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Wow II

Ähnlich wie nach der ersten Augen-OP gab es auch heute beim Abnehmen der Augenklappe ein Wow-Erlebnis, wenn auch nicht ganz so intensiv, wie beim letzten Mal.
Denn ich wusste ja, was mich ungefähr erwarten würde, und diese Erwartungen haben sich auch so bestätigt.
Insbesondere die nun auf beiden Augen gleiche Dioptrienzahl – die sich auch bei einer ersten Messung so bestätigt hat – macht sich sehr positiv bemerkbar, selbst heute, einen Tag nach der Operation schon.
Denn in die Ferne brauche ich nun wirklich keine Brille mehr und sehe mit beiden Augen gleich scharf – und beim lesen kann ich zumindest am Computer auch weitgehend ohne auskommen.
So wird also sicher nicht mehr mehr als eine Lesebrille notwendig sein.
Aber das wird sich in den nächsten Wochen finden, wenn das Auge sich von der OP erholt hat.

Jetzt bleibt lediglich zu hoffen, dass die Heilung dieses Mal etwas komplikationsloser verläuft – aber auch da stehen die Chancen gut. Denn das Fremdkörpergefühl wie beim letzten Mal habe ich jetzt nicht.
Und das ist schon mal ein gutes Zeichen :-)

Blindfisch IV

Nur mal kurz zwischendurch:

Heute war nun die zweite Augen-Op und folglich laufe ich nun gerade so rum: Dabei gäbe es einiges zu berichten aus den letzten Tagen – u.A. von unserer Fahrt ans Meer, von der Hitze in der Stadt, von leckerem Essen und vieles mehr.
Aber das kann ich ja in den nächsten Tagen noch nachholen, wenn die Augenklappe runter ist und meine Lesebrille wieder ordentlich auf der Nase sitzt.

Denn nun bin ich erst mal wieder zwei Wochen zu Hause und hab auch Zeit, mich etwas mehr um meinen Blog zu kümmern :-)

Meersehen

Nachher, wenn die Liebste fertig gearbeitet hat, geht es los.
Dann starten wir unseren Kurztrip nach Norden, fahren nach Eiderstedt ans Meer. Und ganz sicher werden wir auch mal einen kurzen Blick auf diesen Leuchturm in Westerhever werfen:Lange her, das wir das letzte mal da waren, also wird es mal wieder Zeit.

Ausserdem gibt es ja auch einen schönen Anlass, denn immerhin jährt sich morgen zum 11. Mal der Tag unserer kirchlichen Trauung – den wir in den letzten Jahren ja kaum mal angemessen begehen konnten, weil er fast immer mitten in die Zeit um Kirchen-und Katholikentage herum fiel, und meine Liebste damit meisst im grössten Arbeitsstress steckte.
Zum Glück ist das vorbei, und so nutzen wir nun die Gelegenheit, das nachzuholen.

Schön, dass auch das Wetter mitspielt und so freu ich mich auf zwei schöne Tage, auch wenn ich am Sonntag schon wieder in die Firma muss….

»Zu wem soll ich andauernd hinübergeglotzt haben?«

»Da fragst du noch. Zu der Dunkelhaarigen mit den Spaghettiträgern, zwei Tische weiter.«
»Wer, ich?«
»Wer sonst! Alle paar Sekunden hast du einen Grund gefunden, dich umzudrehen. Einmal hast du die Speisetafel an der Wand studiert, dann hast du nach dem Ober gerufen, am Ende hast du nachgesehen, woher es so zieht.«
»Ich habe mich ja extra so hingesetzt, dass ich den restlichen Raum im Rücken hatte.«
»Und warum?«
»Weil ich schon wusste, wie du reagierst.«
»Ah! Du hast sie also doch gesehen.«

Ich schrieb es doch: Suchtpotential!

