„Konzentration schien ihm ermüdend und eng. Alles, was eine gewisse Größe unterschritt, wie beispielsweise Schrift in einem Buch, war mühsam für ihn anzusehen. Manchmal zwang er sich, auf einen einzelnen Punkt zu starren, auf einen Fleck oder einen kleinen Riss in der Tapete, und so lange wie möglich nicht von ihm abzuweichen. Aber es dauerte meist nur ein paar Sekunden, bis das Bild vor ihm verschwamm und seine Augen eine unwillkürliche Bewegung zur Seite machen mussten.“
Nach dem letzten Buch, dass sich schlussendlich fast zum Thriller entwickelt hat, habe ich eine Weile überlegt, was ich denn als nächstes lesen könnte.
Einen Krimi vielleicht? Oder eine Schmonzette?
Oder…?
Entschieden habe ich mich aber dann doch für etwas ganz anderes, nämlich ein Buch, das schon länger auf meiner Leseliste steht und dessen Beginn mich ein wenig an Sten Nadolnys „Entdeckung der Langsamkeit“ erinnert:
Das Erstlingswerk von Robert Gwisdek, seines Zeichens Schauspieler und Rapper:
Der unsichtbare Apfel
wurde zwar von der Kritik teils heftig verrissen, aber es gibt auch andere Stimmen im Netz.
Also werde ich versuchen , mir ein eigenes Bild von dem Buch zu machen. Alleine, weil mir das gerade angelesene erste Kapitel wirklich gut gefällt.
Der Klappentext:
„Igor ist ein merkwürdiges Kind. Er berührt Dinge, um sie zu verstehen, malt Kreise auf Hauswände und sortiert Schachteln in Schachteln ein. Während er älter wird, übt er das Schmelzen, entdeckt das Nichts und bezweifelt die Endlichkeit. Er verliebt sich und trägt eine Last, die zu schwer ist, er trifft auf den Tod und versucht schließlich, hundert Tage ohne Licht und Geräusche zu verbringen. Seine Reise führt ihn an die Grenzen der Vernunft und verändert seine Wahrnehmung der Welt für immer.Robert Gwisdek schreibt in seinem Debütroman mit einer solchen Sprachmacht und Fantasie über Wahrheit, Wahnsinn und Liebe, dass man das Leben danach mit anderen Augen sieht. „
Schaunmermal, wie die Geschichte weitergeht….
Ich werde auf jeden Fall berichten.
Mein Fazit:
Das war wohl nix!
Oder anders gesagt, die Kritiker hatten wohl Recht, als sie das Buch als „zu wirr“ beurteilt haben.
Ich jedenfalls habe mich tapfer bemüht, aber im dritten Kapitel aufgegeben, weil ich der Geschichte und den Gedankengängen des Autors nicht mehr folgen konnte – und auch nicht mehr folgen wollte.
Also:
Zugeklappt, weil mir dafür meine Lebenszeit zu schade ist.
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