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Eigentore

Während sich in München die CSU selbst ein Bein nach dem anderen stellt (die Liebste schrieb ausführlich darüber: Link 1 ) und sich dabei eine fünfzigtausendfache Klatsche zuzog (Link 2), ist nun auch auf dem grünen Rasen des Fussballspieles unfaires Nachtreten angesagt:

Auslöser war ein gewisser Herr Ö. der dumm genug war, sich ein paar Wochen vor der – vergeigten – Weltmeisterschaft mit einem gewissen Herrn E. ablichten zu lassen.
Für ihn wohl eine Herzensangelegenheit, für andere aber ein Politikum. Denn dieser Herr E. ist bekannterweise einer der grössten Despoten auf europäischen Boden und gerade im Begriff, in der Türkei unter Missachtung aller Menschenrechte die Alleinherrschaft anzutreten.

Also eigentlich ein No-Go und ungefähr so sträflich, als würde sich Jogi Löw Arm in Arm mit dem Dackelkrawattenträger Gauland ablichten lassen oder auf einer Pegida – Demo in Dresden auftreten.
Insofern eigentlich unverständlich, warum Ö. in Russland doch mit antreten durfte – und der allmächtige Fussballverband versucht hat, die Sache unter den Tisch zu kehren.

Nun – ein paar Wochen nach dem „peinlichen“ Abtritt der „National“-Mannschaft schon in der Vorrunde – kocht die Sache natürlich wieder hoch und ein Wort gibt das andere. Was vermutlich auch daran liegt, dass die deutschen Fussballgötter schlechte Verlierer sind, die nun jemanden brauchen, dem sie die Schuld für ihre miserable Leistung in die Schuhe schieben können.
Und da bietet sich natürlich jener Herr Ö. an, der sich nicht nur den Fauxpas mit dem Foto geleistet hat, sondern nach Ansicht dieser Herren auch grottenschlecht gespielt hat – und dazu jetzt noch äusserst ungeschickt agiert, was die Aufarbeitung dieses „BilderGates“ angeht….
So fielen in den letzten Tagen – angeheizt mal wieder durch die Blöd-Zeitung – schon einige böse Worte frustrierter Fussballfunktionäre, die auf Ö. zielten.
Was der sich nun verständlicherweise nicht gefallen lässt, beleidigt seinen Rücktritt erklärt und gleichzeitig die richtig grosse Keule rausholt:

Rassismus!

Womit also klar ist, was dieses Land die saure-Gurken-Zeit über beschäftigen wird:

  • Ein Fussballer, der mit seinem dämlichen Verhalten ein Eigentor geschossen hat, dies nicht einsehen will und damit ins Kreuzfeuer der Kritik gerät.
  • Sein Sportverband, der zunächst jede adäquate Reaktion auf dieses Verhalten vermissen lässt, dann höchst unsportlich nachtritt und sich nun wundert, dass das wenig zeitgemässe Argumentieren seiner Funktionäre nicht überall auf Gegenliebe stösst, sondern zum Ziel mehr als berechtigteŕ, kritischer Fragen wird.
  • Die persönlichen Animositäten dieser Herren, die wie in einer um sich selbst drehenden Spirale mehr und mehr eskalieren und damit nicht nur die Schlagzeilen beherrschen, sondern dummerweise auch die wirklich wichtigen Themen überdecken:

Nur zu Erinnerung:
Da sterben immer noch Menschen im Mittelmeer – Resultat der menschenverachtenden Politik unsers wildgewordenen Heimatministers!!!
Aber der dürfte sich nun in seiner bekannt peinlichen Art ins Fäustchen lachen, weil er so unerwartet aus den Schlagzeilen verbannt worden ist.

Wie auch alle anderen Politiker ganz froh zu sein scheinen, nun endlich ein Thema gefunden zu haben, das von ihrem peinlichen Versagen in dieser Sache ablenkt:
Selbst die Kanzlerin war sich nicht zu schade, eine Solidaritätsbekundung für Herrn Ö. abzusonderen – und damit indirekt Ö’s peinlicher Fotoaktion noch nachträglich ihren Segen zu geben….

Musik: Element of Crime

Lange vergessen – und gerade wieder entdeckt!
Sinnigerweise in dem Krimi, den ich gerade lese :-)
Element of Crime, schon seit den 80er Jahren aktiv, mir  etwa 1995 erstmals aufgefallen vor allem wegen der pointierten, sehr ausgefeilten Texte der deutschen Alben – und der Stimme des Leadsängers Sven Regener, der inzwischen auch als Autor einen guten  Namen hat – Sein Buch „Herr Lehmann“ sei hier nur als Beispiel genannt.

Aber zurück zur Musik, genauer zu dem einzigen Album der Gruppe, dass auf Spotify verfügbar ist

Essentials

Im weitesten Sinne ein „Best-of“, dass nachträglich zum 20. Jubiläum der Gruppe erst  2015 erschien. Dabei enthält es nicht wie sonst bei solchen Veröffentlichungen gewohnt die grössten Erfolge der Band, sondern sein Inhalt wurde nach einer Umfrage unter Fans zusammengestellt, die die ihrer Meinung nach besten und aussagekräftigsten Titel bestimmen durften.
So ist es denn auch eine wunderbare Mischung aus englischen und deutschen Titeln, die ein wirklich gutes Spektrum der Musik von Element of Crime wiedergibt.

Zus Spotify geht es mit Klick aufs Bild :-)

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