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Fernweh

Kaum habe ich drei Wochen wieder gearbeitet, da habe ich schon wieder das Gefühl, dass Urlaub jetzt eine feine Sache wäre.

Die drei Wochen hatten es allerdings auch in sich – kein freies Wochenende, reichlich Überstunden, immer nur mal ein freier Tag zwischendurch, dazu die Rhytmuswechsel durch Spätdienst und das wieder früh aufstehen müssen ….
Das alles ist zwar sozusagen „Normalprogramm“, aber trotzdem.
Irgendwie fällt mir das gerade nicht so besonders leicht – und ich habe auch das Gefühl, das selbst die zwei freien Wochen im Juli mir nicht wirklich den Abstand zum Alltag gebracht haben, der vielleicht nötig gewesen wäre, selbst wenn wir in der Zeit eine Menge Dinge gemacht haben, die mit den üblichen Hamsterradzeiten nicht viel zu tun haben.

Mag sein, dass das auch damit zu tun hat, dass ich dieses Jahr nicht verreist bin wie in den letzten Jahren, wo ich in Regensburg, Stuttgart und Leipzig meine Liebste bei Kirchen- und Katholikentagen besucht habe – und dabei auch die eine oder andere Gelegenheit hatte, ein wenig touristisches Programm zu geniessen.
Besonders Regensburg geistert mir da gerade immer wieder durch den Kopf, vielleicht auch das ein Grund, warum gerade der Gedanke ans Pilgern wieder so stark in den Vordergrund rückt.Zwar wäre das vielleicht in Berlin auch möglich gewesen – nicht das Pilgern, sondern dort ein paar Tage Urlaub zu machen – aber mit der Stadt bin ich ja nie so richtig warm geworden und es hat mich da auch nicht wirklich hin gezogen.
Schon alleine der Gedanke, erst stundenlang durch die Stadt juckeln zu müssen, um irgendwo hin zu kommen, hat mir den Gedanken daran von Anfang an vergällt….

Das hab ich hier in Hamburg ja schliesslich auch jeden Tag.

Und auch die Fahrten in die Hauptstadt waren und zurück waren weniger vom Genuss am Reisen geprägt – wie z.B. die Fahrten nach Leipzig – als vom Wunsch, möglichst staufrei am jeweiligen Ziel anzukommen – oder anders gesagt: den idealen Feldweg hab ich da nie gefunden…..

Aber das wird in Münster sicher anders werden, nicht nur, weil da viele Nebenstrecken hinführen, sondern auch, weil es dort wohnungsbedingt dort wieder einfacher wird und es eine Tür gibt, die wir hinter uns zu machen können – von der sehenswerten Umgebung mal ganz abgesehen…..

Insoweit also  – hoffentlich – schöne Aussichten, die aber leider nichts an dem Fernweh ändern, dass mich gerade plagt.
Einfach mal ein paar Tage rauskommen aus dem üblichen Trott, was anderes sehen, nicht abends ins eigene Bett steigen müssen, nicht morgens über die Elbbrücken fahren…

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