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Dreimal neun ist Donnerstag,

„und der 18. Juli des Jahres 1816 war ein herrlicher Donnerstag. Kein Wölkchen trübte den azurblauen Himmel, die Sonne blendete, und selbst die Luft, sonst dunstig, war klar wie ein Kristall.“

Wie schon an den ersten Sätzen unschwer zu erkennen, spielt  auch mein neues Buch wieder in der Vergangenheit, und behandelt  – wie das vorher gelesene  – ein reales Ereignis. Allerdings diesmal nicht aus Sicht eines Historikers, sondern in Romanform.

Franzobel, ein österreichischer Autor, der schon in vielen Genres geschrieben hat, nimmt sich hier den Untergang der französischen Fregatte „Meduse“ im Jahre 1816 zur Vorlage, um zu beschreiben, was aus humanistisch denkenden, zivilisierten Menschen in einer absoluten Notlage werden kann:

„Im Laufe seiner Recherchen realisierte der Autor, dass auf dem Floß alle Regeln der Humanität ausgehebelt wurden, denn es brach massiver Kannibalismus aus. Da es nur einen Sack Zwieback als Proviant gab, grassierte der Hunger. Also zerstückelten die Kräftigen und Starken die Körper ihrer toten Leidensgenossen (65 Männer wurden am achten Tag erschossen) und aßen sie auf.“
(MDR.de)

Das klingt ziemlich grausam, aber nach Lesen der gesamten  Rezension finde ich die Thematik durchaus spannend und wert, mich mal näher damit und mit diesem Buch zu beschäftigen.
Deshalb liegt „Das Floss der Medusa“ mit seinen 592 Seiten nun als nächstes auf meinem Reader und wird mich wohl einige Tage begleiten….

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Mein Fazit:

Schneller geht fast nicht!
In jeder meiner freien Minuten lesend hab ich für diese Buch nicht mal eine Woche gebraucht.
Kein Wunder, denn es ist wirklich spannend und packend geschrieben – und Franzobels Schreibstil (der zwar teil drastisch, aber durchaus auch humorvoll ist) tat ein Übriges, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
So ist  das Buch trotz aller darin beschriebenen Grausamkeiten ein wirklches Lesevergnügen gewesen, mit liebevoll gezeichneten Figuren und einer bestechenden Logik  im Ablauf des Geschehens, die bei mir mehr als einmal den Gedanken aufkommen lassen hat, wie ich mich in so einer Situation verhalten hätte….

Reiseutensil

Was manche Leute so mitschleppen:Aber man muss ja gerüstet sein für den Fall der Fälle, um auch unterwegs ggf. stilvoll zu Potte kommen zu können.

Einfach hinter die Büsche zu hocken – nee, das geht ja auch nicht.
Oder gar auf fremde Klos, die Kreti und Pleti benutzen?

Dann schon lieber ein zusätzliches Gepäckstück, geschmackvoll ausgestattet mit Polstersitz, Lesematerial und Büroutensilien, um für jede Gelegenheit vorbereitet zu sein und alles Notwendige gleich zu Hand zu haben 8-)

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