So stark, dass ich für den zweiten Jennerwein-Krimi nicht mal 48 Stunden gebraucht habe, um ihn vom ersten bis zum letzten Buchstaben zu lesen. Also ist es nur logisch, nun gleich den dritten Band aus Jörg Maurers Krimi-Reihe anzufangen:

Niedertracht

Welch herrlich zweideutiger Titel :-)

Der Klappentext:

In der Gipfelwand hoch über einem idyllischen alpenländischen Kurort findet die Bergwacht eine Leiche. Wie kam der Mann ohne Kletterausrüstung überhaupt dort hin? Kommissar Jennerwein ermittelt mit seinem Team zwischen Höhenangst und Almrausch, während sich die Einheimischen in düsteren Vorhersagen über weitere Opfer ergehen. Was hat derweil die merkwürdige Mückenplage in Gipfelnähe zu bedeuten, warum besitzt ein alter Imker auf einmal viel Geld, und wieso hilft ein Mafioso, ein Kind aus Bergnot zu retten? Jennerwein hat einen steilen Weg vor sich …“

Aber ich glaube, den sollte man nicht gar zu ernst nehmen, genau so wenig wie diese Krimi-Reihe, die zwar sehr unterhaltsam ist, aber sich ganz sicher nicht auf dem Niveau ernsthafter Kriminalromane bewegen will.

Mir gefällt’s trotzdem  und das ist die Hauptsache :-)

Besonderes

Gerade ein Zitat gefunden, dass es wert ist, hier abgestellt zu werden: Denn irgendwie trifft es ziemlich genau die Stimmung, die ich mit dem letzten Wochenende verbinde.
Nichts erlebt, nichts verpasst und auch nichts vermisst.
Jedenfalls, soweit man unsere ausgiebigen Balkon-Sessionen als „Nichts“ bezeichnen kann.

Früher – als wir noch jung und abenteuerlustig waren – hätte es das so jedenfalls nicht gegeben, denn da waren wir an jedem Wochenende unterwegs, anfangs – noch ohne Auto – mit dem Roller in der ganzen Hansestadt, später -nachdem uns ein Auto zur Verfügung stand – auch im näheren oder weiteren Umkreis. Und zuletzt, während Frau Momos Welttournee, von ihren jeweileigen Arbeitsorten aus zu allen möglichen erreichbaren Zielen.

Allerdings haben wir beide gemerkt, dass dieses  beinahe ständige Unterwegs-Sein nicht nur die reine Erholung ist, zumal ja in den letzten Jahren auch immer noch einer wieder zurück  zu seinem Ausgangspunkt fahren musste…..
Dabei ist die Abenteuerlust dann wohl ein wenig verschlissen, genau so wie die Lust am Auto fahren.
Und so wird dieses Jahr in soweit auch ein historisches werden, als dass ich zum ersten mal die freien Kilometer nicht ausnutzen werde, die ich mit meinem Dienstmobil zur Verfügung habe , statt – wie in den vorhergehenden Jahren immer noch tausende Kilometer dazukaufen zu müssen.
Jedenfalls habe ich in den ersten fünf Monaten noch nicht mal das verfahren, was ich sonst manchmal privat in einem Monat abgespult habe.

Aber wie gesagt, ich vermisse nichts dabei, und mir geht es wirklich gut damit, nichts zu erleben – auch wenn ich mich durchaus auf das nächste Wochenende freue, wo es für anderthalb Tage ans Meer gehen soll.

Aber das ist ja dann auch eine Ausnahme, etwas wirklich Besonderes. :-)

„Lieber Herr Kommissar, ….

