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Ofenschuss

Hätte ich mal vorhin nicht rum orakelt:

„Falls der DHLer nicht wieder andere Pläne hat und es in irgendeiner Poststation deponiert…“

Denn irgendwie habe ich das ja schon fast geahnt, dass ich meine neue Telekommunikationszentrale heute nicht in Händen halten werde.
In der Tat wird das nun wohl noch ein paar Tage länger dauern, hat doch dieses mal der DHLer sich ausgerechnet den – für uns als Kunden – kompliziertest  möglichen Weg ausgesucht…nachdem er mich angeblich nicht angetroffen hat.
Denn nun liegt das Ding in einer Packstation: – und da es an meine Liebste adressiert ist, die im Gegensatz zu mir keine goldene Paketkarte besitzt, bleibt nun abzuwarten, ob – und wann- die Benachrichtigungskarte kommt, die den entsprechenden Strichcode und die Zugangsberechtigung für die Paketbox enthält.
Da wäre sogar der Weg über die Postfiliale einfacher gewesen, zumal da einfach ein Perso gereicht hätte, um das Paket abzuholen – auch ohne Benachrichtigung.

Mit der Kombination Packstation und Benachrichtigungskarte habe ich im Übrigen schon mal ziemlich schlechte Erfahrungen gemacht, als ich ein bestelltes Objektiv nicht abholen konnte, weil der Paketheini die Karte verbummelt hatte.
Und ohne Karte kein Zugang – für niemanden.
Auch alle Versuche, eine erneute Zustellung anzustossen scheiterten an der Unbeweglichkeit von DHL, die sich ausser Stande sahen, das Objektiv woanders hin zu schicken als zurück zum Absender, nachdem es neun Tage lang in dem gelben Kasten vor sich hin geschmort hatte. Allen Beschwerden meinerseits und allen Beteuerungen des Kundenservices zum Trotz.
Schlussendlich hat es dann drei Wochen gedauert, bis ich meine Bestellung in Händen hielt, obwohl der Verkäufer sie direkt nach Geldeingang verschickt hatte.Aber ich will nicht schon wieder unken… mal gucken, was morgen im Briefkasten ist.
Vielleicht ja sogar die Benachrichtigungskarte?

Dann könnte ich am Donnerstag – nach meiner Kontrolluntersuchung beim Augenarzt – mal da vorbei wackeln und mein gekidnapptes Handy aus dem gelben Gefängnis befreien.

Schaunmermal

Realitätsverlust

Dass Politiker in unserem Land die Bodenhaftung verloren haben ist ja nichts Neues, genau so wenig wie der abschätzige Umgang mit den Ärmsten der Armen unserer Gesellschaft, die –  grossenteils unverschuldet – von Hartz-IV-Leistungen leben müssen, weil seit Jahren keine Regierung es hin bekommt, eine vernünftige, nicht an den Bedürfnissen der Wirtschaft orientierte Arbeitsmarktpolitik zu realisieren, die auch diesen Menschen wieder ein Chance auf ein würdiges Leben ermöglicht.

Auch ich selbst hatte vor Jahren das zweifelhafte Vergnügen, in die Mühlen dieser Gesetzgebung zu geraten, weil ich – damals bedingt durch meine Depression – nicht in der Lage war, mehr als wenige Stunden in der Woche zu arbeiten – wenn überhaupt.
Deshalb weiss ich durchaus, was es bedeutet, mit einem Regelsatz auskommen zu müssen, der gerade mal die allernötigsten Grundbedürfnisse deckt, und ein Teilhaben am „normalen Leben“ faktisch unmöglich macht, wenn man nicht Menschen findet, die einen mal auf einen Kaffee oder einen Kinobesuch einladen oder sonstwie unterstützen.
Und ich erinnere mich noch gut an die Herren  Clement und Müntefering, die 2005 und  2006 als Arbeitsminister und SPD-Vorsitzende den Begriff der „Unterschicht“ und des „abgehängten Prekariates“ in die Diskussion einführten, beides Begriffe, für die SPD sich noch heute schämen muss, denn es war ihre Politik, die diese Diskussion erst ausgelöst hat.
Beide Herren lösen noch heute bei mir akute Übelkeit aus, wenn ich ihre zynischen Fratzen irgendwo sehe – und genau diese abfälligen und respektlosen Äusserungen sind für mich auch heute noch ein Grund, warum die SPD für mich nicht mehr wählbar ist.

Aber auch die CDU – oder zumindest einige ihrer prominenten Köpfe – machen es in dieser Hinsicht nicht besser:

Während Frau Merkel während ihrer gesamten Kanzlerschaft immer von dem profitiert hat, was ihr Vorgänger Schröder mit seiner Agenda 2010 angestossen hat, und sich um die Belange der davon Betroffenen nicht im geringsten schert, zeigt sich ihr designierter Gesundheitsminister Spahn gerade von seiner allerbesten Seite und haut zynisch und arrogant schon mal vorab ordentlich auf den Putz, offensichtlich ohne auch nur die geringste Ahnung von dem zu haben, über das er da redet:Zwar bekommt er darauf Widerspruch aus allen möglichen Richtungen, doch es zeigt sich durchaus auch Zuspruch aus der konservativen Ecke der neuen Koalition….

