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Glückswerkstatt

Wie die Liebste heute morgen beim Öffnen der Spülmaschine ganz richtig bemerkte, bahnte sich heute ein  kleines Küchenritual an, dass ich zuletzt vollzogen habe, als sie noch in Leipzig residierte:

„Ich glaube, der Gatte will heute Marmelade machen“

Denn schliesslich ist ja Erdbeerzeit, und so kann man gut auch etwas von den Beeren ins Glas packen, um sie später aufs Brot zu schmieren.

Aber vorher hatte ich noch zwei Aussentermine auf dem Zettel:
Einen bei unserem Hausarzt, um mal wieder unsere vierteljährliche Pillen-Ration verschreiben zu lassen

(ja, das läppert sich. Schliesslich sind wir ja nicht mehr die Jüngsten)

Und den zweiten Termin in der Firma als Fortsetzung des Gespräches vom letzten Donnerstag, wobei es heute um die endgültige Entscheidung ging, ob die Kollegin uns weiter erhalten bleibt, die ständig eigenmächtig aus purer  Unlust ihre Wochenenden verlängert und damit regelmässig alle anderen belastet, die pflichtgemäss zum Dienst erscheinen.
Ums kurz zu machen, nun werden Nägel mit Köpfen gemacht und das Drama nimmt endlich ein Ende…

Praktisch dabei, dass ich in Barmbek auch gleich die Erdbeeren und den Gelierzucker besorgen konnte, die ich für meine weitere Tagesplanungen brauchte.

Wieder zuhause angekommen, habe ich dann erst mal die Gläser noch kurz unter heissem Wasser durchgespült und abgetrocknet, die Deckel zum Sterilisieren abgekocht und anschliessend vier solcher Erbeerkörbchen – bzw. deren Inhalt – vorbereitet, gezuckert  und aufgesetzt.
Keine grosse Kunst, denn auf den Zuckerpackungen steht ja, wie das geht.
Noch etwas Zitronensaft dazu, alles gut gekocht – und ab in die Gläser.
Die vier Pfund Erdbeeren (abzüglich dem abgeschnitten Grün und dem einen oder anderen Probierstückchen) ergaben ziemlich genau neun Gläser: Und damit erklärt sich auch das mit dem „Glück“aus der Überschrift, denn schliesslich steht das ja da drauf, wenn auch die Bezeichnug der Obstsorte nicht immer stimmt :-)
Aber was will man machen, immer nur Erdbeermarmelade essen ist ja auch etwas eintönig…. Trotzdem sind die Gläser hervorragend geeignet für eigene Produktionen und zu kleinlich sollte man diesbezüglich auch nicht sein.Schliesslich sieht man ja auch so, was drin ist.
Ausserem höre ich mit Freude hier vom Schreibtisch aus, wie in der Küche nacheinander die Deckel mit lautem Knacken symbolisieren, dass die Gläser jetzt luftdicht verschlossen sind.
Der Winter kann also kommen, und der Erdbeergenuss ist uns sicher :-)

Übrig geblieben ist auch noch ein kleines Probierschälchen als Gelierprobe und  damit die Liebste direkt mal kosten kann. Und weil das so gut klappt, werde ich auch wieder gelbe Marmelade machen.
Dazu muss ich nur erst mal entscheiden, ob Pfirsich oder Aprikose. Beides lecker und beide ganz exklusiv für mich, denn meine Liebste mag ja nur rote Marmelade.

Schaunmeralsomal…

Herrschersitz

Lange  her, seit ich den letzten stillen Ort hier verewigt habe.
Nicht, weil mich das Thema nicht weiterhin interessieren würde, sondern vor allem der Tatsache geschuldet, dass Anderes – auch das reale Leben – einfach Vorrang hatte.

Um so prächtiger aber die Sitzgelegenheit, mit der ich erneut ins Thema einsteigen möchte:

Immerhin eine sehr aufwändige Arbeit, die sich damit jemand gemacht hat.
Eine Sitzgelegenheit für die Ewigkeit sozusagen, dekorativ und repräsentativ zugleich!
Etwas profan – und nicht ganz zum Ambiente passend – allenfalls die Klobrille aus schnödem Plastik.
Da gäbe es durchaus noch Potential für weitere Verbesserungen.
Beispielsweise durch die Applikation einiger Blätter Blattgold.

Aber ansonsten:
Chapeau! und wieder einmal eine der seltenen Gelegenheiten zu bedauern, dass wir lediglich in einer schnöden Mietwohnung leben….

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