…. zunächst wünsche ich Ihnen einmal ein gutes, gesundes und erfolgreiches neues Jahr! Sie werden überrascht sein, jetzt schon von mir zu hören und ein Bekennerschreiben zu bekommen, das diesen Namen eigentlich nicht verdient, weil es ja noch nichts zu bekennen gibt. Ja, Sie haben richtig gelesen: Die Tat ist noch gar nicht begangen, ich bereite das Delikt gerade vor. Das heißt: Ich überlege mir, gegen welches Gesetz ich denn nun verstoßen soll. Soll es eine »Straftat gegen die körperliche Unversehrtheit« werden? Eine »Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung«? Etwas Terroristisches? Reizen würde mich einiges, und ich habe auch schon eine Idee – aber lassen Sie sich überraschen, Herr Kommissar! Oh, Entschuldigung: Ich kenne Sie – Sie kennen mich hingegen nicht, ich darf mich deshalb vielleicht kurz vorstellen. Ich bin sechsunddreißig Jahre alt, männlich, schlank, mittelgroß, dunkelblond, Oberlippenbart, Sternzeichen Waage, meine Hobbys sind Reiten und Schach – das braucht natürlich alles nicht zu stimmen. Aber vielleicht doch…..“

Am Ende ging es ganz schnell:

Während die Liebste gestern auf dem Balkon fleissig ein halbes Leineschaf verarbeitet hat, lag ich daneben hingestreckt auf dem Sofa und konnte die Nase nicht aus dem Buch nehmen, welches sich aktuell auf meinem Reader befand.

Selbst nicht, wenn ich es anders gewollt hätte.

Denn – nachdem ich mich erst einmal eingelesen hatte in Jörg Maurers Schreibstil – ich war absolut gefesselt von seinen liebe- und humorvoll gezeichneten Figuren mit ihren kleinen und grossen Macken und der Handlung des Buches mit ihren immer wieder unerwarteten Wendungen.

Kurz gesagt, der Jennerwein-Krimi hat durchaus Suchtpotential. Und so ist es nur logisch, dass ich mir nun gleich das zweite Buch der Reihe  vornehme, glücklich darüber, dass noch sieben weitere vor mir liegen und diese Sucht befriedigen helfen.

Hochsaison

nun also:

„Sterben, wo andere Urlaub machen.
Beim Neujahrsspringen in einem alpenländischen Kurort stürzt ein Skispringer schwer und das, wo Olympia-Funktionäre zur Vergabe zukünftiger Winterspiele zuschauen. Wurde der Springer etwa beschossen? Kommissar Jennerwein ermittelt bei Schützenvereinen und Olympia-Konkurrenten. Als ausgerechnet in einem Gipfelbuch per Bekennerbrief weitere Anschläge angedroht werden, kocht die Empörung im Ort hoch: Jennerwein muss den Täter fassen, sonst ist die Hochsaison in Gefahr.“

(Klappentext)

Das fängt –  wie oben zu lesen – gleich schon mal ganz unerwartet an und wird also sicher sehr unterhaltsam weiter gehen…. :-)

Ich bin dann mal weg ———–> weiterlesen!

Herzlos

Gestern Mittag habe ich mich etwas unbeliebt gemacht.
Zumindest bei Frau D.

„Zubereitung einen warmen Mahlzeit“ und „Hilfe bei der Nahrungsaufnahme“ standen für sie auf meinen Tourenplan – und normalerweise freut sie sich sehr, wenn wir ihr Mittagessen zubereiten  und ihr beim Essen Gesellschaft leisten. Denn alleine kann sie das nicht mehr und sie isst auch nur dann ausreichend, wenn sie ständig daran erinnert wird.

Allerdings war dieser Einsatz gestern nicht sehr glücklich getimed.
Hatte doch unsere Logistik dabei glatt übersehen, dass zum gleichen Zeitpunkt in England – genauer in Windsor – das gesellschaftliche Ereignis des Jahres statt fand. Worüber Frau D. – im Gegensatz zu unserem Logistiker – als eifrige Leserin einiger bunter Postillen und bekennende Royalistin natürlich bestens informiert war.

Und so fieberte sie diesem Ereignis schon seit Tagen entgegen und hatte dementsprechend in der letzten Woche beim Essen auch fast kein anderes Gesprächsthema mehr.
Logisch auch, dass sie dies „live und im Farbe“ am Fernseher verfolgen musste.

