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Packstationlotto II

Kleine Anekdote am Rande:

Als ich gestern nach dem ersten erfolglosen Versuch, das Paket meiner Liebsten aus dem gelben Gefängnis zu befreien davor stand und mich chattenderweise bemühte, an eine neue mTan heranzukommen, sprach mich ein junger Mann an, dem ähnliches wohl auch schon widerfahren ist:

„Na, hatten Sie auch eine „5“ in der Tan?“

Und darüber kamen wir dann ins Gespräch und er berichtetete, dass ihm das nun schon drei mal passiert und er jedesmal unverrichteter Dinge wieder abgezogen sei, weil er erst umständlich per Hotline eine neue Geheimnummer habe beantragen müssen. DHL wisse also schon seit Wochen, dass der Touchscreen an der Station nicht richtig funktioniere.
Passiert sei bisher allerdings nichts -was ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen kann. Zu Glück habe er inzwischen auch den Tipp mit der App bekommen, aus der heraus man ja selbst eine neue Geheimzahl generieren könne…

„Aber das hilft ja auch nicht immer…“

berichtete er weiter, denn jeder dieser gelben Kästen habe andere Eigenarten.

„… der in der D-Strasse, beim Aldi, nimmt keine Nullen an, den kann ich nicht mehr benutzen, weil meine Postnummer die Zahl zwei mal enthält und ich mich nicht einloggen kann. Und dann steht man davor und weiss genau, hinter einer der gelben Türen liegt das Paket und es ist kein rankommen…. zumal der Scanner auch da nicht funktioniert  und der Magnetkartenleser genau wie hier ausgebaut wurde.“

Auch seine Eindrücke von der telefonischen Hotline seien unterirdisch, genau wie der meine. Er habe das mal gekuugelt und im Netz etliche Bilder von demolierten Touchscreens gefunden, wobei er durchaus verstehen könne, dass Leute richtig sauer würden, so frustrierend wie der Umgang mit DHL im Allgemeinen und den Packstationen im Besonderen sei.
Auch an der D-Strasse wäre der Bildschirm schon einmal eingeschlagen gewesen.
Es sei halt immer so ein komisches Gefühl, wenn man da hin müsse….
Aber Vandalismus, dass müsse ja trotzdem nicht sein.

Recht hat er, das sehe ich genauso.

Und dann konnten wir gemeinsam beobachten, wie eine weitere Kundin unverrichteter Dinge wieder abzog, weil es mit der Eingabe der Tan nicht geklappt hat.
Die hatte allerdings ihr Handy nicht dabei und musste erst mal wieder nach Hause, um mit neuer Geheimzahl bewaffnet einen neuen Versuch machen zu können. Genau wie ich, weil es bei meiner Liebsten ja auch erst nach mehreren Anläufen geklappt hat mit der neuen Nummer.

Und deshalb glaube ich, dass Karin wohl recht hat mit ihrem Kommentar:

„Ich glaube ja, dass DHL seine Hauptaufgabe nicht im korrekten Zustellen von Paketen liegt, sondern darin Menschen in den Wahnsinn zu treiben und das machen sie gut.“

Wenn auch nur zum Teil, denn anderseits erlebe ich auch immer wieder, dass es sehr leicht ist, an der Packstation mit anderen Menschen  – Leidensgenossen – ins Gespräch zu kommen.
Und gelegentlich trifft man sich dort auch mehr als einmal, freundliche Begrüssung und Austausch des neuesten DHL-Klatsches eingeschlossen.
Was ja auch wieder was positives ist….

Aber ob das von DHL so geplant war?
Wohl kaum. denn auf Ihrer Website werden die gelben Paketgefängnisse nicht als Kontaktbörse angepriesen :-)

Das Ende unsers kleinen Gesprächs jedenfalls war sehr versöhnlich:

„Also dann bis zum nächsten Mal  – und viel Glück mit der neuen Tan!  Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sie dieses Mal keine „5“ enhält“

sprach mein Gegenüber – und genau das wünschte ich ihm auch :-)

600

Diesmal hat es etwas länger gedauert, bis der Statistik ein weiterer Zähler hinzugefügt werden konnte.
Aber ihr kennt das.

Mehr zu lesen gibts im nächsten Beitrag

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