon aus Ausicht auf den Hafen, der allerdings ein eher trostloses Bild bot.Was sich in der Folge als kleiner Pferdefuss erwies, denn in der näheren Umgebung gab es nur „Restaurants“ der Kategorie „Touristenglück“ mit viel frittiertem und demzufolge für die Liebste eher ungeeignetem Essen.
Und nein, wir haben nicht in diesem Etablissement gegessen, sondern uns ein anderes ausgeguckt, dass sich aber im Nachhinein auch nicht als besser erwies:
Ostseeflunder, dick paniert und in der Friteuse ausgebacken, dazu ziemlich undefinierbarer“Salat“ aus dem Glas –  das geht mal garnicht…
Wenigstens sah der Hafen mit einbrechender Dämmerung schon etwas  romantischer aus, was das schlechte Essen aber auch nicht wett machen konnte.Also schnell ins Bett und schlafen, bevor es morgen (auch hier im Blog) weiter geht nach Danzig.

Bleibt als Fazit  dieses – bis zum Servieren des Essens – wunderbaren Tages, dass Umwege zwar immer die Ortskenntnis erweitern, deshalb aber trotzdem nicht der beste Weg sind – und dass man Touristenhochburgen auch in Polen besser meiden sollte, wenn man lecker essen will.

Unterwegs VI

Immer noch der zweite Tag unserer Reise, die erste Nacht in Kolberg und auch ein Stadtbummel  samt Erwerb des so sehnlich vermissten Badeanzuges lagen hinter uns, nun endlich solle es weitergehen nach Leba.

23. August

Wobei wir uns nicht die günstigste Strecke ausgesucht hatten, wie sich im Anschluss herausstellte. Denn statt auf der Suche nach einer Bademöglichkeit über die teils in schlechtem Zustand befindlichen Strassen in Küstennähe zu zuckeln, wäre es wohl schneller und bequemer gewesen , von Koszalin (Köslin) aus über die gut ausgebaute Fernstrasse direkt nach Slupsk (Stolp) zu fahren – und von da aus nach Ustka (Stolpmünde) ans Meer.
Ausserdem hätten wir auf die Art – hätten wir es gewusst –  auch noch die Geburtsstätte von Piotr und Iwonka in Slawno besuchen können, wo die Künstlerin wohnt und arbeitet, deren Kinder die beiden sind. Aber das wussten wir nicht, und so werden wir diesen Besuch wohl auf das nächste mal verschieben müssen, falls wir nochmal nach Polen und in diese Gegend fahren.

Immerhin sind wir nach mehr als drei Stunden Fahrt über Land dann doch noch in Ustka angekommen und der Einweihung des neu erworbenen Badeanzuges stand nichts mehr im Wege, gut bewacht von einem der in Polen immer wieder gerne gesehen Piratenschiffe, die hier die Aufgaben der Touristendampfer übernehmen. Das konnten wir in jedem Hafen, selbst in Danzig, beobachten.

Ich selbst, so muss ich gestehen, habe aber auf das Badevergnügen lieber verzichtet – nicht, weil ich nicht gewollt hätte, sondern weil sich hier auf dem knapp dreissig Meter breiten Strand schon das gleiche Problem bemerkbar machte, das später auf der Düne in Leba noch eine Rolle spielen sollte:
Im losen Sand komme ich mit meiner Gehbehinderung schon mit Schuhen kaum von der Stelle, barfuss aber gar nicht mehr, weil es mir immer den rechten Fuss wegdreht und ich keinen festen Halt habe.

Womit ich – lassen wir die dazwischen liegende Fahretappe mal ausser acht – auch gleich eine fliessende Überleitung zum endgültigen Ziel dieses Tages gefunden habe:
Die grosse Wanderdüne in Leba, die wirklich beeindruckend ist, zieht sie sich doch über fast siebzehn Kilometer auf einer Nehrung zwischen Küste und dem grossen Lebasee entlang. Enorm ist auch ihre grösste Höhe mit 45 Meter über dem Meersspiegel.
Nun, ganz hinauf habe ich es nicht geschafft, und glücklicherweise gab es auch einen Elektrobus für die fünfeinhalb Kilometer zwischen Parkplatz und Einstieg in die Düne, denn sonst hätte ich wohl nicht mal den Weg bis dahin geschafft.
Aber trotz des beschwerlichen Aufstieges – immerhin auf ein grosses Plateau auf halber Höhe – hat sich die Mühe mehr als gelohnt .
Deshalb lasse ich jetzt einfach mal ein paar Bilder sprechen (wie immer: Klick aufs Bild -> Bild gross):Immerhin bis dahin habe ich geschafft – und extra ein Beweisfoto verfertigen lassen. Sonst glaubt mir das  am Ende keiner… Höher ging aber nicht mehr, und so habe ich mich einfach in den Sand gesetzt und ein wenig beobachtet, was sich um mich herum abspielt, während die Liebste noch ein Stück weiter Richtung Strand gelaufen ist. Skuril beispielsweise der Typ, der allen Ernstes versuchte, die Düne mit seinem schwer beladenen Fahrrad zu erklimmen. Irgendwann musste selbst er aufgeben und hat  erst mal sein Gepäck vorweg getragen, weil sich das beladene Rad im Sand nicht mehr schieben liess. Das durfte ich dann (ungefragt) bewachen :-)
Aber so anstrengend wie der Weg auf die Düne auch war – runter ging es bedeutend besser. Da hilft schliesslich auch die Schwerkraft mit und ich war -ganz unüblich – sogar mal schneller als meine Liebste :-)
Weitere Bilder vom Badevergnügen, von der grossen Düne und aus Leba gibt es hier: Klick

