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Rumwundern

Im Prinzip wäre es ja ganz einfach:
Ich könnte runter gehen zum Auto und mir die einzige Brille da raus holen, die gerade funktioniert. Wenn ich nicht so faul wäre heute und mich selbst motivieren könnte, mal in die Hufe zu kommen.

Aber stattdessen sitze ich lieber hier mit Gläsern vor den Augen, die gerade eben noch – mit der Nase fast am Monitor – erlauben, die Buchstaben auf dem Bildschirm zu erkennen.
Das kommt halt davon, wenn man nicht mehr alle sieben Sinne beisammen hat und – müde von einem langen Tag – die Hälfte im Auto  vergisst, wenn man nach Hause kommt.

Und gleichzeitig ärgere ich mich ein wenig, am letzten Samstag auf dem Flohmarkt nicht doch mal gefragt zu haben, was dieses Exemplar kosten sollte:Vielleicht wäre das gerade jetzt ganz hilfreich, denn immerhin ist es eine Kombination aus Fernglas. Lupe und Brille…., einzeln einstellbar für jedes Auge.

Aber habe ich nicht, selbst schuld.
Und nun muss ich halt sehen wie ich klar komme.
Oder mich mal aufraffen, zum Auto zu gehen….

Fünfzeiler

Der Aufzug bei der letzten Kundin – Eng, klein und schlecht belüftet.
Ein Mitfahrer steigt ein – ein Dreizentnermann, eingehüllt in eine mächtige, pestilenz-artige Wolke AXE
Atemberaubend!
Dabei dachte ich immer, das Zeug soll potentielle Partner/Innen anlocken.
Von narkotisieren war aber wohl nie die Rede ….

Wachmacher

Wer Kinder hat, kennt auch das schmerzhafte Phänomen, das einen ereilt, wenn man – barfuss durch die Wohnung laufend – unerwartet auf einen dieser kleinen Plastik-Quader aus Dänemark tritt, die die lieben Kleinen zu kreativen Bauspielen animieren sollen.
Selbst der Hersteller hat das schon erkannt und bietet in seinem Katalog (!) tatsächlich entsprechende Schutzkleidung für empfindliche Erwachsenenfüsse an: Nun haben wir ja  keine kleinen Kinder und sind folglich auch nicht den Gefahren durch angriffslustige Plastikteile ausgesetzt – aber wir haben Katzen! Die spielen natürlich nicht mit Lego – aber trotzdem besteht gelegentlich unerwartete  Gefahr für unser Füsse:

Denn zumindest eine der beiden Fellnasen hat die unangenehme Eigenart, ihr Futter nicht nur aus dem Napf zu fressen, sondern Teile davon in den näheren und weiteren Umkreis zu verschleppen und sauber abgeleckte Brocken davon einfach liegen zu lassen – beispielsweise auch mitten auf dem Flur, wo das Zeug bei der gerade herrschenden Wärme schnell eintrocknet und damit hart und scharfkantig wird wie dänisches Plastik.

Den Rest könnt ihr Euch denken:

Spätestens, wenn man – noch schlaftrunken und barfüssig – auf dem morgendlichen Weg zu Kaffeemaschine ist ….

Aber ich glaube, das hat auch Methode:
Möglicherweise macht diese pelzige Mitbewohnerin das ja auch, um uns auf diese schmerzhafte Art daran zu erinnern, nur ja die Füllung der Näpfe nicht zu vergessen.

Und das wird sicher auch der Grund sein, warum im Katzenfuttergeschäft nicht auch mit Schutzpantoffeln gehandelt wird – Schliesslich würde man damit ja seinen eigenen Umsatz gefährden.
Auch der Gefahrenhinweis auf den Futterpackungen fehlt:

„Katzenfutter kann schmerzhafte Fussverletzungen verursachen!“

Denn leider sind wir ja nicht in Amerika, wo Aufdrucke dieser Art ja Gang und Gäbe sind…

Packstationlotto I

Man wird ja bescheiden und demütig – und ist überhaupt froh, wenn ein bestimmter Paketdienst es schafft, Bestelltes oder Geschenktes in einem passablen Zeitrahmen zumindest bis an den Zielort zu transportieren.
Wobei ich ausdrücklich nicht die letzten Meter bis zur Wohnungstür meine, denn darüber habe ich mich ja schon wiederholt ausgelassen.

