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Boykottproblem

Das Nestlé nicht gerade ein Musterknabe in Bezug auf umweltfreundliche und nachhaltige Produkte und sozial-verträglichen Umgang mit Ressourcen ist, weiss spätestens seit den ersten Veröffentlichungen über die  Privatisierung von Wasservorräten jedes Kind. Selbst in ohnehin schon trockenen Regionen – beispielweise in Äthiopien, Pakistan und Nigeria – kauft diese Firma Wasserrechte und pumpt Grundwasser ab, um es in Plastikflaschen abgefüllt teuer zu exportieren.

Für die Menschen vor Ort bleiben die traurigen Reste, zumal sie oft nicht in der Lage sind, das von Nestlé abgefüllte Wasser zu kaufen, wie diese Dokumentation zeigt:

Alleine 2017 machte Nestlé  mit Wasserprodukten einen Umsatz von 7,445 Milliarden Schweizer Franken, das sind knapp 6,45 Milliarden Euro. Also mehr als ein Zwölftel des gesamten Umsatzes im Jahr 2017.

Kritik dazu gibt es schon lange, zumal gerade Wasser eine lebenswichtige Ressource ist, die allen Menschen frei zur Verfügung stehen sollte.
Nestlé selbst reagiert darauf auf seiner eigenen Website mit einer äussert scheinheiligen Greenwashing-Kampagne unter dem Motto

Wir bei Nestlé sind der festen Überzeugung, dass der Zugang zu Wasser ein grundlegendes Menschenrecht ist.
Jeder Mensch, überall auf der Welt, hat das Recht auf sauberes, sicheres Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen.“

lässt aber im Grunde alle Kritik einfach an sich abperlen:
Kein Wort zur eigenen Profitgier, kein Wort zu schwindenden Ressourcen, kein Wort zu Umweltproblemen, die durch die exzessive Wasserentnahme entstehen….

Alles Tatsachen, die uns schon länger bekannt sind – und uns schon länger dazu bewegt haben, auf Nestlé-Produkte weitgehend zu verzichten.
Was auch nicht schwer war, denn vieles davon stand sowieso nie auf unserem Einkaufzettel.

Dachten wir zumindestens.

Nachdenklich geworden bin ich allerdings, als ich gestern auf FB diese Grafik fand und darauf – mal wieder – ein Produkt, dass wir ganz regelmässig kaufen – Felix! Schlicht aus dem Grund, weil unsere pelzigen Mitbewohner fast nichts anderes fressen…..
Wobei uns diese Herkunft prinzipiell auch schon seit einiger Zeit bewusst war, aber bisher noch kein Anlass, darüber ausführlicher nachzudenken.

Trotzdem habe ich anschliessend mal weiter recherchiert und mit Erschrecken festgestellt, dass auch unser bevorzugtes Trockenfutter (Purina) und ein besonderes Katzenleckerli (Gourmet) aus dem Hause Nestlé stammen, wir also trotz unseres Gedankens eines Boykotts von Nestlé-Produkten Jahr für Jahr Hunderte von Euros zu deren Umsatz beitragen….
Und das kann ja eigentlich nicht sein!

Also habe ich mal weitergelesen auf der Suche nach Alternativen – wobei wir davon schon einiges durch haben, allerdings mit äusserst mässigem Erfolg.
Gerade Frau Elli verhungert lieber, als etwas zu fressen, was nicht nach ihrer Nase ist. Einzig ein schwedisches Futter (Bozita) akzeptiert sie gelegentlich, wenn es gar nichts anderes gibt – wo hingegen Herr Hein sich gerade damit die Wampe voll haut bis zum Erbrechen und  wohl noch fülliger werden würde, wenn wir nur noch damit füttern…..

Das wird also nicht einfach werden, unseren Fellnasen beizupulen, dass ihre bevorzugte Nahrung alles andere als politisch Korrekt ist.

Aber mal abgesehen davon war gestern auch mein Misstrauen geweckt, und ich wollte wissen, ob nicht auch hinter Bozita irgendein Lebensmittel-Multi steckt, was zum Glück nicht der Fall ist.
Immerhin etwas …

Doch damit war ich auch bei der Frage, wie ich als Kunde eigentlich direkt im Laden herausfinden kann, welcher Konzern hinter welchem Lebensmittel /Tierfutter steht?
So steht ja beispielsweise auf den Purina-Produkten an keiner Stelle, dass Nestlé dahinter steckt – und das wird auch bei anderen Marken dieses Konzerns nicht anders sein.

Aber, Kuugel hilft, wie immer:
Und so bin ich schlussendlich auf eine kostenlose App fürs Handy gestossen, die dabei hilfreich sein kann – und zumindest bei grossen Marken doch eine gute Trefferquote hat:

Buycott

Bei kleineren Marken – und den meissten Bio-Produkten funktioniert das allerdings nicht so gut, wie erste Tests hier im Hause ergaben.
Aber Nestlé -Produkte werden zuverlässig indentifiziert – und darauf kommt es ja an.

Bleibt allerdings trotzdem noch das Problem mit unseren Hauptmietern, die sich unseren Bedenken nicht spontan anschliessen mochten…..

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