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Mit Gauland ins Bett ….

… mit Weidel frühstücken, Teestunde mit Storch  und auf ein Bier mit Meuthen?

Wer will das schon?

Ich jedenfalls nicht!
Genauso wenig im virtuellen Leben wie im Realen.
Dazu sind mir diese  Menschen einfach zu dumm und ihr Menschenbild  zu fern. Ich kann ihre „Politik“ nicht verstehen, ihre Haltung und ihre Argumentationen sind mir fremd. Da gibt es einfach keine Berührungspunkte.

Was mit ein Grund war für meinen –  bislang – vorübergehenden Rückzug von Facebook.

Ich hatte einfach die Nase voll vom Dumpfsinn dieser Leute, der durch die Filterblase noch verstärkt wurde, in der ich mich dort bewegt habe.
Zwar war es eine Zeit lang ganz lustig, sich über die Reaktionen im Netz zu amüsieren, die durch sie provoziert wurden – insbesondere die Storch ist ja immer wieder für einen schadenfrohen Lacher gut – aber das habe ich erkauft mit einer Menge Lebenszeit, die ich auch gut hätte anders nutzen können:

Mehrmals täglich die Timeline checken, den Links folgen, lesen, mich aufregen, mich mit dem braunen Gedankengut beschäftigen, das so verbreitet wird… Das ganze nicht einmal, sondern hundertfach, weil viele meiner abonnierten  Seiten das Gleiche kommentierten und auf die Schippe nahmen. Und letztendlich das Gefühl, mitten im braunen Sumpf zu stehen.Einfach zu viel Input.

Was dazu führte, das ich mich nicht mehr wohl gefühlt habe in meiner Haut.
Obwohl ich schon einige dieser Abonnements beendet hatte blieb das Gefühl, es gäbe fast nicht anders mehr auf dieser Welt als grenzdebile Dackelkrawattenträger  und degenerierte Störche.
Trotzdem habe ich lange gezögert bis zur Entscheidung, da mal eine Auszeit zu nehmen – und ich zögere immer noch, den endgültigen Schnitt zu machen und mich ganz von Facebook abzumelden. Obwohl ich inzwischen nicht mehr das Gefühl habe, schlechter informiert zu sein – zumindest nicht in politischen Dingen.
Meine Interimslösung mit dem Google-Reader, dem täglichen „Genuss“ der Tagesschau und vertiefenden Podcasts hat sich diesbezüglich  wirklich bewährt, wenn sie auch den Nachteil hat, mir keine Nachrichten aus dem Freundeskreis zu zeigen und mir immer noch einige meiner Abonnements aus anderen Themenbereichen (Musik-Netzwelt-Literatur) fehlen, die ich gerne verfolgt habe. Aber auch da finden sich immer mehr alternative Wege, die ich nutzen kann, weil ich ja Zeit habe –  wenn auch mit dem Nachteil, dass meine Favoritenliste im Firefox länger wird und es immer noch etwas mühseliger ist, als einfach über Facebook zu gehen.

Dennoch geht es mir so ganz gut – auch ohne den blauen Zeitstaubsauger.
Und ich habe keineswegs mehr das Gefühl, dabei den Kopf in den Sand zu stecken. Wichtige Dinge bekomme ich ja mit –  auch ohne tausendfache Wiederholung von Leuten, die der gleichen Ansicht sind wie ich.

Deshalb mein Fazit bisher:

Das Leben ist einfach schöner ohne ständig im braunen Matsch zu waten und mit der Möglichkeit, selbst bestimmen zu können, über was und wie weit ich mich informieren will.

Grund genug also, meinen Facebook-Boykott einstweilen fortzusetzen und die endgültige Entscheidung noch etwas hinauszuzögern.
Sollen die Meuthens und Weidels dieser Welt doch weiter mit sich selber spielen – ich will sie nicht, ich brauche sie nicht und ich mag ihnen auch nicht mehr Platz in meinem Leben einräumen als ihnen zukommt.
Schon gar nicht mehr in meinem Bett, an meinem Tisch und überhaupt.
Aber wenns mal wieder zu viel wird mit ihrem Schwachfug , werde ich mich trotzdem beteiligen und auch weiter meinen Senf dazu geben.
Denn das geht auch ohne Facebook.


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