Bleibt noch zu erzählen, wie der Rest des Tages lief – doch davon im nächsten Beitrag mehr.

Unterwegs V

Der zweite Tag begann zunächst ohne Kaffee, denn Frühstück gab es in der Pension nicht und wir wussten leider auch nicht vorher, dass in fast allen polnischen Hotels die Möglichkeit besteht, sich selbst Kaffee zu machen. Dazu ist fast jedes Zimmer mit einem Wasserkocher und Kaffeegeschirr ausgestattet.
Also mussten wir – obwohl beide früh auf – wohl oder übel noch bis acht Uhr auf die Wirtin warten, um auschecken zu können und uns anschliessend nüchternen Magens auf die Suche nach einer Frühstücksmöglichkeit zu machen – verbunden mit einem kleinen Bummel durch die Stadt – bevor es weitergehen sollte nach Leba und zur grössten Wanderdüne Polens:

23. August

Kolberg selbst ist ein nettes Städtchen, nicht so touristisch überlaufen, aber trotzdem durchaus sehenswert mit seiner Basilika, seinem von Schinkel erbauten Rathaus seinen kleinen Gassen und Geschäften, von denen es uns eins ganz besonders angetan hatte,  bzw. zwei seiner Schaufensterbewohner, die nun per Paket auf der Reise zu uns sind: Piotr und Iwonka werden also nun doch bei uns wohnen, nachdem wir lange darauf rum überlegt  und eigentlich gehofft haben, sie in Danzig nochmal wieder zu sehen.

Sehenwert in Kolberg auch einige alte Gebäude, die an die lange und wechselhafte  Geschichte der ehemaligen Hansestadt erinnern und auch der Leuchturm am Hafen, der zum Mahnmal für den Sieg über Hitlers grossdeutsche Fantasien umfunktioniert wurde und heute auch ein Mineralienmuseum enthält:Auffallend auch die Gedenkstätte, die vor der Basilika an den Besuch des Papstes erinnert und auf mich  ehrlich gesagt etwas befremdlich wirkt in ihrer Pathetik – wie überhaupt die Heiligenverehrung in Polen mich manchmal etwas schmunzeln lässt mit  ihrer Kitschigkeit und Naivität.Also nochmal ein kurzer Blick auf die Ostsee, bevor es weitergeht in Richtung Leba – worüber ich berichten werde, nachdem wir – im realen Leben – gefrühstückt haben.

Unterwegs IV

Nun haben wir schon wieder zwei Nächte zuhause geschlafen, also Zeit, nochmal ein kurzes Resumee zu ziehen über unsre Reise nach Polen. Wobei ich mich mal auf die reinen Fakten beschränke und allenfalls noch was ergänze zu dem, was die Liebste schon geschrieben hat.

22. August

Am ersten Tag gings wie gesagt von Hamburg nach Kolberg mit Frühstück in Wismar und Abstechern über Usedom und Wollin, teils über Autobahnen, um zügig voranzukommen, ab Tessin dann über Bundesstrassen, um die Sperrung der Autobahn zu umgehen und auch, um etwas mehr von der Landschaft mit zu bekommen.
In Heringsdorf ein  ein erstes Probesitzen im Strandkorb, ein erster Blick aufs Meer, und die Feststellung, dass es doch gut gewesen wäre, einen Badeanzug einzupacken.bevor es nach einem Abstecher zur berühmten Ahlbecker Seebrücke über die Grenze weiter ging nach Polen.

Auffallend, wie sich sofort die Eindrücke veränderten.
War es in den alten Kaiserbädern noch der gepflegte Charme aus den ersten Jahren des letzten Jahrhunderts, säumten sofort nach der Grenze Andenken- und Zigarettenläden die Strasse in dichter Folge.
Dies setzte sich dann auch auf Wollin noch fort, wurde aber deutlich weniger, je weiter wir auf die Insel fuhren und machte ersten Eindrücken von lauschigen Alleen Platz, die uns in Polen immer wieder begegnen sollten:Eine wunderschöne Landschaft, die mir deutlich besser gefallen hat als die durchgestylteren Strassen auf deutscher Seite.
So ging es dann recht angenehm weiter nach Kolberg, wo wir eine erste Übernachtung geplant hatten und mit Googles Hilfe auch recht schnell ein Quartier  und ein annehmbares Lokal fanden..

Mehr Bilder dieses Tages finden sich hier: Klick

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