So war sie dann auch einigermassen empört, als ich just in dem Moment ihre Wohnungstür aufschloss, als in Windsor die Braut in die Kirche geführt wurde:

„Sie können doch jetzt nicht Essen machen! Das gehört sich doch nicht!“

ranzte sie mich an, als ich sie begrüsste.

Schliesslich sei das doch nun in Gottesdienst, und dabei könne sie nicht essen.
Was denn der Prinz von ihr denken solle, wenn sie ihre Linsensuppe löffeln würde, während er seiner Braut das Ja-Wort gibt? Aber ich könne mich ja einfach zu ihr setzen und mit ihr zusammen die Übertragung verfolgen.

Meine – zaghaften – Gegenargumente, dass ja trotzdem jetzt Mittagessen-Zeit wäre und ich ausserdem auch noch weitere Kunden  zu versorgen hätte, wollte sie dabei nicht gelten lassen

„Haben sie den gar kein Herz? Rührt Sie das denn überhaupt nicht an? „

ebenso wenig wie der Vorschlag, dass ich ihr statt des Mittagessens ja auch einfach einen Tee machen und ein paar Kekse hinstellen könne.

Nein, das ginge gar nicht!

Und dann wurde sie persönlich – was nach einigen Bemerkungen über meine  schlechte Kinderstube in die Frage mündete, wie es meine Frau mit so einem ungehobelten Klotz wie mir überhaupt aushalten könne, der kein Gespür für die wichtigsten Dinge im Leben habe.
Ich sei ein Banause, und überhaupt sei es eine Frechheit, dass ich bei meiner Tourenplanung solche gesellschaftlichen Ereignissse nicht berücksichtigen würde….

Tja….

Da war wohl nichts zu machen.
Also hab ich den Einsatz abgebrochen und mich unverrichteter Dinge wieder getrollt.

Wo Prinzen heiraten, ist für Linsensuppe einfach kein Platz!

Packstationlotto II

Kleine Anekdote am Rande:

Als ich gestern nach dem ersten erfolglosen Versuch, das Paket meiner Liebsten aus dem gelben Gefängnis zu befreien davor stand und mich chattenderweise bemühte, an eine neue mTan heranzukommen, sprach mich ein junger Mann an, dem ähnliches wohl auch schon widerfahren ist:

„Na, hatten Sie auch eine „5“ in der Tan?“

Und darüber kamen wir dann ins Gespräch und er berichtetete, dass ihm das nun schon drei mal passiert und er jedesmal unverrichteter Dinge wieder abgezogen sei, weil er erst umständlich per Hotline eine neue Geheimnummer habe beantragen müssen. DHL wisse also schon seit Wochen, dass der Touchscreen an der Station nicht richtig funktioniere.
Passiert sei bisher allerdings nichts -was ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann. Zu Glück habe er inzwischen auch den Tipp mit der App bekommen, aus der heraus man ja selbst eine neue Geheimzahl generieren könne…

„Aber das hilft ja auch nicht immer…“

berichtete er weiter, denn jeder dieser gelben Kästen habe andere Eigenarten.

„… der in der D-Strasse, beim Aldi, nimmt keine Nullen an, den kann ich nicht mehr benutzen, weil meine Postnummer die Zahl zwei mal enthält und ich mich nicht einloggen kann. Und dann steht man davor und weiss genau, hinter einer der gelben Türen liegt das Paket und es ist kein rankommen…. zumal der Scanner auch da nicht funktioniert  und der Magnetkartenleser genau wie hier ausgebaut wurde.“

Auch seine Eindrücke von der telefonischen Hotline seien unterirdisch, genau wie der meine. Er habe das mal gekuugelt und im Netz etliche Bilder von demolierten Touchscreens gefunden, wobei er durchaus verstehen könne, dass Leute richtig sauer würden, so frustrierend wie der Umgang mit DHL im Allgemeinen und den Packstationen im Besonderen sei.
Auch an der D-Strasse wäre der Bildschirm schon einmal eingeschlagen gewesen.
Es sei halt immer so ein komisches Gefühl, wenn man da hin müsse….
Aber Vandalismus, dass müsse ja trotzdem nicht sein.