Nicht der einzige Kritikpunkt an Herrn Spahn, dessen einzige wirkliche Kompetenz sich vermutlich nur auf die Pflege des eigenen Wohlergehens beschränkt, denn auch seinen Äusserungen zu seinem zukünftigen Fachgebiet als Minister machen wenig Hoffnung auf mehr als nur ein paar „Reförmchen“ im Bereich der Gesundheitspolitik… wie ja schon die  – auch von ihm –  als grosses Ergebnis der Koalitionsverhandlungen gefeierte Aussicht auch 8.000 neue Stellen in der Pflege zeigt.
Mit seiner absoluten Bezugslosigkeit zu jeglicher Realitität und seiner Empathielosigkeit für Menschen, denen es schlechter geht als ihm selbst  ist dieser Mensch eine Katastrophe für die deutsche Politik – besonders für das Gesundheitswesen und uns, die wir darin arbeiten….

Deshalb war es für mich auch ein Muss, eine Petiton zu unterschreiben, in der Herr Spahn dazu aufgefordert wird, mal einen Monat lang mit dem auszukommen, was jedem Hartz-Iv-Bezieher in unserem Land zusteht und was – seiner Meinung nach – ja auch völlig ausreichend ist.

Ich bin zwar sicher, dass er sich davon nichts annehmen wird, aber trotzdem!

Vorfreude

Vierundzwanzig winzig kleine Tasten hatte das letzte nagelneue Handy, das ich bekommen habe – damals, vor gut neun Jahren. Seinerzeit durchaus ein Spitzengerät mit – für damalige Verhältnisse guter Ausstattung und „guter“ Kamera mit sagenhaften 3 Megapixeln:Auch Musik konnte man damit spielen und sogar ins Internet, wenn auch der absurd kleine Bildschirm für solche Aktionen eher Untauglich war – um von den Kosten der Internet-Nuzung mal ganz zu schweigen.
Überhaupt war die Winzigkeit des Gerätes eher hinderlich, denn mit meiner Riesen-Pranken war es nicht gerade einfach, nur die Taste zu treffen, die ich gerade treffen wollte.
Trotzdem war ich zufrieden mit dem Teil, denn vor allem der eingebaute MP3-Player  war wirklich erste Sahne und  auch die Kamera war verglichen mit anderen Handys durchaus brauchbar, die zu jenen Zeiten üblicherweise noch über 1 Megapixel verfügten.
Hier mal ein Beispielbild, dass ich seinerzeit für sehr gelungen hielt:Gute drei Jahre hat das Teil immerhin gehalten, bevor ich es mit völlig von den Tasten abgeblätterter Farbe und diversen technischen, durch Tastenklemmer bedingten Problemen ausgemustert habe – nicht zuletzt auch, weil  ich von meinem neuen Arbeitgeber einen Dienstfernsprecher bekam, den ich auch privat nutzen durfte.
Erst einen mit Tasten, und etwas später ein erstes Streichelhandy, das nach kurzem Eingewöhnen wirklich ein Quantensprung war bezogen auf Bedienbarkeit und Möglichkeiten.

Unterwegs Online zu sein und damit auch im ständigen Kontakt mit meiner Liebsten im fernen Regensburg – das war vor fast fünf Jahren Luxus pur, selbst, wenn mir auch bei diesem ersten Smartphone der Bildschirm wiederum eigentlich zu klein war, denn schliesslich hatte mein Chef nur die Sparversion des S4 gewählt und meine Liebste zu der Zeit schon ein Note 3, welches verglichen damit riesige Ausmasse hatte und eine wesentlich bessere Kamera… Grund genug also, das Teil zu übernehmen, als sie es gegen ein neueres Model austauschen konnte.

Und seither laufe ich eigentlich immer mit dem Handy in der Tasche herum, das sie gerade abgelegt hat – im Prinzip ganz zufrieden, aber manchmal auch ein wenig neidisch, weil Ausstattung und besonders die  Kameras dieser Gebrauchtgeräte – aktuell ein vier Jahre altes S5 – eben doch nicht mehr ganz up-to-Date sind, was sich besonders in der Qualität der Bilder bemerkbar macht.

Denn was wirklich moderne Handys auf diesem Sektor leisten, ist von den Ergebnissen des oben abgebildeten, 10 Jahre alten Schoko-Riegels wirklich Galaxien entfernt – und übertrifft in vielem sogar unsere nicht gerade billigen grossen Spiegelreflex-Kameras, wie ein gemopstes Beispielbild aus den letzten Tagen zeigt:Ausserdem stört es mich inzwischen immer mehr, dass ich keine private Handy-Nummer mehr habe und so leider jederzeit auch dienstlich erreichbar bin….

Deshalb keimte bei mir in den letzten Wochen der Wunsch auf, endlich wieder ein privates Handy haben zu wollen – und wenn, dann auch gleich eines, das über eine eben so gute – wenn nicht gar bessere Kamera verfügt wie das S7, welches meine Liebste aktuell benutzt…..

Und heute wird es  endlich kommen, dieses Wunschgerät – verglichen mit dem braunen von oben völlig glatt gelutscht, mit gerade mal noch vier Tasten und richtig grossem Display, also genau richtig für meine gerade etwas steifen Patschefinger und schwächelnden Augen: Falls der DHLer nicht wieder andere Pläne hat und es in irgendeiner Poststation deponiert…. aber die Chancen stehen gut, denn ich bin ja ohnehin zu Hause.

Die Spannung ist jedenfalls gross –  genau so gross wie meine Vorfreude auf mein neues Spielzeug :-)

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