Nein, mir reicht es inzwischen schon, wenn ich mir meine Pakete selbst abholen darf, am Liebsten aus der grossen gelben Paketkiste, die in unserer Strasse nur ein paar Hausnummern weiter steht.Und das klappt auch soweit ganz gut in der letzten Zeit, zumindest, wenn ich die Sendungen direkt an diese Packstation adressieren lasse. Selbst einfache  Briefe, die an diese Adresse geschickt werden, liegen dort schon lange, bevor der radelnde Zusteller am frühen Nachmittag an unserem Briefkasten vorbeikommt.

„Also ist doch alles gut!“

könnte man jetzt meinen, wäre da nicht ein klitzekleines technisches Problem, das die Freude bisweilen etwas trübt.

DHL wäre nämlich nicht DHL, wenn die Paketdinger nicht möglichst billig zusammengeschustert wären – und insbesondere der darin beheimatete Computer problemlos funktionieren würde und nicht seine negativen Eigenheiten hätte, die das Paketabholen zum Glücksspiel machen können….
Denn der zugehörige Scanner scannt nicht immer so wie er soll und auch der Touchscreen ist gelinde gesagt seeeehr individuell – oder zumindest ausgesprochen schlecht justiert.
Und damit wird die Eingabe speziell einer Zahl immer wieder aufs Neue zum Nervenkitzel:Denn die „5“ registriert dieser elektrische Blödmann Computer nur, wenn man ziemlich weit ausserhalb der Mitte der Taste tippt – nämlich etwa da, wo die rote Markierung ist.
Und das mit meinen dicken Fingern, die feinmotorisch nicht immer die besten Werkzeuge sind – um meine gelegentliche Ungeschicklichkeit mal elegant zu umschreiben.

An sich ist das ja auch nicht  weiter schlimm, solange ich nur meine Postnummer eingebe und die eingetippten Zahlen oben sehen  – und so ggf. korrigieren kann.
Aber bei der Eingabe der mTan, also der per SMS erhaltenen Geheimzahl – die so geheim ist, dass man nur noch Sterne sieht – kann das auch leicht zu Fehleingaben führen.
Nur einen Millimeter zu weit rechts, zu weit unten oder gar zu weit rechts unten, dann interpretiert der Blechheini in der Postkiste die Eingabe wahlweise als 6,8 oder 9 und dann kann es einem gehen wie mir heute:

„Geheimzahl falsch!  Bitte probieren sie es nochmal“

Und das gleich dreimal hintereinander….

Dazu nach dem dritten missglückten Versuch auch noch der hämische freundliche Hinweis in unfreundlichem rot, dass ich nun gesperrt sei und mich bitte an die Service-Hotline wenden möge.
Nicht nur, dass dies ein höchst unerfreuliches Unterfangen ist, denn deren überwältigende Kompetenz durfte ich ja schon kennenlernen – nein, damit stand auch der häusliche Frieden für heute Abend auf sehr tönernen Füssen.
War doch das betreffende Pakte für meine Liebste und wurde schon sehnlich erwartet…..

Blieb also nur der zweite Weg, die Liebste zu bitten, doch per DHL-App zu versuchen, eine neue Geheimnummer anzufordern – verbunden mit der Hoffnung, das darin dann keine „5“ enthalten sein möge. Was auch nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelang ….
Aber, wie es  der böse  DHL-Gott  Zufall so will, begann diese vierstellige Zahl natürlich wieder mit einer „5“ – aber enthielt diese Ziffer zum Glück auch nur ein mal.
Wie gesagt, man wird demütig im Umgang mit Paketdienstleistern – und es hätte ja noch schlimmer kommen können. Zum Beispiel, wenn der Zahlencode auf „5555“ gelautet hätte.
Dann hätte ich wohl gleich entnervt aufgegeben – schliesslich ist die Chance auf einen Sechser im Lotto höher, als die Wahrscheinlichkeit, an diesem schrottigen hochwertigen Touchscreen viermal hintereinader die „5“ zu treffen….

Also bin ich frohen Mutes nochmal los gezockelt, und habe den nächsten Versuch gewagt, immer die Mahnung meiner Liebsten im Kopf:

„Aber die nächste Tan kann ich erst in 24 Stunden anfordern“

Und mit dem etwas bangen Gedanken, dass ich ja nur drei Versuche frei habe.