Recht hat er, das sehe ich genauso.

Und dann konnten wir gemeinsam beobachten, wie eine weitere Kundin unverrichteter Dinge wieder abzog, weil es mit der Eingabe der Tan nicht geklappt hat.
Die hatte allerdings ihr Handy nicht dabei und musste erst mal wieder nach Hause, um mit neuer Geheimzahl bewaffnet einen neuen Versuch machen zu können. Genau wie ich, weil es bei meiner Liebsten ja auch erst nach mehreren Anläufen geklappt hat mit der neuen Nummer.

Und deshalb glaube ich, dass Karin wohl recht hat mit ihrem Kommentar:

„Ich glaube ja, dass DHL seine Hauptaufgabe nicht im korrekten Zustellen von Paketen liegt, sondern darin Menschen in den Wahnsinn zu treiben und das machen sie gut.“

Wenn auch nur zum Teil, denn anderseits erlebe ich auch immer wieder, dass es sehr leicht ist, an der Packstation mit anderen Menschen  – Leidensgenossen – ins Gespräch zu kommen.
Und gelegentlich trifft man sich dort auch mehr als einmal, freundliche Begrüssung und Austausch des neuesten DHL-Klatsches eingeschlossen.
Was ja auch wieder was positives ist….

Aber ob das von DHL so geplant war?
Wohl kaum. denn auf Ihrer Website werden die gelben Paketgefängnisse nicht als Kontaktbörse angepriesen :-)

Das Ende unsers kleinen Gesprächs jedenfalls war sehr versöhnlich:

„Also dann bis zum nächsten Mal  – und viel Glück mit der neuen Tan!  Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sie dieses Mal keine „5“ enhält“

sprach mein Gegenüber – und genau das wünschte ich ihm auch :-)

600

Diesmal hat es etwas länger gedauert, bis der Statistik ein weiterer Zähler hinzugefügt werden konnte.
Aber ihr kennt das.

Mehr zu lesen gibts im nächsten Beitrag

Packstationlotto I

Man wird ja bescheiden und demütig – und ist überhaupt froh, wenn ein bestimmter Paketdienst es schafft, Bestelltes oder Geschenktes in einem passablen Zeitrahmen zumindest bis an den Zielort zu transportieren.
Wobei ich ausdrücklich nicht die letzten Meter bis zur Wohnungstür meine, denn darüber habe ich mich ja schon wiederholt ausgelassen.

Nein, mir reicht es inzwischen schon, wenn ich mir meine Pakete selbst abholen darf, am Liebsten aus der grossen gelben Paketkiste, die in unserer Strasse nur ein paar Hausnummern weiter steht.Und das klappt auch soweit ganz gut in der letzten Zeit, zumindest, wenn ich die Sendungen direkt an diese Packstation adressieren lasse. Selbst einfache  Briefe, die an diese Adresse geschickt werden, liegen dort schon lange, bevor der radelnde Zusteller am frühen Nachmittag an unserem Briefkasten vorbeikommt.

„Also ist doch alles gut!“

könnte man jetzt meinen, wäre da nicht ein klitzekleines technisches Problem, das die Freude bisweilen etwas trübt.

DHL wäre nämlich nicht DHL, wenn die Paketdinger nicht möglichst billig zusammengeschustert wären – und insbesondere der darin beheimatete Computer problemlos funktionieren würde und nicht seine negativen Eigenheiten hätte, die das Paketabholen zum Glücksspiel machen können….
Denn der zugehörige Scanner scannt nicht immer so wie er soll und auch der Touchscreen ist gelinde gesagt seeeehr individuell – oder zumindest ausgesprochen schlecht justiert.
Und damit wird die Eingabe speziell einer Zahl immer wieder aufs Neue zum Nervenkitzel:Denn die „5“ registriert dieser elektrische Blödmann Computer nur, wenn man ziemlich weit ausserhalb der Mitte der Taste tippt – nämlich etwa da, wo die rote Markierung ist.
Und das mit meinen dicken Fingern, die feinmotorisch nicht immer die besten Werkzeuge sind – um meine gelegentliche Ungeschicklichkeit mal elegant zu umschreiben.

