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„Die Borwinstraße in Rostock ….“

.“…hat ihren Namen von Burwin II., einem Wendenfürsten. Im 13. Jahrhundert sorgte er dafür, daß »Rostock viele ansehnliche Gebäude erhielt«, wie in einer Chronik steht. Die Borwinstraße ist allerdings keinesfalls ansehnlich, sie ist eine sogenannte Arbeiterstraße und liegt in der Werftgegend. Sie grenzt an die Niklotstraße, die auch nach einem Wendenfürsten benannt wurde, nach Niklot dem Kind. In ihr wohnen ebenfalls Arbeiter, die tagsüber in der Werft hämmern und sägen, was zu hören ist; Arbeiter, Handwerker und kleine Gewerbetreibende.

In diesem Stadtteil sind die Häuser durchweg viergeschossig und wie mit Lehm verstrichen, ganz ohne jeden Schmuck. Eins ist wie das andere: Straßenbäume decken die Armseligkeit…“

Nachdem es mit dem ersten Teil der Deutschen Chronik von Walter Kempowski  ganz gut ging mit dem Wiedereinstieg ins Lesen, mache ich mich nun quasi nahtlos an den zweiten Roman der Reihe, der in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts beginnt und die ersten Ehejahre von Karl und Grete Kempowski zum Thema hat:

Schöne Ausicht

Der Klappentext:

Karl Kempowski und seine junge Frau Grethe lernen sich 1913 in der Sommerfrische an der Ostsee kennen. Ihr junges Glück wird vom Ersten Weltkrieg jäh unterbrochen. Doch sie haben Glück – Karl überlebt seinen Einsatz an der Front. Doch auch nach dem Ende des Kriegs haben die beiden keinen leichten Start in Rostock. Sie müssen auf bürgerliche Villenvornehmheit verzichten und sich im Arbeiterviertel einmieten; der kleinen väterlichen Reederei setzt die wirtschaftliche Depression schwer zu. Drei Kinder werden geboren, unter ihnen auch der Autor; ihre Schulzeit fällt in die Jahre, in denen Deutschlands Verhängnis seinen Anfang nimmt. Von dieser Familie und allen, die ihren Weg kreuzen, erzählt Walter Kempowski mit der Genauigkeit, dem Humor und der leichten Ironie, wie sie nur ihm eigen sind.

Das kurzweilige Lesevergnügen wird also weitergehen :-)


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