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Zugehört: Udo

Jetzt wollen wir doch mal sehen
Wie weit die Reise geht
Und wohin der Wind mich weht
Es muss doch irgendwo ’ne Gegend geben
Für so ’n richtig verschärftes Leben
Und da will ich jetzt hin

Mir scheint, mit dieser Strophe aus einem Lied des Filmes Nordsee ist Mordsee könnte man das Hörbuch gut zusammenfassen, welches mich gerade auf fast allen Wegen ausserhalb des Hauses und bei meinen Hausarbeiten begleitet:Aufgeschrieben  von Udo Lindenberg  und Thomas Hüetlin, gelesen von Charly Hübner und – in kurzen Passagen – von Udo Lindenberg selbst, erzählt es aus Lindenbergs Leben und berichtet sehr unterhaltsam über seinen Werdegang, seine musikalische Entwicklung, seine Einbrüche  und vieles mehr.

Nicht trocken im Stil einen Biographie, sondern in wirklich anschaulicher Erzählweise in einzelne Episoden, die auch die Tiefpunkte von Lindenbergs Karriere  liebevoll-kritisch beleuchten und kommentieren, wie beispielsweise seine Alkoholabhängigkeit und deren Folgen.
Also keinesfalls Lobhudelei und positive Überzeichnung, sondern eher eine ehrliche Selbstbetrachtung, die Lindenberg und Hüetlin da abliefern.
Insofern gefällt mir das Hörbuch inhaltlich wirklich gut.
Der Text wird also sicher auch als gedrucktes Buch ein wirklicher Genuss sein.

Bleibt noch anzumerken, dass dieses ungekürzte Hörbuch für mich ein guter Einstieg in die Welt des „Vorgelesen bekommens“ ist, ohne parallel auch noch die gedruckte Ausgabe (bzw. das Ebook) zur Hand zu haben.  Auch und gerade wegen  Charly Hübner, der ein wirklich begnadeter Leser ist, bei dem das Zuhören Spass macht.
Sollte ich es bewerten müssen, würde es von mir schon deshalb  die volle Punktzahl bekommen.

Hören kann man es in dieser Fassung übrigens auch bei Spotify – es ist also für Kunden dieses Streamingportales sogar kostenfrei.
Ein Klick aufs Bild führt Euch dahin


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Glückes genug

In den letzten Wochen blitzten bei mir immer wieder Wortfetzen auf aus einem Gedicht, das ich vor langer Zeit mal gelesen habe.

Eigentlich sind es  nur zwei Worte, die wirklich gut beschreiben, wie es mir allen Zipperlein zum Trotz gerade geht:

Und ja, es stimmt: Ich bin ein glücklicher Mensch!
Aus vielerlei Gründen.
Mich plagen keine grossen Sorgen.
Ich habe alles was ich brauche und sogar noch darüber hinaus –  ein Dach über dem Kopf, genug zu essen und zu trinken.
Mehr ist nicht nötig.

Aber es sind ja nicht die materiellen Dinge, die Glück ausmachen.

Etwas zu besitzen macht vielleicht zufrieden, aber für sich alleine genommen noch nicht glücklich. Genau so wenig wie der Spaziergang am Meer, das Erkunden einer neuen Stadt oder das Reisen zu zweit.
Glückmomente sicherlich, die in der Erinnerung bleiben.
Aber auch sie gehen vorbei.

Glück ist viel mehr das Gefühl, zu lieben und geliebt zu werden – und daraus erwachsend Vertrautheit,  Nähe, Geborgenheit, und Wärme.
Glück ist das Telefonat zwischendurch, das Rendezvous  zum Einkauf, das gemeinsame Essen, der Alltag zu zweit.
Glück ist die erste Umarmung am Morgen und der Gute-Nach-Kuss am Abend.
Glück ist das Blumen giessen auf dem Balkon, die Abendstunden am Spinnrad, das Schmusen mit den Katzen und die Liebe, die ich empfinde, wenn ich meiner Liebsten dabei zusehe.

Glück auch der Moment auf dem Sofa, als mir dieses Gedicht wieder einfiel, denn besser könnte ich den Augenblick nicht beschreiben:Und genau deshalb bin ich ein glücklicher Mensch.


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