Prompt ging dann auch der erste Versuch wieder  daneben.
Also hab ich mit leicht zitternden Knien  die Zahlen zum zweiten mal eingegeben, gaaaaaaaaanz vorsichtig auf den roten „Bestätigen“-Knopf gedrückt und vor Spannung die Luft angehalten…
Und dann ertönte das erlösende „Klack“ mit dem das Paketfach aufsprang:
Welch ein Glück, welch eine Freude!
Der Abend ist gerettet, die Liebste Glücklich gemacht. <3

Aber trotzdem hat sie recht mit dem, was sie mir vorher noch schrieb:

„DHL geht mir so auf den Sack
Funktioniert bei denen eigentlich irgendwas richtig?“
Die Frage habe ich mir nämlich auch schon öfter gestellt.
Und dann stelle ich mir vor, wie schön das früher so war, als der Paketbote – immer derselbe – noch regelmässig geklingelt hat, einen freundlich mit Namen begrüsste und einem freudestrahlend sein Mitgebrachtes durch die geöffnete Wohnungstür reichte.

 

Frühlingstage

Auch ich hatte nur eine kurze Arbeitswoche,  die zwei letzten Tage im Hamsterrad waren wirklich „Easy-Going“, obwohl es rein arbeitsmässig nicht anders war als sonst auch.
Das übliche Programm, die üblichen Wege, die üblichen Kunden.
Und trotzdem:
Es waren sehr angenehme Tage!

Einerseits wegen der Aussicht auf das nun auch freie Wochenende, anderseits aber auch, weil nun meine liebste Jahreszeit angebrochen ist und man förmlich beobachten kann, wie es überall in meinem „Revier“ wieder blüht und grünt. Besonders gut zu sehen ist das an einem Lieblingsort in meiner Tour, der grossen Wiese, über die ich schon mal geschrieben habe.
Nicht nur die Narzissen stehen dort in voller Pracht, nein, auch die ersten Gänseblümchen sind schon zu sehen und selbst der Flieder steht schon in voller Blüte: Dazu habe ich gestern dort auch die ersten Kaninchenjungen des Jahres gesehen –  wenn auch nicht fotografieren können. Denn soviel schafft der Zoom meines neuen Handys leider nicht  – und die Tiere sind auch zu scheu, um mich nahe genug für gute Bilder an sich heran zu lassen. Deshalb gibt es hier jetzt nur ein im Netz gefundenes Bild, um das zu illustrieren….

All das beflüglet und  bereichert – zusammen mit dem sonnigen Frühlingswetter –  meine Arbeit ungemein. Und in solchen Momenten bin ich wirklich froh, nicht irgendwo im Büro zu sitze und in die Fenster des gegenüber liegenden Bürohauses gucken zu müssen :-)

Inkognito

Wie vorhin schon angedeutet, musste ich heute zum Augenarzt zwecks Voruntersuchung und Terminabsprache für die zweite Augen-OP, die nun am 30. Mai stattfinden soll.
Und weil der seine Praxis mitten in meinem Arbeitsrevier in Barmbek hat, wollte ich nicht so gerne mit meiner Dienst-Miet-Karre fahren, sondern habe nach kurzer Abwägung zwischen den drei möglichen Varianten – Bahn, Dienst-Karre oder Familienauto – die dritte Variante gewählt, weil es erstens bequemer mit dem Auto ist und zweitens meine Kollegen den Wagen ja nicht kennen – denn angesichts des wohl heute besonders akuten Pflegenotstandes in der Firma wollte ich lieber unerkannt unterwegs sein.

Ausserdem hab ich den Mini-Jumbo ja seit dem TÜV-Termin auch nicht mehr gefahren und wollte einfach mal probieren, wie sich das Ding nun fährt mit neuen Federn und neuen Stossdämpfern.
Und ich kann sagen, da liegen Welten zwischen dem Fahrverhalten vor und nach dem Werkstattaufenthalt. Plötzlich ist die Strassenlage wieder stramm, als wäre er gerade vom Fliessband gelaufen.

