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Oder bei….. ?

… nee, genau da eben nicht!

Da wollte ich  heute doch ganz analog einkaufen und musste mal wieder die Erfahrung machen, dass das schon etwas spezieller sein kann, wenn man etwas spezielles braucht –  in diesem Falle  eine Behausung – sprich Rahmen – für unseren aus Polen eingeflogenen Engel.

„An sich kein Problem“

dachte ich, denn wir werden ja nicht die Einzigen sein, die ein Poster  oder ein Plakat rahmen wollen. Zur Sicherheit habe ich vorher nochmal die grosse Glaskugel befragt und die warf mir alle üblichen Baumärkte als gute Quellen für einen Kauf aus.

Aber ihr ahnt es – Pustekuchen wars.Beim Bauhaus nix – jedenfalls nicht in der Grösse 100×70, wie ich sie brauchte;
bei Obi auch nix – bis auf das Angebot, man könne mir solch einen Rahmen bestellen.Oder ich könne das auch selbst Online machen:

„Sie haben doch sicher Internet?“

Das sei sowieso günstiger, als wenn ich es im Obi-Laden abholen wolle, denn die Online-Preise würden natürlich beim Kauf im Obi-Laden nicht gelten.
Wenn ich dennoch im Obi-Laden abholen wolle, würde so ein Rahmen ungefähr 95 Euro kosten – zuzüglich (interner) Versand und Bearbeitungskosten:

„Wenn Sie online bestellen, bekommen den Rahmen direkt nach Hause geliefert und sparen sich den zweiten Weg hierher!“

Online kostet so ein Rahmen  bei Obi  übrigens 59,90 Euro inklusive Versand. Das hatte ich mir vorher nochmal angesehen.
Fragt sich halt nur, was die Bilderrahmenfachfrau denkt, wie zuverlässig DHL uns beliefert? Denn Lieferung an Packstationen ist bei Obi ausgeschlossen – und somit hätte ich sicher wieder irgendwo in der Weltgeschichte rum kurven müssen, um an meine bestellte Ware zu kommen.

Also nix Obi!

Und nun ?

Der Möbelschwede scheidet auch aus, weil weder Online noch im Laden Rahmen dieser Grösse im Programm sind.
Blieb also noch als letzte Hoffnung der gelbrote Möbeldiscount mit den vier Buchstaben – und da bin ich dann auch fündig geworden – zum Glück!
Und noch dazu deutlich billiger als Online.Also Ende gut – alles gut?

Beinahe jedenfalls!

Denn nun , wo der Engel  seine Behausung bezogen hat, stellt sich heraus, dass er doch nicht gut da hängt, wo wir ihn eigentlich plazieren wollten.Jetzt müssen wir also noch ein anderes Plätzchen für ihn finden….

„Musik, da mit Geräusch verbunden….“

So beginnt ein Zitat von Wilhelm Busch, dem von mir sehr geschätzten Zeichner der Max-und-Mortiz-Geschichten. Und weiter so:

„…. wird als störend oft empfunden“

Aber da möchte ich gerne ein Veto einlegen.
Musik kann nämlich auch vieles andere sein:

Beruhigend, Stimmung verbessernd, Konzentration fördernd, tröstend,  entspannend sein, beim Einschlafen helfend, man kann in sie Eintauchen ….
Aber auch: antreibend, aufpeitschend, Aggression fördernd und gelegentlich auch  nervig und störend (zugegeben)

Es kommt halt immer auf die Art der Musik an, die jeder einzelne von uns mag. Da sind die Geschmäcker ja zum Glück verschieden.
Meiner zum Beispiel ist weit gestreut:
Ich höre fast alles ausser Marschmusik, Musikantenstadelmusik und deutschen Schlagern.
Ja gut, auch esoterische Klänge sind nichts für mich.
Aber sonst – wie gesagt –  fast alles.

Momentan gerade mal wieder verstärkt Klassik, und da speziell Musik aus der Barockzeit, wie auch meine letzten Musikvorstellungen belegen. Besonders angetan hat es mir dabei momentan die Blechblasmusik englischer Komponisten aus dieser Zeit, an denen ich besonders die Klarheit und Strukturiertheit ihrer Werke schätze – etwas, das mir gerade richtig gut tut.
Was  vielleicht auch ein wenig daran liegt, dass ich als Jugendlicher und junger Erwachsener solch ein Instrument selbst einmal gespielt habe.
Im Posaunenchor meiner damaligen Kirchengemeinde.
Und wir hatten einer recht ehrgeizigen Chorleiter, der neben der allfälligen Kirchenmusik auch immer wieder genau solche Stücke mit uns erarbeitet hat, beispielsweise auch solche von Henry Purcell und Thomas Simpson.

Purcell’s Trumpet Tune in C Major konnte ich damals auswendig spielen, genau wie einige Bläsersätze von Johann Sebastian Bach, Heinrich Schütz und natürlich Händels unvermeidliches Largo aus Xerxes. Alles Stücke aus unserem Standard-Repertoire, die wir immer wieder sowohl in der Kirche als Ausgangsmusik als auch auf Konzerten gespielt haben.

Irgendwie war das schon eine schöne Zeit damals, wobei meine aktive Teilnahme im Chor ziemlich abrupt endete, als ich nach Ende meiner Krankenpflegeausbildung nicht mehr die Zeit für regelmässiges Üben und Mitspielen aufbringen konnte.
Der Job ging halt vor, das war damals schon genau so wie heute….

Und –  zugegeben –  manchmal finde ich es schade, damals nicht weiter gemacht zu haben und mich deshalb jetzt aufs Zuhören beschränken zu müssen.
Aber selbst mit richtig viel Üben würde ich heute wohl nicht mehr das Können zurückholen können, was ich damals hatte.

Vorbei ist halt Vorbei.

Um so mehr geniesse ich es aber, heute per Streaming über eine nahezu unbegrenzte Musik-Bibliothek zu verfügen und nicht nur auf ein paar wenige CDs beschränkt zu sein. So kann ich jederzeit und auch beinahe an jedem Ort  – dem Handy und Bluetooth sei Dank – die Musik hören, nach der mir gerade ist.

Wie jetzt gerade die Klassik-Stücke, die wirklich hilfreich sind, um meine Befindlichkeit zu verbessern. Dazu schrieb  Reinhard Mey in seinem Loblied auf die Musik:

Schon wenn der erste Ton erklingt,

beginnt der Raum zu atmen und zu leben,
ist es wie ein Erschauern, wie ein Schweben,
Als ob ein Zauber uns bezwingt.
Und eine Melodie befreit
uns aus dem Irrgarten unsrer Gedanken
Und öffnet alle Schleusen, alle Schranken
unserer Seele weit.
Und löst uns los von Raum und Zeit
und aus der engen Dunkelheit,
Tragen die Töne ein Gedicht
auf bunten Flügeln in das Licht,

Recht hat er!

 

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