An sich ist das ja auch nicht  weiter schlimm, solange ich nur meine Postnummer eingebe und die eingetippten Zahlen oben sehen  – und so ggf. korrigieren kann.
Aber bei der Eingabe der mTan, also der per SMS erhaltenen Geheimzahl – die so geheim ist, dass man nur noch Sterne sieht – kann das auch leicht zu Fehleingaben führen.
Nur einen Millimeter zu weit rechts, zu weit unten oder gar zu weit rechts unten, dann interpretiert der Blechheini in der Postkiste die Eingabe wahlweise als 6,8 oder 9 und dann kann es einem gehen wie mir heute:

„Geheimzahl falsch!  Bitte probieren sie es nochmal“

Und das gleich dreimal hintereinander….

Dazu nach dem dritten missglückten Versuch auch noch der hämische freundliche Hinweis in unfreundlichem rot, dass ich nun gesperrt sei und mich bitte an die Service-Hotline wenden möge.
Nicht nur, dass dies ein höchst unerfreuliches Unterfangen ist, denn deren überwältigende Kompetenz durfte ich ja schon kennenlernen – nein, damit stand auch der häusliche Frieden für heute Abend auf sehr tönernen Füssen.
War doch das betreffende Pakte für meine Liebste und wurde schon sehnlich erwartet…..

Blieb also nur der zweite Weg, die Liebste zu bitten, doch per DHL-App zu versuchen, eine neue Geheimnummer anzufordern – verbunden mit der Hoffnung, das darin dann keine „5“ enthalten sein möge. Was auch nach einigen Anlaufschwierigkeiten gelang ….
Aber, wie es  der böse  DHL-Gott  Zufall so will, begann diese vierstellige Zahl natürlich wieder mit einer „5“ – aber enthielt diese Ziffer zum Glück auch nur ein mal.
Wie gesagt, man wird demütig im Umgang mit Paketdienstleistern – und es hätte ja noch schlimmer kommen können. Zum Beispiel, wenn der Zahlencode auf „5555“ gelautet hätte.
Dann hätte ich wohl gleich entnervt aufgegeben – schliesslich ist die Chance auf einen Sechser im Lotto höher, als die Wahrscheinlichkeit, an diesem schrottigen hochwertigen Touchscreen viermal hintereinader die „5“ zu treffen….

Also bin ich frohen Mutes nochmal los gezockelt, und habe den nächsten Versuch gewagt, immer die Mahnung meiner Liebsten im Kopf:

„Aber die nächste Tan kann ich erst in 24 Stunden anfordern“

Und mit dem etwas bangen Gedanken, dass ich ja nur drei Versuche frei habe.

Prompt ging dann auch der erste Versuch wieder  daneben.
Also hab ich mit leicht zitternden Knien  die Zahlen zum zweiten mal eingegeben, gaaaaaaaaanz vorsichtig auf den roten „Bestätigen“-Knopf gedrückt und vor Spannung die Luft angehalten…
Und dann ertönte das erlösende „Klack“ mit dem das Paketfach aufsprang:
Welch ein Glück, welch eine Freude!
Der Abend ist gerettet, die Liebste Glücklich gemacht. <3

Aber trotzdem hat sie recht mit dem, was sie mir vorher noch schrieb:

„DHL geht mir so auf den Sack
Funktioniert bei denen eigentlich irgendwas richtig?“
Die Frage habe ich mir nämlich auch schon öfter gestellt.
Und dann stelle ich mir vor, wie schön das früher so war, als der Paketbote – immer derselbe – noch regelmässig geklingelt hat, einen freundlich mit Namen begrüsste und einem freudestrahlend sein Mitgebrachtes durch die geöffnete Wohnungstür reichte.

 

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