Nur dazu wollte das Äussere des Autos so gar nicht mehr passen:

Die Vogelpopulation in unseren Strassenbäumen und der aktuelle Pollenflug so wie die Dreckablagerungen unserer letzten niedersächsichen Landpartien – ihr lest richtig: das Auto wurde dieses Jahr noch nicht gewaschen! – sorgten da für eine unschön-dreckige Mischung, die auf dem Lack klebte und so einen ziemlich (im wahrsten Sinn des Wortes)  beschissenenen Eindruck hinterliess.

Grund genug also, nach Arztbesuch und einigen Besorgungen noch kurz einen Schlenker an der Waschstrasse vorbei zu machen und dem guten Kasimir mal eine Dusche samt Bürstenmassage zu spendieren. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen: Nun passt der äussere Eindruck auch wieder zum Fahrerlebnis :-)

Wenn wir jetzt am Wochenende die Rücksitze noch einbauen (alleine schaffe ich das leider nicht), dann haben wir wieder ein fast neues Auto :-)

Beziehungsproblem

Nachdem ich letzte Woche zwei mal verschlafen habe, ist das Vertrauensverhältnis zu meinem  als Wecker umfunktionierten alten Handy momentan etwas gestört.
Irgendwie habe ich gerade nicht mehr so das rechte Vertrauen zu dem Ding, was zur Folge hat, dass ich gestern Nacht  schon ab drei Uhr wach lag und darauf wartete, dass das Mistding endlich bimmelt – immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich es überhören könnte, wenn es wirklich bimmeln sollte. Sowas nennt man wohl Trauma…

Und ich fürchte, mit meinen Befürchtungen habe ich nicht so ganz unrecht.
Denn heute Morgen um halb sechs  bimmelte ein Handy – nämlich mein „Daily Driver“ auf meinem Schreibtisch –  weil arbeitsmässig mal wieder „Holland in Not“ ist und eine Kollegin fragen wollte, ob ich  nicht einspringen könne, obwohl ich doch heute „wunschfrei“ habe..
Konnte ich nicht, weil ich heute vormittag einen Augenarzttermin habe (aber das ist wieder ein anders Thema)
Allerdings hab ich auch den Lärm nicht gehört, wohl aber die Liebste, die damit vorzeitig aus dem Bett getrieben wurde.

Und nun zermartere ich mir den Kopf, wie ich dieses Problem lösen kann.
Eventuell muss ich doch wieder meinen ganz alten Wecker reaktivieren, der immer noch eingemottet hier rum steht.Den hatte ich seinerzeit ausgemustert, weil mir seine morgendlichen Pieptöne zu unfreundlich waren.

Schaunmermal…

Montagabend

Manchmal kommt es dann doch anders als man denkt – so wie heute am frühen Abend, als meine dienstliche Runde eine ungeplante Unterbrechung fand: Denn da war mir eine junge Dame – wohl gerade mit ganz frisch erworbenen Führerschein – etwas unachtsam beim Ausparken in die Seite gefahren, mit der Folge, dass meine Dienstkarre morgen erst mal einen ungeplanten Boxenstop einlegen muss, um die unschönen Streifschäden an Stosstange, Kotflügel und beiden rechten Türen wieder in einen ansehbaren Zustand zu versetzen und mit neuer Radkappe und Aussenspiegel ausgestattet zu werden.

Verglichen damit sieht der wohl gerade neu erstandene erste Wagen meiner Unfallgegnerin allerdings auch nicht viel besser aus: Denn auch hier wird es wohl einen neuen Kotflügel und eine neue Stosstange brauchen und eine Menge Lack, um auch die Schrammen auf der anderen Fahrzeugseite wieder weg zu machen, die sie sich zugezogen hat, als sie vor Schreck auch gleich noch einen Anhänger touchiert hatte…

Zum Glück ist aber nicht viel mehr passiert ausser dem bisschen zerkratzten und verbeulten Blech und und etwas verbogenen Plastik,so dass die ganze Sache doch recht glimpflich abgegangen ist.
Und nun hab ich hoffentlich erst mal wieder zwei Jahre oder eine Erdumrundung Ruhe bis zur nächsten – unverschuldeten – Karrambolage. Denn so lange ist es her, seit mir seinerzeit ein netter Zeitgenosse telefonierenderweise hinten drauf gefahren ist.

