Inzwischen kann ich mir ja selbst ein Bild davon erlauben, ob die These stimmt, dass Rentner angeblich nie Zeit haben.
Denn irgendwie scheint es gerade in genau diese Richtung zu gehen, wenn ich mir angucke, was ich in den nächsten Tagen – und möglicherweise auch Wochen – auf dem Zettel habe und wie gut gefüllt der Terminkalender jetzt ist, auch ohne dass ich noch meine Runden im Hamsterrad drehen muss.
Arzttermine sowieso, auch wenn der Marathon jetzt hinter mir liegt.
Medikamentenplan wegen der Spritzen.
Konzerte.
Und noch einiges drumherum…. bis hin zum Abholen der Weihnachtsgans.
Und daraus sich ergebend noch einige Dinge, die nicht im Kalender auftauchen. Beispielsweise die Reaktivierung einer alten Technik, dem Aufnehmen von Musik, von der ich dachte, dass ich in Zeiten moderner Streamingdienste und schnellen Internets darauf nicht mehr angewiesen bin. Aber Pustekuchen.
Manche Dinge holen einen eben immer wieder ein – und zum Glück muss ich mich dabei auch nicht noch mit so einem antiquierten Gerät abgeben wie oben abgebildet, sondern kann das Ganze bequem am Rechner machen.
Aber wieso eigentlich „muss“ ???
Nun, das hat mit den oben angeführten Arztterminen zu tun, genauer gesagt mit dem HNO-Termin, den ich heute hatte und dem Hörtest, der am kommenden Montag noch folgen wird und der genauen Frequenzbestimmung meines Tinnitus geschuldet ist, welcher sich leider in den letzten zwei Wochen nicht gebessert hat.
Denn besagter HNO kam heute mit der Idee um die Ecke, es vor der möglichen Anpassung eines speziellen Hörgerätes erst einmal mit einer Handy-App zu probieren, die sich wohl in den letzten Jahren recht gut bei der Piepen-im-Ohr-Behandlung bewährt hat und deren Kosten sogar von meiner Krankenkasse übernommen werden.
Alles, was man dafür braucht, sind
- Ein Handy (hab ich)
- Ein guter Kopfhörer (hab ich auch)
- Die App (bekomme ich verschrieben)
- täglich etwa anderthalb Stunden Zeit (kein Problem)
- beliebige Musik im MP3-Format (hab ich nicht – jedenfalls nicht von der Art, wie sie am Besten wäre und ich sie gerade auch ganz gerne höre*)
Diese fünf Dinge zusammengeführt soll das Ganze dann – laienhaft erklärt – so funktionieren, dass die App genau die Frequenz aus dem Frequenzgang der Musik ausfiltert, in der es im Ohr fiept und so das Gehirn im Lauf der Zeit** darauf trainiert wird, diese eine Frequenz selbst auszublenden und so den Tinnitus „unhörbar“ zu machen.
Wenn das funktioniert, wäre das Hörgerät überflüssig, was im Grunde auch nichts anders macht, aber dauernd getragen werden muss.
Ihr könnt Euch denken, dass ich für diese Idee gleich Feuer und Flamme war, musikaffin, wie ich nun mal bin – und auch aufgrund der guten Erfahrungen, die ich in der Vergangenheit mit Musik im Zusammenhang mit meinem Ohrgeräusch gemacht habe.
Also:
Musik hören auf Rezept!
Das hat doch was!
Fehlen halt nur noch die passenden MP3s, weil die App – wohl aus urheberrechtlichen Gründen – nicht mit Streams umgehen kann.
Aber das ist zum Glück kein allzugrosses Problem:
Da muss ich mich halt in den nächsten Tagen mal hinsetzen, eine entsprechende Playlist zusammenstellen und dann die Streams in MP3 umfrickeln – so wie ich das früher** schon mal gemacht habe, als es in meiner Dienstkarre noch keine andere Möglichkeit gab, meine Musik per CD oder USB-Stick ins Autoradio zu bekommen.
Was im Grunde genommen nur ein wenig Fleissarbeit ist – und eine sehr angenehme noch dazu.
*) Ihr ahnt es sicher: Klassik ist gefragt – also Händel, Haydn und Bach – und natürlich auch meine geliebte Barock- und Renaissance-Musik. Aber es soll angeblich auch mit Heavy-Metal und sogar mit Heino funktionieren. Habe ich zumindest gelesen.
**) Es kann wohl etwas dauern, bis dieser Effekt eintritt. Schlimmstenfalls bis zu einem Jahr, weshalb die Krankenkasse die Kosten auch für diesen Zeitraum übernimmt. Wenns dann noch nichts gebracht hat, ist wohl doch der Knopf im Ohr fällig
***) Siehe auch den ersten Link oben im Beitrag
1210
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.