„Ein Zuhause wird erst richtig gemütlich mit einer Katze“
So steht es jedenfalls auf einer Kachel, die wir vor Jahren mal auf einem Flohmarkt erworben haben. Was im Umkehrschluss ja auch bedeutet, dass es mit der Gemütlichkeit vorbei ist, wenn die Fellnasen -oder zumindest eine davon – mal nicht anwesend sind.
Und genau so ist es, denn von der Richtigkeit der oben zitierten These konnten wir uns gestern schmerzlich überzeugen:
Beim abendlichen Durchzählen an den Futternäpfen fehlte nämlich diese junge Dame, Frau Elli, unsere Unschuld vom Lande: Dem haben wir aber zunächst nicht viel Bedeutung zugemessen, denn es kommt schon mal vor, dass sie zuerst ihren Lebensabschnittsgefährten – den Herrn Hein – fressen lässt, um dann später in Ruhe den leeren Magen füllen zu können.
Wirklich aufgefallen ist ihr Fehlen dann erst später, als wir gemütlich auf dem Sofa lümmelnd den Dienstagabendkrimi gucken wollten – eine Gelegenheit, zu der sich sonst immer die ganze Familie im Wohnzimmer versammelt – die Zweibeiner auf dem Sofa und die Vierbeiner auf dem Teppich davor oder daneben.:
Herr Hein war da, Frau Elli nicht.
Zu diesem Zeitpunkt wars dann mit der Gemütlichkeit vorbei und ein Absuchen aller bekannten Verstecke in der Wohnung begann.
Leider ohne Erfolg, wie auch alle Versuche, sie mit Leckerlis zu locken, denen sie sonst nicht widerstehen kann.
Auch die Erweiterung des Suchbereiches auf den Balkon führte zu keinem Ergebnis, so dass die Liebste – schon halb in Panik – anschliessend noch den Innenhof ins Visier nahm in der Befürchtung, unsere Mitbewohnerin könne unbemerkt vom Balkon gefallen sein.
Aber auch da: Nichts!
Blieb also nur noch die Hoffnung, dass Elli garstigerweise nicht gefunden werden wollte und möglicherweise feixend in einem Versteck hockte, das uns bisher entgangen war…
Ein Gedanke, der aber nicht wirklich zur weiteren Beruhigung beitrug.
Denn wir hatten wohl beide noch den Gedanken im Kopf, wie wir damals Fiete hinter seinem Sessel gefunden haben.
Und so hab ich mich nochmal auf den Weg nach unten gemacht – doppelt gemoppelt hält eben besser – während die Liebste sich angesichts des drohenden morgendlichen Weckerklingelns schon mal ins Bett legen wollte, allerdings ohne allzu grosse Hoffnung auf guten Schlaf.
Doch soweit kam es dann gar nicht, denn auf dem Weg nach unten entdeckte ich ein wohlbekanntes Fellkäuel unter dem Schuhschrank der Nachbarn, der im Treppenhaus steht.
Da sass sie also, unser Ausreisserin, die wohl doch Angst vor der eigenen Courage bekommen hatte, nachdem sie unbemerkt aus der Wohnung geflitzt war, als die Liebste nach Hause kam.
Aber Elli sehen und sie einfangen sind zwei verschiedene Dinge.
Mir ist es jedenfalls nicht gelungen, während die Liebste sie anstandslos auf den Arm nehmen und in die Wohnung zurück tragen durfte….
Also Ende gut – alles gut.
Und die Gemütlicheit ist auch wieder hergestellt
Doch leider werde ich wohl nie erfahren, wer der Mörder war….
Und weil es gerade so gut passt:
Hier noch die Liebeserklärung eines anderen Katzenbesitzers
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