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Zahlenspiele

Auch so ein Tick von mir:
Gerne teile ich mein Leben in irgendwelche Zahlen ein, um später mal vergleichen zu können, ob und was sich verändert hat.

So zähle ich beispielsweise meine Schritte oder die Treppenstufen, die ich während meiner Hamsterradrunden  täglich erklimmen muss, erhebe genau, wieviel Kunden ich pro Tag versorge und errechne darüber auch regelmässig die durchschnittliche Zeit, die ich pro Kunden brauche.
Dass ich täglich meine gefahrenen Kilometer registriere, ist so gesehen ohnehin selbstverständlich, zumal ich die ja auch regelmässig abrechnen muss. kmzUnd weil ich mir die Zahl nicht immer merken kann, knipse ich sie einfach jeden Tag, wenn ich wieder zu Hause angekommen bin und trage sie anschliessend akribisch in eine Tabelle ein, die wohl zu den meisst geöffneten auf meinem Rechner gehören dürfte:asa.pngAber auch im privaten treibt mein Zahlentick manchmal merkwürdige Blüten:

Ich zähle Bohnen bei der Zubereitung unseres  gemeinsamen Lieblingsgerichtes, oder Socken, die ich aus der Waschmaschine hole, weiss immer genau, wieviel Portionen Katzenfutter noch im Schrank sind oder wieviel Tage meine Pillen noch reichen.
Selbst die Menge der Worte unter jedem Blogbeitrag ist mir nicht ganz unwichtig –  genauso wenig wie die Anzahl der Beiträge, die ich schon geschrieben habe 8-)
Und natürlich habe ich auch immer auf den Euro genau den Überblick, wieviel Geld noch im Porte­mon­naie ist.

Mit anderen Sachen, die sich nicht so einfach zählen lassen, fällt es mir bedeutend schwerer, den Überblick zu behalten:
So passiert es mir oft genug, dass ich z.B. morgens in die Kaffeedose gucke, mit Erschrecken feststelle, dass da schon lange mal wieder Nachschub fällig gewesen wäre und es den ersten Wachmacher demzufolge erst in der Firma geben wird – oder dass der Rest Butter wohl nicht mehr reicht, um mein Brot damit zu schmieren…
Auch Tabak ist so ein Thema oder Katzenstreu. :-(

Wobei dieser Zahlentick nichts Neues ist:

Gezählt habe ich schon immer, solange ich zurück denken kann.
So weiss ich noch genau die Anzahl der Betonplatten auf dem langen Gartenweg meiner Grosseltern – 76 – und kann so mühelos im Kopf ausrechnen, dass der Weg wohl stolze 38 Meter vom Gartentor bis zur Haustür gemessen hat, denn jede dieser Gehwegplatten mass 50×50 Zentimeter und der Weg war 2 Platten breit.

Ich glaube, genau damit fing das damals an, dass ich als Fünfjähriger diese Platten gezählt habe – und kurz darauf auch die Stufen, die im Haus meiner Grosseltern in den Keller führten – 18 – oder in die Mansarde – 54 – ….
Selbst, dass die Strassenbahnen  in Kassel 22 Fenster und sechs Türen hatten weiss ich noch genau, denn auch die habe ich damals gezählt:kvg.pngWie eben auch viele andere Dinge.

Und dabei muss es wohl irgendwie passiert sein, dass mir dieser Zahlenspleen so völlig in Fleisch und Blut übergegangen ist, und ich mich auch heute – als beinahe alter Mann – immer noch dabei ertappe, dass ich ganz unbewusst mitzähle, ohne mir dabei irgend etwas zu denken.

Mit Zahlen kann ich gut – und rechnen macht mir auch heute noch genau so viel Spass wie damals in der Schule.
Daran mag vielleicht auch liegen, dass ich eine echte Freude an Statistiken habe und ein gutes Gedächtnis für Daten und Jahrestage, während ich – wie oben schon erwähnt – mir andere Dinge nur schwer merken kann…

Und deshalb werde ich am Freitag auf dem Weg zur Liebsten vielleicht mal Ampeln zählen oder Traktoren oder Zebrastreifen. Ganz für mich alleine und „Just for Fun“

11 Replies to “Zahlenspiele”

  1. Mir ist es sehr sympathisch, weil es mich an Peter Shandy aus den Balaclava-Krimis von Charlotte MacLeod erinnert. Sie sagt über ihren Detektiv: Er würde sogar die Flecken eines angreifenden Leoparden zählen.

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