Einpendeln

Meine Liebste schrieb ja in den letzten Tagen schon darüber, dass sich seit ein paar Monaten – genauer: seit dem Ende unseres Fernbeziehungslebens – unsere Lebensumstände deutlich geändert haben.

Das macht sich an so Dingen wie unserer internen Aufgabenverteilung fest, aber auch daran, dass sich Prioritäten in unseren Tagesabläufen merklich verschoben haben, was ich z.B.  auch an meinen veränderten  und merklich geringer  gewordenen Computerzeiten festmachen kann, die sich nach aussen auch durch meine abnehmende Präsenz hier in diesem Blog auswirken.
Denn diese Computerzeiten haben sich zum grossenTeil ja nun erübrigt, wo unser Kontakt und unsere Kommunikation jetzt wieder viel direkter und ohne Nutzung von Chats und Telefon möglich ist.

Dafür sind aber andere Zeitfresser mehr in den Vordergrund gerückt –  speziell mein Job macht diesbezüglich gerade mal wieder in unangenehmster Weise auf sich aufmerksam, so dass gemeinsame Freizeit ausserhalb der abendlichen Sofastunden nach wie vor eher knapp ist. So haben wir nun dieses Wochenende das erste mal seit vier Wochen  gemeinsam frei und ausser einem Flohmarktbummel und kleineren Besorgungen auch nichts „auf dem Zettel“. Keine Umbauaktionen also, kein Zeit verplempern auf Landstrassen, einfach nix.
Was auch mal gut ist :-)

Aber trotzdem bleibt die Feststellung, dass unsere stark differierenden Arbeitszeiten – auf der einen Seite mit festen Bürostunden und regelmässig freien Wochenenden und auf der anderen (meiner) Seite eher chaotisch und wenig planbar – nicht unbedingt zur Harmonie beitragen und uns damit das Einpendeln auf einen gemeinsamen Rhytmus nicht wirklich erleichtern. Wobei sich für mich ja nicht mal gross was geändert hat, denn so wie ich arbeite, geht das schon seit Jahren – und so war es auch schon, bevor meine Liebste auf Tournee gegangen ist.
Nur dass dass in den vergangenen Jahren für uns beide nicht so offensichtlich war, wie gross die Unterschiede in den Arbeitszeiten und -rhytmen wirklich sind – oder besser: wir hatten es einfach verdrängt, genau wie die Tatsache, dass auch unsere unterschiedlichen körperlichen Belastungen bei der Arbeit eine Rolle spielen.
Noch mehr, als das früher der Fall war.

So gesehen beneide ich meine Liebste manchmal auch um die Energie, nach einem normalen Arbeitstag noch eine Runde durch diverse Läden zu drehen und sich in der Stadt umzusehen, während ich nach neun, zehn Stunden Dienst einfach froh bin, auf direktem Weg nach Hause zu dürfen, Schuhe und Arbeitsklamotten ausziehen und mich erholen zu können…
Wobei ich zugeben muss, dass ich häufig schon einfach auf meinem Schreibtischstuhl  weg nicke, wenn ich mich dann „auf ein paar Minuten“ vor den Computer setze – oder spätestens nach dem Abendessen auf dem Sofa vor dem Fernseher einpenne.Sicher kein schöner Anblick, aber das frühe Aufstehen und der tägliche körperliche Einsatz fordern da wohl ihren Tribut….

Und damit stellt sich wieder mal die Frage, wie dieses Problem zu lösen wäre:
Meine im letzten Jahr reduzierten Arbeitszeiten haben sich inzwischen wieder auf dem Niveau einer Vollzeitstelle eingependelt, obwohl ich nominell nach wie vor nur Teilzeit arbeite. Gut für das Überstundenkonto und um gelegentliche ungeplante Ausgaben abzudecken – aber nicht gut für unser gemeinsames Leben….
Deshalb wird wohl in den nächsten Tagen mal wieder ein ernsthaftes Gepräch mit meiner Chefin auf der Tagesordnung stehen mit dem deutlichen Hinweis, dass mein Arbeitsvertrag nur auf 35 Stunden in der Woche lautet und nicht auf 42 Stunden oder mehr, wie sie aktuell wieder im Dienstplan für den nächsten Monat stehen….

Ob das dann was bringt, steht aber wieder auf einem anderen Blatt.

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