Ich überlege gerade, ob ich für unsere DHL-Paketboten-Geschichten hier einen eigene Rubrik aufmache – denn schliesslich kaufe ich doch öfter mal was im Netz und die Zustellung ist fast immer einen Beitrag wert, zumindest wenn es dieses Logistikunternehmen betrifft.

Dabei hat das eine Zeit lang gut geklappt, solange unser alter Zusteller noch aktiv war, der noch verbeamtet ist und seinen Job wirklich ernst genommen hat.
Doch seit ein paar Monaten fährt er diese Tour nicht mehr, wie er mir bei einem zufälligen Treffen berichtete, weil er nun ausschliesslich Gewerbekunden beliefern muss, wo es „auf eine zuverlässige Zustellung ankommt“ (! – Zitat aus seinem Munde).

Für Privatkunden wie uns scheint das wohl bei DHL eher nicht zu gelten, wie die leidvolle Erfahrung der letzten Monate mit den immer wieder wechselnden Aushilfen beweist, die auch Anlass zu diesem Beitrag gibt.
Besonders tut sich dabei der aktuell für uns zuständige Fahrer hervor, der anscheinend über hellseherische Fähigkeiten verfügt – oder aber stinkend faul ist.

Hatte ich doch gerade erst am Donnerstag Anlass, an meinem Gedächtnis zu zweifeln, gab es gleich einen Tag darauf das nächste Erlebnis der speziellen Art mit genau diesem Menschen:

Der erste Vorbote war eine Mail, die ich – noch während der Arbeit – um kurz vor 13:00 Uhr auf mein Handy bekamDamit hatte ich ja auch fast gerechnet, wobei ich eigentlich gehofft hatte, das erwartete Paket würde vielleicht doch bei Nachbarn zugestellt werden (wie es der alte Zusteller immer gemacht hat), denn ich hätte das darin befindliche (gebrauchte) neue Objektiv gerne mit nach Berlin genommen…

Aber gut, dann halt nicht!

Also bin ich nach der morgendlichen Hamsterradrunde noch ganz entspannt zur Post gefahren, um das am Mittwoch (s.o.) nicht zugestellte Paket abzuholen (und mich bei der Gelegenheit auch gleich zu beschweren) und war um kurz nach 15:00 Uhr zu Hause.

Und wer begegnet mir, als ich die Haustür aufschliesse?
Ihr werdet es nicht glauben!
Der DHLer, der zwei Stunden vorher schon zu wissen glaubte, dass er mich nicht antreffen würde und dies um die Zeit so an seine Logistikzentrale gemeldet hatte….

Na, den hab ich zur Rede gestellt.

Und dann gab er kleinlaut zu, dass er schon die ganze Woche diese Tour gefahren hat  und demzufolge auch am Mittwoch – ganz ohne bei mir zu klingeln – davon augegangen war, dass ich wohl nicht zu Hause sein würde.
Das war ihm sichtlich peinlich, als ich ihm dies vorgehalten habe.
Natürlich hatte er auch das aktuelle Paket noch im Auto, das ich mir eigentlich seiner Meinung nach selbst in der Postfiliale hätte abholen sollen…..
Jedenfalls ist er dann im Schweinsgalopp losgesprintet um es noch zu holen und mir in die Hand zu drücken, offensichtlich froh, mich so ein wenig beschwichtigen zu können

Aber ob er daraus jetzt was gelernt hat?
Ich bezweifle das.

Bleibt noch nachzutragen, dass der Postler in der Filiale mir beim Abholen des am Mittwoch erwarteten Paketes auf meine Beschwerde hin doch allen Ernstes den Rat gegeben hat, mir Pakete

„…im Augenblick besser mit Hermes zustellen zu lassen. Die sind wenigstens zuverlässig. Bei uns klappt das schon seit Wochen nicht mehr und die Beschwerden häufen sich.
Wir haben das auch schon öfter an die Zentrale gemeldet, aber da tut sich ja nichts…..“
(wörtliches Zitat)

Tja….
Dazu fällt mir dann auch nichts mehr ein.